Geburt einer Wissenschaft: Zur Professionalisierung der Tourismusforschung

Im Jahr 1998 fand an der Evangelischen Akademie Loccum eine Expertentagung über den Zustand der Tourismusforschung statt. Die Zusammenkunft fiel in eine Zeit des gärenden Unbehagens mit der „Theorieferne“ der Tourismusforschung und deren marginaler Rolle im Wissenschaftsbetrieb. „Die Disziplin der Liliputaner“ überschrieb denn auch die Frankfurter Rundschau ihren Bericht. [...]

Geburt einer Wissenschaft: Zur Professionalisierung der Tourismusforschung[1]

Von Hasso Spode

Im Jahr 1998 fand an der Evangelischen Akademie Loccum eine Expertentagung über den Zustand der Tourismusforschung statt. Die Zusammenkunft fiel in eine Zeit des gärenden Unbehagens mit der „Theorieferne“ der Tourismusforschung und deren marginaler Rolle im Wissenschaftsbetrieb. „Die Disziplin der Liliputaner“ überschrieb denn auch die Frankfurter Rundschau ihren Bericht.[2]

Gemessen am Gewicht des Tourismus im Gefüge entwickelter Gesellschaften war die damit befasste Wissenschaft in der Tat ein seltsam exotisches Fach. Als klassischer Fall einer „instrumentellen“, auf Zweck-Mittel-Optimierung limitierten „Kunstlehre“[3] unter dem Dach der Wirtschaftswissenschaften, teils auch der Geographie, litt diese kleine Disziplin unter ihrem Spagat zwischen Wirtschaft und Wissenschaft: Die Tourismusbranche war bislang auch ohne Akademiker erfolgreich gewesen – hier musste das Fach also die Praxisorientierung pflegen und kommunizieren. Dies aber schloss es aus dem Kreis der prestigeträchtigen „reinen“ Wissenschaften aus – im akademischen Feld musste es also seine „Wissenschaftlichkeit“ beschwören und versuchen, Ansprüche Dritter auf den Gegenstand abzuwehren.

Dies gelang nun immer weniger: Weltweit war die etablierte Fremdenverkehrsforschung in eine schwere Legitimationskrise geraten. Im deutschsprachigen Raum, deren Kernland, hatte das multidisziplinäre Handbuch zur Tourismuswissenschaft das Monopol der etablierten „Kunstlehre“ nachhaltig herausgefordert; in dessen Gefolge erschienen 1997 gleich zwei neue Zeitschriften auf dem Wissenschaftsmarkt und im Vorjahr war es zur Gründung der ebenfalls multidisziplinären Deutschen Gesellschaft für Tourismuswissenschaft (DGT) gekommen.[4] Mit der Forderung nach einer Tourismuswissenschaft „in der Erweiterung“ hatte man unbewusst zu den Anfängen der Fremdenverkehrsforschung zurückgefunden, als versucht worden war, diese als eine Kultur- bzw. Sozialwissenschaft zu begründen. Dass in der Nachkriegszeit daraus nichts wurde, führte letztlich in die Krisis der 1990er-Jahre – die bis heute weiterschwelt. Im Folgenden soll der schwierige Weg der akademischen Professionalisierung auf dem Feld des Tourismus aufgezeigt werden.

Doch zunächst eine Vorbemerkung. In jenen Richtungsdebatten war viel von einem „Paradigmenwechsel“ die Rede. Dieses aus Thomas Kuhns berühmter Wissenschaftstheorie[5] entlehnte Schlagwort traf eine verbreitete Stimmung. Kuhns Modell ist zwar nur cum grano salis auf nicht-naturwissenschaftliche Disziplinen übertragbar, erweist sich aber auch hier als hilfreich. Die Etablierung einer Fachdisziplin bedarf zweier Voraussetzungen: eines abgegrenzten Gegenstands und eines „erkenntnisleitenden Interesses“. Hierzu liefert die „empirische Wirklichkeit“ das Ausgangsmaterial, aus dem ein Teil herausgetrennt und geordnet wird. Die basalen Regeln, nach denen dies geschieht, bilden einen strukturierten Wissenszusammenhang, einen Kanon von Annahmen, Fragen und Methoden. Gelingt die Etablierung, kann man idealiter von einem wissenschaftlichen Paradigma sprechen, das das puzzle solving der scientific community leitet. Im Gegensatz zu strikt konstruktivistischen Ansätzen sei jedoch angenommen, dass ein Paradigma in alltagsweltliche Erfahrungs- und Deutungsmuster eingebettet bleibt und somit auch eine Antwort auf die Welt außerhalb des Wissenschaftssystems dar- und bereitstellt – wobei, zugegebenermaßen, Modus und Umfang dieser Einbettung beträchtlich variieren können. Eine Fachdisziplin, die sich mit dem Tourismus befasst, setzt mithin eine gesellschaftliche Wahrnehmung des Tourismus voraus, die ihn erstens von anderen Formen horizontaler Mobilität unterscheidet und ihm zweitens „Kulturbedeutung“ im Sinne Max Webers beimisst. Diese Voraussetzungen waren um 1900 weithin erfüllt, führten dann aber nur zögernd und punktuell zur Herausbildung einer akademischen Disziplin.

Im späten 19. Jahrhundert hatte der Tourismus einen beachtlichen Aufschwung genommen. Fast zeitgleich setzte eine systematische Reflektion dieses Mobilitätsphänomens ein und zwar vorrangig im deutschsprachigen Raum.[6] Für einen gewissen Durchbruch sorgte hierbei der Delegiertentag zur Förderung des Fremdenverkehrs in den österreichischen Alpenländern 1894, bei dem die „Fremdenindustrie“ erstmals volkswirtschaftlich definiert wurde: Sie führe den Konsumenten zu Gütern, „welche nicht transportabel sind“, wie die Berge und das Klima, und „verwandelt also bisher unbenützte Güter in wirtschaftliche Güter“, wie der Tagungspräsident Josef Stradner ausführte.[7] Es erschienen einige Aufsätze und 1905 verfasste Stradner das erste Buch dazu: Der Fremdenverkehr. Eine volkswirtschaftliche Studie.

Diese Arbeiten waren nicht viel mehr als der Versuch, den Blick auf ein bislang wenig beachtetes Phänomen zu lenken, das nach Meinung der Autoren von hoher „Kulturbedeutung“ war. In Anlehnung an Kuhn ließe sich auch von einer „Anomalie“ im nationalökonomischen Paradigma sprechen, die von Außenseitern aufgedeckt wurde. Für die weitere Entwicklung kennzeichnend ist das Bemühen, den „Fremdenverkehr“ begrifflich zu fassen, wobei er oft vom übrigen Reiseverkehr abgegrenzt wird. Eine Grundvoraussetzung für eine professionalisierte Ausbildung und Forschung war damit gegeben: Das Kind hatte einen Namen bekommen. In der Summe waren die Produktionen aber zu sporadisch, um die Herausbildung einer Fachdisziplin einleiten zu können. So scheiterte 1921 auch der erste Versuch einer Institutionalisierung von Lehre und Forschung: Die 1914 in Düsseldorf gegründete Hochschule für das Hotel- und Verkehrswesen stellte den Lehrbetrieb ein; der Plan ihres Leiters Robert Glücksmann, dort ein Forschungsinstitut einzurichten, war damit Makulatur.

Allerdings lenkte die angespannte Wirtschaftslage, auf die mit neomerkantilistischen Abschottungspolitiken reagiert wurde, nun verstärkt das Interesse auf den Tourismus als Einnahmequelle bzw. als Faktor der „Zahlungsbilanz“, dem Zauberwort der Ökonomen. Dies induzierte eine wachsende Nachfrage nach Expertenwissen. 1927 erschien dann im einflussreichen Handwörterbuch der Staatswissenschaften ein Artikel Fremdenverkehr, und 1930 nahm der Große Brockhaus erstmals das Lemma Fremdenverkehr auf. War dieser statistisch-technische Begriff vor dem Krieg nur in Fachkreisen eingeführt, so wurde er nun Allgemeingut.[8]

Der Brockhaus erwähnte auch ein einschlägiges Institut: 1929 hatte Glücksmann seinen zuvor in Düsseldorf gescheiterten Plan in Berlin umsetzen können und an der Handelshochschule das Forschungsinstitut für den Fremdenverkehr gegründet. Vorausgegangen waren ein Kursus an der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin und intensive Verhandlungen mit kommunalen Stellen und den Spitzenverbänden; als flankierender Träger wurde eine Gesellschaft für Fremdenverkehrskunde E.V. ins Leben gerufen.

Die Handelshochschule Berlin war eine innovative Lehr- und Forschungseinrichtung, an der so unterschiedliche Geister wirkten wie Werner Sombart und Carl Schmitt. Die Gründungswelle solcher Hochschulen um 1900 steht – um mit Jean Fourastié zu sprechen – am Beginn des langen Übergangs von der „sekundären“ zur „tertiären Zivilisation“. Die zunehmende Komplexität der Betriebsführung und Verwaltung ließ den Bedarf an entsprechend geschultem Personal anwachsen. Auch der Wirtschaftsbürger konnte nun Anspruch machen auf kulturelles Kapital in Gestalt von akademischen Titeln und sich „Diplom-Kaufmann“ nennen. In diesem Kontext hatte sich die Handelswissenschaft bzw. Betriebswirtschaftslehre aus der praktischen Betriebskunde und der Volkswirtschaftslehre entwickelt; freilich rang sie noch lange – letztlich bis heute – um Anerkennung im Wissenschaftssystem.

In einem eher der „Kunstlehre“ als der „reinen“ Wissenschaft zugerechneten Rahmen bewegten sich auch Glücksmanns Aktivitäten.[9] Seit 1926 hielt Angelo Mariotti an der Politischen Fakultät der Universität Rom Lehrgänge in Fremdenverkehrswirtschaft ab, doch war das Berliner Institut ein Novum: Erstmals wurde ein Hochschulinstitut einzig dem Tourismus gewidmet. In der interdisziplinären Forschung wurde Pionierarbeit geleistet; zudem wurde ein historisches Archiv aufgebaut. Die Lehre umfasste eine breite Palette aus Betriebs-, Hotel- und Verkehrswirtschaft, Werbung, Geschichte, Geografie und Recht. Ein spezieller Diplom-Abschluss konnte allerdings nicht erworben werden und die Hörerzahlen waren gering.

Sprachrohr des Instituts wurde 1930 eine Fachzeitschrift: das Archiv für den Fremdenverkehr. Die Vierteljahresschrift gab den entscheidenden Anschub für die Formierung einer spezialisierten Forschung, indem sie einer noch sehr überschaubaren, aber bereits internationalen scientific community die nötige Plattform bot. Statistik und Nationalökonomie bildeten einen Schwerpunkt der Beiträge, daneben wurden Fragen der Organisation und Fremdenverkehrspolitik, der Werbung, der Geografie, des Hotel-, des Verkehrs-, und des Bäderwesens behandelt; ebenfalls fanden sich theoretische Reflexionen. Für den Eröffnungsbeitrag der ersten Nummer hatte Glücksmann den renommierten Soziologen Leopold von Wiese gewonnen, der den Fremdenverkehr in seine an Simmel orientierte Beziehungslehre einordnete. Die Einladung von Wiese dokumentierte den hohen wissenschaftlichen Anspruch des Archivs, allerdings blieben soziologische Beiträge später die Ausnahme. Als Ort der „Fremdenverkehrskunde“ zeichnete sich vielmehr eine Lage zwischen Ökonomie und Geografie ab, bei allerdings ganz offenen Grenzen zu anderen Fächern.

Das Berliner Institut und sein Archiv hatten – wie es ein Jahrzehnt später hieß – „bahnbrechend gewirkt“.[10] In der Folge wurden einschlägige Studien verfertigt, und es entstand das Genre der Fremdenverkehrslehren, die ihren Gegenstand in abstrakterer Form umreißen. Modellgebend war Artur Bormanns Lehre vom Fremdenverkehr 1931, gefolgt von Glücksmanns Allgemeiner Fremdenverkehrskunde 1935 und Arthur J. Norvals Rotterdamer Dissertation The Tourist Industry 1936, die sich stark auf Arbeiten aus dem Umkreis des Archivs stützte.

Das Auftauchen von Zeitschriften, Lehrbüchern und Instituten ist, wie Kuhn gezeigt hat, ein untrügliches Zeichen der Etablierung einer neuen scientific community – oder doch zumindest einer paradigm small group. Mitte der 1930er-Jahre stellte sich in Mitteleuropa die „Fremdenverkehrskunde“, wenn auch randständig und ungefestigt, als eine neue Fachdisziplin dar.

Allerdings gab es zunächst einen empfindlichen Rückschlag. 1934/1935 wurde das Institut aufgelöst, und das Archiv stellte sein Erscheinen ein.[11] Damit verlor die Forschung ihre zentrale Produktionsstätte und Anlaufstelle. Hierfür waren sowohl akzidentelle als auch strukturelle Ursachen maßgebend. Der Aufbau des Instituts fiel in die Weltwirtschaftskrise, auf die mit rigider Sparpolitik reagiert wurde, die auch den Spielraum der Hochschulen enorm einengte. Als dann 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, bedeutete die jüdische Herkunft Glücksmanns dann das endgültige Aus für das Institut. Als „Beamter nicht arischer Abstammung“ musste Professor Glücksmann die Hochschule verlassen; er starb 1942 in Theresienstadt. Die strukturellen Ursachen waren wissenschaftsimmanenter Art: Da eine neue Fachdisziplin den vorhandenen Fächern Kompetenzen streitig macht, hat sie prinzipiell mit Widerständen zu kämpfen. Glücksmann und „sein“ Archiv hatten weite Definitionen des Fremdenverkehrsbegriffs propagiert, wodurch diese Rivalitäten noch verschärft wurden. An der Handelshochschule fürchteten Kollegen, das Institut wolle die gesamte Verkehrswissenschaft an sich reißen. Hinzutrat, dass der Gegenstand Fremdenverkehr wenig akademische Reputation verhieß, was umso schwerer wog, als die Betriebswirtschaft selbst noch um ihren wissenschaftlichen Status rang. So genoss das Institut an der Handelshochschule wenig Rückhalt.

Andernorts wurde es mehr mit Wohlwollen registriert. An der Wiener Hochschule für Welthandel entstand 1934 ein Institut für Fremdenverkehrsforschung, die älteste noch bestehende Einrichtung dieser Art. Es war allerdings eher verkehrskundlich und auf die Lehre ausgerichtet. Die Außenwirkung war entsprechend bescheiden. Dies galt auch für ein weiteres Institut in Athen.

In Deutschland war das Thema zwar in der Akademia etabliert, institutionell blieb Glücksmanns Werk aber ohne Nachfolger, obschon das NS-Regime dem Tourismus einen ungewöhnlich hohen Stellenwert zumaß. Die erst kurz vor Kriegsausbruch gegründete Hermann Esser Forschungsgemeinschaft für Fremdenverkehr[12] war nahezu inaktiv; einzig deren 1941 an der Heidelberger Universität eingerichtete „Außenstelle“, das Institut für Betriebswirtschaft des Fremdenverkehrs, brachte bis 1944 ein paar Veröffentlichungen zum Hotelwesen zustande. Zudem erschienen weiterhin einschlägige Arbeiten, zum Beispiel die innovative Studie des Geografen Hans Poser über die Touristifizierung des Riesengebirges. Doch der Schwerpunkt der Fremdenverkehrswissenschaft verlagerte sich in die Schweiz.

Hier unternahm man einen zweiten und diesmal nachhaltigen Anlauf zu einer Institutionalisierung und zwar mit Blick auf den zu erwartenden Aufschwung nach Kriegsende. 1941 wurden gleich zwei Institute gegründet, die eng kooperierten: An der Universität Bern entstand das Forschungsinstitut für Fremdenverkehr. Fast namensgleich mit dem Berliner Vorbild hatte es auch ähnliche Aufgabenstellungen: Erforschung „aller“ mit dem Fremdenverkehr zusammenhängender Fragen sowie akademische Lehre. Leiter war seit 1943 der junge Ökonom Kurt Krapf. Er war enger Mitarbeiter des Direktors des Schweizerischen Fremdenverkehrsverbandes, Walter Hunziker. Dieser übernahm in St. Gallen die Leitung des Seminars für Fremdenverkehr an der Handelshochschule. Hier wurde der Schwerpunkt auf die Lehre und die Herausgabe einer Schriftenreihe gelegt. Beide Institute hatten zunächst bescheidene Hörerzahlen. Umso wichtiger waren die programmatischen Produktionen. Hierbei sind zwei Phasen zu unterscheiden.

1942 veröffentlichten Hunziker und Krapf eine Allgemeine Fremdenverkehrslehre.[13] Wie schon Bormann suchten sie die junge Disziplin mittels eines Kompendiums zu kanonisieren; grundlegend Neues findet sich kaum. Dennoch wirkte das Werk paradigmatisch hinsichtlich Definition, Systematik und Justierung des Faches als eigenständiges, aus „praktischen Erwägungen“ der Wirtschaftswissenschaft zugeordnetes Gebiet. Obschon einleitend betont wird, dass „im Mittelpunkt der Mensch“ stehe, fehlen soziologische und psychologische Aspekte nahezu, ebenso geografische. Das Buch wurde dennoch – oder deshalb – zu dem Standardwerk, zu einer Art Gebrauchsanleitung für Forschung und Lehre, die bis heute nachwirkt. Zu den Nachwirkungen zählt auch ein Darstellungsduktus, der sich in Auflistungen und Diagrammen erschöpft, die die empirische Wirklichkeit ordnen sollen. Beispielsweise findet sich bei der Untergliederung der Kurorte eine Untergruppe „Quellenbäder“, die wiederum in Anlehnung an die Balneologie säuberlich in „kalte, warme, mineralhaltige, radioaktive“ unterteilt ist. Zweck, Methode und erkenntnistheoretische Grundlagen solcher Klassifikationen bleiben unreflektiert. Nicht zuletzt solche Apodiktik bezeichnet die Differenz zwischen „Kunstlehre“ und Wissenschaft.

Auf einer 1943 nach St. Gallen einberufenen Tagung hatte der Ökonom Wilhelm Röpke moniert, es fehle an Ehrgeiz, „die allgemeine nationalökonomische und soziale Rolle“ des Tourismus in „irgendeinem tieferen Sinne“ zu erforschen.[14] Diese Bedenken teilten auch Krapf und Hunziker. Letzterer unternahm daher den Versuch, das junge Fach auszuweiten und theoretisch abzustützen: Die „Kunstlehre“ sollte zu einer „richtigen“, prestigeträchtigen Wissenschaft werden.[15] Indem er den Tourismus dabei neukantianisch als „Kulturerscheinung“ begriff, schwebte Hunziker nicht weniger vor, als „eine völlig neue Disziplin zu schaffen“. Diese „muss sich nach dem Kultursystem als Ganzem […] orientieren“ und gehört somit als empirische Kulturwissenschaft der Soziologie an. Keinesfalls ist sie eine Wirtschaftswissenschaft; vielmehr bilden wirtschaftliche Fragen lediglich ein Teilgebiet der „wissenschaftlichen Fremdenverkehrslehre“. Den theoretischen Ansatz der „neuen Disziplin“ entwickelte Hunziker in Anlehnung an Max Weber und besonders an Sombart. Fremdenverkehr ist ein – erkenntnistheoretisch gesprochen: gedachtes – „System“, das wiederum ein „Grundelement“ des modernen „Kultursystems“ bildet und mit diesem in Wechselwirkung steht: Zum einen erfüllt es „in“ ihm „Funktionen“, zum anderen bestimmt das sich wandelnde „Kultursystem“ die jeweilige „Realisierung und Konkretisierung“ des „Fremdenverkehrssystems“.[16]

Manches bleibt in diesem Entwurf widersprüchlich und, wie der Funktionsbegriff, undeutlich; Hunziker selbst hatte vorsorglich von einer „Diskussionsgrundlage“ gesprochen. Gleichwohl stellen seine Überlegungen den ersten theoriegeleiteten Versuch der Fundierung einer umfassenden Grundlagenforschung dar. Hierbei entwickelte er ein funktionalistisches bzw. systemtheoretisches Konzept avant la lettre. Denn in der Schweiz war die Soziologie wenig entwickelt. Hunziker schöpfte aus der deutschen Nationalökonomie und Soziologie; die neuen funktionalistischen Modelle von Malinowski, Radcliff-Brown und Parsons waren ihm unbekannt (den Funktionsbegriff könnte er stattdessen von Richard Thurnwald übernommen haben). Die geringe sozialwissenschaftliche Expertise schmälert Hunzikers Verdienst keineswegs, im Gegenteil, wirft aber ein bezeichnendes Licht auf den diskursiven Radius der jungen Fachdisziplin.

Als Zwischenbilanz ist festzuhalten: Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs war die Fremdenverkehrswissenschaft in Grundzügen ausgearbeitet und institutionalisiert – wenn auch nur in der Schweiz nebst zwei eher unbedeutenden Einrichtungen im „Großdeutschen Reich“. Dem war ein langer Prozess definitorischer Abgrenzungsbemühungen vorausgegangen. Mal waren sie inklusiv, mal exklusiv formuliert, mal standen die Konsumfunktion bzw. die Motive, mal die „Beziehungen“ im Vordergrund. Häufig wurde eine Art Allquantor („Inbegriff“, „Summe“ etc.) vorangestellt. Dies verweist sowohl auf den Anspruch, das Terrain möglichst weit in bestehende Nachbardisziplinen auszudehnen als auch auf die prinzipielle Schwierigkeit, die komplexe empirische Wirklichkeit des Tourismus auf einen brauchbaren Arbeitsbegriff zu reduzieren. Gekrönt wurden die Bemühungen mit der Bestimmung, die Hunziker und Krapf 1942 gaben: Fremdenverkehr ist „der Inbegriff der Beziehungen und Erscheinungen, die sich aus dem Aufenthalt Ortsfremder ergeben, sofern durch den Aufenthalt keine Niederlassung zur Ausübung einer […] Erwerbstätigkeit begründet wird“ und die Beziehungen „friedlicher Natur“ sind.[17] Während zuvor Stradner und andere im Fremdenverkehr eine neuartige Form des Raum- und Erfahrungskonsums gesehen hatten, fällt hier der Konsumcharakter unter den Tisch und die Motive werden nur ex negativo berücksichtigt: Der Fremdenverkehrsbegriff sollte außer Krieg und Migration alle Formen horizontaler Mobilität umfassen.

Die formale Weite bzw. Inhaltsleere dieser Definition stand in gewissem Widerspruch zu der Intention, ein theoriebasiertes Forschungsprogramm zu begründen, das der „Kulturbedeutung“ des Tourismus gerecht wird: „Den Fremdenverkehr in den grossen Zusammenhang unseres staatlichen, kulturellen und sozialen Lebens zu projizieren, heisst erst über Sinn und Wert dieses Gebildes Rechenschaft ablegen und touristische Theorie wahrhaft zu Ende zu denken.“[18] Mit der „wissenschaftlichen Fremdenverkehrslehre“ von 1943 lag hierfür eine vielversprechende Arbeitsgrundlage vor.

Nach dem Krieg nahm die Entwicklung allerdings eine entgegengesetzte Richtung. Die Allgemeine Fremdenfremdenverkehrslehre von 1942 wurde zur Bibel der Zunft, während das alternative Konzept vom Folgejahr rasch in Vergessenheit geriet. Gerade Hunziker war ein Vorreiter der neuen Bescheidenheit: „Für die Fremdenverkehrswissenschaft ergibt sich die unabwendbare Verpflichtung, in erster Linie den wirtschaftlichen Phänomenen auf den Grund zu gehen“ und dazu beizutragen, dass die Tourismuspolitik „in gesunde Bahnen gelenkt wird“.[19] Die hochfliegenden Pläne einer „reinen“ Wissenschaft schrumpften wieder zur „Kunstlehre“. Und als solche etablierte sie sich als akademische Disziplin, wobei der deutschsprachige Raum das fremdenverkehrswissenschaftliche Kernland blieb.[20]

Das St. Galler Institut wurde bis 1969 von Hunziker geleitet, Krapf stand dem Berner Institut bis 1963 vor. Das Wiener Institut wurde 1951 von Paul Bernecker übernommen, der es aus der Stagnation herausführte und die Zusammenarbeit mit den Schweizern intensivierte – es begann die Ära des „Dreigestirns“ St. Gallen, Bern und Wien. Zudem entstand 1950 an der Münchener Universität das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr; allerdings pflegte es eine besonders strikte Praxisorientierung. Wenig Bestand hatten Neugründungen in Frankfurt (1952) und Salzburg (1969) sowie das erwähnte Heidelberger Institut, das in den ersten Nachkriegsjahren als einziges in Deutschland aktiv gewesen war. In der DDR hingegen wurde 1961 an der Dresdner Hochschule für Verkehrswesen eine ambitionierte Forschungsstelle eingerichtet, die zu einem Lehrstuhl wurde. Zudem bildeten die Handelshochschule Leipzig und die dortige Hochschule für Körperkultur im Tourismus aus.

In manch anderem europäischen Land regte sich ebenfalls das Interesse an einer verwissenschaftlichen Lehre und Erkenntnisproduktion; institutionell geschah jedoch wenig: In Monte Carlo entstand schon 1947 eine Académie Internationale du Tourisme, die primär Fachwörterbücher und eine (wenig verbreitete) Zeitschrift herausgab, und an einigen Hochschulen wurde über Tourismus gelehrt (zum Beispiel Mariotti in Rom), ohne dass es zu nachhaltigen Institutsgründungen kam. Eine Ausnahme bildete das Centre des Hautes Études Touristiques (CHET), das 1959 an der Universität in Aix-en-Provence auf Initiative eines ehemaligen Assistenten am Berner Institut, René Baretje, gegründet wurde.[21]

Die scientific community der Nachkriegsjahre war eine überschaubare aber institutionell gefestigte Gruppe, die über ein recht einheitliches Paradigma verfügte und die bevorzugt Deutsch und Französisch sprach (während in den USA und England eine professionelle Tourismusausbildung als Novität galt[22], nicht zu reden von Forschung). 1949/1951 schlossen sich die Experts Scientifiques du Tourisme international zur Association Internationale d'Experts Scientifiques du Tourisme (AIEST) zusammen, und neugegründete Zeitschriften konnten sich langfristig behaupten, was die gelungene Etablierung des Fachs unterstreicht: 1946 die dreisprachige Revue de Tourisme, die zum Organ der AIEST wurde, und 1952 das vom Münchener Institut herausgegebene Jahrbuch für Fremdenverkehr – an die Innovationskraft von Glücksmanns Archiv reichten sie freilich nicht heran.

Die Ära des „Dreigestirns“ währte ein Vierteljahrhundert, bis die wachsende Diversifizierung[23] und Internationalisierung[24] dem mitteleuropäischen Quasi-Monopol ein Ende machte. Sie war geprägt durch das Wirken von Bernecker, Hunziker und Krapf. Keineswegs geschah dies „im Sinn und Geist Max Webers“.[25] Der Tourismus wurde nicht als „Kulturerscheinung“ betrachtet, sondern als ein technisches Problem. In Umkehr der Prinzipien der Gründungsphase wurde das Heil in enger Spezialisierung gesucht: „Der ‚Universalismus‘ in der Fremdenverkehrslehre ist tot. Ihm das Wort reden hieße, dem wissenschaftlichen Fortschritt in die Speichen greifen zu wollen.“[26]

Die Gründe der nach 1945 abrupt einsetzenden Perspektivverengung sind in Professionalisierungsstrategien zu suchen. Man hatte sich der Nachfrage aus Wirtschaft und Politik gebeugt, die nun einmal auf der Produktion unmittelbar praxisrelevanten wissenschaftlichen Wissens besteht. Unter diesen Auspizien konnte man sich ein Plätzchen im Kanon der Wissenschaften erobern. Dabei setzte ein Mechanismus ein, der immer wieder zu beobachten ist (zum Beispiel in der Geschichtsforschung), wenn eine paradigm small group zu Amt und Würden kommt: Aus Neuerern und Störenfrieden im Wissenschaftssystem werden anerkannte Experten – und es macht sich ein selbstzufriedener Konservativismus breit. Bereits 1956 verkündete Bernecker, „daß die Grundlagenforschung“ abgeschlossen sei: Röpkes Forderung, den Tourismus in einem „tieferen Sinne“ zu erforschen, habe inzwischen „ihre Erfüllung gefunden“ und man könne sich jetzt „Einzelbetrachtungen“ zuwenden.[27] Diese Schmalspur-Professionalisierung sicherte der kleinen Disziplin ihre Existenz – doch sie hatte ihren Preis: die Selbstmarginalisierung. Die Chance wurde verspielt, die Deutungshoheit über den Tourismus zu beanspruchen.

Stattdessen stießen Andere in das geräumte Terrain vor. Zum einen eine zeitdiagnostische „Kulturkritik“ am „Massenreisen“, zum anderen eine sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung[28], die den Tourismus wieder enger als „Freizeitreise“ und zugleich breiter als historisch gewordenes „Kulturprodukt“ auffasste.[29] Inzwischen sind die Blütenträume von einer integralen Tourismuswissenschaft unter dem Dach der Sozialwissenschaften freilich verflogen; die Aufbruchsstimmung der 1990er-Jahre ist einem routinierten puzzle solving gewichen. Dabei ist die sozial- und kulturwissenschaftliche Tourismusforschung bislang in dem Sinne „unprofessionell“ geblieben, dass sie von unterschiedlichen Disziplinen aus betrieben werden, die lediglich über Netzwerke verbunden sind.[30]

Nur punktuell bestehen dabei auch Schnittstellen zur etablierten „Kunstlehre“ (etwa im Kontext der DGT). Aus deren Reihen wird immer wieder einmal für eine thematisch-theoretische Öffnung plädiert[31], ohne dass eine Änderung eingetreten wäre. Das Fach floriert derzeit – jedenfalls an Universities of Applied Sciences – ohnehin. Indes bleibt der Makel der „Kunstlehre“. Ihr Mangel an explanativer Kraft und kulturellem Kapital macht ihre Stellung im Wissenschaftssystem prekär und wird zudem als eine narzisstische Kränkung empfunden. Wie sehr dies an der Seele nagen kann, zeigte sich just bei Walter Hunziker: Kurz vor seinem Tod erteilte der hoch Geehrte dem von ihm etablierten Paradigma eine Absage und empfahl de facto die Rückkehr zur soziologisch fundierten Systematik seiner „wissenschaftlichen Fremdenverkehrslehre“ von 1943.[32]



[1] Essay zur Quelle: Letzte Ausgabe des Archivs für den Fremdenverkehr (1935). Die Druckversion des Essays findet sich in: Isabella Löhr, Matthias Middell, Hannes Siegrist (Hgg.): Kultur und Beruf in Europa, Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2012, S. 125–135, Band 2 der Schriftenreihe Europäische Geschichte in Quellen und Essays.

[2] Die Disziplin der Liliputaner, in: Frankfurter Rundschau, 21.02.1998, zitiert nach: Burmeister, Hans-Peter (Hg.), Auf dem Weg zu einer Theorie des Tourismus, Rehburg-Loccum 1998, S. 239.

[3] Vgl. Spode, Hasso, „Grau, teurer Freund...“. Was ist und wozu dient Theorie?, in: ebd., S. 21–40; zur Richtungsdebatte z.B. Reeh, Tobias, Der Wunsch nach Urlaubsreisen in Abhängigkeit von Lebenszufriedenheit und Sensation Seeking. Entwicklung und Anwendung eines Modells der Urlaubsreisemotivation, Dissertation, Göttingen 2005, S. 20ff.; Tribe, John, The Indiscipline of Tourism, in: Annals of Tourism Research 24 (1997), S. 524ff.

[4] Hahn, Heinz; Kagelmann, H. Jürgen (Hgg.), Tourismuspsychologie und Tourismussoziologie. Ein Handbuch zur Tourismuswissenschaft, München 1993; vgl. die Editorials zu den jeweiligen Auftaktbänden von Voyage. Jahrbuch für Reise- & Tourismusforschung 1 (1997), H. 1 und Tourismus-Journal 1 (1997), H. 1.

[5] Kuhn, Thomas S., The Structure of Scientific Revolutions, Chicago 1962.

[6] Zum Folgenden vgl. Dann, Graham M.S.; Liebman-Parrinello, Giuli (Hgg.), The Sociology of Tourism: European Origins and Developments, Bingley 2009 sowie Bernecker, Paul, Die Stellung des Fremdenverkehrs im Leistungssystem der Wirtschaft, Wien 1956, beide mit ausführlichen (bei Bernecker allerdings nicht immer korrekten) Literaturlisten. Material zur Fremdenverkehrsforschung seit 1900 findet sich im Historischen Archiv zum Tourismus (HAT).

[7] Bernecker, Die Stellung des Fremdenverkehrs, S. 4f.

[8] Der Begriff ist schon 1850 nachweisbar und wurde um 1900 in etliche Sprachen lehnübersetzt (z.B. movimento dei forestieri), während im Französischen die Neubildung tourisme entstand, die ins Italienische, später auch ins Englische gelangte und sich dort nach dem Zweiten Weltkrieg durchsetzte, zeitverzögert auch im Deutschen. Auch hier fand sich sporadisch „Tourismus“, doch bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren lediglich „Tourist“ und „Touristik“ eingeführt und zwar beschränkt auf Rundreisende, zumal Wanderer und Bergsteiger.

[9] Vgl. auch die Erinnerungen seines Mitarbeiters Grünthal, Adolf, Die Tätigkeit des Forschungsinstituts für den Fremdenverkehr in Berlin 1929–1933, in: Jahrbuch für Fremdenverkehr 10 (1962), S. 3–16.

[10] Hunziker, Walter; Krapf, Kurt (Hgg.), Grundriss der Allgemeinen Fremdenverkehrslehre, Zürich 1942, S. 27.

[11] Archiv für den Fremdenverkehr 5 (1935), H. 4, S. 1.

[12] Esser, ein früher Weggefährte Hitlers, war Präsident des Reichfremdenverkehrsverbands.

[13] Hunziker; Krapf, Grundriss.

[14] Zitiert nach: Bernecker, Die Stellung des Fremdenverkehrs, S. 31.

[15] Hunziker, Walter, System und Hauptprobleme einer wissenschaftlichen Fremdenverkehrslehre, St. Gallen 1943, hier S. 24ff.; vgl. auch Ders.; Krapf, Kurt (Hgg.), Beiträge zur Fremdenverkehrslehre und Fremdenverkehrsgeschichte, Bern 1941.

[16] Hunziker, System und Hauptprobleme, S. 32ff.

[17] Hunziker; Krapf, Grundriss, S. 21f.; die Definition war angelehnt an Gölden, Hubert, Strukturwandlungen des schweizerischen Fremdenverkehrs, 1890–1935, Dissertation, Zürich 1939, S. 8, und wurde von der Association Internationale d' Experts Scientifiques du Tourisme (AIEST) und später der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) grosso modo übernommen.

[18] Hunziker; Krapf, Grundriss, S. 79.

[19] Hunziker, Walter, Gegenwartsaufgaben der Fremdenverkehrswissenschaft, in: Jahrbuch für Fremdenverkehr 2 (1954), S. 18.

[20] Zum Folgenden vgl. Dann; Liebman-Parrinello, The Sociology of Tourism. Ich danke den Insti­tuten in Bern, St. Gallen, Wien, München, Dresden und Aix-en-Provence für ihre Auskünfte.

[21] Das CHET entfaltete im späten 20. Jahrhundert eine rege deskriptiv-angewandte Forschung, bis es geschlossen wurde. Stattdessen gründete Baretje 1996 das kleine Centre International de Recherches et d’Études Touristiques als Dokumentationsstelle.

[22] Vgl. für die USA: Smith, Valene L., Travel Geography Courses for a New Field, in: Journal of Geography 52 (1953), H. 2; für Großbritannien: Manger, Phyllis; Sutton, Geoffrey, Travel and How to Sell it, London [um 1955], in: Historisches Archiv zum Tourismus (FV-L/955/MAN). Die Autoren feierten ihren Kursus als „first travel trade paper of the world“.

[23] Vgl. die Literaturhinweise in Fußnote 28.

[24] Heute findet die deutschsprachige Tourismusforschung international wenig Beachtung (so sind derzeit – März 2012 – unter den zahlreichen co-editors der Annals of Tourism Research (ATR) nur drei aus dem deutschen Sprachraum) und ihre Pionierleistungen sind weithin vergessen. Vgl. kritisch zu diesem angloamerikanischen „Ethnozentrismus“: Dann; Liebman-Parrinello, The Sociology of Tourism, Kap. 1.

[25] So der Nachfolger Hunzikers, Claude Kaspar, zitiert nach: Spode, Hasso, Geschichte der Tourismuswissenschaft, in: Haedrich, Günther et al. (Hgg.), Tourismus-Management, Berlin 31998, S. 919.

[26] Geigant, Friedrich, Der Urlaubs- und Ferienverkehr als Objekt wissenschaftlicher Forschungen, in: Jahrbuch für Fremdenverkehr 10 (1962), S. 49.

[27] Bernecker, Die Stellung des Fremdenverkehrs, S. 31.

[28] Vgl. Nash, Dennison (Hg.), The Study of Tourism: Anthropological and Sociological Beginnings, Oxford 2007; Dann; Liebman-Parrinello, The Sociology of Tourism; zum „Studienkreis für Tourismus“ (1961–1993), dem Vorreiter einer „sozial- und kulturwissenschaftlichen Analyse“, vgl. Günther, Armin et al. (Hgg.), Tourismusforschung in Bayern, München 2007; zu deren geographisch orientiertem Zweig vgl. Darbellay Frédéric; Stock, Mathis, Tourism as a Complex Interdisciplinary Research Object, in: ATR 39 (2012), H. 1; zum historisch orientierten Zweig im weiteren Sinne vgl. Spode, Hasso, La recherche historique sur le tourisme, in: Mondes du Tourisme 1 (2010), H. 2 sowie im engeren Sinne: Hachtmann, Rüdiger, Tourismusgeschichte — ein Mauerblümchen mit Zukunft! Ein Forschungsüberblick, in: H-Soz-u-Kult, 06.10.2011, URL: <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/forum/2011-10-001> (14.04.2012) sowie knapp Mayrhuber, Eva M., Wirtschaftsfaktor Fremdenverkehr, MA-Arbeit Wien 2010, in: Universitätsbibliothek Wien, E-Theses, URL: <http://othes.univie.ac.at/10930> (14.04.2012).

[29] So z.B. Scheuch, Erwin K., Tourismus, in: Die Psychologie des 20. Jahrhunderts, Bd. 13: Anwendungen im Berufsleben. Arbeits-, Wirtschafts- und Verkehrspsychologie, Zürich 1981, S. 1089ff.

[30] Vgl. Tribe, John, Tribes, Territories and Networks in the Tourism Academy, in: ATR 37 (2010), H. 1.

[31] Vgl. z.B. die Anhörung des Bundestagsausschusses für Tourismus vom 07.03.2012, in: Deutscher Bundestag, URL: <http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a20> (14.04.2012).

[32] Hunziker, Walter, Le système de la doctrine touristique, Bern 1973.



Literaturhinweise

  • Bachleitner, Reinhard et al. (Hg.), Der durchschaute Tourist. Arbeiten zur Tourismusforschung, München 1998.
  • Burmeister, Hans-Peter (Hg.), Auf dem Weg zu einer Theorie des Tourismus, Rehburg-Loccum 1998.
  • Dann, Graham M.S.; Liebman-Parrinello, Giuli (Hgg.), The Sociology of Tourism. European Origins and Developments, Bingeley 2009.
  • Hahn, Heinz; Kagelmann, H. Jürgen (Hgg.), Tourismuspsychologie und Tourismussoziologie. Ein Handbuch zur Tourismuswissenschaft, München 1993.
  • Nash, Dennison (Hg.), The Study of Tourism: Anthropological and Sociological Beginnings, Oxford 2007.

Letzte Ausgabe des Archivs für den Fremdenverkehr (1935)[1]



[1] Archiv für den Fremdenverkehr 5 (1935), H. 4, S. 1, Historisches Archiv zum Tourismus (Willy-Scharnow-Archiv), Sig. ZSF-012. Die Druckversion der Quelle findet sich in: Isabella Löhr, Matthias Middell, Hannes Siegrist (Hgg.): Kultur und Beruf in Europa, Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2012, S. 136, Band 2 der Schriftenreihe Europäische Geschichte in Quellen und Essays.


Zugehöriger Essay:

Spode, Hasso: Geburt einer Wissenschaft: Zur Professionalisierung der Tourismusforschung
Für das Themenportal verfasst von

Hasso Spode

( 2012 )
Zitation
Hasso Spode, Geburt einer Wissenschaft: Zur Professionalisierung der Tourismusforschung, in: Themenportal Europäische Geschichte, 2012, <www.europa.clio-online.de/essay/id/fdae-1588>.
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