Der Beitritt Spaniens zur Europäischen Gemeinschaft in den 1980er Jahren, oder: Warum die Spanier für Europa votierten.

Am 12. Juni 1985 wurde in Madrid der Beitritt Spaniens und Portugals zur Europäischen Gemeinschaft (EG) feierlich unterzeichnet. Beide Länder erlangten am 1. Januar 1986 die Vollmitgliedschaft. Damit wurde ein 1977 eingeleiteter Entwicklungsprozess abgeschlossen. Dieser ging auf das Beitrittsgesuch durch das erste demokratische Parlament nach dem Tod Francos (1975) zurück.[...]

Der Beitritt Spaniens zur Europäischen Gemeinschaft in den 1980er Jahren, oder: Warum die Spanier für Europa votierten[1]

Von Joaquín Abellán

Am 12. Juni 1985 wurde in Madrid der Beitritt Spaniens und Portugals zur Euro­päischen Gemeinschaft (EG) feierlich unterzeichnet. Beide Länder erlangten am 1. Januar 1986 die Vollmitgliedschaft. Damit wurde ein 1977 eingeleiteter Entwicklungsprozess abgeschlossen. Dieser ging auf das Beitrittsgesuch durch das erste demokratische Parlament nach dem Tod Francos (1975) zurück. Eine halbe Generation zuvor war im Jahr 1962 die Franco-Regierung von der EG schon einmal abgewiesen worden, mit dem Hinweis, dass es diktatorischen Regimen nicht möglich sei, der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft beizutreten. Das darauf folgende Abkommen Spaniens mit Brüssel von 1970 beschränkte sich dementsprechend allein auf Wirtschaftsfragen und wurde nach der ersten Erweiterung der EG 1975 auch nicht wiederverhandelt, nachdem in Spanien eine Reihe von inhaftierten Terroristen hingerichtet worden waren. Zeitweilig verließen damals alle europäischen Botschafter Madrid.

Die im folgenden in Auszügen abgedruckte Rede von Felipe González, der von 1982 bis 1996 spanischer Regierungschef war, markiert eine neue Epoche: In seiner Rede unterstrich González mehrfach die von allen Seiten geteilten spanischen Gründe, der EG beizutreten, ein Wunsch, der im Übrigen auch das gesamte Parteienspektrum einte. Die neue Hinwendung Spaniens zu Europa versprach eine Reihe von historischen Problemen zu lösen. Hierzu gehörten der Wunsch nach einer Konsolidierung der Demokratie, die Hoffnung auf die wirtschaftliche und soziale Modernisierung des Landes sowie die als dringend notwenig erachtete Aufhebung der franquistischen Isolation und damit die Rückkehr Spaniens in die internationale Gemeinschaft. Der einhellige Konsens, der sich auf den EG-Beitritt sowie – fast ebenso einhellig auch – auf die neue demokratische Verfassung Spaniens aus dem Jahre 1978 bezog, war zu dieser Zeit allerdings relativ neu und erst zustande gekommen, nachdem einige Parteien wesentliche Aspekte ihres Parteiprogramms revidiert hatten. Die Mitte-Rechts-Parteien wie etwa die Unión de Centro Democrático und die Alianza Popular waren freilich zuvor schon entschiedene Europabefürworter gewesen. Aus ihrer Sicht bestand die europäische Integration vor allem in einem „wirtschaftlichen Imperativ“, der sich aus dem bereits erreichten Niveau der spanisch-europäischen Wirtschaftsbeziehungen ergab und der gleichzeitig die neue spanische Demokratie stabilisieren helfen sollte. Für beide Parteien bildete ein künftiger NATO-Beitritt Spaniens die notwendige Ergänzung zur EG-Mitgliedschaft, die die vorangegangene internationale Isolation Spaniens mit überwinden sollte. Die Sozialdemokraten (Partido Socialista Obrero Español), die sich ausdrücklich zu Europa bekannt hatten, mussten ihr Parteiprogramm hingegen abändern und vor allem ihre marxistische Interpretation des europäischen Imperialismus und Kapitalismus revidieren. Auf einem geschichtsträchtigen Kongress von 1978 verabschiedete sich die Partei von ihrer marxistischen Basisideologie sowie von der dazugehörigen Deutung der Wirtschaftsbeziehungen und bekannte sich uneingeschränkt zur wirtschaftlichen Integration in die EG. Gegenüber einem möglichen NATO-Beitritt vertraten die Sozialdemokraten jedoch eine andere Position. Diese sollten sie dann aber ebenfalls Ende der 1980er Jahre nach dem tatsächlichen Betritt zur NATO revidieren. Seit 1977, dem Jahr ihrer Legalisierung, befürworteten auch die Kommunisten (Partido Comunista de Espagña) die europäische Integration. In Zusammenhang mit dem erstarkenden Eurokommunismus der 1960er Jahre hatten sie sich grundsätzlich auf Europa zurückorientiert. Da auch die Partido Comunista de Espagña darauf hoffte, dass sich die junge spanische Demokratie im Zuge der europäischen Integration stabilisieren werde, votierte sie ebenfalls für den spanischen Beitritt, zugleich aber widersprach sie entschieden einem Beitritt zur NATO, eine Frage, die sie als vollkommen unabhängig von dem anvisierten EG-Beitritt zur Debatte stellte.

Die Bereitschaft der spanischen Parteien, das Beitrittsgesuch der Regierung zu unterstützen, war also mit sehr unterschiedlichen, klar erkennbaren politischen Motiven verbunden. Obwohl die damalige EG vor allem den Charakter einer Wirtschaftgemeinschaft besaß, verstanden schließlich nahezu alle Parteien die europäische Integration in erster Linie als eine wirksame Garantie für die junge spanische Demokratie. So war schon zu Zeiten der Franco-Diktatur der Umstand, dass Spanien von der EG ausgeschlossen geblieben war, von der demokratischen Opposition als ein schlagkräftiges Argument vorgebracht worden, um den Franquismus zu delegitimieren. Und ebenso politisch motiviert war auch die Hoffnung auf ein mit dem EG-Beitritt verbundenes Ende der internationalen Isolation. Die Aufnahme Spaniens in die Institutionen der EG verdeutlichte somit auch unmissverständlich das Scheitern der Franco-Diktatur. Nicht zuletzt deshalb betonte Felipe González in seiner Rede, in welchem Umfang der Beitritt Spaniens einen qualitativen Sprung innerhalb der politischen Entwicklung des eigenen Landes bedeute.

So klar der von allen Seiten immer wieder betonte Konsens zur europäischen Integration zu beobachten war, so interessant ist es zu sehen, welcher Europabegriff die Debatten der spanischen Parlamentarier zwischen 1977 und 1985 bestimmte, ein Begriff, der im Übrigen ohne Zweifel auch die Rede von Felipe González grundlegend prägte. Besonders aufschlussreich und wichtig ist es dabei zu erkennen, dass die EG und Europa nicht nur in den Parlamentsdebatten, sondern auch in der Presse synonym verwandt wurden. Europa verstand man hier als ein Symbol für die Ideale der Freiheit, des Friedens und der Modernisierung. Und darüber hinaus stand Europa für ein vitales Interesse in vielen Lebensbereichen der spanischen Politik, ohne dass der Rückbezug auf Europa jedoch zu klaren Definitionen und politischen Handlungsdirektiven geführt hätte. Bei näherem Hinsehen wird entsprechend deutlich dass insbesondere diese begriffliche Unschärfe, die breite Zustimmung zu Europa erst ermöglichte. Mit anderen Worten erlaubte der Symbolcharakter Europas es den spanischen Abgeordneten, in ausschweifender Ambivalenz, ohne ein klares Konzept und ohne sich der tatsächlichen Konsequenzen bewusst zu sein, über die Integration ihres Landes zu sprechen. In gewisser Weise wandelte sich der Europabegriff auf diesem Weg zu einem metapolitischen Phänomen, ohne dass er an Wichtigkeit in den öffentlichen Debatten eingebüßt hätte. Dessen ungeachtet verlor er aber die Möglichkeit, im Rahmen politischer Auseinandersetzungen neu definiert zu werden.

Auf derselben Linie bewegte sich auch die parlamentarische Diskussion über die Folgen der europäischen Integration für die eigene nationale Identität. Entsprechend ließ Felipe González' Rede keinen Zweifel an dem notwendigen Fortschritt zur europäischen Einheit sowie an der spanischen Bereitschaft, dabei tatkräftig mitzuwirken. Die möglichen Konsequenzen einer intensivierten europäischen Einheit gegenüber der eigenen nationalen Identität wurden jedoch weder in González' Rede noch in den parlamentarischen Debatten vor 1985 angesprochen. Im Rahmen der emphatischen Proklamation der als großes Ideal bezeichneten europäischen Einheit versäumten es die Parlamentarier, die möglichen Transformationseffekte auf die nationale und politische Identität zu bedenken. Die Debatte ging vielmehr durchgängig von einer überzeitlich stabilen Identität aus und wurde so als eine Identität gedacht, die im Zuge des Kompetenztransfers an die Institutionen der EG als immun anzusehen sei. Trotz der großen Bedeutung, die dem Wandel zu einer europäischen Einheit zugesprochen wurde, war man sich also nicht über die Wechselwirkung der europäischen Integration mit den jeweils beteiligten Na­tionalstaaten im Klaren. Der überzeitlich gedachte Charakter der nationalen spanischen Identität verhinderte damit allerdings prinzipiell auch die Frage nach dem eigentlichen Kernpotential einer Europäischen Union. Insofern stand das Bekenntnis zur europäischen Einheit in Spanien in einem scharfen Gegensatz zu den fehlenden Überlegungen zur künftigen nationalen Souveränität sowie zu ebenso wenig vorhandenen Reflexionen über die Grundlagen nationaler Identität. Der politische Diskurs in Spanien bewegte sich folglich auch hier erneut auf einer durchaus rhetorischen Ebene. Diese war unfähig, politische Debatten anzuregen sowie politisch klar Position zu beziehen.

Interessant ist es in diesem Zusammenhang abschließend auch zu sehen, wie die spanische Öffentlichkeit den Beitritt zur EG diskutierte. Hier war klar zu erkennen, dass viele die europäische Integration Spaniens als eine Frage nationaler Ehre erlebten. Verbunden damit verbreitete sich in der Hauptphase des EG-Beitritts ein alter Nationalstolz erneut wieder aus. Hinzu kam eine große Begeisterung darüber, nun den alten „angestammten Platz“ in Europa wieder mit Leben füllen zu können. Dieser neue und zugleich alte Nationalstolz sollte den vorausgegangenen ausgeprägten kollektiven Minderwertigkeitskomplex der Franco-Ära überwinden helfen. Für die Spanier schlossen somit der Wille zur europäischen Integration sowie ein ausgeprägter Nationalstolz einander nicht aus. Dass beides möglicherweise einmal miteinander in Konflikt geraten könne, stand in der spanischen Öffentlichkeit ebenso wenig wie im Parlament zur Debatte.



[1] Essay zur Quelle Nr. 5.7, Rede des Ministerpräsidenten Felipe González anlässlich des spanischen EG-Beitritts (1985).

 


Literaturhinweise:

  • Alvarez-Miranda, Berta, El sur de Europa y la adhesión a la Comunidad: los debates políticos. Madrid, 1996
  • Barbé, Esther, La política europea de España, Barcelona 1999
  • Helmerich, Antje, Die Außenpolitik Spaniens. Vom Konsens zum Bruch – und wieder zurück Bonn 2004. In: <http://fesportal.fes.de/pls/portal30/docs/FOLDER/POLITIKANALYSE/SpanienHelmerich_lang.pdf> (12.04.2004)
  • Niehus, Gerlinde Freia, Die Außenpolitik Spaniens nach Franco, in: Bernecker, Walther L.; Oehrlein, Josef (Hg.), Spanien heute. Politik, Wirtschaft, Kultur, Frankfurt am Main 1991, S. 225-264
  • Powell, Charles, Cambio de régimen y política exterior, 1975-1989, in: Tusell, Javier; Avilés, Juan; Pardo, Rosa (Hg.), La política exterior de España en el siglo XX, Madrid 2000, S. 413-454

Gonzáles, Felipe: Rede anlässlich der Unterzeichnung des Beitrittsvertrages zwischen Spanien und der EG (Madrid, 12. Juni 1985)[1]

[...] Der heutige Tag ist ein historischer Schritt für Spanien und für Europa. Denn mit den Unterschriften im Beitrittsvertrag zur Europäischen Gemeinschaft haben wir nicht nur die politische Isolierung Spaniens überwunden, sondern auch einen Meilenstein in der Vollendung der Einheit unseres alten Kontinents gesetzt.

Nun trägt auch Spanien dazu bei, die Ziele aus der Präambel der Römischen Verträge Wirklichkeit werden zu lassen. Ideale, unter denen die Gründer der Gemeinschaft damals alle Völker Europas einluden, an der Festigung des Friedens und der Freiheit teilzunehmen. [...]

Heute können wir mit Genugtuung sagen, dass es die richtige Entscheidung war, jene demokratisch gewählten Vertreter des spanischen Volkes in ihrem Schritt zum Beitritt in die Europäische Gemeinschaft uneingeschränkt zu unterstützen und der Regierung besonders zu Beginn der Verhandlungen den Rücken zu stärken. Damit haben wir von Anfang an klar gemacht, dass unser Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft eine parteiübergreifende Staatsangelegenheit ist, dessen Ursprung in der überwältigenden Mehrheit der Bürger, ihrem Wunsch nach Integration Spaniens in Europa und der Teilnahme an den Idealen der Freiheit, des Fortschritts und der Demokratie lag. [...]

Durch die Verbindung der alten Selbstverständlichkeit, Teil von Europa zu sein, mit der wiedergewonnenen Möglichkeit, erneut an Europa teilzuhaben – zunächst durch die Vertretung im Europäischen Rat und nun in der Europäischen Gemeinschaft –, durch dieses Wiederanknüpfen an das Vermächtnis der Vergangenheit gewinnt eine ganze Nation ihr eigentliches Geschichtsbewusstsein wieder. [...]

Der Beitritt Spaniens zur Europäischen Gemeinschaft ist ein ehrgeiziges und weitreichendes Projekt, das wesentlich über den reinen Wortlaut der nun unterzeichneten Vertragsklauseln hinausgeht.

Für Spanien bedeutet der Beitritt zugleich die endgültige Überwindung der politischen Isola­tion und die Chance auf Teilnahme am gemeinsamen Schicksal der westeuropäischen Länder.

Zweifelsohne impliziert der Beitritt für unser wirtschaftliches und soziales Leben eine Herausforderung zu mehr Modernität, die einen Mentalitäts- und Strukturwandel nach sich ziehen muss. Schwieriger noch als für die damaligen Gründungsstaaten der Europäischen Gemeinschaft wird diese Angleichung deshalb ausfallen, weil wir uns mit Verspätung in einen bereits laufenden Prozess eingliedern.

Dennoch bin ich sehr zuversichtlich, dass unsere Gesellschaft (Arbeiter und Unternehmer, Selbstständige, Techniker und Forscher, Männer und Frauen aller Völker Spaniens) auf diese Herausforderung deutlich reagieren wird. Durch die Anstrengungen aller und mit der Hoffnung eines ganzen, dynamischen und jungen Volkes werden wir die Aufgabe der wirtschaftlichen, sozialen und technologischen Modernisierung meistern, die einen selbstbewussten und sicheren Übergang an der Schwelle zum nächsten Jahrhundert gewährleistet.

Für Europa als Ganzes darf die Erweiterung der Gemeinschaft durch den Beitritt Spaniens und Portugals keine reine Rechenoperation sein, sondern sollte als besondere Gelegenheit für einen qualitativen Sprung in seiner politischen Entwicklung gewertet werden. [...]

Was Spanien betrifft, lassen Sie mich eine Sache ganz klarmachen: wir werden weder eine Last für die Gemeinschaft, noch ein Hindernis auf ihrem Weg zu mehr politischer und wirtschaftlicher Integration sein. Ganz im Gegenteil: innerhalb der Vertretung unserer Kerninteressen werden wir mit allen Kräften am Voranschreiten der europäischen Einheit mitarbeiten. [...]

Dafür steuert Spanien das Wissen einer alten Nation und den Enthusiasmus eines jungen Volkes bei, überzeugt davon, dass die Einheit in der Zukunft die einzig mögliche Zukunft für Europa ist. Das Ideal dieser europäischen Entwicklung ist bedeutender denn je, gerade weil die Welt von heute und von morgen uns dazu auffordert. [...]

Wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Arbeit zwar der Verbesserung der Gegenwart gilt, aber vor allem auch den nachfolgenden Generationen ein Vermächtnis des Friedens, der Gerechtigkeit und des Fortschritts hinterlassen soll. Diese Einstellung bedeutet, an Europa zu glauben, und so hoffen wir auf ein gerechteres, solidarischeres und gemeinsameres Europa der Zukunft. [...]

 


[1] Feierliche Rede des Regierungspräsidenten Felipe González zum Anlass der Unterzeichnung des Beitrittsvertrages zwischen Spanien und der EG, Madrid, 12. Juni 1985, abgedruckt in: El País (Madrid), 13.06.1985; Übersetzung der Quelle aus dem Spanischen von Joaquín Abellán.

 


 
Die Druckversion des Essays findet sich in Hohls, Rüdiger; Schröder, Iris; Siegrist, Hannes (Hg.), Europa und die Europäer. Quellen und Essays zur modernen europäischen Geschichte, Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2005.

González, Felipe: Discurso del presidente del Gobierno español (Madrid, 12 Junio 1985) [1]

Majestad, señores primeros ministros, señor presidente del Consejo, señores presidentes de las instituciones comunitarias, señores ministros, señoras y señores: Damos hoy un paso de importancia histórica para España y para Europa Al estampar nuestras firmas en el tratado de adhesión a las Comunidades Europeas hemos puesto un jalón fundamental para completar la unidad de nuestro viejo continente y también para superar el aislamiento secular de España.

Estarnos contribuyendo a hacer realidad los propósitos expresados en el preámbulo del Tratado de Roma, en el que los fundadores de la Comunidad se declararon resueltos a consolidar la defensa de la paz y la libertad, y para ello invitaron a los demás pueblos de Europa a participar de dicho ideal asociándose a su esfuerzo.

Esa invitación ha sido aceptada por los españoles. Pronto se cumplirán ocho años desde que el Gobierno democrático surgido de las elecciones de 15 de junio de 1977 solicitara oficial mente la apertura de negociaciones con la Comunidad Europea con vistas a la integración de España como miembro de pleno derecho. En la carta que dirigió el presidente del Gobierno español se dejaba constancia de nuestra identificación con los ideales que inspiraron los tratados constitutivos de las Comunidades Europeas y se expresaba la esperanza de que las negociaciones concluyeran con un resultado satisfactorio para la Comunidad y para España.

La esperanza no ha sido defraudada y el resultado ha sido conseguido. Me corresponde a mí agradecer ahora, en nombre del pueblo español, los esfuerzos que habéis realizado para lograr soluciones equilibradas en los temas conflictivos que surgieron a lo largo de la negociación. En esos esfuerzos, tenéis constancia de ello, siempre os ha acompañado la delegación española.

Hoy podemos decir con satisfacción que los representantes del pueblo español surgidos de aquellas elecciones democráticas teníamos razón al prestar nuestro apoyo unánime a la candidatura de España al ingreso en la Comunidad Europea, dando una mayor fuerza y respaldo al Gobierno al iniciarse la negociación. Dejábamos así constancia, desde el primer momento, de que el objetivo de nuestro ingreso en la Europa comunitaria era una cuestión de Estado porque reflejaba el deseo abrumadoramente mayoritario de los ciudadanos españoles, para los que la integración de España en Europa se identificaba con la participación en los ideales de libertad, progreso y democracia.

Con anterioridad, otros españoles, a los que quiero hacer presentes hoy en nuestra memoria, aportaron su esfuerzo y clarividencia en momentos decisivos para la construcción europea al asistir, asumiendo riesgos personales, a los congresos de La Haya de 1948 y de Múnich de 1962. También quiero recordar ahora a todos los que con entrega ejemplar desde el acuerdo de 1970 hasta hoy han participado en la negociación que hoy culmina con la reincorporación de España al entorno natural al que pertenece.

Es toda una nación la que recupera el pleno sentido de su historia al conjugar el legado del pasado y su evidencia de ser Europa con la realidad presente de estar en las instituciones europeas primero en el Consejo de Europa y ahora en la Comunidad.

Al llegar a este punto quisiera enviar, en nombre del pueblo español, un saludo entrañable y cordial al pueblo d Portugal, representado aquí por su primer ministro; a la nación vecina y hermana que, junto con España y casi al mismo tiempo, inició hace cinco siglos la epopeya del descubrimiento de otros continentes hacia los que proyectamos nuestra cultura y civilización europeas Desde la península Ibérica, Portugal y España alumbraron nuevos mundos al viejo mundo, ensanchando sus fronteras no sólo geográficas, sino también espirituales, al impulsar decisivamente la evolución del pensamiento, la ciencia y las técnicas de la era del renacimiento.

También ahora, en el mismo momento, los dos países iniciamos una nueva etapa cargada de retos y promesas, una empresa que completa a Europa, refuerza los lazos que unen a nuestros dos pueblos y permitirá que, dentro de las instituciones comunitarias, acentuemos la proyección de Europa hacia los países de Iberoamérica y África que pertenecen a nuestro mismo ámbito cultural.

Nosotros entendemos que la unidad europea no puede hacerse sólo hacia dentro, sino también hacia fuera. El ser histórico de Europa consiste, precisamente, en volcarse hacia el mundo. Todo intento de construir una Europa cerrada en sí misma estaría condenado al fracaso, además de no servir a los auténticos intereses europeos.

España entiende bien la universalidad de Europa porque a su identidad europea une una dimensión iberoamericana y una dimensión mediterránea. Nuestra proyección iberoamericana es historia y cultura compartidas y nos impulsa siempre a mantener estrechas y fraternales relaciones con los pueblos y países de ese área. Por eso, en este momento solemne deseo reafirmar esta dimensión como un acervo que forma parte de nuestra realidad y como una responsabilidad en la búsqueda de una relación más rica y más intensa entre Europa e Iberoamérica.

Compartimos con otras naciones europeas la dimensión mediterránea. Con la ampliación, la Comunidad estará todavía más próxima de los países de la ribera sur del Mediterráneo. Ello nos obligará a redoblar esfuerzos para que la Comunidad contribuya eficazmente a los procesos de paz, estabilidad y desarrollo tanto en el norte de África como en el Próximo Oriente.

El ingreso de España en la Comunidad Europea es un proyecto ambicioso de largo alcance que desborda sobradamente el ámbito estricto de las cláusulas del tratado que acabamos de suscribir.

Para España, este hecho significa la culminación de un proceso de superación de nuestro aislamiento secular y la participación en un destino común con el resto de los países de Europa occidental.

Para nuestra realidad económica y social supone, sin duda, un desafío de modernidad que exige un cambio de mentalidad y de estructuras. Será un esfuerzo de adaptación aún mayor que el hecho en su día por los países fundadores de la Europa comunitaria, porque nos sumamos con retraso a un proceso ya en marcha.

Tengo confianza, sin embargo, en que a ese desafío va a responder claramente nuestra sociedad (trabajadores y empresarios, profesionales, técnicos e investigadores, hombres y mujeres de todos los pueblos de España). Con el esfuerzo de todos y la ilusión de un pueblo dinámico y joven podremos afrontar el reto de la modernización económica, social y tecnológica que nos permitirá cruzar con confianza y paso firme el umbral de la próxima centuria.

Para Europa en su conjunto la ampliación de la Comunidad con el ingreso de España y Portugal no puede verse como una mera operación aritmética, sino como una oportunidad excepcional para dar un salto cualitativo en la construcción política de Europa.

Sabemos que algunos dentro de la Europa comunitaria contemplan la nueva ampliación con temor, porque piensan que podría alterar definitivamente los delicados equilibrios puestos en pie por los tratados fundacionales, ya afectados por el transcurso del tiempo y las sucesivas ampliaciones.

Pues bien, ello debe ser motivo, precisamente, para plantearse la ampliación como el elemento catalizador que provoque una reflexión profunda sobre el futuro de Europa y una respuesta sobre la mejor manera de afrontar conjuntamente los desafíos del fin de siglo.

La Europa comunitaria ha demostrado sobradamente su capacidad de adaptación a nuevas situaciones y exigencias. La nueva ampliación es justamente la mejor muestra de esa vitalidad y debe abrir las puertas a un período de renovación.

En lo que a España concierne quiero dejar una cosa clara: no seremos ni carga para la Comunidad ni obstáculo que entorpezca su marcha hacia formas superiores de integración política y económica. Bien al contrario, dentro de la defensa de nuestros intereses esenciales, colaboraremos en toda la medida de nuestras fuerzas para el progreso de la unidad europea.

Desde el primer momento el Gobierno de España manifiesta su voluntad decidida de avanzar con los que quieran avanzar y hasta donde se quiera avanzar.

Para ello, España aporta su saber de nación vieja y su entusiasmo de pueblo joven, con la convicción de que un futuro de unidad es el único futuro posible para Europa. El ideal de la construcción europea es más válido que nunca, porque nos lo imponen las exigencias del mundo de hoy, y más aún el de mañana.

No podemos olvidar que trabajamos para mejorar el presente, pero también y sobre todo para transmitir a las generaciones venideras un legado de paz, justicia y progreso. Este acto es un acto de fe en Europa. Que lo sea también de esperanza en una Europa más justa, más solidaria y más unida a cuya construcción todos estamos convocados.

España aportará su esfuerzo a la concreción de una Europa de la paz y de la justicia. Nadie, mediante la coacción o la violencia, podrá torcer ese propósito de paz.



[1] In: El (Madrid), 13.06.1985.

 


 
Die Druckversion des Essays findet sich in Hohls, Rüdiger; Schröder, Iris; Siegrist, Hannes (Hg.), Europa und die Europäer. Quellen und Essays zur modernen europäischen Geschichte, Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2005.
Für das Themenportal verfasst von

Joaquín Abellán

( 2006 )
Zitation
Joaquín Abellán, Der Beitritt Spaniens zur Europäischen Gemeinschaft in den 1980er Jahren, oder: Warum die Spanier für Europa votierten, in: Themenportal Europäische Geschichte, 2006, <www.europa.clio-online.de/essay/id/fdae-1308>.
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