Carl Ritters Sozialgeografie Europas um 1800
Von Iris Schröder
Europa war für viele Europäer in der Zeit um 1800 kein unbeschriebenes Blatt. Die französische Revolution hatte nicht nur Frankreich erfasst, sondern als europäisches Großereignis auch viele andere Europäer mit in ihren Bann gezogen. Die nachfolgenden militärischen Auseinandersetzungen zwischen den europäischen Großmächten, die Koalitionskriege sowie die anschließende Napoleonische Herrschaft über weite Teile Süd-, West- und Mitteleuropas sollten die europäische Staatenwelt umfassend verändern. Europa selbst diente dabei für die Gelehrten, die Gebildeten sowie für die Literaten der Zeit als Telos zahlreicher alternativer politischer Ordnungsentwürfe und Projektionen. Vor allem in Kreisen deutscher Romantiker sollte Europa oft mit der Christenheit in eins gesetzt werden. Überdies dominierte in vielen ihrer Schriften die Kritik an der französischen Besatzung. Ein Europa der Nationen, als loser Staatenbund, sogar die Nation selbst sollte in den neuen Europaentwürfen als Garant für die erstrebte Freiheit jenseits der Despotie dienen.
Vor diesem Hintergrund war das geografische Europawerk des Frankfurter Erziehers und Hauslehrers Carl Ritter (1779-1859) ein eigensinniges Vorhaben, blieb doch in diesem Werk der politische Streit um die napoleonische Herrschaft offenbar schlicht außen vor. Carl Ritter war im Jahre 1804, als er den ersten Band seiner Schrift Europa, ein geographisch-historisch-statistisches Gemälde publizierte, noch keine anerkannte akademische Größe.Erst gut 15 Jahre später, im Jahre 1820, sollte er zunächst als außerordentlicher sowie ab 1825 als ordentlicher Professor den ersten Lehrstuhl für Geografie an der Berliner Universität innehaben und – aus heutiger Sicht – neben Alexander von Humboldt zu einem der maßgeblichen Wegbereiter der wissenschaftlichen Geografie im 19. Jahrhundert werden.1779 in Quedlinburg im Harz geboren, hatte Ritter schon als Kind seinen Vater verloren und gelangte so in sehr jungen Jahren in die 1784 von Christian Gotthilf Salzmann gegründete philanthropische Erziehungsanstalt in das in Thüringen gelegene Dorf Schnepfental bei Gotha. Die von Salzmann und anderen Philanthropen vertretene Maxime einer Erziehung zur so genannten „Industriösität“, zu Arbeitsamkeit, Fleiß und Zeitökonomie sollte Ritter in jungen Jahren unübersehbar prägen. Den ersten Teil des von ihm 1804 veröffentlichten „Europa-Gemälde“ widmete er daher dem „ehrwürdigen Vater Salzmann“ anlässlich seines sechzigsten Geburtstags – eine Widmung, die auch inhaltlich ihren Niederschlag fand.
Ritters geografischer Europaentwurf beginnt mit einer Vorrede an den Leser, die im Folgenden in Auszügen als Quelle wiedergegeben ist. Ritter entwickelt in dieser Vorrede sein geografisches Vorhaben und erläutert hierfür akribisch den „Zweck [seiner Darstellung], die Art der Bearbeitung und die benützten Hülfsmittel“. Ritters erklärtes Ziel ist es, seine Leser für die Wissenschaft „zu gewinnen“, jene Wissenschaft, der wir, wie er emphatisch ausführt, so „viele wichtige Kenntnisse von der Erde und ihren Bewohnern verdanken“. Das dazugehörige Konzept galt einer „lebendigen Ansicht des ganzen Landes, seiner Natur- und Kunstproducte, der Menschen- und Naturwelt.“ In dieser bemerkenswerten Mischung skizzierte Ritter das umfassende Programm einer Sozialgeografie, mehr noch, er konstatierte bereits das Vorhandensein einer Wissenschaft von der Erdoberfläche, einer Wissenschaft, die es eigentlich noch gar nicht gab, denn Geografie war zu der Zeit kaum mehr als eine Hilfswissenschaft, geschweige denn eine eigene Disziplin. „Europa – ein Gemälde“ griff somit seiner Zeit voraus. Andererseits war die Vorrede allerdings insofern ein zeittypisches Produkt, als die veröffentlichten Bände das versprochene Programm nicht unbedingt einzulösen vermochten, ein Merkmal, das im Übrigen so manche mit wissenschaftlichem Anspruch vorgetragene Schrift der Zeit bestimmte. Ebenso auffällig und zeittypisch war, dass es zumindest einer von Ritters Ambitionen durchaus entsprach, sich mit dem Werk auch für eine künftige wissenschaftliche Laufbahn gleichsam selbst zu empfehlen. Hierzu gehörte nicht zuletzt die Art und Weise wie er sich beim lesenden Publikum einführte und sein Werk, dem zeitgenössischen Geschlechterkodex folgend, für die „Freunde und Lehrer der Geografie sowie für die Jünglinge präsentierte“.
Ritters Europa war ein Europa der Länder, erst in ihrer Gesamtschau sollten sich die einzelnen Länderportraits zu dem gewünschten Gemälde von Europa zusammenfügen. Auf drei Bände angelegt, behandelte der erste Band zunächst den Norden. Dieser umfasste Russland, Schweden, das Dänische Reich und Preußen. Die den einzelnen Ländern jeweils gewidmeten Kapitel folgten den in der Vorrede dargelegten Gliederungsprinzipien: Beginnend mit einem knappen einleitenden so genannten „culturhistorischen“ Teil, der auch politische Daten einbezog, folgte stets ein längeres Kapitel zur Naturbeschaffenheit des behandelten Landes. An diese Kapitel schlossen sich längere Ausführungen zu wirtschaftlichen Daten, insbesondere zu „Industrie und Handel“ an. Der vorletzte und letzte Teil waren schließlich den „Einwohner[n]“ sowie den „Städte[n]“ gewidmet. Ritters Quellengrundlage, die er genauestens aufführte, speiste sich aus zweierlei Gruppen, zum einen aus den gelehrten, in zahlreichen Kompendien zusammengefassten statistischen Landesbeschreibungen, zum anderen aus einigen von ihm als zuverlässig angesehenen Reiseberichten. Beide Quellengattungen bestimmen den Doppelcharakter des Werkes. Das oft in Tabellen aufbereitete statistische Wissen zu geografischen Daten, über die bekannte Fläche der Länder, die Gewässer, die Gebirgszüge sowie über Flora und Fauna verbindet sich dabei mit dem seinerzeit bekannten Wissen über die Bevölkerung sowie über Industrie und Handel.
Insbesondere die nochmalig in Tabellen zusammengefassten Städtekapitel verraten in ihren narrativen Passagen eine Passion für Reisen und Reiseerzählungen. Die von Ritter in seinem Vorwort für sich reklamierte Anschaulichkeit kommt in diesen Abschnitten unübersehbar zum Tragen. Das ausführliche Kapitel zu London, am Ende des zweiten Bandes, nimmt den Leser beispielhaft mit auf einen imaginären Spaziergang durch die Stadt, bei dem der Ausblick von „Shooters Hill“ ebenso genossen wird wie die vielen anderen Sehenswürdigkeiten, die, wie etwa die zahlreichen Brücken über die Themse, die Bank von England, die Fleetstreet oder das Ostindische Compagniehaus unterwegs gleichsam in Augenschein genommen werden.Andere Passagen sind nüchterner gefasst und sollen offenbar nur schlicht informieren. Die im ersten Band mit detailverliebter Exaktheit aufgeführte Fläche des europäischen Russland, die in einer Tabelle mit Hinweis auf die 38 einzeln aufgeführten Statthalterschaften vorgerechnet wird, verdeutlicht aber auch den neuen Willen zu größtmöglicher Exaktheit, der Ritter schon zu dieser Zeit als späteren Weggefährten seines ebenso an eine Ethik der Präzision glaubenden Zeitgenossen Alexander von Humboldt ausweist. Gleichermaßen wie Humboldts Studien ist auch Ritters geografische Arbeit an jener Umbruchstelle zu verorten, an der in der Geografie ein schrittweiser Übergang vom Sehen zum Messen, mithin von der Anschauung zur Abstraktion, geprobt werden sollte. Ritter sollte diesen Übergang nie vollständig mit nachvollziehen, entsprechend gab er in seinem Spätwerk der anschaulich gefassten Darstellung weiterhin Vorrang und räumte dem Visuellen stets eine hohe Bedeutung ein.
Ritters Hauptinteresse in seinem Europawerk gilt dem europäischen Binnenraum, entsprechend knapp wird nur auf einer guten halben Seite die zwischen dem asiatischen und dem europäischen Teil Russlands zu ziehende Grenze erörtert, wobei sogar noch die Vor- und Nachteile verschiedener Grenzverläufe kurz miteinbezogen werden. Diese nur sehr wenig problematisierte Trennlinie mag erstaunen. Sie trifft aber – so scheint es – auf große Teile der unter Geografen geführten Debatte über Europas Erdteilberechtigung zu, in der die mögliche Festlegung europäischer Außengrenzen im frühen anders als im späten 19. Jahrhundert nur vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit fand.Ritters anschließende Ausführungen zu Russland folgen der in seinem Vorwort vorgeschlagenen Abfolge, obschon das mangelnde Material, wie Ritter selbst einschränkend einräumt, die angestrebte Darstellung in weiten Teilen nur skizzenhaft erlaubte. Für jene Teile, in denen die Materiallage umfassender war, wie etwa im Falle des in Bezug auf die Entwicklung von Industrie und Handel weit fortgeschrittenen England, widmete Ritter einzelnen Industriezweigen je einen eigenen Abschnitt. Auch den britischen Handel, der das wirtschaftliche Wachstum Großbritanniens erst ermöglichte, würdigte Ritter ausführlich, wobei er ihn freilich nicht allein in seinen europäischen Bezügen erörterte, die durch die seit 1806 eingerichtete Kontinentalsperre sehr eingeschränkt waren, sondern auch die weltweiten Verflechtungen in Richtung Amerika, Afrika und Asien mit einbezog.
Ritters Europawerk ist ein Übergangstext in einer Übergangszeit. Übernahm er sichtlich einige Teile aus der älteren Staatenkunde des 18. Jahrhunderts, so kombinierte er diese mit neuen Elementen geografischen Wissens sowie nicht zuletzt mit einer neuen Aufmerksamkeit für den sich im Verlauf der Industrialisierung vollziehenden sozialen und strukturellen Wandel in großen Teilen Europas. Die genaue Aufnahme der Erdbeschaffenheit verband Ritter auf diese Weise mit einer genauen Sicht auf die auf der Erdoberfläche agierenden Menschen und, wie er betonte, die von ihnen geschaffenen „Producte“ – eine deutliche Hommage an Salzmanns Erziehung zu Arbeit und Fleiß.
In systematischer Hinsicht mögen Ritters frühe Ausführungen zu Europa in ihrer nur lückenhaften Durchführung dennoch so manchen enttäuschen. Zu lose erscheint in den Bänden der im Vorwort so wortreich beschriebene Gesamtzusammenhang, zu willkürlich die oft nur knapp verbundenen Teile, zu unüberschaubar die unterschiedlichen Quellen, zu mühselig der an manchen Stellen für den Laien nur schwer zu prüfende Gehalt des von Ritter präsentierten Materials. Das im Vorwort so vielfach beschworene Gemälde ebenso wie das oft genannte Ganze erscheinen im Verlauf der Bände vielmehr als grobe zuweilen sogar unzusammenhängende Skizze. Das Vorwort wird damit um so mehr zu einem Programm, wenn nicht gar zu einem regelrechten Werbetext, dessen offenkundiges Ziel es ist, der künftigen Wissenschaft zu neuer Publizität zu verhelfen. Diese gewünschte Publizität sollte die Rittersche Geografie im 19. Jahrhundert mühelos erlangen, denn Geografie wurde in dieser Zeit nicht zuletzt infolge seiner Arbeit zunehmend populär: Wie Friedrich Ratzel in seinem Ritter-Portrait in der Allgemeinen Deutschen Biographie 1889 anmerkte, gehörten Ritters Vorlesungen an der Berliner Universität seit den 1830er Jahren zu den großen Publikumserfolgen.Hinzu kam, dass Ritter seinen Wirkungskreis über die Universität hinaus zu erweitern wusste, unterrichtete er doch parallel auch an der Preußischen Kriegsschule. Und schließlich pflegte er darüber hinaus seine Überlegungen gern in den diversen wissenschaftlichen Vereinen vor einem bildungsbeflissenen Publikum zu präsentieren. Insbesondere die von ihm mitgegründete Berliner Gesellschaft für Erdkunde bot Ritter ein willkommenes Forum, in dem er seine geografischen Überlegungen regelmäßig vortrug. Ritter etablierte dementsprechend also nicht nur die Erdkunde als Wissenschaft, sondern trieb zugleich auch deren Popularisierung stets mit voran.
Und Ritter war dabei keineswegs nur eine lokale Berliner Größe. Im Zuge seiner steigenden wissenschaftlichen Bekanntheit verfügte er bald über einen internationalen Ruf. Ritters Entwürfe setzten sich entsprechend fort, vor allem in einigen Schriften Friedrich Ratzels sowie in denen Elisée Reclus' und Paul Vidal de la Blaches, um beispielhaft nur einige Geografen zu nennen, die sein Werk aufmerksam rezipierten und für dessen Verbreitung sorgten. Insbesondere in den ersten Entwürfen der géohistoire und so auch in den frühen „Annales“ und hier vor allem im Werk von Lucien Febvre und Fernand Braudel kommt Ritters Plädoyer für die von Menschen gemachten Schauplätze und Orte und damit auch sein Blick für die soziale und die natürliche Welt an vielen Stellen zum Tragen. In dem Maße wie sich die Geschichtswissenschaft in jüngster Zeit der Geografie in neuer Weise wieder zu nähern beginnt, erhalten die Schriften Ritters sowie die von seinem Werk ausgehenden Versuche, die Geschichte und ihre Räume erneut miteinander zu verbinden, auch hierzulande inzwischen zunehmend Aufmerksamkeit. Für all jene, die sich den Räumen der Geschichte sowie der Geschichte der Räume zuwenden, bieten die Ritterschen Schriften – trotz mancher irritierender Passagen – eine durchaus weiterführende Lektüre. Aus welchen Gründen diese so lange Zeit dem historiografischen Vergessen anheim fallen konnten, bleibt allerdings eine offene, nicht gerade leicht zu beantwortende Frage.
[1] Essay zur Quelle Nr. 3.1, Carl Ritter: Europa – ein Gemälde.
[2] Siehe hierzu Lützeler, Michael Paul, Die Schriftsteller und Europa. Von der Romantik bis zur Gegenwart, Stuttgart 21998, S. 33-72.
[3] Ritter, Carl, Europa, ein geographisch-historisch-statistisches Gemälde für Freunde und Lehrer der Geographie, für Jünglinge, die ihren Cursus vollendeten, bei jedem Lehrbuche zu gebrauchen. Nach den neuesten Quellen bearbeitet von C. Ritter, 2 Bde, Bd. 1: Frankfurt am Main 1804; Bd. 2: Frankfurt am Main 1807.
[4] Beck, Hanno, Carl Ritter. Genius der Geographie. Zu seinem Leben und Werk, Berlin 1979.
[5] Vgl. Schmitt, Hanno, Pädagogen im Zeitalter der Aufklärung. Die Philanthropen: Johann Bernhard Basedow, Friedrich Eberhard von Rochow, Joachim Heinrich Campe, Christian Gotthilf Salzmann, in: Tenorth, Heinz-Elmar (Hg.), Klassiker der Pädagogik, Bd. 1:Von Erasmus bis Helene Lange, Neuausgabe des zuerst 1979 v. Hans Scheuerl hg. Werks, München 2003, S. 119-143.
[6] Vierhaus, Rudolf, Einleitung, in: Ders. (Hg.), Wissenschaften im Zeitalter der Aufklärung: aus Anlaß des 250jährigen Bestehens des Verlags Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1983, S. 7-17, bes. S. 12 und S. 14.
[7] Zu den statistischen Verfahren der Zeit: Bödeker, Hans-Erich, On the origins of the 'statistical gaze': modes of perception, formes of knowledge, and ways of writing in the early social sciences, in: Becker, Peter; Clark, William (Hg.), Little tools of knowledge. Historical essays on academic and bureaucratic practices, Ann Arbor 2001, S. 169-196. Zur kartografischen Aufbereitung dieser Wissensbestände: Nikolow, Sybilla, Die Versinnlichung von Staatskräften. Statistische Karten um 1800, in: traverse. Zeitschrift für Geschichte. Revue d'Histoire 6 (1999), Heft 3, S. 63-82.
[8] Ritter, Carl, Europa (wie Anm. 3). Zu den Reisen um 1800: Bauerkämper, Arnd; Bödeker, Hans-Erich; Struck, Bernhard (Hg.), Die Welt erfahren. Reisen als kulturelle Begegnung von 1780 bis heute, Frankfurt am Main 2004; Bourguet, Marie-Noëlle, Écriture du voyage et construction savante du monde. Le carnet d’Italie d’Alexander von Humboldt, Max-Planck Institut für Wissenschaftsgeschichte, preprint Nr. 266, Berlin 2004.
[9] Ritter, Europa – ein Gemälde, (wie Anm. 3), Bd. 1, S. 25ff.; zur Ethik der Präzision bei Humboldt siehe die Argumentation bei Bourguet, Marie Noelle; Licoppe, Alain, Voyages, mesures et instruments. Une nouvelle expérience du monde au Siècle des lumières, in: Annales, Histoire, Civilisation 52 (1997), S. 1115-1151, die auf die allmähliche forschungspraktische Verschiebung vom „Sehen“ zum „Messen“ hinweisen; zu weiteren Umbrüchen in den Wissenschaften um 1800: Jardine, Nicolas; Secord, James A.; Spary, Emma C. (Hg.), Cultures of Natural History, Cambridge/Mass. 1996; zu Ritters Spätwerk beispielhaft: Ritter, Carl, Europa. Vorlesungen gehalten an der Universität zu Berlin, Berlin 1863.
[10] Vgl. Schultz, Hans-Dietrich, Europa: (k)ein Kontinent? Das Europa deutscher Geographen, in: Schröder, Iris; Höhler, Sabine (Hg.), Welt-Räume. Geschichte, Geographie und Globalisierung seit 1900, Frankfurt am Main 2005, S. 204-232; Pécout, Gilles, Jusqu'où va l'Europe au XIXe siècle?, in: Ders. (Hg.), Penser les frontières de l'Europe du XIXe au XXIe siècle. Élargissement et union: approches historiques, Paris 2004, S. 97-117.
[11] Ritter, Europa, (wie Anm. 3)., Bd. 2: zur Industrie, S. 407-428; zum Handel, S. 428-431.
[12] Ratzel, Friedrich, Carl Ritter, in: ADB, Bd. 28, 1889, S. 679-697, hier S. 690.
[13] Über die sich im 19. Jahrhundert weiter vertiefende Trennung der Geschichte und der Geografie ist in jüngster Zeit bereits viel diskutiert worden, vgl. zuletzt: Schlögel, Karl, Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik, München 2003, S. 40-44.
Literaturhinweise:
Bourguet, Marie-Noëlle, Écriture du voyage et construction savante du monde. Le carnet d’Italie d’Alexander von Humboldt, Max-Planck Institut für Wissenschaftsgeschichte, preprint Nr. 266, Berlin 2004
Koselleck, Reinhart, Raum und Geschichte, Schlußvortrag geh. auf dem Historikertag in Trier 1985, abgedr. in: Ders., Zeitschichten. Studien zu Historik, Frankfurt am Main 2000, S. 78-96
Livingstone, David N., The geographical tradition: Episodes in the history of a contested enterprise, Oxford 1993
Osterhammel, Jürgen, Geschichte, Geographie, Geohistorie, in: Küttler, Wolfgang; Rüsen, Jörn, Schulin, Ernst (Hg.), Geschichtsdiskurs: Bd. 3: Die Epoche der Historisierung, Frankfurt am Main 1997, S. 257-271
Withers, Charles; Livingstone David N. (Hg.), Enlightenment and Geography, Chicago 1999