„Denen mußte es mal gezeigt werden“. Antiterrorpolitik als Politik der Männlichkeit[1]
Von Gabriele Metzler
Am 24. April 1975 drangen sechs Mitglieder der Roten Armee Fraktion (RAF) in das Botschaftsgebäude der Bundesrepublik in Stockholm ein. Mit zwölf Geiseln in ihrer Gewalt forderten sie die Bundesregierung ultimativ auf, ihre inhaftierten Gesinnungsgenossen – 26 verurteilte oder angeklagte RAF-Mitglieder wurden genannt, unter ihnen Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan Carl Raspe – freizulassen. Andernfalls, so ihre Drohung, würden sie im Gebäude mehrere Tonnen TNT zur Explosion bringen. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen und den Ernst ihrer Absichten zu unterstreichen, verletzten sie den deutschen Militärattaché Andreas von Mirbach so schwer, dass er noch am selben Tag seinen Verletzungen erlag; als die Bundesregierung auch dann eine Freilassung ablehnte, erschossen sie den Wirtschaftsattaché Heinz Hillegaart. Kurz bevor die schwedische Polizei das Gebäude stürmen konnte, explodierte die mitgebrachte Sprengladung, einer der Geiselnehmer, Ulrich Wessel, starb an Ort und Stelle, ein weiterer, Siegfried Hausner, zehn Tage später.[2]
Anders als noch im Vormonat, als sie angesichts der Entführung des CDU-Politikers Peter Lorenz die Forderungen der linksextremistischen „Bewegung 2. Juni“ nach Freilassung inhaftierter Terroristen erfüllt hatte, zeigte sich die Bundesregierung im Fall der Botschaftsbesetzung unnachgiebig.[3] Insbesondere Bundeskanzler Helmut Schmidt gab in aller Deutlichkeit zu verstehen, dass an Verhandlungen mit den Geiselnehmern nicht zu denken sei, und an ein Einlenken seitens der Regierung schon gar nicht. Vier Tage nach dem Ende des Stockholmer Dramas erschien im Nachrichtenmagazin Der Spiegel ein Interview mit Schmidt, in dem er die Richtigkeit dieses Kurses betonte und ihm eine „mutige Entscheidung“ zugrunde liegen sah. Mit dem Fall Lorenz sei die Geiselnahme in der Botschaft nicht zu vergleichen, erläuterte er, aus operativen Gründen nicht und weil zudem nun die Freilassung der ersten Garde der RAF erpresst werden sollte, von der noch immer eine „Gefährdung der Allgemeinheit“ ausgehe. Das Vorgehen der schwedischen Sicherheitsorgane sei völlig richtig gewesen, vor allem aber habe die Bundesregierung einen Erfolg errungen: „Denen [diesen intellektuellen Verbrechern] mußte doch mal gezeigt werden, daß es einen Willen gibt, der stärker ist als ihrer.“[4]
Mit dieser Deutung hob der Kanzler den Konflikt von Stockholm von der Ebene eines notwendigen Polizeieinsatzes auf jene eines Willenskampfes, in dem am Ende der Stärkere obsiegt. Hier wie in den folgenden Jahren bis hinein in den „deutschen Herbst“ von 1977 war die Rhetorik der Anti-Terror-Politik nun geprägt von Leitvokabeln wie „Härte und Entschlossenheit“, „Unnachgiebigkeit“, „Pflicht“ und „Pflichtbewusstsein“, aber auch „Opferbereitschaft“, die sich in diesem Interview mit Blick auf Beamte und „herausgehobene Politiker“ bereits andeutet. Es war eine Sprache von Männern, männlichen Werten und Tugenden, die den politischen Diskurs angesichts der Eruption politischer Gewalt kennzeichnete, eine Sprache, die ihre Entsprechung schließlich auch in Habitus und Lebensform der Anti-Terror-Akteure fand.
Die seit einigen Jahren florierende zeithistorische Terrorismus-Forschung hat ihr Augenmerk bereits auf wesentliche Gender-Dimensionen des Themas gerichtet, insbesondere die Diskurse über Terroristinnen und die mit ihnen verbundenen Konstruktionen von Weiblichkeit und Sexualität haben das Interesse der Forschung gefunden. Dieser Perspektive lag die unausgesprochene Annahme zugrunde, dass die Existenz weiblicher Gewaltakteure besonders erklärungsbedürftig ist – zugespitzt ließe sich sogar argumentieren, dass eine auf weibliche Gewalt fokussierte Forschung die Rollenzuweisung „friedlicher Frauen“ fortschreibt.[5]
Gleichwohl hat die zeithistorische Forschung zum Phänomen der ‚Terroristin’ wesentliche Erkenntnisse befördert: Zeitgenössisch wurde es weithin als Ausdruck einer Krise einerseits der Geschlechterordnung gedeutet – erkennbar im nachgerade zum Klassiker arrivierten Diktum, der Terrorismus spiegle einen „Exzess der Befreiung der Frau“[6] –; andererseits schrieb man den Täterinnen eine von den hegemonialen Normen abweichende Sexualität zu, die sie als aggressiv-heterosexuell oder homosexuell erscheinen ließ.[7] Vor Gericht sprach ihnen die Anklage „eigenverantwortliches Handeln“ ab, vielmehr seien sie aufgrund von Liebesbeziehungen zu männlichen Extremisten „in den Untergrund geschlittert“.[8] Angesichts der beachtlich hohen Zahl weiblicher Mitglieder in der RAF (wie im übrigen auch in anderen linksterroristischen Gruppierungen wie den italienischen Brigate Rosse oder den US-amerikanischen Weatherman) ist es wenig verwunderlich, dass die Frauen mit der Waffe in der Hand die besondere Aufmerksamkeit sowohl der Zeitgenossen als auch der historischen Forschung gefunden haben. Von den Männern der RAF ist bislang nur Andreas Baader aus einer Gender-Perspektive analysiert worden, dessen männliche, ja machistische Ausstrahlung seine herausgehobene Position in der Gruppe mit erklären soll.[9] Gar nicht thematisiert wurde bislang hingegen, dass auch auf Seiten der Anti-Terror-Akteure (Politiker, Kriminalisten, Polizisten) über Geschlechterordnungen verhandelt wurde, dass sie sich mit ihren Redeweisen und Narrativen, ihren performativen Akten und ihrer Selbstinszenierung in eine bestimmte Geschlechterordnung hineinstellten; und dass sie damit nicht nur eine Gegenposition zu den Terroristinnen formulierten, sondern sich auch von einer spezifischen, neuen Form von Männlichkeit abgrenzten.
Gesprochen wurde nach der Stockholmer Wende zur „Unnachgiebigkeit“ eine Sprache von Männern, ja eine soldatisch codierte Sprache. Helmut Schmidt zeigte im Spiegel-Interview seine Vertrautheit mit militärischer und waffentechnischer Terminologie („das umliegende Gelände mit Maschinenwaffen mühelos zu bestreichen“). In den kommenden Jahren sprach er wie andere maßgebliche Akteure davon, im „Krieg“ gegen den Terrorismus zu stehen, in einem Krieg, in dem keine Handbreit Boden der demokratisch-freiheitlichen Grundordnung mehr preisgegeben werden durfte.[10] Der BKA-Beamte Alfred Klaus fühlte sich im Angesicht der RAF „wie vor einem Sturmangriff“, dem es standzuhalten gelte, hätte doch ein „Nachgeben vor dem Feind Feigheit bedeutet“.[11] Es waren schließlich die Sprache und die Denkweise ehemaliger Wehrmachtoffiziere, die einzelne Mitglieder des Bonner Krisenstabs während der Schleyer-Entführung im Herbst 1977 den Gedanken erwägen ließ, exemplarisch einzelne der RAF-Gefangenen, die freigepresst werden sollten, hinzurichten, solange bis das Leben des Entführten gesichert wäre.[12] Hier hallten die Erfahrungen der Partisanenbekämpfung an der Ostfront noch deutlich nach, wobei den Beteiligten nur allzu bewusst war, wie inopportun es war, dies öffentlich zur Diskussion zu stellen. Bis zum heutigen Tag halten sich die Krisenstäbler weitgehend an ein – wohl unausgesprochenes – Schweigegelübde. Der Große wie auch der Kleine Krisenstab, die während der Schleyer-Entführung die politischen Fäden in der Hand hielten, waren exklusive Zirkel von Männern,[13] zu dem Frauen allenfalls als Sekretariatskräfte Zutritt hatten; von politischen Akteuren, die „erwachsene Männer waren und keine Jugendlichen“, weil sie alle die Erfahrung der „Kriegsscheiße“ einte. Darin klangen männerbündische Formen der Vergemeinschaftung an. Tatsächlich waren bis auf zwei alle zehn Mitglieder der „Kleinen Lage“ im Krieg gewesen, sie teilten die „Erfahrung der Todesgefahr“ und des Getötethabens, aber auch und vor allem die Erfahrung, „in der Gefahr nicht den Verstand zu verlieren“.[14] Die (auch nachträgliche) Betonung eines aus der Kriegserfahrung rührenden „erhebliche[n] Maß[es] an Gelassenheit bei gleichzeitiger äußerster Anstrengung der eigenen Nerven und des eigenen Verstandes“[15] implizierte eine männlich markierte Gegenposition zum Diskurs über weiblich konnotierte Emotionalität und Kopflosigkeit bis hin zur Hysterie.
Der im Angesicht der Stockholmer Ereignisse angesprochene „Wille“ richtete sich obendrein gegen „diese intellektuellen Verbrecher“, deren „ausgeklügelten Plänen“ sich die Bundesregierung entgegengestellt habe, betonte Schmidt im Interview und stellte damit (effeminierte?) Intellektuelle und willensstarke Männer einander gegenüber. Freilich scheint zwischen den Zeilen auch ein Kontrast zwischen willensstarken, soldatischen deutschen Männern und schwedischen Bürokraten auf, deren Bedenken und Regeleinhaltung entschlossenes Handeln eher verzögert hätten. Die Relationalität von Männlichkeitskonstruktionen tritt hier offen zutage, ging es doch nicht allein darum, radikalisierter Weiblichkeit entgegenzutreten, sondern die handelnden Männer in Bonn positionierten sich auch gegen alternative Entwürfe von Männlichkeit.[16]
Ausnahmslos waren es Männer, die vor die Mikrofone traten und die Öffentlichkeit an ihrer Sorge um das Land teilhaben ließen, aber auch an ihrem besonderen Verantwortungsbewusstsein und ihrer Bereitschaft, dem Terrorismus mit aller Härte zu begegnen – auch wenn es sie das eigene Leben kosten mochte. Nicht nur der Bundeskanzler hinterlegte während des „Deutschen Herbstes“ eine Weisung, im Falle seiner Geiselnahme durch Terroristen auf keinen Fall ihren Forderungen nachzugeben, wohl wissend, dass er mit diesem Papier im Zweifelsfall seine eigene Ermordung sanktionierte.[17] Der dem Kanzler und anderen hohen Repräsentanten von Staat und Wirtschaft seit der Lorenz-Entführung zugebilligte Personenschutz war tatsächlich keine Lebensversicherung, wenn es darauf ankam, wie die kaltblütige Ermordung der Begleiter Schleyers wie zuvor auch schon jener Siegfried Bubacks durch die RAF aller Welt vor Augen führte. Im Bundeskriminalamt drängte Horst Herold in der Folgezeit bis auf die Abteilungsleiterebene alle Mitarbeiter dazu, sich selbst zu bewaffnen; auch er führte – wie auch Bubacks Nachfolger im Amt, Kurt Rebmann – selbst eine Pistole mit sich, um im Moment einer Attacke selbst zur Waffe greifen zu können.[18]
Öffentlich einzugestehen, dass sie Angst um ihr Leben und das Leben ihrer Familien hatten, wäre den maßgeblichen Akteuren in der Zeit akuter Bedrohung nie in den Sinn gekommen. Zu diesem Opfer zeigten sie sich bereit, solange sie dadurch die Existenz des (Rechts-) Staates sichern konnten. Von „Angst“ sprachen sie nicht, allenfalls von „Sorge“, nicht um sich selbst, sondern um das Gemeinwesen und die freiheitliche gesellschaftliche Ordnung. Wie viel sie zu opfern bereit waren, zeigten sie öffentlich; ja die Einsatzbereitschaft rund um die Uhr, die gerade die Mitglieder der Krisenstäbe bisweilen an die Grenzen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit führte, wurde öffentlich sichtbar gemacht und wurde auf diese Weise zu einem wesentlichen Element einer Inszenierung, die den nicht minder inszenierten, symbolischen und performativen Akten der Terroristen Substantielles entgegenzusetzen suchte.[19] In der eigenen Aufopferung, der eigenen Erfahrung physischer und psychischer Grenzen, spiegelte sich ein nachgerade soldatisches Pflichtethos, das die Sache des Staates mit beglaubigen sollte.
Die männlich codierte Sprache und der soldatische Habitus, den die führenden Protagonisten der Anti-Terror-Politik der 1970er-Jahre an den Tag legten, fundierten die Sagbarkeitsregeln im politischen Raum jener Jahre. Breiter Konsens herrschte in der politischen Elite des Landes, dass man über Emotionen schwieg. Wer Ängste aussprach oder Unsicherheit zuließ, galt rasch als „überfordert“ und als ungeeignet für ein hohes politisches Amt.[20] Der „emotionale Habitus“ wirkte auf die politische Elite vergemeinschaftend, wobei freilich, folgt man Maren Richter, eine generationelle Differenzierung notwendig ist: Denn während für die Älteren ihre Kriegserfahrung handlungsleitend war, folgten die Angehörigen der Nachkriegsgeneration unter den Anti-Terror-Politikern der Zeit eher dem Ideal des rational handelnden, kühle Souveränität ausstrahlenden Machers.[21] Beides galt als Maßstab eines spezifisch männlichen Verhaltens.
Die Vorstellungen von Männlichkeit, die im Kampf gegen den Terrorismus aktiviert und propagiert wurden, entsprangen der „Kultur der organisierten Moderne“, in der sich das männliche Subjekt als „radikal entemotionalisiert“, als „sachlich-rationale wie kollektiv-orientierte Persönlichkeit“ manifestierte.[22] Durchaus bemerkenswert ist, wie die Nachwirkungen soldatisch geprägter Männlichkeit amalgamierten mit den Affektstrukturen der „Angestelltenkultur“, in der Aggressivität und der Rekurs auf körperliche Gewalt unterdrückt wurde.[23] Damit spiegelte sich bei den männlichen Angehörigen der politischen Elite der 1970er-Jahre einerseits ein Lernprozess wider, wie ihn Till van Rahden als Einübung in die Demokratie gefasst hat.[24] Dass mit diesem Lernprozess auch eine Transformation soldatischer Ideale einhergegangen war[25], blieb den alten Wehrmachtsoldaten in den Krisenstäben zwar nicht verborgen, es spielte für ihren Rekurs auf ihre Kriegserfahrung freilich keine Rolle. Andererseits grenzten sich die Anti-Terror-Akteure mit ihren Männlichkeitsvorstellungen radikal ab von den Leitbildern des „neuen Mannes“, wie sie in Folge der soziokulturellen Umbrüche in den 1970er-Jahren breit diskutiert wurden. Die zeitgenössische linke, ‚männerbewegte’ Kritik an der männlichen „Gefühlskälte“ konnte ohne weiteres auch auf die führenden Männer in Bonn bezogen werden.[26] Wärme, Sensibilität und Emotionalität galten in der linken Szene als zukunftsweisende Orientierungsmarken für männliche Subjektivität, während man „ein bloß dressierendes Verhältnis zum Körper, soldatische Härte im Umgang mit sich und anderen, heroisierendes Beschützerverhalten gegenüber Frauen“ überwinden wollte.[27]
Eine relational verstandene männergeschichtliche Analyse der Anti-Terror-Politik der 1970er-Jahre eröffnet vielfältige neue Perspektiven. Zum einen erweitert sie unser Wissen über die komplexen Interaktionen zwischen ‚Terroristen’, ‚Terroristinnen’ und den staatlichen Akteuren, die einander gegenüberstanden. Gerade in der Bundesrepublik, aber auch in Italien und den USA berührte der Terrorismus der 1970er-Jahre immer auch die bestehende Geschlechterordnung, die es aus Sicht staatlicher Akteure (und des Mainstreams der Medien) zu verteidigen galt. Zum anderen erlaubt diese Perspektive differenzierte Einblicke in die Spezifik jener Umbruchszeit, in der sich soziale und kulturelle Entwicklungen dynamisierten, zugleich aber auf ältere Erfahrungsschichten stießen, die in dieser Situation nochmals expliziert und aktualisiert wurden. Das männlich codierte, soldatisch geprägte Ethos der Anti-Terror-Politiker ist hierfür nicht das einzige, wohl aber das markanteste Beispiel. Es zeigt, dass nicht allein binäre Geschlechterordnungen irritiert waren, sondern dass es auch um Deutungskonflikte über Vorstellungen von Männlichkeit ging. Die Anti-Terror-Politik der 1970er-Jahre kann somit gleichsam wie unter einem Brennglas belegen, wie sehr vielschichtige Geschlechterordnungen in politische Ordnungsvorstellungen eingeschrieben sind und wie wirkmächtig Konflikte um sie auf politische Debatten in Krisenzeiten ausstrahlen.
[1] Essay zur Quelle: Spiegel-Interview mit Bundeskanzler Helmut Schmidt (April 1975).
[2] Zu den Stockholmer Ereignissen ausführlich: März, Michael, Die Machtprobe 1975. Wie RAF und Bewegung 2. Juni den Staat erpressten, Leipzig 2007, S. 71–117.
[3] Ebd., S. 118–120; Dahlke, Matthias, Demokratischer Staat und transnationaler Terrorismus. Drei Wege zur Unnachgiebigkeit in Westeuropa 1972–1975, München 2011, S. 160.
[4] Vgl. die zu diesem Essay gehörende Quelle: „Denen mußte es mal gezeigt werden“. Spiegel-Interview mit Bundeskanzler Helmut Schmidt, in: Der Spiegel (1975), H. 18, S. 26.
[5] So die kluge Beobachtung von Schraut, Sylvia; Weinhauer, Klaus, Terrorism, Gender, and History – Introduction, in: dies. (Hgg.), Terrorism, Gender, and History. State of Research, Concepts, Case Studies, in: Historical Social Research 39 (2014), H. 4, Special Issue, S. 7–45, hier S. 17f.
[6] Nollau, Günther, 1972–1975 Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, zitiert nach: Ausbruch in Berlin: „Das ist eine Riesensache“, in: Der Spiegel (1976), H. 29, S. 21.
[7] Balz, Hanno, Von Terroristen, Sympathisanten und dem starken Staat. Die öffentliche Debatte über die RAF in den 70er Jahren, Frankfurt u.a. 2008, S. 203–208.
[8] Diewald-Kerkmann, Gisela, Frauen, Terrorismus und Justiz. Prozesse gegen weibliche Mitglieder der RAF und der Bewegung 2. Juni, Düsseldorf 2009, S. 277.
[9] Vgl. Wieland, Karin, Andreas Baader, in: Kraushaar, Wolfgang (Hg.), Die RAF und der linke Terrorismus, 2 Bde., Bd. 2, Hamburg 2006, S. 332–349.
[10] Musolff, Andreas, Bürgerkriegs-Szenarios und ihre Folgen. Die Terrorismusdebatte in der Bundesrepublik 1970–1993, in: Kraushaar (Hg.), RAF, Bd. 2, S. 1171–1184; ders., Krieg gegen die Öffentlichkeit. Terrorismus und politischer Sprachgebrauch, Opladen 1996; Balz, Von Terroristen, S. 286–293.
[11] Zitiert nach Diewald-Kerkmann, Frauen, S. 280.
[12] de Graaf, Beatrice, Theater van de angst. De strijd tegen terrorisme in Nederland, Duitsland, Italië en Amerika, Amsterdam 2010, S. 61.
[13] Siehe dazu auch die biografischen Skizzen in Scheiper, Stephan, Innere Sicherheit. Politische Anti-Terror-Konzepte in der Bundesrepublik Deutschland während der 1970er Jahre, Paderborn 2010, S. 54–103.
[14] Zitat Helmut Schmidt, aus: „Ich bin in Schuld verstrickt“, in: Die Zeit, 30.8.2007. Die Bedeutung der Kriegserfahrung betont auch Richter, Maren, Leben im Ausnahmezustand. Terrorismus und Personenschutz in der Bundesrepublik Deutschland, Frankfurt u.a. 2014, S. 207f.
[15] Ich bin in Schuld verstrickt“, in: Die Zeit, 30.8.2007.
[16] Die Relationalität von Geschlechterbildern betonen Martschukat, Jürgen; Stieglitz, Olaf, Es ist ein Junge! Einführung in die Geschichte der Männlichkeiten in der Neuzeit, Tübingen 2005, S. 9; vgl. auch dies., Geschichte der Männlichkeiten, Frankfurt u.a. 2008.
[17] „Ich bin in Schuld verstrickt“, in: Die Zeit, 30.8.2007; Richter, Leben im Ausnahmezustand, S. 206f.
[18] Richter, Leben im Ausnahmezustand, S. 202.
[19] De Graaf, Theater, S. 142.
[20] So ein anonymisiertes Beispiel bei Richter, Leben im Ausnahmezustand, S. 246.
[21] Richter, Leben im Ausnahmezustand, S. 238f. (zum „Modell des emotionalen Habitus“), S. 244–248 (zu Rationalität und Souveränität). De Graaf, Theater, ordnet auch Schmidt dem ‚rationalen Typus’ zu und hält in seinem Fall die Kriegserfahrung für weniger wirkmächtig (dies., Theater, S. 61).
[22] Reckwitz, Andreas, Umkämpfe Maskulinität. Zur Historischen Kultursoziologie männlicher Subjektformen und ihrer Affektivität vom Zeitalter der Empfindsamkeit bis zur Postmoderne, in: Borutta, Manuel; Verheyen, Nina (Hgg.), Die Präsenz der Gefühle. Männlichkeit und Emotion in der Moderne, Bielefeld 2010, S. 57–77, hier S. 69.
[23] Allgemeiner: Reckwitz, Maskulinität, S. 70.
[24] van Rahden, Till, Wie Vati die Demokratie lernte: Religion, Familie und die Frage der Autorität in der frühen Bundesrepublik, in: Fulda, Daniel et al. (Hgg.), Demokratie im Schatten der Gewalt. Geschichten des Privaten im deutschen Nachkrieg, Göttingen 2010, S. 122–152.
[25] Siehe dazu das Promotionsprojekt von Brühöfener, Friederike, Defining the West German Soldier – Military, Society and Masculinity in West Germany, 1945–1989, Univ. of North Carolina, Chapel Hill.
[26] Reichardt, Sven, Authentizität und Gemeinschaft. Linksalternatives Leben in den siebziger und frühen achtziger Jahren, Frankfurt am Main 2014, S. 700.
[27] Ebd.
Literaturhinweise
Diewald-Kerkmann, Gisela, Frauen, Terrorismus und Justiz. Prozesse gegen weibliche Mitglieder der RAF und der Bewegung 2. Juni, Düsseldorf 2009.
Martschukat, Jürgen; Stieglitz, Olaf, Es ist ein Junge! Einführung in die Geschichte der Männlichkeiten in der Neuzeit, Tübingen 2005.
Richter, Maren, Leben im Ausnahmezustand. Terrorismus und Personenschutz in der Bundesrepublik Deutschland, Frankfurt u.a. 2014.
Schraut, Sylvia; Weinhauer, Klaus (Hgg.), Terrorism, Gender, and History. State of Research, Concepts, Case Studies, Historical Social Research 39 (2014), H. 4, Special Issue.