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  • von Ruth Nattermann

    Im Juni 1868 veröffentlichte die Italienerin Gualberta Alaide Beccari einen offenen Brief der Schweizerin Marie Goegg, geborene Pouchoulin, in der von ihr nur wenige Wochen zuvor gegründeten Frauenrechtszeitschrift La Donna. Die italienische Frauenbewegung befand sich in ihrer Frühphase; der Prozess der italienischen Einigung, der 1861 in die Ausrufung des „Königreichs von Italien“ gemündet war, hatte das Engagement von Frauen für ihre eigenen Rechte vorbereitet. Die Entwicklung lief parallel zu den in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in ganz Europa entstehenden nationalen Frauenbewegungen. Thema des Briefes der schweizerischen Aktivistin war die Initiative zur Gründung einer internationalen Frauenvereinigung, der Association Internationale des Femmes (AIF).[...]

  • von Ruth Nattermann

    Im Juni 1868 veröffentlichte die Italienerin Gualberta Alaide Beccari einen offenen Brief der Schweizerin Marie Goegg, geborene Pouchoulin, in der von ihr nur wenige Wochen zuvor gegründeten Frauenrechtszeitschrift La Donna. Die italienische Frauenbewegung befand sich in ihrer Frühphase; der Prozess der italienischen Einigung, der 1861 in die Ausrufung des „Königreichs von Italien“ gemündet war, hatte das Engagement von Frauen für ihre eigenen Rechte vorbereitet. Die Entwicklung lief parallel zu den in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in ganz Europa entstehenden nationalen Frauenbewegungen. Thema des Briefes der schweizerischen Aktivistin war die Initiative zur Gründung einer internationalen Frauenvereinigung, der Association Internationale des Femmes (AIF). Goegg appellierte an die Leserinnen, sich der neuen Organisation anzuschließen, sie zu unterstützen und in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. [...]

  • von Lisa Dittrich

    Ausgelöst durch die Mobilmachung von Reservisten für den spanischen Marokkokrieg brachen im Juli 1909 in der so genannten Semana Trágica in Barcelona und Umgebung gewalttätige Ausschreitungen aus. Die Gewalt war vor allem antiklerikaler Natur, sie richtete sich gegen Kirchen und kirchliche Einrichtungen, welche geplündert, geschändet und angezündet wurden. In der nachfolgenden Niederschlagung des Aufstands wurde Francisco Ferrer y Guardia als angeblicher Anführer verhaftet, durch ein Kriegsgericht verurteilt und am Morgen des 13. Oktober 1909 in der Festung Montjuich hingerichtet. Daraufhin erhoben sich in ganz Europa Proteste, da man davon ausging, dass Ferrer unschuldig sei und das juristische Verfahren kritisierte. Die Hinrichtung wurde zum Fall Ferrer. Er ist ein Beispiel für die zahlreichen Skandale und Affären, die insbesondere um die Jahrhundertwende 1900 internationale Mobilisierungen auslösten. [...]