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  • von Christophe Charle

    Le texte de Balzac est un extrait de la Monographie de la presse parisienne publiée par Balzac dans un ouvrage collectif illustré intitulé La grande ville. Nouveau tableau de Paris comique, critique et philosophique publié en janvier 1843 par Paul de Kock, Balzac, Dumas, etc. en 52 livraisons. Ce type d’ouvrage collectif qui, à intervalles réguliers, tente de peindre la société parisienne fait partie de ces spéculations de librairie qui ont commencé sous la Restauration et se sont développées à grande échelle sous la Monarchie de Juillet. Ce genre entend dépeindre sur un mode badin les nouveautés et les travers de la capitale, souvent avec des allusions très précises à des personnes ou des institutions reconnaissables par les contemporains. [...]

  • von Alexandra Przyrembel

    Bei Die Lage der arbeitenden Klasse in England von Friedrich Engels (1820-1895), 1845 erschienen, handelt es sich um eine mehrere hundert Seiten lange Schrift, in welchem die Arbeits- und Lebensbedingungen des britischen Proletariats von Manchester über London bis nach Edinburgh beschrieben werden. Seine Bilanz der Notlage umfasst neben der Schilderung der städtischen Armut und der irischen Einwanderung auch die »Stellung der Bourgeoisie zum Proletariat«, so der Titel des letzten Kapitels. Von dem Kommunisten Wlademir Lenin (1870-1924) als ein »hinreißend geschriebene[s] Buch« bezeichnet, das die »überzeugendsten und erschütterndsten Bilder vom Elend des englischen Proletariats« entwerfe, kann Engels‘ Schrift zu Recht als ein Klassiker der Arbeiterliteratur gelten.[...]

  • von Ines Prodöhl

    Wer sollte in einer amerikanischen Enzyklopädie mehr gewürdigt werden: der General des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, Richard Montgomery, oder Niccolò Paganini, der italienische Violinist? 1832 beklagte ein Rezensent im „New-England Magazine“, dass sich die „Encyclopedia Americana“ für den Fiedler entschieden hatte und nicht für den Helden der Revolution. Letzterer hatte im Vergleich mit Paganini nur ein Drittel des Raumes zugesprochen bekommen. Nach Ansicht des Rezensenten, dessen Name nicht bekannt ist, geschah es häufiger, dass eine bedeutende Person der amerikanischen Öffentlichkeit in eben jenem Werk zu wenig berücksichtigt wurde.[...]

  • von Roland Wenzlhuemer

    In den Jahren 1902 und 1903 schafften es zwei gänzlich unterschiedliche Akteursgruppen knapp hintereinander jeweils ein Telegrafenkabel durch den Pazifik zu ziehen. Das etwas frühere Kabel wurde durch das so genannte Pacific Cable Board, an welchem Großbritannien und die Kolonialregierungen in Kanada, Neuseeland und Australien beteiligt waren, verlegt und betrieben. Es verband British Columbia über Fanning Island und Fiji mit Norfolk Island, von wo jeweils ein Strang nach Australien und Neuseeland weiterführte. Nur ein Jahr später eröffnete die private Commercial Pacific Cable Company eine telegrafische Verbindung von San Francisco über Honolulu nach Manila. Die Fertigstellung dieser beiden Projekte komplettierte in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts die telegrafische Umrundung der Welt. [...]

  • von Benjamin Beuerle

    Als Fedor F. Kokoškin im Februar 1906, inmitten des Wahlkampfes zu den ersten Russischen Dumawahlen auf nationaler Ebene, in den liberalen „Russkie Vedomosti“ seinen Artikel „Die Konstitutionell-Demokratische Partei vor dem Gericht des 17. Oktobers“ veröffentlichte, war er in der russischen Öffentlichkeit kein Unbekannter. 1871 als Sohn eines alten russischen Adelsgeschlechtes in Cholm geboren, hatte er sich nach einem Studium des Rechts in Moskau, Heidelberg und Paris zunächst als Staatsrechtsdozent an der Moskauer Universität einen Namen gemacht. Er schloss sich bald als aktives Mitglied der liberalen Oppositionsbewegung an, die vor allem seit 1904 mit öffentlichkeitswirksamen Kundgebungen zum Druck auf die Regierung beitrug. In der im Oktober 1905 gegründeten „Konstitutionell-Demokratischen Partei“, die sich auch „Partei der Volksfreiheit“ nannte, und deren Mitglieder kurz als „Kadetten“ bezeichnet wurden, gehörte Kokoškin zum Zentralkomitee und somit zu den Führungspersönlichkeiten. [...]

  • von Stefanie Bietz

    1892 informierte ein Beitrag der Zeitschrift Aus allen Welttheilen die Leserinnen und Leser über die erste Einfuhr des Mahagoniholzes durch bürgerliche Kreise nach Europa. Die Erzählung des Artikels, dass dieses Überseeholz erstmals zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach England importiert und als Möbelholz verwendet worden sei, ist allerdings anhand historischer Dokumente nicht belegbar. [...]

  • von Dagmar Bechtloff

    Die Einladung des madagassischen Herrschers an die London Missionary Society, Handwerkermissionare auf die afrikanische Insel zu schicken und die Folgen, die sich hieraus für die madagassische Gesellschaft ergaben, ist ein prägnantes Beispiel für die Dynamik transkultureller Entwicklungen. Wenn Kultur als Summe der Interpretationen verstanden wird, mit denen die Angehörigen einer sozialen Gruppe zeit- und raumabhängig ihre Erfahrungen deuten und in eine für sie sinnvolle Ordnung bringen, so ist sie damit auch einem permanenten Prozess des Werdens und Vergehens innerhalb einer Gesellschaft ausgesetzt [...]

  • von Desanka Schwara

    Am 1. Juli 1816 schrieb Sir Thomas Maitland einen harschen Brief an Mr. Richard Oglander, den Konsul Großbritanniens in Tunis. Maitland, mit Sitz in Valletta (Malta), zeichnete für die Kommunikation und Durchsetzung britischer Interessen im ganzen Mittelmeerraum verantwortlich. Der scharfe Ton an die Adresse Oglanders galt dessen unangemessenem Benehmen gegenüber nordafrikanischen Würdenträgern. [...]

  • von Mary Jo Maynes

    My essay focuses on the roles that girls have played in the history of European modernity. I will by pointing to various ways in which girls—referring very broadly here to unmarried female youth in their teens and twenties—figured in this history: as workers and consumers active in the construction of market capitalism in Europe, as figures in the liberal political economy that enabled its implantation, and as participants (at least at the margins) of specifically European constructions of modern selfhood. [...]

  • von Gisela Bock

    Es war der 14. September 1791, als Olympe de Gouges ihr 25seitiges Büchlein mit dem Titel <em>Die Rechte der Frau</em> (<em>Les droits de la femme</em>) zum Druck gab; sein Herzstück war die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ („Déclaration des droits de la femme et de la citoyenne“). Es geschah also in eben jener aufregenden Zeit, als die Nationalversammlung die Verfassung einer konstitutionellen Monarchie verabschiedete (am 3. September); an den Anfang der Verfassung stellte man die „Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte“ („Déclaration des droits de l’homme et du citoyen“), welche die Nationalversammlung zwei Jahre zuvor schon verabschiedet hatte. [...]

  • von Tiina Kinnunen

    „Es ist eine der merkwürdigsten Erscheinungen unseres Jahrhunderts, dieses Loslösen der Frau vom Mann, dieses Gefühl ihrer Selbständigkeit, dieses Bedürfnis, nicht bloss Blüte und Kranz, sondern selbstwirkender Faktor in der Arbeit unserer gewaltigen Zeit zu sein.“ Diese Beschreibung Max Wolfs aus dem Jahr 1892 benennt eine weit verbreitete Verunsicherung, die die zeitgenössische Geschlechterordnung betraf. Es ging um die sogenannte Frauenemanzipation, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts europaweit die überlieferten Geschlechterverhältnisse in Frage stellte. In Wolfs Fall führte die Verunsicherung zu prononcierter Frauenfeindlichkeit. Wolf war Antifeminist und damit erklärter Befürworter einer Bewegung, die ihre Forderungen und Ziele im Deutschen Kaiserreich ebenso lautstark wie öffentlichkeitswirksam zu vertreten wusste. [...]

  • von Noyan Dinckal

    Mit dem Folgenden Essay möchte ich am Beispiel Osmanischer Städte um 1900 versuchen zu zeigen, dass städtische Infrastrukturen einen wichtigen Aspekt in der materiellen und diskursiven Konstruktion Europas darstellten. Dabei gehe ich von der Ausgangshypothese aus, dass Infrastrukturen nicht lediglich als eine quasi naturgesetzlich erfolgende Reaktion auf Sachzwänge begriffen werden können. Sie waren immer auch wirkungsmächtige Symbole für das Leitbild „Modernität“ sowie Bestandteil und Ausdruck einer Suche nach einem neuen urbanen Selbstverständnis und seiner Repräsentation nach außen. Stadttechnik und Infrastruktur wurden in den Osmanischen Städten nicht nur durch ihren sichtbaren Ausdruck, etwa in der Architektur und im Städtebau, sondern auch durch die Veränderung der Lebenswelten zu einem wichtigen Teil der urbanen Kultur und Identität, als dessen Orientierungspunkte europäische Metropolen wie Wien, London und vor allem Paris dienten.

  • von Christiane Kohser-Spohn

    Aujourd’hui, il est indispensable de se définir comme « international ». L’avenir appartient aux bi-nationaux et aux « métisses ». Il n’en a pas toujours été ainsi. Jusqu’à une période récente, ceux et celles qui bravaient les codes nationaux, refusaient une identité nationale, optaient résolument pour le cosmopolitisme, s’en trouvaient fortement punis. Les binationaux, inclassables dans l’ordre national, étaient des déclassés. Longtemps tributaires de l’idéologie nationale, les sciences sociales ont elles-mêmes amplement négligé le phénomène de la transnationalité. Ainsi, la recherche historique ne s’est pas intéressée aux acteurs qui n’ont pas pu ou pas voulu se plier à l’ordre national imposé au cours du 19ème et du 20ème siècle. Oeuvrant à saisir une société sur un territoire déterminé, les sciences historiques ont banni de leurs préoccupations le cas des hommes et des femmes qui ont refusé de s’engager pour une seule nationalité et d’en haïr une autre. Officiellement, les « entre-deux » n’existaient pas.

  • von Iris Borowy

    Am 31. Mai 1859 trat eine Gruppe gleich gesinnter Männer zusammen und gründete ein Central-Institut für Akklimatisation in Deutschland zu Berlin, eine Institution, „in der Pflanzen und Thiere, die nicht unserm Vaterlande angehören, heimisch gemacht werden“ sollten. Diese Männer waren nicht die ersten, die diese Idee verfolgten, aber sie gehörten zu ihren frühesten Vertretern. Mit Recht konnten sie sich als Vorreiter einer breiteren Entwicklung fühlen. Unverhohlen hofften sie, als Avantgarde in einem allgemeinen Fortschritt hin zu einer moderneren, produktiveren und politisch machtvolleren Gesellschaft zu wirken. Dabei waren sie einerseits eingebettet in eine breitere europäische Bewegung, spiegelten andererseits aber auch spezifisch deutsche bzw. preußische Verhältnisse wider. [...]

  • von Françoise Knopper

    Lorsque Moritz Hartmann – journaliste, romancier et homme politique – entreprend, durant l’été 1851, un voyage en Provence et dans le Languedoc, la France se trouve dans une période de transition et d’attente, avant le coup d’état de Louis-Napoléon, le futur Napoléon III. Hartmann consigne ses impressions en forme de notes de voyage, qu’il publie dans des périodiques allemands et, plus tard, dans un livre. Il observe et critique l’influence que l’Eglise exerce sur la société, et il trace un tableau détaillé des courants politiques et religieux, avec le scepticisme et le relativisme qui lui sont propres. Anticlérical, il approuve les tentatives françaises qui cherchent à restreindre l’impact de l’Eglise sur l’Etat et la société. Cette contribution analyse le journal de voyage dans le contexte de l’époque, au travers des cercles démocrates et socialistes que Hartmann fréquenta dans le Midi pendant son voyage. [...]

  • von Philippe Alexandre

    « Celui qui a la maîtrise de l’école, a aussi celle de l’avenir. » : Le débat sur l’influence de l’Etat et de l’Eglise dans les écoles a été mené en France et en Allemagne d’une façon assez différente. L’évolution du débat dépendait – comme ses conséquences – aussi bien du contexte historique et de la situation politique que des héritages culturels, scolaires et juridiques. En Allemagne, non seulement les Eglises et les représentants de la laïcisation tiennent une place importante dans la politique scolaire, mais les différences régionales historiques en tiennent une également. De plus, cette polémique a été alimentée par les événements se déroulant dans chacun des deux pays, et par leur ingérence mutuelle. Ceci apparaît clairement dans l’analyse des réactions de la presse allemande face à la loi française du 28 mars 1882, loi qui séparait l’école publique des religions. [...]

  • von Stephanie Schlesier

    Der vorliegende Beitrag vergleicht die staatlichen Vorschriften in Frankreich und Preußen, die im 19. Jahrhundert den organisatorischen und finanziellen Rahmen für die Ausübung der jüdischen Religion vorgaben. Die Autorin analysiert ihre Auswirkung auf die jüdischen Gemeinden in den untersuchten Gebieten Lothringens und der Preußischen Rheinprovinz. Die Bedingungen waren weder in Frankreich noch in Deutschland optimal für verstreut lebende Landgemeinden, sondern eher an den Bedürfnissen städtischer Gemeinden orientiert. Bau und Unterhaltung von Synagogen und die Bezahlung ihrer Würdenträger gestaltete sich für die jüdischen Bewohner Lothringens etwas einfacher als für ihre Glaubensgenossen in der Rheinprovinz, die in Preußen kein Anrecht auf staatliche Zuwendungen hatten. Außerdem beschäftigt sich der Beitrag mit den Unterschieden in der Religiosität und der Bereitschaft zu kultischen Reformen in der jüdischen Bevölkerung der beiden Gebiete.

  • von Gunilla-Friederike Budde

    Als im Jahr 1875 die beiden Bankierssöhne Isaak und Laurence Currie begannen, ein Bücherregal aus Mahagoni in ein Puppenhaus zu verwandeln, ahnten sie nicht, welche Dimensionen ihr „Projekt“ wenige Jahre später annehmen sollte. Innerhalb von sechs Jahren entstand daraus ein dreigeschossiges Herrenhaus mit 15 Zimmern, drei Meter lang, zwei Meter hoch, 50 Zentimeter tief. Um es stilvoll zu gestalten, trugen die beiden Jungen 1100 Einzelteile zusammen, darunter 52 Puppen und mehr als 150 winzige Bilder, Spiegel, Möbel, Kandelaber, Photoalben und Bücher. Alle diese Wohnaccessoires wurden wohl überlegt erworben und in die einzelnen Räume des „doll house“ platziert. Jedes Zimmer hatte seine eigene Farbgebung, ausstaffiert mit Tapeten und Teppichen unterschiedlichsten Designs. Auf diese Weise entstand eine viktorianische Welt im Kleinen, ein Panoptikum der englischen upper middle class, die sich als Quelle zur europäischen Bürgertumsgeschichte mit unterschiedlichen Akzentuierungen nutzen lässt. [...]

  • von Joachim Eibach

    Die Musik Franz Schuberts wird man in die Kategorie ‚Hochkultur’ einsortieren. Schubert figuriert in der Reihe der großen Komponisten, deren Werke epochen- und länderübergreifend gespielt und gehört werden. Diese ‚klassisch’ genannte Musik ist wesentlicher Bestandteil des auditiven Gedächtnisses Europas, eine praktizierte Tradition, die auch außerhalb des Kontinents nach wie vor viel beachtet wird und als Imagination mit europäischer Kultur eng verbunden ist. Schuberts Musik ist klassisch geworden. Denn zu seinen Lebzeiten erfuhr sie nur geringe Resonanz in der Öffentlichkeit. Goethe wies die Annäherungsversuche des jungen Komponisten aus Wien wortlos zurück. Später wurde Schuberts Werk als ‚biedermeierlich’ verniedlicht und auf sentimentale Liedchen von der ‚schönen Müllerin’ usw. reduziert. [...]

  • von Hubert Kiesewetter

    Ausgangspunkt des vorliegenden Beitrags ist der Bericht des französischen Generalkonsuls an seinen Außenminister über eine Diskussion in Zürich im Jahr 1904, die im Anschluss an einen Vortrag des Breslauer Wirtschaftsprofessors Julius Wolf über den Mitteleuropäischen Wirtschaftsverein stattfand. Ich werde zeigen, dass bereits ein Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg Gedanken eines Mitteleuropa-Konzepts angesprochen wurden, dessen expansionistische Ziele auch zum Krieg mit Frankreich geführt haben.[...]

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