Essays/

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  • von Dietlind Hüchtker

    Die habsburgische Provinz Galizien galt seit ihrer Einrichtung im Zuge der ersten Teilung Polens 1772 als Peripherie Europas. Schon die damaligen landeskundlichen Beschreibungen konstatierten – ganz im aufklärerischen Duktus – eine grundlegende Reformbedürftigkeit des neuen Kronlands. Auch im Laufe des 19. Jahrhunderts blieb dieses Verdikt bestehen und prägte die Literatur über die Region. Der Schriftsteller Karl Emil Franzos sprach von „Halbasien“, in der Historiographie ist oftmals die Rede vom „Armenhaus Europas“. Geographisch, kulturell und wirtschaftlich wurde Galizien als rückständig beurteilt und an der Grenze, an der Peripherie verortet. [...]

  • von Michael Mitterauer

    Für eine vergleichende Erforschung historischer Familienformen in Europa kommt der Debatte um die so genannte „Zadruga“ entscheidende Bedeutung zu. Das Interesse an dieser insbesondere im westlichen Balkanraum verbreiteten Familienform reicht wissenschaftsgeschichtlich bis weit ins 19. Jahrhundert zurück. Vielfältige ideologische Implikationen flossen dabei in diese Debatte ein. Nationalisten sahen in der „Zadruga“ eine spezifische Ausdrucksform nationaler Identität.[...]

  • von Claudia Kraft

    Infolge des Zusammenbruchs des „Ostblocks“ sahen sich die mit osteuropäischer Geschichte beschäftigten Forscher genötigt, ihre Forschungsthemen und Konzepte zu überdenken und haben in diesem Zusammenhang wiederholt den Konstruktionscharakter von Raumkategorien problematisiert. Räume existieren – so die Autorin – wie die Kategorie Geschlecht nicht a priori, sondern werden diskursiv hergestellt. Diese Einsicht gilt freilich nicht nur für Ost- bzw. Ostmitteleuropa: Vielmehr kann anhand der Analysekategorien Raum und Geschlecht sichtbar gemacht werden, wie unreflektierte (außerwissenschaftliche) Vorannahmen in historischen Konzepten wirksam sind.

  • von Augustine Dolores

    Die Koexistenz zweier Gesellschaftssysteme war für die europäische Geschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zweifellos ebenso prägend wie der Zusammenbruch des sozialistischen Systems 1989/90 und die damit einhergehenden Transformationen. In Deutschland sollte die Konkurrenz der beiden politischen Systeme das Leben mehrer Generationen bestimmen. Die Systemkonkurrenz spiegelt sich hier in den Brüchen individueller Biografien wider.[...]

  • von Karin Hausen

    I.S., Medizinstudentin im sechsten Studien- und zweiten klinischen Semester hatte im Zorn zur Feder gegriffen, um publik zu machen, dass die mit einem strikten Numerus Clausus wieder eröffneten Universitäten bei der Auswahl der Studierenden Frauen offen diskriminierten. Für die Geschlechter- und Hochschulpolitik der unmittelbaren Nachkriegszeit ist diese Zuschrift in der Frankfurter Rundschau vom 1. Februar 1946 trotz ihres geringen Echos interessant.[...]

  • von Peter N. Stearns

    Gegen Ende des 19. Jahrhunderst erstarkte die Frauenbewegung in vielen Ländern. In Europa und Amerika bildeten sich zahlreiche internationale feministische Verbände, die neben einer Vielzahl politischer Ziele vor allem auch allgemeine gesellschaftliche Reformen propagierten und anstrebten.[...]

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