Essays/

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  • von Karsten Brüggemann

    Wie wird man seine Vergangenheit los? Zwei Mal im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde Estland unabhängig, zwei Mal, 1918 und 1991, verließ das Land die Konkursmasse eines russisch dominierten Vielvölkerreichs. Gleichsam als Symbol des jeweils angestrengten Wandels darf der Umgang der neuen nationalen Exekutive mit der monumentalen Erinnerung an den früheren transnationalen Staatszusammenhang gelten. In diesem Beitrag werden zwei Denkmäler behandelt, die in idealtypischer Weise dafür stehen, wie lokale Gemeinschaften bestimmte Aspekte ihrer Vergangenheit im Kontext der jeweilig dominierenden Narrative verhandeln. [...]

  • von Achim Landwehr

    Der 1734 erschienene achte Band der vom Verleger Johann Heinrich Zedler herausgegebenen Enzyklopädie, die den nahezu hochmütigen, aber durchaus ernst gemeinten Titel trägt „Grosses vollständiges Universal Lexicon Aller Wissenschaften und Künste“, war dem Buchstaben E gewidmet. Ein Band, ein Buchstabe – so etwas möchte man als gelungene Organisation bezeichnen. Er ist denn auch, wie die anderen 67 Bände, sehr umfangreich ausgefallen, großformatig, zweispaltig und voluminös. Selbstredend findet sich in einem Lexikon mit einem solchen selbst auferlegten Vollständigkeitsanspruch auch ein Artikel zum Stichwort „Europa“, wenn auch nicht von der Länge, die man im Vorhinein unter Umständen erwarten würde. Etwa vier Spalten wurden reserviert für die Beschreibung dieses Kontinents, was nicht gerade opulent ist für ein Lexikon, das – nach heutiger Lesart – auch noch der absonderlichsten Kleinigkeit Aufmerksamkeit schenkt.