Essays/

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  • von Sigrun Lehnert

    Mit der Finanzkrise in Europa wurde deutlich, wie wichtig staatenübergreifende politische und gesellschaftliche Selbstreflexion für die Kommunikation über die herrschende Situation ist. Voraussetzung für eine solche Selbstreflexion ist das Wissen und die Erinnerung an Ursprünge und Wege. Die Schritte, die zur europäischen Gemeinschaft geführt haben und einen der Kontexte des Essays bilden, sind weitgehend bekannt. Wilfried Loth teilt den Weg zur Europäischen Union in acht Phasen ein. Wir befassen uns mit den ersten beiden Phasen, den Gründerjahren 1948–1957 und den Aufbaujahren 1958–1963, nicht mehr dagegen mit der dritten Phase, der Krisen der Sechser-Gemeinschaft 1963–1969. Wichtige Akteure auf diesem Weg waren die Franzosen Robert Schuman und Jean Monnet, der Italiener Alcide De Gasperi, der Belgier Paul-Henri Spaak und der Deutsche Konrad Adenauer. Sie alle hatten Kriegszeiten wie auch Zwischenkriegszeiten erlebt und sie verband eine kulturelle Aufgeschlossenheit. [...]

  • von Arnd Bauerkämper

    Die gesamteuropäische Dimension der Revolution von 1848/49 ist lange vernachlässigt worden. Konzentrierte sich die historische Forschung zunächst auf den Ablauf der Ereignisse, die unterschiedlichen Trägergruppen und ihre Ziele und dabei insbesondere auf die Auseinandersetzung mit den jeweiligen Herrschern sowie auf die Wirkungen der Revolution in den einzelnen europäischen National- bzw. Territorialstaaten, so gerieten grenzüberschreitende Beziehungsgeflechte und die Rückkopplungseffekte im revolutionären Prozess zunächst kaum in den Blick.[...]