Essays/

Sortieren nach:
  • von Iris Schröder

    Mit seiner „Tentative d’épuisement d’un lieu parisien“, dem „Versuch, einen Platz in Paris zu erfassen“, verfolgte der französische Autor Georges Perec in den frühen 1970er Jahren ein ungewöhnliches Vorhaben: Drei Tage verbrachte er im Oktober 1974 an der Pariser Place Saint-Sulpice, wo er alles minutiös notierte, was um ihn herum geschah: Die Bushaltestelle, der Bus, der kam und wieder abfuhr, waren für ihn ebenso bemerkenswert, wie die einzelnen Passant:innen, Tourist:innen, die Besucher:innen der Cafés und der Kirche sowie nicht zuletzt die vielen kleinen Begebenheiten, die Monotonie des Alltags ebenso wie die Abwechslung, das Kommen und Gehen, wie das sich im Tagesverlauf verändernde Licht und die vorüberziehenden Wolken. Perec veröffentlichte seine kurze experimentelle Erzählung in Listenform später auf gut 50 Seiten.