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  • von Iris Schröder

    Was hat europäische Geschichte mit Geschlechtergeschichte zu tun? – Vieles, so ist zu vermuten, denn in dem Maße wie Europäerinnen und Europäer den Kontinent bewohnen und bevölkern, ihn erobern, ihn einnehmen, ihn verlassen und manchmal auch wieder dorthin zurückkehren muss Geschlechtergeschichte als ein historisches Forschungsfeld gelten, das die Europäische Geschichte gleichsam durchzieht. Europäische Geschichte und Geschlechtergeschichte sind demnach mögliche Wahlverwandte. Während die Frauen- und Geschlechtergeschichte sich in manchen ihrer Anfänge zwar der europäischen Dimension verweigerte und sich stattdessen zunächst an Dorf, Stadt, Region sowie Staat und Nation orientierte, konnte und kann die Europäische Geschichte ihrerseits die Geschlechter nicht ausblenden, da „die Europäer“ besonders in der Sozial- und Kulturgeschichte schlechterdings nicht ohne „ihre bessere Hälfte“ auszukommen vermögen. [...]

  • von Stefan Troebst

    „Die Europäizität Ostmitteleuropas“ war ein Aufsatz von Wolfgang Schmale betitelt, der 2003 im vierten Band des „Jahrbuchs für Europäische Geschichte“ mit dem Schwerpunktthema „Diktaturbewältigung, Erinnerungspolitik und Geschichtskultur in Polen und Spanien“ erschien. In terminologischer wie systematischer Anknüpfung an Schmales Aufsatz behandeln die Essays des Clio-online-Themenschwerpunkts „Zur Europäizität des östlichen Europa“ zentrale Fragestellungen einer in statu nascendi begriffenen Europäischen Geschichte, wie sie das gleichnamige neue Themenportal befördern möchte: Macht „Europa“ als transnationale, ja globalgeschichtliche Analysekategorie Sinn? Wenn ja: weshalb? Was sind – mit Oskar Halecki – Europas „Grenzen und Gliederungen“? Ist die Konstruktion historischer Teilregionen Europas berechtigt, sinnvoll, gar erkenntnisträchtig? Und falls erneut ja: Hat die – ursprünglich politisch wie sprachlich begründete – historische Teildisziplin Osteuropäische Geschichte mit dem von ihr entwickelten Analyseins