Essays/

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  • von Heidrun Homburg

    Von ihrer Gründung 1727 an war die religiöse Gemeinschaft der Herrnhuter auch als wirtschaftliche Organisation konzipiert. Ihre Einstellung war nicht weltabgewandt, die Auseinandersetzung mit der Außenwelt bedeutete Mission auf vielen Ebenen. Nicht nur das religiöse Leben, wie Gottesdienste und Andachten, sondern alle Lebensbereiche – somit auch die materielle Existenzsicherung – sollten von der christlichen Lebensführung Zeugnis ablegen. Ihre Wirtschaftsbetriebe und ihr unternehmerisches Handeln sicherten der religiösen Gemeinschaft organisatorische und finanzielle Spielräume. Doch im Verlauf des allgemeinen Säkularisierungsprozesses nahmen in der Brüdergemeine die Spannungen zwischen religiöser Kultur und Wirtschaftsorganisation zu. [...]

  • von Jürgen Kocka

    1872 teilte der Berliner Unternehmer Werner Siemens seinem jüngeren Bruder Carl in Petersburg mit, die Firma Siemens müsse wegen der Vielseitigkeit und Kompliziertheit der Geschäfte, des Mangels an geeigneten Arbeitern und des Kosten- und Termindrucks von Seiten der Abnehmer die Produkte standardisieren und mit Hilfe amerikanischer Arbeitsmethoden schneller und massenhaft produzieren.[...]