Auszüge aus dem Manifest der Caracas-Kompanie (11. Oktober 1749) [Übersetzung von Ansgar Engels]

Bei der Compañía Guipuzcoana handelt es sich um eine baskische Handelskompanie, die im 18. Jahrhundert das Monopol auf den Handel zwischen der Kolonie Venezuela und dem Mutterland Spanien inne hatte.

Auszüge aus dem Manifest der Caracas-Kompanie (11. Oktober 1749) [Übersetzung von Ansgar Engels][1]

Der Zustand der Provinz von Caracas als die Kompanie errichtet wurde; Schwierigkeiten, die bei ihrer Gründung überwunden wurden und weitere folgende Ereignisse

(Absatz 10) So bekannt wie bedauerlich war für diese Königreiche[2] die Verfassung der äußerst fruchtbaren Provinz von Venezuela, oder Caracas, vor der Gründung der Kompanie; denn für Spanien war sie ein unkultiviertes, verlassenes, und verödetes Land, trotzdem war sie eine reiche Fundgrube für die Holländer, welche bemächtigt wurden, auf betrügerische Weise ihren gesamten Handel zu beherrschen, und dies geschah mit einem Anschein von Duldung, der wie formale Zustimmung erschien und nicht weniger schmerzhaft wie unvermeidbar in dieser Zeit und doch so sehr konträr zu den Interessen der Nation war.

[...]

Allgemeiner Handel von Caracas

(Absatz 39) Es befindet sich jene Provinz von all ihren vier Seiten umgeben und umschlossen vom Handelsverkehr, so treibt sie im Osten Handel mit den Stränden oder Küsten von Píritu und mit Barcelona, Häfen der Provinz von Cumaná. [...] Im Westen treibt sie Handel mit Maracaibo. Und schließlich im Norden treibt sie den umfangreichen Handel mit Spanien, Veracruz, Cartagena, den Kanarischen Inseln, der Insel von Santo Domingo und den Inseln über dem Winde; hinzu kommt zu all diesen Handelspartnern der in kleinem oder großem Umfang betriebene Handel mit den Ausländern, die nie an jener ausgedehnten Küste fehlen.

(Absatz 40) Nicht weniger als alle diese Vorzüge besitzt jene Provinz, welche lautstark behauptet, dass sie mit einer Art von Monopol[3] durch die Kompanie unterdrückt werde; und damit gesehen wird, wie weit diese so verbreitete Vermutung von der Wahrheit abweicht, und dass, nicht verallgemeinert wird, sondern mit der möglichen Ehrlichkeit und Individualität vorgegangen wird, spezifizieren wir hier den Handel, den jene Provinz und diejenigen Personen, die sich in ihr zusammenfinden, aufrichtig und frei neben den Handel mit der Kompanie ausführen, welcher zum Schluss von allen behandelt wird.

[...]

(Absatz 56) Die Kompanie[4] ist nicht die einzige Warenhändlerin, wie fälschlicherweise und mit Ignoranz einige lautstark bekunden, denn es verkehren (wie bekannt ist) in großer Zahl das jährliche freie Schiff der Kanarischen Inseln und die Schiffe aus Neuspanien[5] mit all ihren Waren und Erzeugnissen aus jenen Provinzen. [...]

(Absatz 57) Auch ist sie nicht die einzige Abnehmerin, wie ebenso fälschlicherweise viele sagen, da dieselben Schiffe von den Kanarischen Inseln und aus Neuspanien sich für die Rückfahrten auf die Erzeugnisse des Landes [Venezuela] stützen, welche sie auf die gleiche Weise wie die Kompanie erwerben; [...]

(Absatz 58) Mit diesem Wissen wird es niemanden geben, der eine der großen Verleumdungen, die sich ohne Disput und Gegenrede wie die Wahrheit verbreitet hat, nicht wahrnimmt, zu sagen, dass die Kompanie jene Einheimischen [von Venezuela] dazu verpflichtet und zwingt, ihren Kakao zu willkürlichen Preisen zu verkaufen; aber dennoch ist es notwendig darzulegen, damit die Wahrheit sich durchsetzt, dass sie nicht nur die Freiheit der Einheimischen nicht einschränken kann und auch nie eingeschränkt hat, sondern die Kompanie sie immer begünstigt hat, indem sie ihnen je nach Region und Entfernung drei, zwei oder ein Peso mehr als den gängigen Preis für jede Fanega[6] Kakao bezahlt hat, und sogar hat es Jahre gegeben (und nicht wenige), in denen der gewöhnliche Preis für die anderen bei 9 oder 10 Pesos in jenen Straßen [von Caracas] lag, während die Kompanie nach allgemeiner Regel, die keine persönliche Ausnahmen kannte, in ihren Faktoreien 14 Pesos akzeptiert hat.

[...]

Öffentlicher Nutzen für Spanien

(Absatz 88) Es kann keinen Zweifel geben, dass durch die Gründung dieser königlichen Kompanie sehr viel erreicht wurde, indem das unerträgliche Joch der Ausländer, unter dem wir litten, und die zweifelhafte Versorgung mit der wertvollen Frucht des Kakaos, die durch ihre Hände und niemand anderen verwirklicht wurde und bei der sie die Herren waren, die entschieden, ob sie den Kakao liefern oder nicht, und den Preis festlegten, abgeschüttelt wurden.

(Absatz 89) Dieser Preis belief sich in dem Jahr 1728 in den Häfen [Spaniens], wie gesagt wird, auf 70 Pesos, und fügte man die königlichen Abgaben hinzu, erhöhte er sich auf 80 Pesos und mehr, und es mangelte nicht an Gründen zu glauben, dass innerhalb weniger Monate der Preis auf 100 Pesos pro Quintal[7] oder Fanega gestiegen wäre.

(Absatz 90) In demselben Jahr wurde die Kompanie gegründet, die den von ihr transportierten Kakao nach der Rückkehr ihres ersten Schiffes zu 45 Pesos pro Fanega á 110 Libras[8] verkaufte; daran sieht man bereits den starken Preisrückgang und den Gewinn für die Allgemeinheit, wie die große Anzahl von Käufern bewies.

[...]

Wachstum der Provinz von Caracas an Ernte, Vieh und Bevölkerung

(Absatz 107) Als die Kompanie gegründet wurde, wurden die jährlichen Kakaoernten in jener Provinz auf nicht viel mehr als 60.000 Fanegas geschätzt; da sich die Anzahl der Haciendas [9] mit dieser Frucht auf 759 verteilt auf 61 Tälern beschränkte, war mehr als die Hälfte des nutzbaren Landes zur Kakaoproduktion unkultiviert, verlassen und verödet.

(Absatz 108) Nachdem die Kompanie gegründet war, förderte sie durch die umfangreiche und angemessene Vergabe von Krediten, die sie durch ihre Faktoren an die Pflanzer und Arbeiter vermitteln ließ, die Entwicklung der bestehenden Haciendas und stimulierte die Errichtung von weiteren Haciendas, dass in dieser Weise und mit so großem Erfolg nach dem wahrhaftigsten, nüchternsten und klügsten Urteil die jährlichen Kakaoernten der besagten Provinz auf die exorbitante Anzahl von 130.000 Fanegas gestiegen sind, welches mindestens das Doppelte von dem ist, was zur Zeit der Gründung der Kompanie erbracht wurde.

[...]

Dienste an der Krone

(Absatz 152) So empfing man den Feind [Großbritannien] für den erbitterten Kampf, welcher mit 17 Schiffen unter dem Befehl des Geschwaderführers Charles Knowles am 3. März des erwähnten Jahres 1743 La Guaira attackierte, dabei konnte er nicht ohne große Kühnheit und Standhaftigkeit über diesen gesamten Tag abgewehrt werden, bis die Verwüstung, die mit jedem Augenblick unter seinen Schiffen und Männern durch den intensiven und pausenlosen Beschuss von der Festung und der Artillerie jenes Hafens zunahm, ihn dazu zwang, sein Vorhaben abzubrechen und die Belagerung unter dem Schutz der Nacht aufzuheben, dabei ließ er viele Spuren des Blutvergießens seiner Männer und nicht wenige Überreste seines Geschwaders zurück.

[...]

Nutzen für die Teilhaber der Kompanie

(Absatz 161) Betreffend des allgemeinen Nutzens, den die königliche Kompanie hervorgebracht hat, sei es nicht verwunderlich, dass hier etwas zu den Belangen der Teilhaber gesagt wird, obwohl diese diejenigen sind, die am wenigsten von ihr profitiert haben.

[...]

(Absatz 164) Später hat sie [die Kompanie] bis zum Jahr 1742 und einschließlich desselben in sieben Dividenden 160 Prozent ihres Kapitals an die Teilhaber ausgezahlt, und aktuell hat sie eine weitere Dividende von 25 Prozent vereinbart, welche auf Lieferungen beruht, die aus Veracruz mit den ersten Kriegsschiffen erwartet werden; [...].


[1] José de Iturriaga, Manifiesto, que con incontestables hechos prueba los grandes beneficios, que ha producido el establecimiento de la Real Compañia Guipuzcoana de Caracas, y califica quan importante es su conservacion al Estado, à la Real Hacienda, al bien Publico, y à los verdaderos interesses de la misma Provincia de Caracas 1749, in: Repositorio Documental de la Universidad de Valladolid, URL: <http://uvadoc.uva.es/handle/10324/1582> (24.08.2021), Absätze 10 (S. 47), 39f. (S. 50), 56—58 (S. 52), 88—90 (S. 56), 107f. (S. 58), 152 (S. 63), 161 und 164 (S. 65); übersetzt von Ansgar Engels; Quelle zum Essay: Ansgar Engels, Die Caracas-Kompanie als imperialer Akteur im atlantischen Raum des 18. Jahrhunderts, in: Themenportal Europäische Geschichte, 2022, URL < https://www.europa.clio-online.de/essay/id-fdae-112434>.

[2] Gemeint ist Spanien als zusammengesetzte Monarchie der Königreiche von Kastilien, Aragón und Navarra.

[3] Im spanischen Original wird der Begriff „Estanco“ verwendet, der sich ins Deutsche für die betreffende Zeit am ehesten mit Monopol übersetzen lässt.

[4] Kursive Hervorhebungen stammen aus dem Originaltext.

[5] Der Mittelpunkt des Vizekönigreiches Neuspanien bildete das Territorium des heutigen Mexiko.

[6] Eine typische Maßeinheit der Zeit, die circa 50,6 kg entsprach. Siehe Essay.

[7] Das Quintal war eine weitere geläufige Maßeinheit der Zeit, die hier gleichgesetzt wird mit der Fanega.

[8] Das Libra war das spanische Pfund und entsprach 0,46 kg.

[9] Der Begriff Hacienda beschrieb in der Kolonialzeit ein großes Landgut.


Zugehöriger Essay: Die Caracas-Kompanie als imperialer Akteur im atlantischen Raum des 18. Jahrhunderts

Die Caracas-Kompanie als imperialer Akteur im atlantischen Raum des 18. Jahrhunderts[1]

Von Ansgar Engels

Das spanische Weltreich durchlief im 18. Jahrhundert unter der neuen Herrschaftsdynastie der Bourbonen[2] einen ambitionierten Reformprozess. Das Ziel der imperialen Funktionäre war die Wiederherstellung bzw. Selbstbehauptung Spaniens als europäische Großmacht. Eine Möglichkeit bot die Verzahnung von Staat und privatem Kapital in Form der 1728 gegründeten Handelsgesellschaft der Real Compañía Guipuzcoana de Caracas.[3] Sie erhielt das Monopol auf den Handel zwischen Venezuela und Spanien und wurde dadurch zum transatlantischen Bindeglied sowie zur Kolonisationsagentur.

Im Jahr 1749 kam es zu einer Zäsur in der Geschichte der Caracas-Kompanie sowie der Kolonie Venezuela.[4] Die drastischen Eingriffe der Kompanie in das politische und wirtschaftliche Gefüge der Kolonie provozierten eine Rebellion unter Führung des Plantagenbesitzers Juan Francisco de León. Bemerkenswert an diesem Aufstand war seine hohe soziale Mobilisierung, die alle Segmente der Kolonialbevölkerung von den Sklaven bis zur städtischen Elite von Caracas miteinander verband. Das gemeinsame Ziel der Aufrührer bestand in der Auflösung der Kompanie und der Vertreibung aller Basken aus der Kolonie.[5] Der enge Zusammenhang zwischen der Handelsgesellschaft und dem Baskenland ergab sich daraus, dass sowohl die Teilhaber als auch die Angestellten des Unternehmens fast ausschließlich baskischer Abstammung waren.[6] Die Wahrnehmung der Basken als fremde Invasoren kann als gewichtiger kultureller Faktor für die Ablehnung des Unternehmens verstanden werden.[7] Angesichts dieser Konfliktlage geriet die Entsendung eines baskischen und von der Kompanie ausgewählten Kolonialbeamten in die Jurisdiktion von León zum Auslöser des Protestes. Der Widerstand von León und seinen Anhängern war vor allem von dem Ziel gleitet, die Maßnahmen der Kompanie zur Bekämpfung des illegalen Handels zu beenden. Schließlich gelang es den Rebellen, nach Caracas zu marschieren und die Kontrolle der Stadt zu übernehmen.[8] Die Unruhe in der Kolonie stellte eine ernsthafte Bedrohung für den Fortbestand der Kompanie dar und belegte zugleich, wie tiefgreifend eine Handelskompanie imstande war, die Lebenswelt von Kolonisten zu verändern. Als Reaktion auf die Krise verfassten die Verantwortlichen der Kompanie wenige Monate später ein Manifest, das ihre vermeintlichen Errungenschaften hervorhob und alle Kritik zurückwies.[9]

Die Bedeutung der Kompanie für das bourbonische Reformprojekt lässt sich maßgeblich auf die geopolitischen Auseinandersetzungen in der karibischen Welt zurückführen. In der imperialen Bürokratie Spaniens war seit vielen Jahrzehnten das Problem bekannt, dass niederländische Schmuggler aus Curaçao praktisch den gesamten Außenhandel Venezuelas kontrollierten.[10] Deshalb wird Venezuela in dem Manifest für die Zeit vor der Gründung der Kompanie als eine „reiche Fundgrube für die Holländer“ beschrieben. Die Niederländer tauschten mit den ansässigen Händlern und Produzenten europäische Waren gegen den begehrten venezolanischen Kakao, den sie wiederum teuer nach Spanien exportierten. Aus Sicht der Metropole entstand das Paradox, dass die formell spanische Kolonie von der niederländischen Konkurrenz ausgebeutet wurde. Gleichzeitig bildete Venezuela ein hohes Maß an politischer und wirtschaftlicher Autonomie aus.[11] Imperialen Reformern wie dem einflussreichen Staatsmann José Patiño y Rosales erschienen folglich die spanischen Interessen in der eigenen Kolonie als derart schwach vertreten, dass sie sich auf das Experiment der Errichtung einer Handelskompanie einließen.[12] Diese Organisationsform fand hier innerhalb des spanischen Imperiums zum ersten Mal Anwendung. Die Hoffnungen erfüllten sich insoweit, als das aggressive Auftreten der Kompanie den imperialen Zugriff der spanischen Zentrale auf Venezuela verbesserte. Im Gegenzug räumte die spanische Krone der Caracas-Kompanie das Monopol auf den Handel zwischen Venezuela und Spanien ein. Zunächst war dieses Privileg auf die Provinz von Caracas beschränkt, wurde aber sukzessive auf das gesamte spätere Venezuela ausgeweitet.[13] Dieser Akt der erneuten Aneignung eines kolonialen Wirtschaftsraumes führte zu einem massiven Protest der venezolanischen Gesellschaft, die lange Zeit ohne größere Einmischungen aus Spanien gewirtschaftet hatte.

Vor diesem Hintergrund war die Entwicklung keiner anderen Kolonie im gesamten spanischen Imperium derart eng mit dem Wirken einer Handelskompanie verknüpft wie bei der Caracas-Kompanie.[14] Vielmehr sind ähnliche Formen der kolonialen Durchdringung und der internen Organisation bei den nordwesteuropäischen Vorreitern wie der Vereenigde Oostindische Compagnie (VOC) und der East India Company (EIC) aus dem frühen 17. Jahrhundert festzustellen.[15] Im Vergleich zu diesen Vorläufern zeichnete sich die Caracas-Kompanie aber durch den wesentlichen Unterschied aus, dass keine neuen Gebiete erobert wurden, sondern eine bereits bestehende, aber der Metropole gleichsam entfremdete Kolonie zurückerobert werden sollte. Nachdem der Aufstieg der Ostindien-Kompanien viele Nachahmer hervorbrachte, diente auch die Caracas-Kompanie als Blaupause für die Errichtung weiterer Handelskompanien unter dem Schutz der spanischen Krone. Immerhin verantworteten sie schließlich an die 20 Prozent aller Schiffsfahrten zwischen Spanien und Amerika im 18. Jahrhundert.[16]

Das Manifest der Kompanie wurde noch im Oktober 1749 im Auftrag des Direktoriums vom führenden Direktor José de Iturriaga y Aguirre unterschrieben und veröffentlicht. Im Anbetracht der Notwendigkeit einer sofortigen Rettung der Kompanie dürfen die Direktoren als das wahrscheinlichste Autorenkollektiv gelten. Im Dokument verteidigt die Kompanie energisch ihre Geschäftspraxis und ihre Präsenz in der Kolonie mit dem Verweis auf den großen Fortschritt für alle Beteiligten. Die Feindschaft, die ihr entgegengebracht wurde, führt sie auf die Ignoranz ihrer Gegner sowie deren Wunsch zurück, die Erfolge der Kompanie nachzuahmen. Den Vorwurf der Tyrannei und Unterdrückung der Kolonialbevölkerung weist sie als grundlos zurück. Stattdessen vermutet sie hinter der Rebellion Juan Francisco de Leóns eine Verschwörung ausländischer Mächte.[17] Einen entscheidenden Aufschluss bietet diese Quelle aber nicht in dem Umstand, dass die Kompanie ihr Handeln ohne das Eingeständnis auch nur eines einzigen Fehlers verteidigt oder den Anspruch auf die wahre Deutung der Ereignisse erhebt. Vielmehr gewährt die Schrift tiefe Einblicke in die Situation Venezuelas und in die bourbonische Kolonialpolitik. Die Verfasser produzierten somit für die heutigen LeserInnen eine informationsgesättigte Quelle, die einen anschaulichen Beleg für die imperialen Diskurse jener Zeit darstellt. Eine kritische Lektüre erlaubt es, jenseits der strengen Rechtfertigungslogik aufzudecken, wie die Verantwortlichen in der Metropole versuchten, die amerikanischen Kolonien in einer neuen Weise für die Europäer nutzbar zu machen. Einen Großteil der Zahlen in dem Dokument hatte die Kompanie von der Kolonialverwaltung erhalten, somit spiegelten sie das Wissen der Metropole um die kolonialen Verhältnisse wider.[18] Die statistischen Angaben zum ökonomischen Nutzen der Kompanie dürfen als realistische Größenordnung für den legalen Handel aufgefasst werden. Ohnehin ist das viel größere Problem für unser Verständnis der kolonialen Ökonomie Venezuelas sowie der karibischen Welt insgesamt die Beurteilung der Dimensionen des Schmuggels. Selbst unter der Ägide der Kompanie machte der illegale Handel den möglicherweise größten Teil des wirtschaftlichen Lebens der südamerikanischen Kolonie aus.[19]

Der wichtigste Indikator für die ökonomische Entwicklung der Kolonie Venezuela sowie ihrer Beziehungen zum Mutterland war der Kakaohandel. Jedoch sei angemerkt, dass dies insbesondere auf die zentrale Küstenregion des heutigen Venezuelas zutraf, in der sich die meisten Kakaoplantagen konzentrierten. Aus dem Manifest lässt sich entnehmen, wie das florierende Geschäft mit dem Kakao die transatlantische Verflechtung mit Spanien im 18. Jahrhundert vertiefte. Die Autoren insistieren, dass die Ankurbelung der Kakaowirtschaft eine Bereicherung für die Provinz Venezuela, den spanischen Staat, die Krone, das Gemeinwohl und schließlich alle spanischen und venezolanischen Untertanen sein soll.[20] Das Kernanliegen der Kompanie hinsichtlich der Förderung des Handels ist allerdings die Sicherstellung der Versorgung des spanischen Marktes mit Kakao, da dies der klare politische Auftrag der Krone war.[21] Anschaulich kann sie in diesem Bereich für ihre Fähigkeit werben, den Preis für eine Fanega[22] Kakao an spanischen Häfen von 80 Pesos im Jahr 1728 auf 45 Pesos nach der Wiederkehr der ersten Schiffe gesenkt zu haben. Dieser starke Preisrückgang konnte erreicht werden, indem die Kompanie den Kakao direkt von Venezuela nach Spanien transportierte und die konkurrierenden Niederländer als Zwischenhändler ausschaltete. Diese rasch wirksame Intervention der Kompanie stellte ein günstiges Ineinandergreifen der staatlichen und kommerziellen Ziele dar, da sowohl die Vorherrschaft der Niederländer gebrochen wurde als auch die Nachfrage der spanischen KonsumentInnen besser befriedigt wurde. Der Preis für Kakao wurde hingegen nicht vorrangig durch den Markt geregelt, sondern von der Krone diktiert; für jede Änderung des Kakaopreises in Spanien musste die Kompanie bei ihr um Erlaubnis bitten.[23]

Auf der Ebene der Produktion hebt die Kompanie die beachtliche Steigerung der Kakaoernte von rund 60.000 Fanegas im Jahresdurchschnitt zur Zeit ihrer Gründung auf 130.000 Fanegas zur Mitte des 18. Jahrhunderts als ihre Leistung hervor.[24] Freilich muss die tatsächlich produzierte Kakaomenge höher gewesen sein, wenn man bedenkt, dass zusätzlicher Kakao von den auf den Plantagen arbeitenden Sklaven an Schmuggler geliefert wurde und die offiziellen Handelskanäle daher nie erreichte.[25] Doch reicht das Argument der Kompanie weiter und verknüpft das gesteigerte Wachstum der Agrarerträge mit umfassenden Investitionen in die Infrastruktur. So wird damit geworben, dass die Hafenanlagen in Puerto Cabello und La Guaira ausgebaut wurden. Außerdem habe sich seit der Gründung der Kompanie der Viehbestand Venezuelas verdreifacht, und die Bevölkerung der Stadt Caracas soll mindestens um ein Drittel gewachsen sein.[26] Signifikant ist auch die Kreditvergabe der Kompanie an die Kakaoproduzenten. Sie führte einerseits dazu, dass eine gezielte Entwicklung der Kakaokultivierung als Grundlage der venezolanischen Wirtschaft vorangetrieben wurde. Dies bedeutete aber andererseits eine weitere Verschärfung der Abhängigkeit der Pflanzer und Arbeiter vom Kakao als annähernd einzigem Exportgut und damit von den Interessen der Kompanie. Dessen ungeachtet ist der Standpunkt der Unternehmensleitung im Manifest, dass nicht nur die spanischen KonsumentInnen, sondern ebenso die EinwohnerInnen der Kolonie einen konkreten materiellen Nutzen aus der Etablierung der Kompanie gezogen haben.

Daran anknüpfend erscheint die Frage relevant, wie die Kompanie versuchte, die Monopolvorwürfe der kolonialen Vertreter zu entkräften. Unbestreitbar war, dass die Kompanie das Handelsmonopol auf den Warenverkehr zwischen Venezuela und Spanien innehatte. Demgegenüber konnte sie aber einwenden, dass die Kolonie nicht von der Versorgung durch Spanien abhängig war. Venezuela verfügte über zahlreiche legale Handelskanäle innerhalb Hispanoamerikas, wie nach Veracruz (damals Vizekönigreich Neuspanien), Cartagena und zu den spanischen Inseln der Karibik. Zudem nennen die Autoren auch und gerade die fremden Schmuggler als beharrliche Handelspartner Venezuelas. Betrachtet man den Handel mit Veracruz, lässt sich schlussfolgern, dass er für die venezolanischen Kakaoproduzenten und Kaufleute das wichtigste Standbein bildete, bis Spanien diesen Status im Laufe des 18. Jahrhunderts erlangte.[27] Am Beispiel Neuspaniens wird überdies die Verflechtung der wirtschaftlichen Beziehungen der amerikanischen Kolonien augenfällig, die sich keinesfalls auf eine simple Ausbeutung durch Spanien reduzieren lässt. So erreichten die venezolanischen Händler noch im 17. Jahrhundert, dass die Krone ihnen das Monopol auf den neuspanischen Kakaomarkt garantierte. Damit profitierten die venezolanischen Produzenten von ihrem exklusiven Anspruch, das einträglichste Abnehmerland für ihr Hauptexporterzeugnis in Amerika zu versorgen.[28] Jedoch verschweigt das Manifest, dass die Kompanie offenkundig die gesamte venezolanische Kolonialwirtschaft vereinnahmen wollte. So implementierte der Gouverneur Martín de Lardizábal in Zusammenarbeit mit den Faktoren der Kompanie feste Verteilungsquoten für die Kakaoexporte Venezuelas. Nach diesen Reglungen sollte ab den 1730er-Jahren bereits die Hälfte der Kakaoernte nach Spanien exportiert werden und nur noch ein Drittel nach Neuspanien. Außerdem bemühte sich die Kompanie gleichfalls, den Handel zwischen Venezuela und Neuspanien unter ihre Kontrolle zu bringen. Doch konnte sie in diesem Konflikt nur Teilerfolge erringen, eine klare Vorrangstellung blieb ihr in diesem Bereich verwehrt.[29]

Tatsächlich war für die Verantwortlichen der Caracas-Kompanie die Feindschaft der lokalen Bevölkerung nicht die primäre Gefahr, auch wenn die Rebellen die Kompanie von 1749 bis 1751 für kurze Zeit aus Venezuela vertreiben konnten. Viel wichtiger für die langfristige Zukunft der baskischen Initiative war die Reaktion des bourbonischen Regimes auf den Aufstand. Die Unsicherheit für die Kompanie bestand darin zu erfahren, ob die erreichten politischen und ökonomischen Vorteile den Schaden durch den vehementen Widerstand der kolonialen Untertanen aus Sicht der Zentralregierung überwogen.[30] Dadurch erlangte das Manifest für die Direktoren seine Bedeutung aus der Notwendigkeit, die positiven Effekte für die königlichen Finanzen und den Aufschwung des Handels herauszustellen und dem Madrider Hof in Erinnerung zu rufen. Seit längerem war der spanischen Krone bekannt, dass Venezuela keine Mehreinnahmen für die Metropole erwirtschaftete.[31] Daher war die Aussage im Manifest, dass die Kolonie dank des wirtschaftlichen Impetus der Basken erstmals erhebliche Einkünfte erzielte, die sich bis zum Jahr 1747 auf 50 Millionen Reales belaufen haben sollen[32], für das bourbonische Regime von hohem Interesse. Alle Möglichkeiten zur Steigerung der Einnahmen auszuschöpfen war ein elementarer Bestandteil der bourbonischen Modernisierungspolitik, um sich im europäischen Konkurrenzkampf zu behaupten.[33]

Bezüglich des Dienstes an der Krone ist zudem das militärische Engagement der Kompanie nicht zu vernachlässigen. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass die Kompanie schwer bewaffnete Schiffe bauen ließ, um einerseits die sichere Überquerung des Atlantiks zu gewährleisten und andererseits die königliche Marine mit Linienschiffen aufzurüsten. Gleichzeitig unterhielt die Kompanie in Venezuela eine Streitmacht von ungefähr 400 Mann inklusive mehrerer Schiffe, die das Eindringen der Schmuggler in den weitläufigen Küstenregionen Venezuelas verhindern sollte.[34] Die Küstenwache zementierte die Hegemonie der Kompanie, da sie auf diese Weise ein Werkzeug zur Vertreibung fremder Händler und zur Bestrafung der venezolanischen Schmuggler besaß. Damit trieb sie die Einwohner der Kolonie in den offenen Widerstand. Aufgrund ihres Gewaltpotenzials konnte sich die Kompanie auch am Krieg zwischen Spanien und Großbritannien von 1739 bis 1748 beteiligen und der königlichen Marine Beistand leisten. Als großer Sieg wurde dabei im Manifest sowie von weiteren spanischen Beobachtern die Verteidigung der Häfen von La Guaira und Puerto Cabello gegen die Attacke der britischen Flotte unter Admiral Charles Knowles im Jahr 1743 gewürdigt. Großbritannien galt im 18. Jahrhundert als führende Seemacht, mit der die spanische Marine nicht mehr mithalten konnte.[35] Dementsprechend waren solche seltenen Siege gegen die britische Überlegenheit für die imperiale Selbstvergewisserung Spaniens maßgeblich.

Sehr aufschlussreich ist darüber hinaus, dass erst zum Schluss des Textes das Argument platziert wird, wie hoch der Gewinn der eigenen Aktionäre bei den Geschäften der Kompanie war. Dabei sollen ausgerechnet die Aktionäre unter allen Nutznießern am wenigsten von der Kompanie profitiert haben. Dies überrascht auf den ersten Blick, da hier die Interessen der Besitzer des Unternehmens heruntergespielt werden. Doch kann diese Vorgehensweise auch als Täuschung der Öffentlichkeit gewertet werden, um zu verschleiern, dass das private Gewinnstreben in Kollision zu dem oben erwähnten Ziel der Stärkung des Gemeinwohls stand. Die Renditeerwartung der Teilhaber war definitiv die zentrale Handlungsmaxime einer jeden Aktiengesellschaft, und sie ist es bis heute geblieben.[36] Folgerichtig sah sich die Kompanie dazu veranlasst, hohe Dividenden an ihre Anleger auszuschütten, die ihnen bis zum Jahr 1742 einen Profit von 160 Prozent des eingelegten Kapitals ermöglicht haben soll. Doch unterstreicht die Herabwürdigung der Aktionärsinteressen im Manifest die These, dass die eigentlichen Adressaten die Entscheidungsträger in der Kolonialverwaltung waren. Denn obwohl die Krone Teilhaber an der Kompanie war, waren wohl weniger die Einnahmen aus den Dividenden für die Bourbonen relevant. Stattdessen kann aus staatlicher Sicht als oberste Priorität die Sicherung der Kontrolle über die Kolonie und ihren Handel in der umkämpften karibischen Region eingeräumt werden. Im Zuge der Erhöhung des Handelsvolumens konnte der Staat aber aufgrund der steigenden Abgabesummen ebenfalls finanzielle Profite verbuchen. An Brisanz gewinnt die Verschleierung der Aktionärsinteressen zusätzlich durch die reale Zurückdrängung der Macht der Investoren. Im Nachgang der Rebellion von León leitete die spanische Krone Umstrukturierungsmaßnahmen ein, die ihr einen stärkeren Einfluss auf das baskische Unternehmen garantierten. Dafür ließ sie den Hauptsitz der Handelsgesellschaft nach Madrid verlegen und verfügte, dass ihr allein und nicht der Aktionärsversammlung das Recht zur Vergabe aller höheren Posten zustand.[37] In diesem Sinne wird der Tribut, den die Direktoren zur Rettung der Kompanie zahlen mussten, fassbar.

Über den Verlauf und die Hintergründe der Rebellion von León verliert das Manifest kein Wort. Gleichwohl machte der bewaffnete Protest deutlich, dass sich die Kompanie aus der Sicht der Kolonialbevölkerung vor Ort als Herrschaftsinstanz und nicht allein als Wirtschaftsunternehmen manifestierte. Dieser Dualismus zwischen der primär wirtschaftlichen Rolle in Europa und der kolonialpolitischen Funktion in den abhängigen Gebieten wird auch für ihre Vorläufer wie die VOC und die EIC beschrieben.[38] Bedeutsam an der Rebellion von León ist überdies, dass ihre Anhänger mehr als 60 Jahre vor der Unabhängigkeit Venezuelas kein Ausscheren der Kolonie aus dem imperialen Verband forderten. Die Aufständischen beschränkten sich auf das Bemühen um die Entmachtung der Kompanie inklusive ihrer baskischen Führungsriege, bestritten aber nicht die Legitimität der spanischen Herrschaft generell. Obwohl die Kompanie außer ihrem Auftrag zur Unterhaltung einer Armee gegen die Schmuggler über keine formellen Befugnisse zur Ausübung staatlicher Herrschaft verfügte, besaß sie zweifelsfrei grundlegenden politischen Einfluss auf alle venezolanischen Angelegenheiten. Darin unterschied sich die Caracas-Kompanie klar von den Ostindien-Kompanien, die eine eigenständige Kolonialverwaltung errichteten.[39] In Venezuela drückte sich die Macht der Kompanie in der Interaktion mit mehreren Gouverneuren baskischer Abstammung aus, die die Interessen des Unternehmens mit staatlichem Nachdruck umsetzten. Dazu zählten vor allem die erwähnten Verteilungsquoten für die Kakaoexporte. Unter diesen Rahmenbedingungen konnte die Kompanie, anders als es im Manifest heißt, den Abnahmepreis für eine Fanega Kakao am Produktionsort von ungefähr 20 Pesos auf ungefähr acht Pesos senken.[40] Insbesondere kleinere Produzenten trafen solche Regulierungen hart.[41] Dies traf umso mehr zu, wenn die Einnahmen aus den Schmuggelgeschäften wegfielen, weil die Flotte der Kompanie vor der Küste patrouillierte. Zwar konnte León den Unmut der Bevölkerung zu einer Bewegung kanalisieren, doch agierte er unglücklich in der Konfrontation mit dem Kolonialstaat und verlor die Unterstützung der Großgrundbesitzer. Anschließend konnten vorsichtig und politisch umsichtig handelnde Militärkommandanten den Aufstand mithilfe eines Großkontingentes königlicher Truppen fast ohne Einsatz von Gewalt beenden.[42]

Ihre Hauptziele konnte die Caracas-Kompanie in dieser existenziellen Krise des Jahres 1749 erreichen: Sie wurde nicht von der spanischen Krone aufgelöst und verlor auch nicht ihr Handelsmonopol zwischen Venezuela und Spanien. Die im Manifest beworbenen Verdienste für die Stärkung des bourbonischen Regimes ließen die Kompanie Gehör am Madrider Hof finden, obschon ihre Position nicht unumstritten war. Von Beginn an diskutierten die imperialen Reformer darüber, welchen Stellenwert den Handelskompanien zugesprochen und ob nicht vielmehr ein Freihandelssystem im gesamten Kolonialreich etabliert werden sollte.[43] Trotz dieser Richtungskämpfe innerhalb des Staatsapparates gelang es der Kompanie bis zum Jahr 1784, als schließlich auch Venezuela in die Freihandelsordnung einbezogen wurde, weiterzubestehen. Der strukturelle Zwiespalt zwischen privatem Profitstreben und staatlicher Kolonialpolitik prägte aber auch die Caracas-Kompanie weiter. Die spanische Krone konnte kein Interesse an weiterem Aufruhr in der Kolonie haben. Aus diesem Grund verfügte die Krone, dass ab dem Jahr 1752 über die Höhe des Kakaopreises in Venezuela in einem gemeinsamen Aushandlungsprozess zwischen der Kompanie, dem Gouverneur und dem Stadtrat von Caracas entschieden wird.[44] Die baskischen Unternehmer wurden zur Kompromissfindung mit der kolonialen Elite gezwungen und konnten ihr Monopol nur noch unter verschärften Auflagen ausnutzen. Daraus lässt sich schließen, dass die politische Beruhigung der Kolonialgesellschaft letztlich auf Kosten der ökonomischen Rentabilität der Kompanie erfolgte.[45]



[1] Esaay zur Quelle: Auszüge aus dem Manifest der Caracas-Kompanie (11. Oktober 1749), in: Themenportal Europäische Geschichte, 2022, URL:< https://www.europa.clio-online.de/quelle/id/q63-76583>.

[2] Im Verlauf des Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1714) setzten sich die Bourbonen erfolgreich als Nachfolger der Habsburger auf dem spanischen Thron durch.

[3] Zur Vereinfachung wird die deutsche Bezeichnung Caracas-Kompanie eingeführt.

[4] Zu unterscheiden ist in dieser Hinsicht zwischen dem modernen Territorium Venezuelas und historischen Verwaltungseinheiten wie der Provincia de Caracas. Diese einzelnen Provinzen wurden im Jahr 1777, als die Kompanie noch aktiv war, zu der zusammenhängenden Gebietskörperschaft unter den Namen Venezuela vereinigt, vgl. Rafael Arráiz Lucca, Historia política de Venezuela. 1498 a nuestros días, Bogotá 2013, S. 143.

[5] Vgl. die grundlegende Darstellung des Aufstandes bei Robert S. Ferry, The Colonial Elite of Early Caracas. Formation and Crisis 1567–1767, Berkeley 1989, S. 139–176.

[6] Vgl. zur Organisation des Unternehmens Montserrat Gárate Ojanguren, La Real Compañía Guipuzcoana de Caracas, San Sebastián 1990, zum baskischen Charakter S. 279–286.

[7] Vgl. etwa Jesse Cromwell, The Smugglers' World. Illicit Trade and Atlantic Communities in Eighteenth-Century Venezuela, Chapel Hill 2018, S. 297 f.

[8] Vgl. die Beschreibung der Rebellion bei Ferry, The Colonial Elite, Anm. 4.

[9] Siehe José de Iturriaga, Manifiesto, que con incontestables hechos prueba los grandes beneficios, que ha producido el establecimiento de la Real Compañia Guipuzcoana de Caracas, y califica quan importante es su conservacion al Estado, à la Real Hacienda, al bien Publico, y à los verdaderos interesses de la misma Provincia de Caracas 1749, in: Repositorio Documental de la Universidad de Valladolid, URL: <http://uvadoc.uva.es/handle/10324/1582> (24.8.2021). Im Folgenden stammen alle Quellenzitate, soweit nicht anders vermerkt, aus den hier abgedruckten Quellenauszügen.

[10] Vgl. Wim Klooster, Illicit Riches. Dutch Trade in the Caribbean, 1648–1795, Leiden 1998, S. 121–139, S. 240.

[11] Vgl. für den Aspekt der Autonomie Cromwell, The Smugglers' World, S. 49–52.

[12] Vgl. Roland D. Hussey, The Caracas Company 1728–1784. A Study in the History of Spanish Monopolistic Trade, New York 1977 (zuerst 1934), S. 51.

[13] Vgl. für eine generelle Zusammenfassung der Reformpolitik im Zusammenhang mit der Kompanie Cromwell, The Smugglers' World, S. 88–121; vgl. zum Monopolraum Hussey, The Caracas Company, S. 84 f., S. 261–263.

[14] Vgl. Arráiz Lucca, Historia política, S. 141.

[15] Vgl. zur VOC und EIC besonders Kap. 3 in Jürgen G. Nagel, Abenteuer Fernhandel. Die Ostindienkompanien, Darmstadt 2007, URL: <https://ebookcentral.proquest.com/lib/leip/detail.action?docID=948076> (22.4.2020), S. 58–115.

[16] Vgl. John Lynch, Bourbon Spain 1700–1808, Oxford 1993, S. 148.

[17] Vgl. Iturriaga, Manifiesto, Abs. 1–9 (S. 46 f.).

[18] Vgl. Hussey, The Caracas Company, S. 86.

[19] Vgl. zum Schmuggel Cromwell, The Smugglers' World, z. B. S. 302–308; Klooster, Illicit Riches, S. 128.

[20] Siehe dazu die Kapitelüberschriften in Iturriaga, Manifiesto.

[21] Siehe dazu das Gründungsdokument der Kompanie Real cédula de fundación de la Compañía Guipuzcoana de Caracas de 25 de septiembre de 1728, abgedruckt in: Rico Linage, Raquel, Las reales compañías de comercio con América. Los órganos de gobierno, Sevilla 1983, S. 265–276, hier S. 265 f.

[22] Eine Fanega entspricht etwa 50,6 kg.

[23] Vgl. Gárate Ojanguren, Real Compañía, S. 430–445.

[24] Umgerechnet entspricht dies einem Wachstum der Exporte von circa 3.000 t auf über 6.000 t jährlich.

[25] Vgl. Ferry, The Colonial Elite, S. 139 f.

[26] Siehe dazu Iturriaga, Manifiesto, Abs. 73 f. (S. 54) sowie Abs. 111 und 113 (S. 58).

[27] Vgl. Cromwell, The Smugglers' World, S. 48 f.

[28] Vgl. Eduardo Arcila Farías, Comercio entre Venezuela y México en los siglos XVI y XVII, Mexiko Stadt 1975 (zuerst 1950), S. 36–76.

[29] Zur Schilderung des Handels mit Veracruz im Manifest siehe Iturriaga, Manifiesto, Abs. 128–137 (S. 60–62); vgl. außerdem Arcila Farías, Comercio, S. 65–70; vgl. zur Quotenregelung Ferry, The Colonial Elite, S. 179–187.

[30] Vgl. die Diskussion am Hof bei Hussey, The Caracas Company, S. 136–155.

[31] Vgl. Cromwell, The Smugglers' World, S. 42–48.

[32] Siehe Iturriaga, Manifiesto, Abs. 84 (S. 55).

[33] Vgl. die pointierte Zusammenfassung bei Lynch, Bourbon Spain, S. 21.

[34] Siehe Iturriaga, Manifiesto, Abs. 65 (S. 53).

[35] Vgl. zum Aspekt des marinen Wettkampfs Gerardo Vivas Pineda, La aventura naval de la Compañía Guipuzcoana de Caracas, Caracas 1998, S. 316–340.

[36] Vgl. zur Kontinuität der frühneuzeitlichen Handelskompanien zu den modernen Großkonzernen Nick Robins, The Corporation that Changed the World. How the East India Company Shaped the Modern Multinational, 2. Aufl. London 2012, S. 5 f., S. 22 f.

[37] Vgl. Gárate Ojanguren, Real Compañía, S. 307–320.

[38] Vgl. Nagel, Abenteuer, S. 76–89.

[39] Vgl. ebd., S. 81.

[40] Vgl. Cromwell, The Smugglers' World, S. 110 f.

[41] Vgl. Ramón Aizpurua, Curazao y la costa de Caracas. Introducción al estudio del contrabando de la provincia de Venezuela en tiempos de la Compañía Guipuzcoana 1730–1780, Caracas 1993, S. 73.

[42] Vgl. Ferry, The Colonial Elite, Anm. 4.

[43] Vgl. Hussey, The Caracas Company, S. 195–231; Cromwell, The Smugglers' World, S. 104, 115–119.

[44] Vgl. Arcila Farías, Comercio, S. 120–124.

[45] Vgl. hierzu auch Gárate Ojanguren, Real Compañía, S. 586 f.



Literaturhinweise:

  • Jesse Cromwell, The Smugglers' World. Illicit Trade and Atlantic Communities in Eighteenth-Century Venezuela, Chapel Hill 2018.
  • Montserrat Gárate Ojanguren, La Real Compañía Guipuzcoana de Caracas, San Sebastián 1990.
  • Robert S. Ferry, The Colonial Elite of Early Caracas. Formation and Crisis 1567–1767, Berkeley 1989.
  • Roland D. Hussey, The Caracas Company 1728–1784. A Study in the History of Spanish Monopolistic Trade, New York 1977 (zuerst 1934).

Quelle zum Essay
Die Caracas-Kompanie als imperialer Akteur im atlantischen Raum des 18. Jahrhunderts
( 2022 )
Citation
Auszüge aus dem Manifest der Caracas-Kompanie (11. Oktober 1749) [Übersetzung von Ansgar Engels], in: Themenportal Europäische Geschichte, 2022, <www.europa.clio-online.de/quelle/id/q63-76583>.
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