Vor nicht so gar langer Zeit waren vielleicht Auerhähne und Kaninchen die einzigen Bewohner der großen niedersächsischen Plänen . Die ersten Menschen, die sich daselbst niederließen, waren vermuthlich Schäfer, deren Schafe das junge Heidekraut abweideten. Zu ihren ersten Wohnungen wählten sie ohne Zweifel die fruchtbarsten, d.i. die feuchtesten Orte, wo die fruchtbare Rinde durch das Wasser stark genug geworden war, um ihnen die nöthigsten Lebensmittel zu geben. Da sich aber ihre Familien vergrößerten, mußten sich die neuen Colonien auf dem dürren Sande blos mit der von der Luft abgesetzten fruchtbaren Erde begnügen. Bedürfniß ist die Mutter des Fleißes. Der Landmann, der nicht genug gutes Erdreich fand, um seine Familie zu ernähren, holte dasselbe von anderen Orten her zusammen; und so nahm dadurch sehr natürlich die Ausbrechung des Bodens ihren Anfang. [...]
Der Kongress der Unternehmerinnen fasste seine Meinung in einigen Leitsätzen zusammen: [...]
Frau Präsidentin, ich möchte noch einmal eine Hilfssprache benutzen. Wenn ich gläubig wäre, würde ich mit den Worten beginnen „Gott helfe mir!“ Denn eine derartige unerklärliche Hilfe brauche ich für das, was ich in den mir von der Geschäftsordnung zugebilligten erbärmlichen 5 Minuten zu sagen versuche. Ich will versuchen, Herr Genscher und Herr Colombo, Sie dazu aufzufordern, über sich selbst hinauszuwachsen, um der Aufgabe gerecht zu werden, die Sie sich selber vorgenommen haben. [...]
Madame le Président, je vais employer encore une fois une langue véhiculaire. Si j'étais croyant, je commencerais par les mots «Gott helf mir ! - que Dieu m'aide !» Car d'une telle sorte d'aide mystérieuse j'ai besoin pour ce que je vais essayer de dire au cours de ces misérables cinq minutes que le Règlement m'attribue. Je vais essayer, Monsieur Genscher et Monsieur Colombo, de vous convier à vous placer au-dessus de vous-mêmes, à la hauteur de la tâche que vous vous êtes assignée. [...]
Dem Durchleuchtigsten / Großmächtigsten Fürsten und Herrn / Herrn Ludwigen dem Eylfften dieses Namens / Königen in Franckreich / Navarren / etc. Meinem Gnädigsten Herren.
H. L.: Wenn man Sie 1930 gefragt hätte, was Sie sind, dann hätten Sie gesagt, eine deutsche Jüdin oder eine jüdische Deutsche, wie es Ihnen gerade eingefallen wäre. Heute 1981 in London, was würden Sie auf die Frage heute antworten, wenn ich Sie fragen würde: Was sind Sie denn? Und ich meine nicht Ihren Beruf, sondern Ihr Selbstverständnis. Fr. R.: Also, das ist eine sehr komplizierte Sache. Also eine Deutsche bin ich nicht mehr. Eine Engländerin, im wahren Sinne des Wortes, werde ich nie sein. Denn englisch kann man nicht werden. Man kann Amerikaner werden, aber man kann nicht Engländer werden. Sogar die eingesessenen und eingeborenen Juden in England nennen sich Briten und nicht Engländer. Das ist hier üblich. Man ist gewöhnt hier in Stämmen zu rechnen. So ist der jüdische Stamm eben auch ein Stamm unter anderen, wie die Waliser und die Schotten. Also, ich bin eine Deutsche nicht mehr, eine Engländerin werde ich nie sein. [...]
Europa ist schon heute namenlos geschwächt, ausgeplündert und verwüstet. Der Tod geht um in seiner grausamsten Gestalt. Nicht nur als Schlachtentod. Er sucht seine Opfer in Konzentrationslagern, im neugeschaffenen Ghetto, auf dem Massenschafott, im erbitterten Partisanen- und Sabotagekampf, als Hunger und als Seuche und bei der Bombardierung von Städten und Dörfern. Wann immer dieser Krieg enden wird, er wird die europäischen Völker in namenlosem Jammer lassen, und in unsäglichem Hasse. [...]
Dem Feind war es unter schweren Kämpfen und Verlusten gelungen, uns vom Kilimandscharo und von der Nordbahn zurückzudrängen. Er hatte eine vielfache Übermacht, fünf- bis zehnfach, eingesetzt und drückte über Umbugwe-Ufione auf Kondoa und damit auf die Mittellandbahn vor. Aber auch von Muansa her waren die Truppen im Vormarsch, die einen Anschluß mit den von Kigoma kommenden Belgiern suchten. Im Süden kämpften wir gegen die Rhodesialeute und die Portugiesen. Auch die Küste wurde ständig bombardiert. Also wirklich Feinde ringsherum. Wir verloren den Mut nicht. Als der Krieg ausbrach, rechneten wir bis Weihnachten 1914 mit Friedensschluß. Waren doch sämtliche militärischen und zivilen Autoritäten in der Heimat der Ansicht, daß ein langer Krieg mit den Millionenheeren unmöglich sei. Aber es war möglich. Wir fochten gegen Briten, Neuseeländer, Iren, Australier, Südafrikaner, Buren, gegen Inder aller Kapillar, Jamaikaneger, Goldküstenmohren, Kameruner, Kapboys und Senegalesen. [...]
The sex control of all the competitors participating in the women’s sporting events in the 1972 Olympic Games will be carried out in accordance with the decisions and instructions of the Medical Commission of the International Olympic Committee. Neither the fact of this examination nor its results will be made public out of deference to the human rights of the individual. [...]
Am 15. April 1844 wurde ich zu Eden Cottage in der Nähe von Peterhead geboren. Ich habe aber keine Erinnerungen an diesen Ort, denn einige Monate später wurde mein Vater zum Pastor einer ländlichen Gemeinde zu Clatt in Aberdeenshire berufen, und diese Stätte ist es also, welche ich als meine eigentliche Heimath betrachte, hier verlebte ich meine ganze Jugendzeit. Ruhig und einsam war dieses schöne Bergthal, zurückgezogen und still war unser dortiges Leben. Eine Schwester war älter als ich, zwei waren jünger. Bald erschienen noch zwei Kinder, aber nach einem kurzen Aufenthalt bei uns wurden sie heimgerufen. [...]
Bremen 5/8 05 Mozartstr. 30 Liebe, liebe Mutter, Hab Du innigen Dank für Deine beiden lieben Briefe, Du hast mich sehr glücklich dadurch gemacht. Ich kann Dir durch nichts danken als durch meine Liebe. Die aber gehört Dir auch, meine einzige Mutter Du! Zu den Meinen will ich gut sein, und mich durchsetzen so sanft es geht. Zu Leuwer bin ich gegangen und habe Deinen Auftrag überbracht. Frau Eggers-Smidt ist noch bis Freit. verreist dann gehe ich gleich zu ihr und schreibe Dir davon! Nun muss ich Dir erzählen wie ich Deine lieben Freunde Rilkes kennenlernte ohne dass sie mich kennen. Anfang des Jahres ging ich zur Kunsthalle. Da fiel mir in der Portraitausstellung zuerst das Bild eines Mannes auf und das einer Dame. Ich konnte mich garnicht davon trennen. Und vertiefte mich sehr in diese Züge die von einer reichen Persönlichkeit sprachen. Mir kam garnicht der Gedanke dass die Originale hier in Bremen sein könnten. [...]
There have been many movements in the world—some of them recorded in history as portentous events, others forgotten within a few years of their occurrence—which may each be compared to a wave on the surface of the Mediterranean. From the insignificant ripple to the wavehigh billow flecked with foam and breaking in cataracts, they have arisen only to subside to their original level, leaving the boundaries of land and sea where they have stood for a thousand years. There are other movements, on the contrary, which resemble the tides of the Ocean, wherein each wave obeys one uniform impetus, and carries the waters onward and upward along the shore. [...]
An die Königin Madame, Wenig geübt in der Sprache, in der man zu Königen spricht, werde ich mich nicht der Schmeichelei der Höflinge befleißigen, um Euch dieses einzigartige Werk zu widmen. Mein Ziel, Madame, ist es, offen zu Euch zu sprechen. Um mich dergestalt zu äußern, musste ich nicht das Zeitalter der Freiheit abwarten; ich habe mich mit gleicher Tatkraft zu einer Zeit gezeigt, als die Despoten in ihrer Verblendung einen so kühnen Edelmut noch bestraften. [...]
The call of light, of beauty and daring has brought us here today to this Assembly, to bestow upon us the joy of friendship, of inspiration and discovery, to elevate our thoughts and strivings more purely and boldly towards the world of the beautiful. The Universe has been created according to the laws of beauty, and it is according to the laws of beauty that mankind is called upon to live. The imperative of evolution, the inevitability of development, the necessity for perfection keep the fire of life forever burning. It burns up and destroys the old, clears the way for the new, elevates and in ascending the steps towards perfection asserts new forms of life that have more brightly embraced the light and exist in consonance and harmony with the whole – a flaming bird, a Phoenix, which rises from its own ashes again and again, more beautiful and fiery, striving towards the future.
Türcken-Köpfe, (gedörrete) In der Leipziger Neu-Jahres-Messe des 1684sten Jahres nach glücklichem Entsatz der von den Türcken belagerten Stadt Wien kamen einige Kaufleute in Leipzig an, welche mit dergleichen Köpffen damahls handelten, deren sie verschiedene Fässer voll mitbrachten, so theils grausame Gesichter, theils ungewöhnliche Bärte und vielerley Haupt-Haare hatten.
Der internationale Congress zur Wahrung nichtjüdischer Interessen wurde am Sonnabend-Abend mit einer Begrüßungsfeier im Weißen Saale des Helbig’schen Elbetablissement eröffnet, zu der sich etwa 150 Teilnehmer - auch einige Damen waren zugegen - eingefunden hatten, darunter mehre Russen und Österreicher und etwa 10 Ungarn, an ihrer Spitze die Reichstagsabg. Victor Istoczy, Geza v. Onody, der Besitzer von Tisza-Eszlar, und Simonyi, ferner die Redakteure des „Egyetértés“ und des „Flüggetlensez“. Berlin war an diesem ersten Abend nur schwach, durch etwa 30 Personen vertreten. Die Ungarn wurden bei ihrem Erscheinen von allen Seiten aufs herzlichste begrüßt und bildeten auch den ganzen Abend über den Mittelpunkt der Gesellschaft.