Jüdisches Großbürgertum am Ende des 18. Jahrhunderts
Von Reinhard Rürup
Am 24. Dezember 1793 veröffentlichte die „Vossische Zeitung“, die den offiziellen Titel „Königl. Privilegirte Berlinische Zeitung. Von Staats- und gelehrten Sachen. Im Verlage der Vossischen Buchhandlung“ trug, einen ausführlichen Bericht über den feierlichen Einzug der Prinzessinnen Luise und Friederike von Mecklenburg-Strelitz in die Haupt- und Residenzstadt Berlin am Vorabend ihrer Doppelhochzeit mit dem preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm und seinem jüngeren Bruder Ludwig. Es handelte sich um ein sorgfältig vorbereitetes Ereignis von hohem protokollarischem Rang, bei dem die Stadt offensichtlich die Gelegenheit nutzte, sich mit dem festlichen Gepränge zu Ehren der Prinzessinnen zugleich selber zu feiern.
Angesichts des „Luisen-Kults“, der schon zu Lebzeiten der 1810 im Alter von 34 Jahren gestorbenen, ungewöhnlich populären Königin entstand und im Laufe des 19. Jahrhunderts immer weiter ausgestaltet wurde, mag die Darstellung ihres Einzuges in Berlin, in der immer wieder betont wird, wie besonders „huldreich“, ungezwungen freundlich, den Menschen zugewandt und bis zu „hellen Freudenthränen“ gerührt die Prinzessinnen waren, als das früheste Zeugnis einer besonderen Beziehung zwischen der schönen, bürgerlich-tugendsamen und pflichtbewussten jungen „Landesmutter“ und „ihrem Volk“ gelesen werden. Auch wird man bei der Lektüre der detailfreudigen Schilderung unmittelbar an die berühmte „Prinzessinnengruppe“ erinnert, die der junge, aber schon berühmte Berliner Bildhauer Johann Gottfried Schadow wenig später (1795-1797) im Auftrag Friedrich Wilhelms II. schuf. Das marmorne Doppelstandbild der Prinzessinnen Luise und Friederike, das zu den schönsten Zeugnissen der klassizistischen Bildhauerkunst gehört, ist heute in der Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel zu sehen.
In dem vorliegenden Auszug des Zeitungsberichts geht es jedoch um einen ganz anderen Aspekt der berlinisch-preußischen wie auch der europäischen Geschichte – die rechtliche und soziale Stellung der Juden in der Gesellschaft des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Der Bericht beginnt mit dem Hinweis auf eine ungewöhnlich prachtvolle „Ehrenpforte“, die „die hiesige Judenschaft“ aus diesem Anlass „zu Ende der Linden“, zwischen dem Palais des Prinzen Heinrich und der Königlichen Bibliothek, bauen ließ.Im Anschluss daran schildert der namentlich nicht bekannte Verfasser, dass der Festzug, mit dem die von Potsdam aus anreisenden Prinzessinnen nach Berlin eingeholt werden sollten, sich in Schöneberg, südwestlich von Berlin, sammelte, wo die Hofdamen, Hofmarschälle und Kammerherren „im Hause“ des Hofbankiers und preußischen Baurats Isaac Daniel Itzig warteten, einem Landsitz, auf dem dann auch die Prinzessinnen eine kurze Station machten. Zu dem Festzug, der sich in 20 Einheiten gliederte und dessen Zusammensetzung sehr detailliert geschildert wird, gehörten unter anderen die „Königlichen Postsecretaire“, die Berliner „Frachtfuhrleute“, die „Berlinische Stadt-Kavallerie“, die „Schützengilde“ und ein „Corps“, das „wie altdeutsche Ritter gekleidet“ war. Diesen schloss sich an 7. Stelle ein „Corps junger Kaufleute jüdischer Nation“ an, das von Isaac Daniel Itzig angeführt wurde. Die 50 Angehörigen dieses „Corps“ waren sämtlich beritten, trugen Degen und prachtvolle Uniformen. Ihnen folgten unter anderen die Vertreter der Kaufmannsgilden und, unmittelbar vor dem Wagen der Prinzessinnen, die „Königl. Garde du Corps“.
Am Potsdamer Tor wurden die Prinzessinnen vom Magistrat und den Stadtverordneten feierlich empfangen, ehe sie durch die Leipziger Straße und die Wilhelmstraße, vorbei an 26 „Bürger-Compagnien“ und in Gegenwart einer riesigen Zuschauermenge („die Fremden mitgerechnet 150.000 Menschen aus allen Ständen“) fuhren, um sich dann die „Linden“ entlang zur Ehrenpforte zu begeben. Dort wurden sie von den „Ober-Landesältesten u. Ältesten der Judenschaft“, mit dem Oberhofbankier Daniel Itzig, dem Vater des Baurats, an der Spitze, begrüßt. Im Anschluss daran erhielten sie von vierzehn jungen jüdischen Frauen „und im Nahmen einiger Jünglinge jüdischer Nation“ Blumenkörbchen und ein Gedicht überreicht.Diesen folgten Begrüßungen durch eine größere Zahl der „Deutschen jungen Frauenzimmer“ und „24 Knaben von der Französischen Kolonie“. Von der Ehrenpforte bis zum königlichen Schloss, wo sie von dem Kronprinzen und seinem Bruder Ludwig empfangen wurden, bildeten dann die großen Handwerker-Innungen ein Spalier. Schließlich erwähnt der Bericht, dass der „festliche Tag“ mit einigen großen Bällen zu Ende ging, von denen einer im Hause des Oberhofbankiers Itzig stattfand, an dem „außer den jungen Kaufleuten jüdischer Nation, welche mit an dem Einzuge Theil genommen, auch noch viele andre Personen beiderlei Geschlechts, Theils christlicher, Theils jüdischer Religion“ teilnahmen.
In der Darstellung der „Vossischen Zeitung“ erscheint die prominente Beteiligung der Berliner jüdischen Gemeinde an dem Festgeschehen als ein Sachverhalt, der keines besonderen Kommentars bedarf. Es war aber alles andere als ein selbstverständlicher Vorgang, und man wird weder im „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“ noch in anderen europäischen Staaten eine Haupt- oder Residenzstadt finden, in der im ausgehenden 18. Jahrhundert Vergleichbares geschehen oder auch nur denkbar gewesen wäre. Die Debatte um die rechtliche Gleichstellung und gesellschaftliche Integration der Juden stand in Europa noch in ihren Anfängen. Sie hatte um 1780 unter den Vorzeichen des aufgeklärten Absolutismus in Berlin und Wien begonnen, war bis zu diesem Zeitpunkt aber noch ohne unmittelbar greifbare Ergebnisse geblieben. Lediglich in Frankreich erfolgte 1791 als Teil des Revolutionsgeschehens die Rechtsgleichstellung der Juden, doch waren die revolutionären Erschütterungen auch mit antijüdischen Ausschreitungen verbunden, und der Prozess der gesellschaftlichen Eingliederung der Juden hatte, wenn man von der Hafenstadt Bordeaux absieht, kaum begonnen. Fast überall in Europa lebten die Juden noch immer am Rande der Gesellschaft, galten sie der christlichen Bevölkerung als unerwünscht, waren sie erheblichen Einschränkungen in ihren Rechten und ihrer Erwerbstätigkeit unterworfen. Sie führten in ihrer großen Mehrheit eine vor- und unterbürgerliche Existenz, viele lebten in äußerster Armut. Die so genannten „Hofjuden“, die seit dem 17. Jahrhundert in den Diensten der regierenden Fürsten Mitteleuropas tätig waren, hatten zum Teil erstaunliche Reichtümer angehäuft, existierten aber in prinzipieller Unsicherheit, weil sie von der Gunst der Fürsten unmittelbar abhängig und ihre oft kühnen Finanzgebäude ständig vom Einsturz bedroht waren. Auch lebten die „Hofjuden“ aufgrund ihrer Tätigkeit meist räumlich isoliert und nur in lockerem Kontakt untereinander. Lediglich in einigen europäischen Hafenstädten gab es inzwischen eine schmale Schicht jüdischer Kaufleute, die sich im internationalen Handel betätigten, teilweise über große Vermögen verfügten, kulturell weitgehend assimiliert waren, nach außen selbstbewusst auftraten und auch außerhalb der jüdischen Gemeinden politisch-soziale Verantwortung trugen.
Die besondere Situation in Berlin ist dadurch gekennzeichnet, dass es hier eine relativ breite bürgerliche und auch großbürgerliche Schicht von Juden gab, die wirtschaftlich für die Stadt – und auch den preußischen Staat – von erheblicher Bedeutung war und sich spätestens seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in rasch zunehmendem Maße auch der allgemeinen Kultur geöffnet hatte. Das hängt damit zusammen, dass die Wiederzulassung von Juden in Berlin 1671, hundert Jahre nach der Vertreibung aller brandenburgischen Juden im Jahre 1573, ausdrücklich im Interesse der wirtschaftlichen Entwicklung der noch immer an den Folgen des Dreißigjährigen Krieges laborierenden Stadt erfolgt war. Man hatte deshalb nur „reiche, wohlhabende Leute“ aufgenommen, und noch im frühen 18. Jahrhundert mussten Juden, die sich in Berlin niederlassen wollten, ein Vermögen von mindestens 10.000 Talern nachweisen. So entstand eine jüdische Gemeinde, die insgesamt einen bemerkenswerten Wohlstand aufwies und – obwohl die Berliner Juden mit gut 3.000 Personen um 1800 weniger als zwei Prozent der städtischen Bevölkerung ausmachten – einen unverzichtbaren Teil des Berliner Wirtschaftslebens bildete.Berliner Juden waren als Handelsunternehmer und Bankiers, als Hof- und Heereslieferanten, als Münz- und Steuerpächter und nicht zuletzt als außerordentlich erfolgreiche Manufakturunternehmer tätig. Große Unternehmerpersönlichkeiten von Jost Liebmann bis Daniel Itzig und Veitel Heine Ephraim genossen Ansehen weit über die jüdische Gemeinde und die Grenzen der Stadt hinaus. In den 1780er Jahren waren in der Gold- und Silbermanufaktur der Familie Ephraim mehr als 800 Personen beschäftigt, und auch in der aufblühenden Textilbranche entstanden große jüdische Unternehmen.
So bildete sich in Teilen der Berliner Judenschaft ein ausgesprochen großbürgerlicher Lebensstil aus. Man baute prachtvolle Stadthäuser und Landsitze, legte kunstvoll gestaltete Parks und Gärten an, umgab sich mit Gemäldesammlungen, Bibliotheken und exquisiten Kunstgegenständen. Die älteren Angehörigen dieser Schicht blieben der jüdischen Gemeinde fest verbunden, waren aber für die modernen Wissenschaften und Künste aufgeschlossen, bemühten sich um eine moderne, der europäischen Aufklärung verpflichtete Erziehung ihrer Kinder – nicht nur der Söhne, sondern auch der Töchter – und förderten auch die jungen, oft mittellosen jüdischen Intellektuellen, die sich seit etwa 1770 in Berlin um Moses Mendelssohn sammelten. Die gleichermaßen der jüdischen Tradition und der entstehenden modernen Gesellschaft verpflichteten Großbürger trugen auf diese Weise entscheidend dazu bei, dass sich die von Mendelssohn, seinen Freunden und Schülern geleistete Reformarbeit entfalten und Berlin zum Ausgangspunkt und Zentrum der jüdischen Aufklärung in Europa werden konnte. Man beachtete die religiösen Gesetze, hatte aber auch im eigenen Hause Umgang mit nichtjüdischen Gelehrten und Künstlern, mit Staatsbeamten und Adeligen.Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass der preußische König Friedrich Wilhelm II. sich im Jahre 1791 entschloss, Daniel Itzig und den Familien aller seiner Söhne und Töchter, das heißt einem großen Teil der jüdischen Oberschicht in Berlin, die „Naturalisation“, also die volle rechtliche Gleichstellung mit den Christen, zu gewähren. Das war ein Vorgriff auf eine allgemeine Emanzipationsgesetzgebung, mit dem der Sonderstellung dieser Oberschicht, die sich längst selber emanzipiert hatte, unübersehbar Rechnung getragen wurde.
In diesem Zusammenhang ist schließlich auch die viel bewunderte Berliner Salonkultur zu sehen, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts vor allem von Henriette Hertz und Rahel Levin geschaffen wurde. Die Salons junger jüdischer Frauen standen in der sozialen und kulturellen Tradition der jüdischen Berliner Oberschicht, unterschieden sich aber deutlich durch die sehr viel größere menschliche Intimität zwischen Juden und Christen, durch die Intensität der intellektuellen Auseinandersetzungen und nicht zuletzt auch durch die immer stärker werdende Abkehr von der jüdischen Tradition.Damit war der Punkt erreicht, an dem die Ambivalenzen des Fortschritts, die Kosten der Modernisierung für die Berliner Juden sichtbar wurden. Die Bindungen an die jüdische Gemeinde wurden schwächer, die Spannungen zwischen der jüdischen Tradition und der modernen Gesellschaft nahmen zu und wurden für viele schon bald unerträglich. Im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert stieg die Zahl der Übertritte vom Judentum zum Christentum in Berlin dramatisch an, und es kann nicht überraschen, dass die großbürgerlichen und intellektuellen jüdischen Familien davon besonders stark betroffen waren.
In der modernen jüdischen Geschichte ist das, was sich im Dezember 1793 in Berlin ereignete, ein ungewöhnlicher, vielleicht sogar einzigartiger Vorgang. Er lässt sich, wie wir gesehen haben, nur aus den besonderen Berliner Verhältnissen erklären. Denn es musste vieles zusammenkommen, um den Juden bei einem wichtigen gesellschaftlichen Ereignis eine ebenso selbstverständliche wie prominente Teilnahme zu ermöglichen. Diese Konstellation bestand 1793 in Berlin, aber sie war auch hier nicht von Dauer. Die rechtliche Gleichstellung ließ in Preußen zunächst bis 1812 auf sich warten, in ihrem vollständigen Abschluss sogar bis zur Gesetzgebung des Norddeutschen Bundes im Jahre 1869. Auch konnten die Widerstände gegen die volle Integration der Juden in die allgemeine Gesellschaft nie vollständig überwunden werden. Mit dem fortschreitenden wirtschaftlichen und sozialen Modernisierungsprozess wuchsen vielmehr die Ressentiments gegen die wirtschaftlichen Erfolge, sowie die wissenschaftlichen und künstlerischen Leistungen der Juden. So handelt es sich bei der Darstellung der „Vossischen Zeitung“ letztlich nur um eine Momentaufnahme. Sie dokumentiert jedoch einen bewegenden Augenblick in der jüdischen und in der deutschen Geschichte, der es wert ist, in der Erinnerung bewahrt zu werden.
[1] Essay zur Quelle Nr. 2.3, Ein Zeitungsbericht über den Einzug der späteren preußischen Königin Luise in Berlin (1793).
[2] Vgl. dazu Bruyn, Günter de, Preußens Luise. Vom Entstehen und Vergehen einer Legende, Berlin 2001.
[3] In der „Vossischen Zeitung“ heißt es dazu u.a.: „Diese Ehrenpforte ist ein kolossalischer Triumphbogen, etwa 80 Fuß lang und 40 Fuß hoch, mit einem Hauptportal und zwei kleineren Nebenöffnungen. Acht gekuppelte korinthische Säulen, mit Laub umwunden und auf Säulenstühlen stehend, tragen ein Frontispiz, in dessen Füllung Genien um Hymens Bildsäule mit Blumengehängen tanzen. Darunter, im Fries des Hauptgesimses, steht die Inschrift: Freude des getreuen Volkes. Auf dem Frontispiz ruhen die Freundschaft und Einigkeit, mit der Inschrift: Gleiche Freundschaft, gleicher Liebesbund. An beiden Enden des Frontispizes stehen Rauchaltäre. Das Hauptportal ist mit Blumengehängen verzieret. Über den Seitenöffnungen sieht man Medaillons. In dem Medaillon zur linken Hand legt der Gott der Ehen Myrtenkränze auf den Preußischen Altar, und darunter steht die Inschrift: Dem Doppelpaare. In dem zur rechten Hand sieht man die Göttin Berlins (durch ihre Mauerkrone und das Wappen im Schilde kenntlich), die einen Weinstock in das Land senkt, mit der Inschrift: künftige Hoffnung.“
[4] Zu den jungen jüdischen „Frauenzimmern“ gehörte u.a. die Bankierstochter Zippora Marcuse, deren ältester Sohn Eduard Gans (1797-1839) einer der Gründer der „Wissenschaft des Judentums“ wurde und seit 1826 zu den führenden Juristen der Berliner Universität gehörte, obschon seine Ernennung zum Professor allerdings erst erfolgen sollte, nachdem er zum Christentum übergetreten war. Vgl. dazu Reissner, Hanns Günther, Eduard Gans. Ein Leben im Vormärz, Tübingen 1965. Reissner hat im Rahmen seiner biografischen Studien erstmals den Bericht der „Vossischen Zeitung“ benutzt. Die neuere Forschung zur deutsch-jüdischen Geschichte hat die damit verbundenen Anregungen jedoch nicht weiterverfolgt. Der Verfasser des in der „Vossischen Zeitung“ zitierten Gedichtes war David Friedländer (1750-1834), ein wohlhabender Seidenfabrikant und einflussreicher jüdischer Reformer, ein Schüler und Freund Moses Mendelssohns, der zu den führenden Persönlichkeiten der Berliner Judenschaft gehörte. Als Schwiegersohn Daniel Itzigs wurde er 1791 „naturalisiert“. 1799 wurde er als erster Jude von den Berliner Stadtverordneten zum unbesoldeten Stadtrat gewählt.
[5] Im späten 18. Jahrhundert ist hier vor allem an London und Amsterdam, Livorno und Triest zu denken. Vgl. Dubin, Lois C., The Port Jews of Habsburg Trieste: Absolutist politics and enlightenment culture, Stanford 1999; Ceserani, David (Hg.), Port Jews: Jewish communities in cosmopolitan maritime trading centres. 1550-1950, London 2002.
[6] Dazu vor allem Jersch-Wenzel, Stefi, Juden und „Franzosen“ in der Wirtschaft des Raumes Berlin-Brandenburg zur Zeit des Merkantilismus, Berlin 1978.
[7] Bildliche und andere Zeugnisse dieses großbürgerlichen Lebensstils in: Rürup, Reinhard (Hg.), Jüdische Geschichte in Berlin. Bilder und Dokumente, Berlin 1995.
[8] Vgl. Rürup, Reinhard, The tortuous and thorny path to legal equality – „Jew Laws“ and emancipatory legislation in Germany from the late eighteenth century, in: Year Book of the Leo Baeck Institute 31 (1986), S. 3-33. „Naturalisierungen“ jüdischer Familien blieben in Deutschland auch in der Folgezeit sehr ungewöhnlich. Bekannt sind lediglich die Fälle des Bankiers Israel Jacobson im Herzogtum Braunschweig 1804 und des Hofbankiers Jacob Kaulla und seiner Familie im Königreich Württemberg 1806.
[9] Zur Geschichte der Salons vor allem Hertz, Deborah, Jewish high society in Old Regime Berlin, New Haven 1988.
[10] Zum Verhältnis von Aufklärung und Krise siehe die eindringliche Studie von Lowenstein, Steven M., The Berlin Jewish community. Enlightenment, family and crisis. 1770-1830, Oxford 1994.
Literaturhinweise:
Ceserani, David (Hg.), Port Jews: Jewish communities in cosmopolitan maritime trading centres, 1550-1950, London 2002
Hertz, Deborah, Jewish high society in Old Regime Berlin, New Haven 1988
Jersch-Wenzel, Stefi, Juden und „Franzosen“ in der Wirtschaft des Raumes Berlin-Brandenburg zur Zeit des Merkantilismus, Berlin 1978
Lowenstein, Steven M., The Berlin Jewish community. Enlightenment, family, and crisis. 1770-1830, Oxford 1994
Rürup, Reinhard (Hg.), Jüdische Geschichte in Berlin. Bilder und Dokumente, Berlin 1995
Ders. (Hg.), Jüdische Geschichte in Berlin. Essays und Studien, Berlin 1995