"Amerika" als Herausforderung in Deutschland und Frankreich in den 1920er Jahren.

Mit den Schlagworten „Amerika“ und „Amerikanisierung“ verband sich nach dem Ersten Weltkrieg in Europa eine massive wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Herausforderung. Der Beitrag bewertet im deutsch-französischen Vergleich das jeweilige Ausmaß dieses Vorgangs. Nach einem ersten Abschnitt zu den historischen Voraussetzungen der jeweiligen nationalen Amerika-Diskurse werden im zweiten Kapitel verschiedene Erscheinungsformen der „amerikanischen“ Herausforderung vorgestellt und systematisiert (wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen in den USA; massenkulturelle „Importe“ aus den USA; generelle technische und soziokulturelle Modernisierungen, die vielfach mit dem Begriff des „Amerikanismus“ identifiziert wurden). Dabei wird auch auf die charakteristischen Reaktionen eingegangen, wie sie in den deutschen und französischen Amerika-Debatten zum Ausdruck kamen. Im dritten Kapitel folgen dann eine komparatistische Synthese und ein kurzer Ausblick bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.

„Amerika“ als Herausforderung in Deutschland und Frankreich in den 1920er Jahren

Von Thomas Raithel

Mit den Schlagworten „Amerika“ und „Amerikanisierung“ verband sich nach dem Ersten Weltkrieg in Europa eine massive wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Herausforderung. Der Beitrag bewertet im deutsch-französischen Vergleich das jeweilige Ausmaß dieses Vorgangs. Nach einem ersten Abschnitt zu den historischen Voraussetzungen der jeweiligen nationalen Amerika-Diskurse werden im zweiten Kapitel verschie­dene Erscheinungsformen der „amerikanischen“ Herausforderung vorgestellt und syste­matisiert (wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen in den USA; massen­kulturelle „Importe“ aus den USA; generelle technische und soziokulturelle Modernisie­rungen, die vielfach mit dem Begriff des „Amerikanismus“ identifiziert wurden). Dabei wird auch auf die charakteristischen Reaktionen eingegangen, wie sie in den deutschen und französischen Amerika-Debatten zum Ausdruck kamen. Im dritten Kapitel folgen dann eine komparatistische Synthese und ein kurzer Ausblick bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Aufsatz kommt zu dem Ergebnis, dass die Brisanz der amerikani­schen Herausforderung trotz grundlegender Ähnlichkeiten in Deutschland größer war als in Frankreich. Die eigene „Amerikanisierung“ war bereits weiter vorangeschritten, das Gegeneinander von Amerikanismus und Amerikakritik war heftiger, und die Konsequenz eines „reaktionären Modernismus“ (Jeffrey Herf), die den Willen zur technisch-ökonomi­schen Rationalisierung mit einer Ablehnung der massenkulturellen Moderne verband, war stärker entwickelt.

Dans l’Europe après la Première Guerre mondiale, les slogans « Amérique » et « américanisation » étaient liés à un défi considérable d’ordre économique, social et culturel. La présente contribution fait l’évaluation comparative de la dimension de cet événement en France et en Allemagne. Après une première partie s’intéressant aux conditions historiques des discours nationaux respectifs sur l’Amérique, une deuxième partie présentera les différentes formes de ce défi « américain » de manière systématique (développement économique et social aux Etats-Unis, « importations » liées à la culture de masse, modernisations techniques et socioculturelles fréquemment identifiées à l’idée de « l’américanisme »). Les réactions caractéristiques qui s’exprimèrent dans les débats allemands et français sur l’Amérique seront alors traitées. Dans le troisième chapitre seront présentées une synthèse comparative ainsi qu’une brève perspective jusqu’à la période suivant la Deuxième Guerre mondiale. La conclusion de l’article est que l’enjeu du défi américain était plus explosif en Allemagne qu’en France malgré des ressemblan­ces fondamentales. L’« américanisation » y était plus avancée et l’opposition entre celle-ci et sa critique était plus violente. En conséquent, un « modernisme réactionnaire » (Jeffrey Herf) liant la volonté d’une rationalisation technico-économique au refus d’une modernité caractérisée par la culture de masse, y était plus fortement développé.

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„Amerikanismus ist das neue europäische Schlagwort. Es geht ihm wie den meis­ten Schlagworten: je mehr man sie gebraucht, desto weniger weiß man, was sie bedeuten. Sicher ist, dass hier der Bedeutungsbereich ungeheuer groß ist, dass er über einzelne kleine Erscheinungen weit hinausreicht, dass er den Grundcharakter unseres Zeitalters betrifft. Es besteht also die merkwürdige Situation, dass wir zur Bezeichnung des recht radikalen Wandels unserer äußeren und inneren Lebens­formen in den letzten Jahrzehnten keinen anderen Ausdruck haben als den Namen des fremden Erdteils, der uns bisher nicht nur in geographischer Beziehung un­endlich fern zu sein schien.“[1]

Im Juni 1921 widmete sich die Zeitschrift Internationale Filmschau ganz dem amerikanischen Kino. Das Titelbild zeigt eine Freiheitsstatue, aus deren Fackel Filmstreifen quellen und wie die Fangarme eines Kraken über den Atlantik grei­fen.[2] Mehrere europäische Hauptstädte, darunter auch Berlin und Paris, sind be­reits im Bann dieses transatlantischen Ungetüms. Das Symbol der Hoffnung auf ein besseres Leben in den Vereinigten Staaten, zu dem das Geschenk Frankreichs seit seiner Einweihung 1886 für Millionen von Einwanderern geworden war, hat sich hier in ein Sinnbild für den Siegeszug von „Hollywood“ und für das Ausgrei­fen Amerikas[3] nach Europa verwandelt.

Abbildung 1: Internationale Filmschau, Juni 1921, S. 1

Das Vordringen des amerikanischen Films bildete nur einen Aspekt jener um­fassenden wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Herausforderung[4], die sich nach dem Ersten Weltkrieg in Europa mit den Schlagworten „Amerika“ und „Amerikanismus“ verband. Der folgende Beitrag wird versuchen, die Grund­linien dieser Thematik im deutsch-französischen Vergleich zu vermessen. Insge­samt geht es nicht nur um deutsche und französische Amerikabilder, sondern auch um jene Phänomene einer rasanten Veränderung und Modernisierung, die Europa nach dem Ersten Weltkrieg in vielerlei Hinsicht prägten, die häufig mit den Beg­riffen „Amerika“ und „Amerikanismus“ identifiziert wurden und die wie­derum Einfluss auf die Wahrnehmung der Vereinigten Staaten gewannen. Diese Phäno­mene stellten die eigene deutsche, französische oder „europäische“ Identität in Frage, sie provozierten Bewunderung, Nachahmung, Verstörung oder auch Ab­wehrreaktionen, und sie wurden als unmittelbar relevant für die eigene Zukunft gesehen, sei es als Hoffnung, sei es als Gefahr.[5]

Mein synthetisierender Versuch konzentriert sich auf die 1920er Jahre, als Wirtschaft und Gesellschaft in den USA eine scheinbar überbordende Stärke be­wiesen und das amerikanische Vorbild seine bislang größte Kraft entfaltete. Die mit der Weltwirtschaftskrise eingeleitete Phase der 1930er Jahre soll jedoch an einigen Stellen perspektivisch in die Überlegungen einbezogen werden. Dass all dies ein weites Feld darstellt, dass vieles nur angedeutet werden kann und manches völlig ausgeklammert werden muss, versteht sich von selbst. In der inzwi­schen reichhaltigen Literatur zur europäischen und insbesondere auch zur deut­schen und französischen Amerikadiskussion werden eher die Ähnlichkeiten als die nationalen Unterschiede betont.[6] Dies entspricht einem Trend, der sich auch bei anderen komparatistischen Studien zu gesellschafts- und kulturge­schichtlichen Themengebieten beobachten lässt. Im Widerspruch gegen die These vom deut­schen Sonderweg in die Moderne, wie sie vor allem in den 1970er und 1980er Jahren häufig diskutiert wurde[7], zeigt sich gerade bei jüngeren Historikern eine Suche nach europäischen Analogien. Simplen Varianten der Sonderwegs­these, im Sinne eines direkt in den Nationalsozialismus führenden deutschen Weges, wurde dabei zu Recht der Boden entzogen. Allerdings besteht bei diesem Paradigmen­wechsel die Gefahr, dass der Blick für die Besonderheiten der deutschen Ent­wicklung, die es im westeuropäischen Vergleich im 19. und frühen 20. Jahrhun­dert zweifellos auch gegeben hat[8], allzu sehr getrübt wird.

Ein wesentliches Ziel dieser Skizze wird es daher sein, einerseits die grundle­genden Analogien der Amerikawahrnehmung und der „Amerikanisierung“ in Deutschland und Frankreich zu verdeutlichen, andererseits aber auch auffallende Spezifika zu markieren und zu interpretieren. Meine grundlegende These lautet, dass die Herausforderung „Amerika“ nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland letztlich größer, brisanter und – mit Blick auf die Modernisierungspolitik des NS-Regimes – folgenreicher gewesen ist als in Frankreich. Die Darstellung gliedert sich in drei Abschnitte. Zunächst erfolgen einige Bemerkungen zu den histori­schen Voraussetzungen der nationalen Amerika-Diskurse. Im zweiten Teil sollen verschiedene Erscheinungsformen der „amerikanischen“ Herausforderung vorge­stellt und systematisiert werden, wobei auch auf charakteristische Reaktionen in den deutschen und französischen Amerika-Debatten einzugehen sein wird. Eine Synthese sowie ein kurzer Ausblick beschließen den Aufsatz.

Historische Voraussetzungen

Über Jahrhunderte hinweg verlief der atlantische Kulturtransfer vor allem von Europa nach Amerika. Dabei trat im 19. Jahrhundert ein wesentlicher deutsch-französischer Unterschied auf: Deutschland war eines der wichtigsten Herkunfts­gebiete für die europäische Migration in die Vereinigten Staaten, während die französische Amerikawanderung minimal blieb. Insgesamt kamen im Laufe des 19. Jahrhunderts über fünf Millionen Deutsche in die Vereinigten Staaten. Diese Bewegung, die zu Beginn der Weimarer Zeit noch einmal stark auflebte, sorgte für zahlreiche familiäre Bindungen und Netzwerke zwischen „alter“ und „neuer Welt“; der sprichwörtliche „Onkel aus Amerika“ war in manchen deutschen Regionen eine weitverbreitete Erscheinung.[9] Gleichzeitig bedeutete der massen­hafte Wegzug junger Deutscher eine Herausforderung für das erstarkende Natio­nalbewusstsein, was auch den Blick für die Schattenseiten der Vereinigten Staaten schärfte. Unter diesen Umständen erfolgte bereits im 19. Jahrhundert eine inten­sive Amerikarezeption. In der Breite der Bevölkerung – so läßt sich vereinfachend zusammenfassen – herrschte überwiegend ein positives Bild vom Einwande­rungs-, Freiheits- und Abenteuerland Amerika, während sich in der elitären Publizistik eher die kritischen Stimmen durchsetzten. Die wesentlichen Topoi eines negativen Amerikabildes – insbesondere im Hinblick auf den vermeintlichen Mangel an Kultur – waren hier schon seit dem frühen 19. Jahrhundert ausgebildet.[10] Die französische Wahrnehmung der Vereinigten Staaten blieb im 19. Jahrhundert hingegen relativ beschränkt und war lange Zeit von Desinteresse und einem kultu­rellen Überlegenheitsgefühl gekennzeichnet.[11]

An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert gewann der Kulturtransfer in die Gegenrichtung, also von Amerika nach Europa, allmählich an Bedeutung. Die in Deutschland und Frankreich etwa um 1900 einsetzende „Amerikanisierungs“-Diskussion bezog sich vor allem auf die Frage nach den Rezepten des ungeheue­ren wirtschaftlichen Aufschwungs der Vereinigten Staaten und nach den Möglichkeiten, hiervon für die eigene technisch-ökonomische Entwicklung zu lernen.[12]

Seit 1917 erreichte der Einfluß der Vereinigten Staaten, die auf Seiten der Entente in den Ersten Weltkrieg eintraten, in Europa eine neue Dimension. Dabei scheint die deutsche Amerikarezeption einen stärkeren Impuls erfahren zu haben als die französische. Zumindest in Teilen der deutschen Gesellschaft hatten die Massenschlächterei des Krieges, die irrwitzige Realität der Schützengräben, die eigene Niederlage und die Verunsicherung der eigenen nationalen Identität eine scheinbar paradoxe Bewunderung für die Vereinigten Staaten zur Folge, deren Intervention kriegsentscheidende Bedeutung gewonnen hatte. Ähnlich wie in Frankreich nach 1871 zeigte sich eine große Bereitschaft, vom scheinbar so machtvollen Sieger zu lernen. Dies wurde auch insofern begünstigt, als die Verei­nigten Staaten nur in relativ geringem Maße von der Intensivierung der nationalen Feindbilder betroffen waren, die seit 1914 stattgefunden hatte.[13]

Gerade in den Augen junger Intellektueller diente ein kraftvolles „Amerika“ als Gegenprojektion zu einem überlebten bürgerlich-idealistischen Wertesystem. Ganz in der Tradition populärer deutscher Amerikaschwärmerei des 19. Jahrhun­derts dichtete zum Beispiel 1920 der junge Bertolt Brecht:

„Deutschland, du Blondes Bleiches/ Nimmerleinsland! Voll von/ Seligen! Voll von Gestorbenen!/ […] O Aasland, Kümmernisloch!/ Scham würgt die Erin­nerung/ Und in den Jungen, die du/ Nicht verdorben hast/ Erwacht Amerika!“[14]

Der Bezug auf Ame­rika hat hier auch etwas Provokatives und Aufbegehren­des gegen bildungsbürger­liche Restaurationsversuche. Eine im Krieg erwachsen gewordene Generation suchte unruhig nach Alternativen zur traditionellen Ord­nung. Das demonstrative Interesse an amerikanischen Lebensformen war – zu­mindest zeitweise – eine mögliche Konsequenz.[15] Der „Resonanzboden“ der Amerika-Diskussion war, so lassen sich die vorste­henden Bemerkungen zusam­menfassen, in Deutschland nach dem Ersten Welt­krieg stärker ausgebildet als in Frankreich. Die deutsche Tradition der Amerikaauswanderung kam hierbei ebenso zur Geltung wie die deutsche Nieder­lage im Ersten Weltkrieg.

Erscheinungsformen der „amerikanischen“ Herausforderung

Welche Phänomene wurden in Deutschland und Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg als „amerikanisch“ wahrgenommen? Bei der Beantwortung dieser Frage sollen drei Ebenen unterschieden werden, wobei die Übergänge fließend waren:

-die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten (a);

-massenkulturelle „Importe“ aus den Vereinigten Staaten (b);

-der generelle Prozess der technischen und soziokulturellen Modernisierung in Europa, der vielfach mit dem Begriff des „Amerikanismus“ identifiziert wurde (c).

a) Selbstverständlich spielte die Wahrnehmung der Vereinigten Staaten eine Schlüsselrolle. Die dort registrierten Vorgänge gehörten keiner fremden Welt mehr an, sondern sie wurden meist in Bezug zur eigenen Lebenswirklichkeit gesetzt. Amerika war, so die vorherrschende Vorstellung, das Land einer Welt, die bald auch nach Europa kommen wird – ein Land der Zukunft. Die maßgebli­chen Medien der Perzeption waren noch immer die alten. Seit dem späten 18. Jahrhundert wurde die deutsche und französische Wahrnehmung der Vereinigten Staaten wesentlich durch die Publizistik geprägt. Die schon vor 1914 einsetzende Flut von Amerikabüchern und insbesondere von Reiseberichten erreichte in den 1920er und 1930er Jahren eine weitere Steigerung. Insgesamt dominierte hier im Kontext einer vorwiegend bildungsbürgerlichen Diskussion vielfach ein eher negatives, kulturpessimistisches Bild. Mit Adolf Halfelds „Ame­rika und der Amerikanismus“ und Georges Duhamels „Scènes de la vie future“ seien nur zwei Beispiele genannt, die besonders wirkungsmächtig geworden sind und die als Exempel eines virulenten „Antiamerikanismus“ gelten.[16] Neben der Buchpublizis­tik hatten traditionell auch Zeitschriftenaufsätze hohen Anteil an den Amerika-Diskursen. Immer wichtiger wurden auch illustrierte Zeitschriften sowie große Zeitungsberichte, die besonders in der französischen Massenpresse oft mit Fotos versehen waren und schlaglichtartige Eindrücke vom Faszinosum „Ame­rika“ vermittelten. Inwieweit die Vereinigten Staaten bereits zum Thema der allmählich an Bedeutung gewinnenden Medien des Radios und der Wochenschau wurden, bedürfte der Klärung.

Einen Schwerpunkt des USA-Interesses in Presse und Publizistik bildete die in den 1920er Jahren so erfolgreiche amerikanische Wirtschaft. Hierbei lassen sich wiederum zwei Hauptaspekte unterscheiden: Meist negativ besetzt war in Deutschland wie in Frankreich das Phänomen der amerikanischen Finanzkraft. Bereits im 19. Jahrhundert galt Amerika als Land des Geldes, in dem kühler Mate­rialismus und Utilitarismus herrschten. Das seit dem Ersten Weltkrieg stattfindende wirtschaftliche Ausgreifen der Vereinigten Staaten nach Europa wurde häufig als „Dollarimperialismus“ wahrgenommen. Die US-amerikanische Finanzkraft konkretisierte sich in den Krediten und Investitionen, die seit dem Ersten Weltkrieg nach Europa strömten. In Frankreich war besonders das Problem der interalliierten Kriegsschulden bzw. der harten Haltung der Verei­nigten Staaten gegenüber seinem Gläubiger Frankreich von Bedeutung.[17] Nach Deutschland gelangte US-Kapital in hohem Umfang seit der Währungsstabilisie­rung Ende 1923 und der Annahme des Dawes-Plans 1924. Aber auch amerikani­sche Waren, darunter vor allem Autos, drängten seit den 1920er Jahren mit aggressiver Werbe­unterstützung auf den deutschen und französischen Markt.[18] Die Macht von Ban­ken, Trusts und „Wall Street“ stellte in beiden Ländern ein viel­fach variiertes Leitmotiv der wirtschaftlichen USA-Diskussion dar. Auf der politi­schen Rechten gab es hierbei Überschneidung mit dem stark wachsenden Antisemitismus. Im Extremfall galt die Politik der Vereinigen Staaten als vom jüdischen Kapital gesteuert. Derartige Stimmen waren bereits in den 1920er Jah­ren in Deutschland wie in Frankreich zu vernehmen, auf deutscher Seite scheinen sie allerdings ins­gesamt häufiger und inhaltlich schroffer gewesen zu sein.[19]

Ein anderer wesentlicher Aspekt der wirtschaftlichen Amerikadiskussion wurde durch die Themen Produktivität, Rationalisierung und Standardisierung konstituiert. Dabei konnte an die Taylorismus-Debatte angeknüpft werden, die ökonomische Fachkreise bereits vor dem Ersten Weltkrieg bewegt hatte.[20] Seit etwa Mitte der 1920er Jahre personalisierte sich die Thematik in der Figur des Automobilproduzenten Henry Ford, der Inkarnation des „amerikanischen Wirt­schaftswunders“.[21] Ford, der vom kleinen Mechaniker zum Industriekapitän aufge­stiegen war und dabei Eigeninitiative und Pioniergeist bewiesen hatte, verkörperte mythische Ideale der amerikanischen Gesellschaft. In technischer Hinsicht wurde die rationalisierte Fließbandproduktion zum Vorbild, und gleich­zeitig schien Ford eine „kapitalistische“ Lösung der sozialen Frage zu bieten: Relativ hohe Löhne und niedrige Preise förderten den Massenkonsum und kamen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zugute. Zur Bibel des „Fordismus“ wurde die Autobiographie „My Life and Work“. In Deutschland erreichte das vermutlich unter Mitwirkung eines Public-Relations-Experten verfasste Kultbuch eine extrem starke Wirkung: Die 1923 erstmals veröffentlichte Übersetzung kam bis 1939 auf 32 Auflagen. Zahlreiche Publikationen behandelten zudem die Per­son Fords und die Erscheinung des Fordismus. Die Fabrikanlagen in Detroit wurden neben den rationalisierten Großschlachthöfen von Chicago zum beliebten Besichtigungsziel deutscher Besucher. Resonanz fanden die Methoden Fords vor allem in führenden Wirtschaftskreisen, im liberalen und konservativen Bürgertum, aber auch in den Reihen der Sozialdemokratie und der Gewerkschaften, wobei die Akzente unterschiedlich gesetzt waren: Bewunderten die einen Fords Ablehnung staatlicher Sozialpolitik, so die anderen das hohe Lohniveau. Zu den großen Ford-Bewunderern gehörte im übrigen auch Adolf Hitler, wobei neben dem Ideal der technischen Rationalisierung auch der radikale Antisemitismus des amerikani­schen Unternehmers eine Rolle spielte.[22] In Frankreich rückte Ford zwar ebenfalls ins Zentrum des wirtschaftlichen Amerikabildes, fand aber doch ein deutlich schwächeres Echo als im Nachbarland. Die französische Übersetzung von „My Life and Work“ kam in der Zwischenkriegszeit auf drei Auflagen, die alle in die Jahre 1924 bis 1926 fallen. Die begleitende Publizistik blieb zudem vergleichs­weise rar.

Das zweite große Feld der von Presse und Publizistik vermittelten USA-Bil­der umfasste die weite Thematik der amerikanischen Gesellschaft und Lebens­formen. Einige wenige exemplarische Stichpunkte mögen hier genügen: Auf der Grundlage der hohen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit entstand in den Verei­nigten Staaten die erste moderne Konsumgesellschaft. Besonders Autos und Haushaltsgeräte wurden dabei zu Symbolen für das Wachstum des materiel­len Wohlstands auch in den Mittelschichten. Starkes Interesse fanden auch die neuar­tigen Methoden der amerikanischen Konsumwerbung. Die Großstädte mit ihren Wolkenkratzern und ihrem dynamischen, rationalisierten Lebensstil weckten gleichermaßen Faszination und Schrecken. Die bekannten Phänomene der moder­nen amerikanischen Massenkultur wur­den in Deutschland und Frankreich intensiv beobachtet: das Kino und die in Hollywood konzentrierte Filmproduktion, Varié­tés und Showbühnen, die sich verbreitende Jazz-Musik. Von diesen Erscheinun­gen moderner Populärkultur, die in der deutschen und französischen Diskussion meist als minderwertig galt, wird gleich noch im Kontext der nach Europa ge­langten amerikanischen „Importe“ ausführlicher zu sprechen sein.

Sportarten wie American Football, Baseball und Boxen erschienen als Aus­druck amerikanischer Kraft und Dynamik.[23] Im Boxring ergaben sich zudem die ersten großen sportlichen Duelle zwischen den Vereinigten Staaten und Europa. So siegte der Amerikaner Jack Dempsey, 1919-1926 Weltmeister im Schwerge­wicht, 1921 in einem legendären Kampf gegen den Franzosen Georges Carpentier und wurde zum Vorbild Max Schmelings, der seinen größten Triumph 1936 in New York gegen den Amerikaner Joe Louis erzielte. „Amerikanisch“ erschienen auch das mit den Sportveranstaltungen verbundene öffentliche Spektakel sowie die massenwirksame Suggestionskraft des Wettkampfs. Ein Kapitel über ein Football-Spiel in einem Großstadion steht in Duhamels erwähntem Buch bezeich­nenderweise unter der Überschrift „Le nouveau temple“.[24]

Von hoher Bedeutung in der Wahrnehmung der Vereinigten Staaten war auch die für europäische Verhältnisse ungewohnt emanzipierte Rolle der Frauen.[25] Oftmals erschien es aus deutscher und auch aus französischer Perspektive, als sei die gesellschaftliche und kulturelle Gleichberechtigung bereits in eine feminine Dominanz umgeschlagen. Sichtbarer Ausdruck der „neuen Frau“ war Mitte der 1920er Jahre die plötzlich verbreitete Kurzhaarfrisur, die schon bald auch nach Europa übergriff und dort vielfach für Erstaunen sorgte. In bezeichnender Krank­heits-Metaphorik sprach im Sommer 1924 beispielsweise die Berliner Illustrirte Zeitung von einer „Bubikopf-Epidemie“ und präsentierte ihren Lesern ein ent­sprechendes Photo von einer „Gruppe amerikanischer Damen“. Die im Untertitel gestellte Frage „Sollen alle Frauen die Bubenfrisur annehmen?“ spiegelt die in der Amerika-Diskussion auftauchende Sorge vor einer kulturellen Normierung.[26]

b) Eine zweite Ebene des Phänomens „Amerika“ bildeten die vielfältigen massenkulturellen Importe aus den Vereinigten Staaten, die oftmals als Gefähr­dung der eigenen nationalen oder auch „europäischen“ Identität und Vielfalt wahrgenommen wurden. Ein Beispiel, der weibliche „Bubikopf“, wurde eben schon erwähnt. Vom allmählichen Siegeszug amerikanischer Filme in den euro­päischen Kinos, der vor dem Ersten Weltkrieg eingesetzt und sich nach Kriegs­ende intensiviert hatte, war einleitend die Rede. In diesem Falle war Frankreich stärker betroffen, da es dank der bedeutsameren eigenen Kinotradition den lukra­tiveren Markt bot. 1926 stammten in Deutschland 44,5 Prozent aller gezeigten Filme aus den USA, in Frankreich hingegen 78,6 Prozent.[27] Wegen der harten Konkurrenz zur immer noch starken französischen Filmindustrie stand die franzö­sische Diskussion um amerikanische Filme in höherem Maße als in Deutschland im Zeichen des öko­nomischen Abwehrkampfes. Ähnlich war allerdings die kulturpessimistische Kritik am amerikanischen Film, die in der deutschen und französischen Amerika­diskussion vielfach geübt wurde.[28] Die über den Atlantik gekommenen Streifen galten in der Regel als trivial und uniform. Herbert Jhering, einer der bekanntesten deutschen Theater- und Filmkritiker seiner Zeit, bemerkte beispielsweise Anfang 1926 in einer Rezension: „Die Zahl der Menschen, die Filme sieht und keine Bücher liest, geht in die Millionen. Sie alle werden dem amerikanischen Ge­schmack unterworfen, werden gleichgemacht, uniformiert. Es handelt sich nicht um Chaplin, Keaton, Harald Llloyd, sondern um die platten, süßen Durchschnitts­filme, die von Amerika in Überzahl importiert oder gleich hier hergestellt werden. Der amerikanische Film ist der neue Weltmilitarismus. Er rückt an. Er ist gefähr­licher als der preußische. Er verschlingt nicht Einzelindivi­duen. Er verschlingt Völkerindividuen.“[29] Noch krasser fiel des Urteil bei Duhamel aus: „C’est un divertissement d’ilotes, un passe-temps d’illettrés, de créatures misérables, ahuries par leur besogne et leurs soucis. C’est, savamment empoissonnée, la nourriture d’une multitude que les puissances de Moloch ont jugée, condamnée et qu’elles achèvent d’avilir.“[30] Angemerkt sei, dass in Deutsch­land auch nach der Machtergrei­fung der Nationalsozialisten zunächst noch viele Hollywood-Filme zu sehen waren, wenngleich in restriktiver Auswahl und mit rückläufiger Tendenz. Die seit 1928 verbreiteten Mickey-Mouse-Filme Walt Disneys konnten unter dem NS-Regime sogar große Kino-Erfolge feiern.[31]

Die bereits vor dem Ersten Weltkrieg entstandene Jazzmusik zählte zu den erfolg­reichsten amerikanischen Importen nach Europa. Mit den US-Truppen kam sie 1917/18 nach Frankreich, fand dort in Paris eine positive Aufnahme, blieb dann aber weitgehend auf die Hauptstadt beschränkt.[32] In der Weimarer Republik trat der Jazz zunächst als Adaption einzelner deutscher Musiker auf, bevor seit Überwindung der Hyperinflation 1923 auch immer mehr amerikanische Musiker nach Deutschland kamen. In Berlin, der kulturell zweifellos modernsten europäi­schen Stadt der 1920er Jahre, entstand eine sehr aktive Jazz-Szene, ansatzweise auch in anderen deutschen Großstädten. Amerikanische Bands und Jazz-Revuen wie die „Chocolate Kiddies“ absolvierten hier erfolgreiche Tourneen. Auf Schall­platten und seit Mitte der 1920er Jahre auch im Radio fand die Jazz-Musik eine Verbreitung, die zumindest in Deutschland auch über die Großstädte hinausging.[33]

In Presse und Publizistik gab es hingegen nicht selten kulturpessimistisch-kritische Einschätzungen, die der ungewohnten Musik ästhetische oder auch moralische Minderwertigkeit bescheinigten.[34] Im Unterschied zu Frankreich wurde die Kritik in Deutschland durch eine rassistische Aufladung verstärkt, die sich auf die Dominanz schwarzer Musiker bezog.Bewertungen wie„Nigger-Kultur“, „Neger-Musik“ und „Negergejohl“ waren in einem breiten Spektrum zu finden. So bezeichnete der führende Musikwissenschaftler und Musikkritiker Alfred Einstein den Jazz als „Erfindung eines Niggers in Chicago“ und sah in ihm „den scheußlichsten Verrat an aller zivilisierten abendländischen Musik“.[35] Bereits 1930 erfolgte in Thüringen, wo eine Landesregierung mit nationalsozialistischer Beteiligung amtierte, ein erstes Jazz-Verbot. Unter der Reichsregierung Papen wurde 1931 ein Auftrittsverbot für afro-amerikanische Musiker ausgesprochen, das während der NS-Zeit in Kraft blieb. Allerdings kam es im „Dritten Reich“ nie zu einen totalen Jazz-Verbot.

Ein weiterer, allerdings nur in Deutschland lebhaft diskutierter Import „ame­rikanischer“ Populärkultur war der moderne Revuetanz, der in kulturkritischer Perspektive ähnlich wie die Produkte Hollywoods als Indiz einer drohenden Uni­formierung verstanden wurde.[36] Analogien zur technischen Rationalisierung und Standardisierung, aber auch zum militärischen Drill lagen dabei nahe. So schrieb der Schriftsteller Alfred Polgar 1926 zur bekanntesten Revuetanztruppe, den – ursprünglich aus England stammenden – Tiller Girls: „Noch ein anderer Zauber als der erotische wirkt sich in Erscheinung und Tun der Girls aus: der Zauber des Militärs. Das Einexerzierte, Parallele, Taktmäßige, das Klappern der Griffe und Bewegungen, das Gehorchen einem unsichtbaren, aber unentrinnbaren Kom­mando, das schöne ‚Abgerichtet’-sein, das Untertauchen des Individuums in der Vielzahl, das Zusammenfassen der Körper zu einem ‚Körper’“.[37]

c) Als dritte Ebene des Phänomens „Amerika“ wird hier der generelle Prozess soziokultureller und technischer Modernisierung in Deutschland und Frankreich verstanden, der zumeist eigenständige oder doch zumindest europäische Wurzeln hatte, zeitgenössisch aber vielfach mit dem Begriff „Amerikanismus“ identifiziert wurde. Im Folgenden seien einige Beispiele aus den Bereichen Urbanisierung, Technik und Literatur angeführt. Die Ausbildung von Großstädten und der Pro­zess der Urbanisierung waren zwischen den Weltkriegen im dichter bevölkerten und stärker industrialisierten Deutschland deutlich weiter vorangeschritten als in Frankreich, das immer noch stark agrarisch geprägt war. Berlin hatte Paris größen­mäßig überholt und wies 1930 4,2 Millionen Einwohner auf. Anfang der 1930er Jahre gab es im Deutschen Reich 53 Großstädte mit über 100.000 Ein­wohnern, was rund 30 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Frankreich besaß zum selben Zeitpunkt nur 17 Großstädte, in denen knapp 16 Prozent der Gesamtbevölkerung lebten.[38]

Die Erzeugung elektrischer Energie nahm in beiden Staatenim Vergleich zur Vorkriegszeit einen starken Aufschwung. Der deutsche Vorsprung hatte sich dabei relativ etwas verringert, in absoluten Zahlen lag er aber höher denn je.[39] Insgesamt war der technische Rationalisierungsprozess der Industrie nach ameri­kanischem Vorbild in Deutschland bereits in den 1920er Jahren stark vorange­schritten. Allerdings fehlte häufig der Mut, gleichzeitig auch eine Strategie der Massenproduktion und des Massenkonsums einzuschlagen.[40] In Frankreich machte die industrielle Rationalisierung erst in den 1930er Jahren deutlichere Fortschritte.[41]Der durch das amerikanische Beispiel intensivierte Wille zur tech­nisch-öko­nomischen Rationalisierung bei gleichzeitiger Ablehnung der massen­kulturellen Moderne wurde von Jeffrey Herf mit Blick auf das Denken zahlreicher deutscher Ingenieure und Industrieller mit dem treffenden Begriff des „reaktionä­ren Moder­nismus“ gekennzeichnet.[42] Diese ambivalente Reaktion auf die amerikani­sche Herausforderung war mit dem Bewusstsein eigener nationaler Modernität verbun­den, das um so stärker wurde, als die Weltwirtschaftkrise auch die Schwächen des amerikanischen Modells offenbarte. Das NS-Regime hat diese Entwicklung, nicht zuletzt infolge der Kriegsvorbereitung, massiv vorangetrieben und insbesondere auch die Einbettung der technischen Rationalisierung in die volkswirtschaftliche Planung angestrebt. Gerade auch Hitler selbst wollte in Sachen Technik und Rationalisierung moderner sein als die Vereinigten Staaten.[43] In Frankreich waren ein „reaktionärer Modernismus“ und das Bemühen um eine nationale Fundierung technischer Rationalität seit Mitte der 1920er Jahre anzu­treffen, sie blieben aber insgesamt schwächer ausgeprägt.[44] Bekanntlich prägte das entsprechende technokra­tische Denken ab 1941 auch das Vichy Regime.

Auch auf dem Feld der Literatur gab es in Deutschland in den 1920er Jahren ein besonders hohes Maß an vermeintlicher „Amerikanisierung“. Die Strömung der „Neuen Sachlichkeit“ stand teilweise ganz explizit im Banne „Amerikas“.[45] Der Lyriker Gottfried Benn hat hierzu 1928 in einem Interview mit einer US-amerikanischen Zeitschrift boshaft bemerkt: „Es gibt eine Gruppe von Dichtern, die glauben, sie hätten ein Gedicht verfaßt, indem sie ‚Manhatten’ schreiben. Es gibt eine Gruppe von Dramatikern, die glauben, sie manifestierten das moderne Drama, wenn sie die Handlung in einem Blockhaus in Arizona spielen lassen und wenn eine Flasche Whisky auf dem Tisch steht. Die ganze junge deutsche Litera­tur seit 1918 arbeitet mit dem Schlagwort Tempo, Jazz, Kino, Übersee, technische Aktivität, bei betonter Ablehnung aller seelischen Probleme.“[46]

Insgesamt war die Weimarer Republik technisch und soziokulturell moderner und damit stärker „amerikanisiert“ als die Dritte Französische Republik. Dies wurde im übrigen zeitgenössisch auch in Frankreich so empfunden. Der Hinweis auf die deutsche Nachahmung Amerikas bildete in der französischen Amerika-Publizistik einen wiederkehrenden Topos.[47] So stellte Duhamel 1930 in seinem Buch fest: „Les plus étranges américaneries, je les ai vues en Allemagne“.[48] Dabei verwies der französische Publizist auf neue Wohnblocks im Bauhausstil und zitierte die angeblichen Äußerungen zweier junger Deutscher, die während ihrer ersten Überseereise New York als zu wenig amerikanisch empfunden hatten.

Synthese und Ausblick

Inwiefern lag, so sei resümierend gefragt, unter der schillernden Vielfalt der skizzierten Phänomene ein gemeinsamer Kern? Für Deutschland und Frankreich lässt sich hier zunächst eine analoge Antwort geben. Die amerikanische Heraus­forderung umfasste vor allem zwei eng miteinander verbundene Aspekte. Zum einen die allgegenwärtige Rationalisierung, die in Wirtschaft, Technik, Kultur und auch in den sozialen Beziehungen zur Geltung kam, zum anderen die Verbreitung der modernen Massenkultur, die als Prozess der Normierung und Trivialisierung verstanden wurde. Die Reaktionen hierauf waren innerhalb der jeweiligen natio­nalen Amerika-Diskussion keineswegs einheitlich. Für ein breites Spektrum war in beiden Staaten eine grundsätzlich positive Haltung zur technischen und öko­nomischen Rationalisierung sowie eine negative zum Wandel der Massenkultur charakteristisch. Bereits diese grobe Differenzierung macht deutlich, dass eine völlige Gleichsetzung von „Amerika“ und „Moderne“ bzw. von „Antiamerika­nismus“ und „Antimoderne“ nicht möglich ist. Umgekehrt ist auch die von manchen Stimmen geäußerte Skepsis gegenüber einzelnen Phänomenen des wirt­schaftlichen und technischen „Amerikanismus“ nicht unbedingt als antimo­dern zu bewerten. Peukert hat mit Recht betont, dass es in den deutschen „Ameri­kanis­mus“-Debatten der Weimarer Zeit durchaus auch eine ernstzunehmende Kritik gab, die „um die Zukunft der Humanität in der schrankenlosen Industriege­sell­schaft Besorgnisse formulierte, ohne einem Rückzug in die vorindustrielle Idylle das Wort zu reden“.[49]

Trotz grundlegender Ähnlichkeiten der Herausforderung „Amerika“ war deren Brisanz in Deutschland doch größer als in Frankreich. Die eigene „Ameri­kanisierung“ war weiter vorangeschritten und sowohl die positiven und als auch die negativen Reaktionen waren in der deutschen Amerikanismusdebatte stärker ausgeprägt, wie etwa in der intensiveren Fordismus-Debatte, aber auch an der rassistischen Aufladung der Anti-Jazz-Kritik sichtbar wurde. Das Gegeneinander von Amerikanismus und Amerikakritik in der Weimarer Republik gehörten – Peukert und im Anschluss daran auch Klautke haben darauf hingewie­sen[50] – zu jener großen Krise der klassischen Moderne, die in der Zwischenkriegs­zeit nicht nur auf Deutschland beschränkt blieb. Diese Krise aber war, wie Peukert plausibel argumentiert, in Deutschland besonders ausgeprägt, was wesentlich zur „deut­schen Katastrophe“ beigetragen hat.[51] Dass sich die besondere deutsche Krise der Moderne auch auf dem Feld des „Amerikanismus“ und der Amerikadis­kussion erkennen lässt, sei hier nochmals als These bekräftigt. Und auch die Konsequen­zen waren in Deutschland größer: Denn vom „reaktionären Modernis­mus“ führte ein Weg in die spezifische Rationalisierungs- und Modernisierungs­politik des NS-Regimes, das die amerikanische Herausforderung in dieser Hinsicht angenommen hat. Zu überlegen wäre, inwieweit auch die massenkultu­relle Propaganda der Nationalsozialisten von einer spezifischen Amerikanisierung beeinflusst war.[52]

Blickt man über den Zweiten Weltkrieg hinaus, dann liegt die These nahe, dass die größere Breitenwirkung der „Amerikanisierung“ bereits in der Weimarer Zeit und teilweise auch noch in der NS-Zeit neben anderen Faktoren die rasche „Amerikanisierung“ der Bundesrepublik erleichtert hat. In Frankreich hingegen gab es nach 1945 ein deutlich höheres Widerstandspotential.[53] Erinnert sei nur an Jacques Tatis berühmten Film „Jour de fête“ aus dem Jahr 1947, der dies amüsant in Szene setzt: Der Postbote François wird in betrunkenem Zustand das Opfer einer Wochenschau, die skurrile Bilder von der vermeintlich hoch-technisierten amerikanischen Post gezeigt hat. Unter dem Schlagwort der „rapidité“ versucht François nun auf seinem Fahrrad, dem transatlantischen Vorbild nachzueifern – bis sich sein Amerikanismus nach einem unfreiwilligen Bad in einem Fluss rasch abkühlt und er sich wieder in das beschauliche französische Leben einfügt.



[1] Rudolf Kayser in der Vossischen Zeitung vom 27.09.1925, Nr. 458, auch zitiert in Kaes, Anton (Hg.), Weimarer Republik. Manifeste und Dokumente zur deutschen Literatur 1918-1933, Stuttgart 1983, S. 265.

[2] Vgl. Abbildung in Saunders, Thomas J., Hollywood in Berlin. American Cinema and Weimar Germany, Berkeley 1994, S ii.

[3] „Amerika“ wird im folgenden – wie auch zeitgenössisch meist üblich – mit den Vereinigten Staaten gleichgesetzt.

[4] Die politische Wahrnehmung der Vereinigten Staaten muss aus Raumgründen weitgehend ausgeklammert werden.

[5] Vgl. die Überschrift einer Artikelserie über die USA-Reise des Schriftstellers Jakob Wassermann in der Berliner Illustrirten Zeitung 1928, Nr. 15-19.

[6] Dies gilt insbesondere für die inzwischen grundlegende Studie von Klautke, Egbert, Unbe­grenzte Möglichkeiten. „Amerikanisierung“ in Deutschland und Frankreich (1900-1933), Stuttgart 2003 (vgl. v.a. S. 339f.) sowie für Schmidt, Alexander, „Reisen in die Moderne“. Der Amerika-Diskurs des deutschen Bürgertums vor dem Ersten Weltkrieg im europäischen Vergleich, Berlin 1997. Costigliola, Frank, Awkward Dominion. American Political, Econo­mic and Cultural Relations with Europe 1919-1933, Ithaca 1984, stellt die europäischen Gemein­samkeiten in den Vordergrund. Zu Grundzügen der europäischen Amerikawahrnehmung vgl. auch Kaelble, Hartmut, Wie die Europäer Amerika sahen. Die USA und das europäische Selbstverständnis im 19. und 20. Jahrhundert, in: von Thadden, Rudolf; Escudier, Alexandre (Hg.), Amerika und Europa. Mars und Venus? Das Bild Ameri­kas in Europa, Göttingen 2004, S. 35-48. Zur NS-Zeit vgl. v.a. Gassert, Philip, Amerika im Dritten Reich. Ideologie, Propaganda und Volksmeinung 1933-1945, Stuttgart 1997 und Marßolek, Inge ,Das Amerikabild im „Dritten Reich“. Ambivalenzen und Widersprüche, in: von Thadden; Escudier (Hg.), Amerika und Europa. Einen Überblick zur Amerikakritik in der Epoche der Dritten Französischen Republik gibt Ory, Pascal, De Baudelaire à Duhamel. L’improbable rejet, in: Lacorne, Denis u.a. (Hg.), L’Amérique dans nos têtes. Un siècle de fascinations et d’aversions, Paris 1986, S. 56-71. Auch ältere Arbeiten sind noch relevant: Sommer, Walter, Die Weltmacht USA im Urteil der französischen Publizistik. 1924-1939, Tübingen 1967; Berg, Peter, Deutschland und Amerika. 1918–1929. Über das deutsche Ame­rikabild der zwanziger Jahre, Lübeck 1963. Erwähnt seien hier auch die anregenden Skizzen von Peukert, Detlev J. K., Die Weimarer Republik. Krisenjahre der Klassischen Moderne, Frankfurt am Main 1987, S. 178-190, Kapitel Zwischen „Amerikanismus“ und Kulturkritik und Roger, Philippe, Amérique, Amérique, in: Rioux, Jean-Pierre; Sirinelli, Jean-François (Hg.), La France d’un siècle à l’autre. 1914-2000. Dictionnaire critique, Paris 1999, S. 683‑688. Die Kapitel zur Weimarer und zur NS-Zeit bei Diner, Dan, Feindbild Amerika. Über die Beständigkeit eines Ressentiments, München 2002, S. 66-114, leiden – wie das gesamte Buch – an der polemischen Grundhaltung und an der einseitigen Suche nach Symptomen des „Anti­amerikanismus“. Weitere Literatur wird im Anmerkungsapparat genannt. Insgesamt werden die Angaben aber knapp gehalten.

[7] Vgl. v.a. Bracher, Karl Dietrich u.a., Deutscher Sonderweg – Mythos oder Realität?, München 1982 sowie – aus Sicht eines Befürworters – Wehler, Hans-Ulrich, Deutsche Gesellschaftsge­schichte, Bd. 3: Von der „Deutschen Doppelrevolution“ bis zum Beginn des Ersten Weltkrie­ges, München 1995, S. 464-486, mit umfangreichen Literaturhinweisen, S. 1381-1384.

[8] Dieses Urteil basiert auf den Ergebnissen eines am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin durchgeführten deutsch-französischen Vergleichsprojekts. In den bislang vorliegenden Vergleichen zeigen sich jeweils auf spezifische Weise ausgeprägte deutsch-französische Unter­schiede. Vgl. Wirsching, Andreas, Vom Weltkrieg zum Bürgerkrieg? Politischer Extre­mismus in Deutschland und Frankreich 1918-1933/39. Berlin und Paris im Vergleich, München 1999; Kittel, Manfred, Provinz zwischen Reich und Republik. Politische Mentali­täten in Deutschland und Frankreich 1918-1933/36, München 2000; Raithel, Thomas, Das schwierige Spiel des Parlamentarismus. Deutscher Reichstag und französische Chambre des Députés in den Inflationskrisen der 1920er Jahre, München 2005. Ein Zwischenresümee gibt Wirsching, Andreas, Krisenzeit der „Klassischen Moderne“ oder deutscher „Sonderweg“? Überlegungen zum Projekt Faktoren der Stabilität und Instabilität in der Demokratie der Zwi­schenkriegszeit. Deutschland und Frankreich im Vergleich, in: Möller, Horst; Wengst, Udo (Hg.), 50 Jahre Institut für Zeitgeschichte. Eine Bilanz, München 1999, S. 365-381.

[9] Zur Amerikaauswanderung sei stellvertretend genannt: Bade, Klaus J., German Transatlantic Emigration in the Nineteenth und Twentieth Centuries, in: Emmer, Piet C.; Mörner, M. (Hg.), European Expansion and Migration. Essays on the Intercontinental Migration from Africa, Asia, and Europe, New York 1992, S. 121-155.

[10] Vgl. z.B. Überblick in Grabbe, Hans-Jürgen, Weary of Germany – Weary of America: Percep­tions of the United States in Nineteenth-Century Germany, in: Barclay, David E.; Glaser-Schmidt, Elisabeth (Hg.), Transatlantic Images and Perceptions. Germany and Amer­ica since 1776, Cambridge 1997, S. 65-86.

[11] Vgl. v.a. die umfassende Studie von Portes, Jacques, Une fascination réticente. Les Etats-Unis dans l’opinion française, 1870-1914, Nancy 1990.

[12] Vgl. Klautke, Unbegrenzte Möglichkeiten, S. 61-86, insbesondere zur jeweiligen nationalen Taylorismus-Rezeption.

[13] Zum gesamten Feld des USA-Feindbildes und insbesondere zur umstrittenen Bewertung von Präsident Wilson vgl. Berg, Deutschland und Amerika, S. 9-47 und Klautke, Unbegrenzte Möglichkeiten, S. 114-135.

[14] Zu Brecht vgl. Hoover, Marjorie L., „Ihr geht gemeinsam den Weg nach unten“. Aufstieg und Fall Amerikas im Werk Bertolt Brechts?, in: Bauschinger, Sigrid u.a. (Hg.), Amerika in der deutschen Literatur. Neue Welt – Nordamerika – USA, Stuttgart 1975, S. 294-314; Zitat ebd., S. 295.

[15] Wie auch bei Brecht erlosch die Amerikabegeisterung oftmals rasch wieder. Als neues Vorbild diente dann auf der intellektuellen Linken nicht selten die Sowjetunion. Zu deren Wahrnehmung durch deutsche und französische Linksintellektuelle in der Zwischenkriegszeit und zu den Wechselwirkungen mit den herrschenden Amerikavorstellungen entsteht gegen­wärtig am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin im Rahmen des „Deutschland-Frank­reich-Projekts“ (s. Anm. 8) die Dissertation von Eva Oberloskamp.

[16] Halfeld, Adolf, Amerika und der Amerikanismus. Kritische Betrachtungen eines Deutschen und Europäers, Jena 1927; Duhamel, Georges, Scènes de la vie future, Paris 1930. Vgl. spe­ziell zu diesen beiden Autoren auch Klautke, Egbert, Kronzeugen des Antiamerikanismus in Deutschland und Frankreich. Adolf Halfeld und Georges Duhamel, in: Essbach, Wolfgang (Hg.), Welche Modernität? Intellektuellendiskurse zwischen Deutschland und Frankreich im Spannungsfeld nationaler und europäischer Identitätsbilder, Berlin 2000, S. 173-191. Ein Verzeichnis deutscher und französischer Amerikapublikationen der Zwischenkriegszeit findet sich in Klautke, Unbegrenzte Möglichkeiten, S. 347-366.

[17] Vgl. ebd., S. 171-175; Sommer, Weltmacht USA, S. 35-38; zum politischen Kontext vgl. Artaud, Denise, La question des dettes interalliées et la reconstruction de l’Europe (1917-1929), 2 Bde., Paris 1978.

[18] Vgl. z.B. eine ganzseitige Werbeanzeige des Ford-Konzerns im Petit Parisien vom 23.01.1928. Ford und General Motors bauten in Deutschland seit den 1920er Jahren auch Tochterunternehmen auf.

[19] Vgl. Klautke, Unbegrenzte Möglichkeiten, S. 167-170 und 173f.

[20] Vgl. ebd., S. 73-86.

[21] Zur Fordismus-Rezeption vgl. ebd., S. 183-238; Berg, Deutschland und Amerika, S. 99-107.

[22] Vgl. die Übersetzung von Fords Pamphlet: Ford, Henry, Der Internationale Jude. Ein Weltprob­lem. Das 1. amerikanische Buch über die Judenfrage, Leipzig 1921.

[23] In der Forschung wird dieses Feld der Amerikawahrnehmung bislang kaum beachtet.

[24] Duhamel, Scènes de la vie future, S. 158-167.

[25] Vgl. Klautke, Unbegrenzte Möglichkeiten, S. 300-307. Diese Thematik war traditionell von hoher Bedeutung; vgl. v.a. Schmidt, Reisen in die Moderne, S. 190-216.

[26] Berliner Illustrirte Zeitung, 1924, Nr. 23.

[27] Zahlen nach Portes, Jacques, Hollywood et la France 1896-1930, in: Revue Française d’Etudes Américaines 59 (1994), S. 25-34, hier S. 31. Vgl. auch Segrave, Kerry, American Films Abroad. Hollywood’s Domination of the World’s Movie Screens from the 1890s to the Present, Jefferson/NC 1997, S. 283-285; Saunders, Hollywood in Berlin.

[28] Vgl. Klautke, Unbegrenzte Möglichkeiten, S. 240-256.

[29] Jhering, Herbert, UFA und Buster Keaton, in: Ders., Von Reinhardt bis Brecht. Vier Jahr­zehnte Theater und Film, Bd. 2: 1924-1929, Berlin(-Ost) 1959, S. 508f., hier S. 509. Bei dem genannten Text handelt es sich um eine positive Rezension zu dem Film „Buster Keaton, der Matrose“ (zuerst 06.01.1926).

[30] Duhamel, Scènes de la vie future, S. 49, vgl. auch übersetztes Zitat bei Klautke, Unbegrenzte Möglichkeiten, S. 253f.

[31] Vgl. Gassert, Amerika im Dritten Reich, S. 164-180.

[32] Vgl. rückblickende Bemerkungen in Tournès, Ludovic, La réinterprétation du jazz. Un phénomène de contre-américanisation dans la France d’après-guerre (1945-1960), in: Mathé, Sylvie (Hg.), L’antiaméricanisme. Anti-Americanism at Home and Abroad. Actes du collo­que des 26 et 27 mars 1999, Marseille 2000, S. 167-183, hier S. 168f.

[33] Zur Verbreitung der Jazz-Musik in Deutschland vgl. Kater, Michael H., Different Drummers. Jazz in the Culture of Nazi Germany, New York 1992.

[34] Vgl. zum Folgenden ebd. sowie Klautke, Unbegrenzte Möglichkeiten, S. 256-263.

[35] Zitiert nach der englischen Übersetzung in Kater, Different Drummers, S. 21.

[36] Vgl. Klautke, Unbegrenzte Möglichkeiten, S. 265-267. Ebd., S. 266f., auch zum weitgehen­den Fehlen dieser Debatte in Frankreich, wo offenbar die Brücke zum „einheimische[n] Kul­turphänomen“ des Can-Can geschlagen wurde.

[37] Polgar, Alfred, Girls, in: Ders., Auswahl. Prosa aus vier Jahrzehnten, hg. von Bernt Richter, Reinbek 1968, S. 186f.

[38] Berechnet nach Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1936, hg. vom Statistischen Reichsamt 35 (1936), Berlin 1936, S. 13* und 16*.

[39] 1910 wurde in Frankreich rund 1 Gigawattstunde Strom erzeugt, im Deutschen Reich rund 5,4. 1928 waren es in Frankreich rund 14,3 bzw. 27,8. Nach Mitchell, Brian R., International Historical Statistics. Europe 1750-2000, Basingstoke 2003, S. 562. Auch bei Berücksichti­gung der höheren deutschen Bevölkerungszahl bleibt ein klarer Vorsprung.

[40] So die kritische Deutung bei Nolan, Mary, Visions of Modernity. American Business and the Modernization of Germany, New York 1994.

[41] Vgl. Moutée, Aimée, Les logiques de l’entreprise. La rationalisation dans l’industrie française de l’entre-deux-guerres, Paris 1997.

[42] Herf, Jeffrey, Reactionary modernism. Technology, culture, and politics in Weimar and the Third Reich, Cambridge 1984. Allgemein zum technokratischen Denken in Deutschland zwi­schen den Weltkriegen vgl. auch Willeke, Stefan, Die Technokratiebewegung in Nordamerika und Deutschland zwischen den Weltkriegen. Eine vergleichende Analyse, Frankfurt am Main 1995.

[43] Vgl. v.a. Gassert, Amerika im Dritten Reich, S. 148-163. Zur Propagierung einer eigenständi­gen deutschen technischen Moderne auf dem speziellen Feld des Automobilismus vgl. Hochstetter, Dorothee, Motorisierung und „Volksgemeinschaft“. Das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps (NSKK) 1931-1945, München 2005, v.a. S. 166-170. Resümierend zur Debat­te um die Modernität des NS-Regimes vgl. Reichel, Peter, Modern und antimodern zugleich? Das NS-System und das Problem der Modernität, in: Heister, Hanns-Werner (Hg.), „Entartete Musik“ 1928. Weimar und die Ambivalenz. Ein Projekt der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar zum Kulturstadtjahr 1999, Bd. 1, Saarbrücken 2001, S. 121-136.

[44] Vgl. Klautke, Unbegrenzte Möglichkeiten, S. 218-222.

[45] Vgl. v.a. Lethen, Helmut, Neue Sachlichkeit, 1924-1932. Studien zur Literatur des „Weißen Sozialismus“, Stuttgart 1970.

[46] Nach Schütz, Erhard, Die Romane der Weimarer Republik, München 1986, S. 73. Teilweise zitiert bei Peukert, Weimarer Republik, S. 186.

[47] Vgl. Sommer, Weltmacht USA, S. 101.

[48] Duhamel, Scènes de la vie future, S. 217.

[49] Peukert, Die Weimarer Republik, S. 181.

[50] Vgl. das Amerika-Kapitel ebd., S. 178-190; Klautke, Unbegrenzte Möglichkeiten, S. 8, 11.

[51] Peukert, Die Weimarer Republik, v.a. S. 271.

[52] Gassert, Amerika im Dritten Reich, geht auf diese Frage nicht ein.

[53] Vgl. Kuisel, Richard F., Seducing the French. The Dilemma of Americanization, Berkeley 1993, S. 15-69.

Für das Themenportal verfasst von

Thomas Raithel

( 2007 )
Zitation
Thomas Raithel, "Amerika" als Herausforderung in Deutschland und Frankreich in den 1920er Jahren, in: Themenportal Europäische Geschichte, 2007, <www.europa.clio-online.de/essay/id/fdae-1394>.
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