Euro(pa)visionen. Der Westen von Osten aus gesehen
Von Miranda Jakiša und Andreas Pflitsch
ICH BIN EIN KULTURDENKMAL
DER NULLTEN KATEGORIE
EINE VERDAMMTE WIEGE DER ZIVILISATION
IN DER ICH 450 MILLIONEN
MEINER KINDER SCHAUKLE […]
ICH BIN DIE RECHTMÄSSIG GEWÄHLTE MISS WORLD
Die Figur der Mutter Europa im Stück der kroatischen Dramatikerin Ivana Sajko[1] verkündet provokativ und geballt, was die Autorin, geboren 1975 in Zagreb, an Europalust und Europafrust ihrer Generation ausmacht. Doch was Sajko nach der Transformation Jugoslaviens um sich herum erlebt hat, könnte von nahezu jedem anderen europäischen Ort im Osten aus gesprochen sein. Es sind aktuelle Antworten auf die traditionelle Selbstsicht Europas, das sich selbstbewusst als einzigartig definiert und seine Geschichte als einen Sonderweg versteht, der dem Rest der Welt als Modell dient. Max Weber hat die beiden Aspekte der europäischen Ausnahmestellung in seiner vielzitierten Frage zusammengeführt, „welche Verkettung von Umständen“ dazu geführt habe, „daß gerade auf dem Boden des Okzidents, und nur hier, Kulturerscheinungen auftraten, welche doch – wie wenigstens wir uns gern vorstellen – in einer Entwicklungsrichtung von universeller Bedeutung und Gültigkeit lagen.“[2] Die von Weber hervorgehobene „universelle Bedeutung und Gültigkeit“ des europäischen Sonderweges stellt bis heute für außereuropäische Gesellschaften eine Herausforderung dar.
Der Idee eines europäischen Sonderwegs liegt die Vorstellung von mehr oder weniger homogenen, als Einheiten verstandenen Kulturen zugrunde, die miteinander korrespondieren und konkurrieren. Diese Vorstellung, die sich von Oswald Spenglers als „Morphologie der Weltgeschichte“ untertiteltem Untergang des Abendlandes (1922), über die Weltgeschichtsschreibung Arnold Toynbees bis hin zu Samuel P. Huntingtons Paradigma des clash of civilizations zieht, fußt auf konstituierenden Grenzziehungen. Ohne die klaren Ab- und Ausgrenzungen, idealtypischen Gegenüberstellungen und Distinktionen, die die Grundlage aller das Eigene gegen das Andere ausspielenden Identitätsdiskurse bilden, ist die Rede von Europa nicht zu verstehen. Das gilt auch da noch, wo der Sonderweg, wie etwa in Ulrich Becks und Edgar Grandes Konzeption eines kosmopolitischen Europa, betont selbstkritisch und bescheiden daherkommt, da die von Beck und Grande angemahnte Reflexivität der von ihnen so genannten Zweiten Moderne ihre europäische Genealogie nur schwer verleugnen kann.[3]
Aufgrund dieser Konstellation steckt die postkoloniale Kritik in einem Dilemma, wenn sie, wie etwa Edward Said in Orientalism (1978), Europa und dem Westen vorwirft, ein kulturell unterlegenes und rückständiges Gegenüber im Osten konstruiert zu haben und dabei selbst von einem als monolithischen Block verstandenen Westen ausgeht. Das Phänomen, dass die kritisierte Grenzziehung mit solchen Gegenkonzepten nolens volens unterstrichen wird, hat der syrische Philosoph Sadik al-Azm in Bezug auf Said als „Orientalism in reverse“ bezeichnet.[4] Der indische Politologe Partha Chatterjee hat die Logik der Abgeleitetheit, die außereuropäische Reaktionen auf Europas Besonderheit unweigerlich bestimmen, am Beispiel des Nationalismus herausgearbeitet. Wenn Europa das Konzept der Nation (ebenso wie die Moderne) für sich reklamiert, so hat es für die kolonisierte Welt nicht nur deren Unterwerfung, sondern auch die Möglichkeit ihrer Emanzipation gleich mit erfunden.[5] Europa in seiner Bedeutung relativierend hatte der tunesische Historiker Hichem Djait in seinem 1978 – also im gleichen Jahr wie Orientalism – erschienenen Buch L’Europe et l’Islam bereits argumentiert, dass das von Europa ausgehende gesellschaftliche Modell, seine technischen und wissenschaftlichen Errungenschaften und die mit ihm verbundenen Ideen längst zum weit über den Rahmen des geographischen Europa hinausgehenden Bezugspunkt geworden seien. Djait konstatiert, „daß Europas Botschaft universal geworden sei, in dieser Universalität sich Europa selbst aber nicht mehr finden könne.“[6] Nicht Europa entscheidet somit, wer oder was Europäisch ist.
Inklusions- und Exklusionsdiskurse, die auf solch unterschiedliche Weise zum Gegenstand der Überlegungen in und außerhalb Europas werden, sind besonders da zu beobachten, wo Europa seine Ostgrenze definiert. Ivana Sajkos Europa[7] zähmt entsprechend den im Bild des „weißen Stiers“ eingefangenen Osten, „dessen vulgäre Sprache und rückständige Ansichten überhaupt nicht zu ihrem neuen Image passten“.[8] Die Erfindung Osteuropas als das eigene Andere, das dazugehört und sich zugleich doch unterscheidet, hat Larry Wolff als im 18. Jahrhundert formulierte „historische Erfindung“ erkannt, die eng mit den Ideen der Aufklärung zusammenhängt und dazu diente, den aufgeklärten Fortschritt des Westens von einem unzivilisierten und rückständigen Osten abzuheben. Bevor Osteuropa – exotisiert als Fremdes und doch als Teil des Eigenen begriffen, somit als „Halborientalismus“[9] und als das Andere Europas – in Erscheinung trat, verlief die identitätsstiftende Grenze nicht zwischen Westen und Osten, sondern zwischen Norden und Süden. Doch das war lange vor Sajkos Zeit. Die neue Vorstellung von Osteuropa fasste zusammen, was in der Realität kulturell wie religiös und Regierungsformen wie Gesellschaftsstrukturen betreffend höchst unterschiedlich war. Maria Todorova hat in Anlehnung an Saids Orientalismusbegriff einen spezifischen Teil dieses Ost-Diskurses als „Balkanismus“ beschrieben.[10] Der Balkan als Musterbeispiel eines halb-zivilisierten, halb-europäischen, halb-orientalischen Ortes wird, wie Todorova zeigt (und Sajko aufgreift), diskursiv zum ambivalent Anderen Europas gemacht und figuriert seither als die dunkle und dämonisierte Seite eines durch ihn erst lichten Europa.
Europas Versuche, sich selbst zu definieren und die eigene Geschichte als direkt in den kulturellen und materiellen Fortschritt der aufgeklärten und reflexiven Moderne führenden Sonderweg zu erzählen, hängt also eng mit den parallel laufenden Bemühungen zusammen, den Osten als spiegelbildliches Gegenmodell zu etablieren. Erst der gezähmte Stier des Ostens, führt uns Sajko in ihrem Europa-Text vor, bringt Europa „in Einklang mit der neuen Epoche: mit der Modernisierung der Wirtschaft, mit der Liberalisierung der Gesellschaft, mit der Gleichberechtigung der Geschlechter“[11]. Europa hatte, so Sajko ironisch, „keine Wahl“, erst die Zähmung des Ostens erwirkte ihren Aufbruch in „die neue Epoche“.[12] Wo sich Europa selbst definiert, definiert es zwangsläufig sein(e) Gegenüber und scheut dabei auch nicht davor zurück, das Gegenüber zum wild schnaubenden Tier zu erklären.
Antworten auf die europäische Herausforderung
Die Selbstdefinitionen des Ostens, auch Sajkos Metaphorisierung ihrer Herkunftsregion als Stier, sind somit immer auch als Reaktionen auf die europäische Herausforderung zu verstehen, die mal als Vorbild zur Nachahmung mal als Feindbild in Erscheinung tritt. Sie sind in einer reaktiven Logik gefangene Antworten auf die spätestens seit dem frühen 19. Jahrhundert als solche wahrgenommene (west-)europäische Überlegenheit auf militärischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet.
Die Expedition Napoleons nach Ägypten 1798 gilt als einschneidendes Datum der arabischen Geschichte, nach dem die Auseinandersetzung mit den technischen Errungenschaften des Westens – aber auch den diesen mutmaßlich zugrunde liegenden Werten – für die politische wie intellektuelle Geschichte der Region bestimmend wurde. Der Islamwissenschaftler Walther Braune brachte es besonders prägnant auf den Punkt: Das islamische „Mittelalter reicht bis zu dem Tage, an dem Napoleon in Ägypten landete“, schrieb er 1944. „Plötzlich und unvermittelt“ sei der „Schritt aus dem Mittelalter in die Neuzeit vollzogen“ worden, und habe den „Einbruch der abendländischen Autonomie des Geistes in Vorderasien“ mit sich gebracht.[13] Arabische Geschichte wird seitdem – von ‘westlichen’ und ‘östlichen’ Autoren gleichermaßen – als eine Geschichte der Reaktion geschrieben, deren Handlungsrahmen von außen bestimmt wird. Durch die Übernahme des europäischen Modells einer Dreiteilung der Geschichte in Antike, Mittelalter und Neuzeit – darauf hat zuletzt der libanesische Historiker Samir Kassir hingewiesen – sind arabische Historiker (wiederum gemeinsam mit westlichen Orientalisten) zudem in die Falle einer teleologischen Geschichtssicht getappt: Wie die glanzvolle Antike hinter der Nacht des europäischen Mittelalters, so soll das Goldene Zeitalter der nun „klassisch“ genannten arabisch-islamischen Kultur hinter einen langen Verfallsperiode (asr al-inhitat) zurücktreten, ehe die Zeit der Wiedergeburt (nahda) anbricht.[14]
Die beklagenswerte Lage der heutigen arabischen Kultur begründet sich Kassir zufolge in der fatalen Kombination dieser Grundannahme mit der inzwischen weit verbreiteten Einschätzung, die arabische Modernisierungsbemühung sei letztlich ergebnislos geblieben.
Auch in Russland kulminiert in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Auseinandersetzung mit Europa in der zugespitzten Fortsetzung einer die russische Kultur von jeher, besonders aber seit Peter I., bestimmenden Dichotomie zwischen alt und neu, eigen und fremd. Die Reformen Peters, die in der Gründung der neuen Hauptstadt Sankt Petersburg als Russlands „Fenster nach Europa“ (Puškin) ihren sinnfälligen Ausdruck fanden, waren und sind in der russischen Selbstwahrnehmung umstritten.[15] Der im 19. Jahrhundert offen ausgetragene Meinungsstreit, oszilliert zwischen Rückbesinnung auf die vermeintlich reinen russischen Ursprünge (Danilevskij, Tjutcev, Dal’) und einer forcierten Westöffnung des als rückständig begriffenen Russland. Für letztere steht Petr Caadaev, der 1836 selbstkritisch beklagte: „Wir haben niemals Schritt mit den anderen Völkern gehalten. Wir gehören zu keiner der großen Familien des Menschengeschlechts, wir gehören weder zum Osten noch zum Westen, haben weder die eine noch die andere Tradition. Wir leben gleichsam außerhalb der Geschichte, die allgemeine Erziehung des Menschengeschlechts ist spurlos an uns vorübergegangen.“[16]
Aber auch Gegendiskurse, wie der des slavophilen Dostoevskij, der in eine heftige Kontroverse mit dem europanahen Turgenev tritt, bleiben, gleichgültig ob sie affirmativ, subversiv, defensiv oder angriffslustig auftreten, den europäischen Selbst- und Fremdbildern verpflichtet. So argumentiert Dostoevskij im Tagebuch eines Schriftstellers (1873-81):„Wir müssen die lakaienhafte Furcht verbannen, man könne uns in Europa als asiatische Barbaren bezeichnen und von uns sagen, wir seien mehr Asiaten denn Europäer. Diese ängstliche Scham, Europa könne uns für Asiaten halten, verfolgt uns nahezu schon zwei Jahrhunderte. [...] Was haben wir alles getan, damit Europa uns als seinesgleichen, als Europäer und nur als Europäer anerkenne und nicht als Tataren. Angebiedert haben wir uns.“[17]
Diese Zugehörigkeitsverhandlungen werden im Konzept des evrazijstvo (‘Eurasismus’) in den 1920er und 1930er Jahren und später, in Form einer spezifisch russischen Kulturwissenschaft, der kulturologija (Kulturologie), fortgesetzt, die Russlands Eigenständigkeit als ein gänzlich anderes Drittes, jenseits von Ost und West, postuliert.[18]
Neuere Gegenmodelle
In den 1980er Jahren hat Milan Kundera die Vorstellung eines Mitteleuropa entwickelt, das die wahren Werte und Eigenschaften des Europäischen konserviert habe, während es den Kalten Krieg zwischen einem zunehmend dekadenten Westen und einem sowjetischen Osten zu überstehen sucht.[19] Das wirkliche Europa liegt, folgt man ihm, nicht in West-, sondern in Ostmitteleuropa. Kundera leitete seinen berühmt gewordenen Text The Tragedy of Central Europe mit dem Erstaunen darüber ein, dass Ungarn sich 1956 mit Europa gleichsetzen und Hilfe gegen den Osten, damals Sowjetrussland, einfordern konnte. Während der Auseinandersetzungen zwischen Georgien und Russland 2008 findet sich die Frage nach den Grenzen Europas wiederum weiter nach Osten verschoben. Georgien, das sich ebenfalls als Teil Europas versteht, beruft sich auf dieselben Zugehörigkeiten und Werte, die Ungarn fünfzig Jahre zuvor zum Einsatz brachte, um den ‘wahren’ Osten (Russland) aus Osteuropa heraus zu bestimmen.
Auch der Historiker Karl Schlögel schließt an die Vorstellung eines verschobenen Europa, das sich nach Osten verlagert hat, an. „Die Mitte liegt ostwärts“, postuliert er vor dem Hintergrund einer neuen Geschichtskonzeption, die statt in Nationalstaaten in Geschichtsregionen denkt und „Europa im Übergang“ sieht.[20] Die neue Sicht auf Europa nach 1989/91 entpolitisiert einerseits die Grenzziehungen und rehabilitiert andererseits alte Verwandtschaften – etwa die der ehemals in der Habsburger Monarchie vereinten Völker und Regionen. In den gegenwärtigen Mitteleuropa-Diskursen, etwa jenen des polnischen Schriftstellers Andrzej Stasiuk oder des ukrainischen Autors Jurij Andruchovyc, überdauert vor allem der rückwärtsgewandte Gestus dieser neuen europäischen Mitte. Sie flüchtet aus dem Anziehungsradius des Europäischen in eine rurale, erdverhaftete Provinzialität, die sich – der konkreten Geographie verhaftet – der Idee des Weltbürgertums entzieht. Wenn Stasiuk seine Welt in einem Radius von 300 km um sein Dorf in den Karpaten sieht, bringt er die willkürlich vereinte Region gegen ein westliches Europa in Stellung.
In einem anderen Gegenmodell, das die herkömmliche Unterscheidung zwischen Europa und Nicht-Europa unterläuft, stellt der Ägypter Taha Husain in seinem Buch Über die Zukunft der Kultur in Ägypten (1938) die Mittelmeerregion als eine gemeinsame Kultur dar, die im Laufe der Geschichte von Griechen und Römern, Juden und Phöniziern, Arabern, Türken und Kreuzrittern geprägt worden sei und deren Grenzen die Alpen im Norden und die Sahara im Süden darstellten. Er durchkreuzt damit nicht nur das Paradigma der ‘fremden Moderne’, sondern stellt die kulturelle Grenze zwischen Ägypten und Europa gleich ganz in Frage.[21]
Solcher alternativer Modelle ungeachtet versetzt die wirtschaftliche Attraktivität der EU Europa in eine ins kulturelle erweiterte Vormachtstellung. Sajkos „wunderbares Pummelchen namens Europa“, das in drei ihrer vier Hände Babyseife, Vitamine und einen Mars-Riegel hält, während es mit der vierten alle „Obdachlosen an ihr Herz“[22] drückt, wird zur ersehnten Mutter für einen verwaisten Osten. Aus dieser Position heraus ist es ein leichtes für die westeuropäische „Mama“ Europa die Zugangsbedingungen für ihre osteuropäischen (Adoptiv-)Kinder gegenüber ihren westeuropäischen zu verschärfen, denn erstere, parodiert Sajko, brauchen „eine strenge Erziehung und klare Richtlinien“, und zwar „weil sie zu klein waren, um mit dem eigenen Kopf zu denken“.[23] Während die ersten EU-Erweiterungsrunden noch auf Basis individueller Abkommen ausgehandelt wurden, umfasst der Acquis communautaire, den die ersten, 2004 in die EU aufgenommenen post-kommunistischen Staaten erfüllen mussten, an die 80.000 Seiten. Nicht zuletzt durch eine solche Aufnahmepolitik bleibt die Grundstruktur von the West vs.the Rest oder Europa/Nicht-Europa aufrecht erhalten. Dabei gilt für alle am Diskursknäuel ‘Europa’ Beteiligten, dass die Verhandlung der Zugehörigkeit zu Europa von innen wie von außen einen unverkennbar konstruktivistischen und performativen Charakter hat. Letztlich gilt: „Europe is doing Europe“ (Delanty) – wofür auch und gerade Ivana Sajkos europakritisch-europäisches Theater steht.
Dieser Text ist im Rahmen des BMBF-Verbundprojekts „Topographie pluraler Kulturen Europas in Rücksicht auf die ‘Verschiebung Europas nach Osten’“ am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Berlin, entstanden.
[1] Essay zur Quelle: Ivana Sajko, Europa. Monolog für Mutter Europa und ihre Kinder, in: Archetyp: Medea,
Bombenfrau, Europa (2004/2008); [Übersetzung; Auszüge].
[2] Weber, Max, Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie I, Tübingen 1988, S. 1.
[3] Beck, Ulrich; Grande, Edgar, Das kosmopolitische Europa. Gesellschaft und Politik in der Zweiten Moderne, Frankfurt am Main 2004.
[4] Jalal al-Azm, Sadik, Orientalism and Orientalism in Reverse, in: Lyon Macfie, Alexander (Hg), Orientralism. A Reader, New York 2000, S. 217-238. Der Aufsatz erschien zuerst in: Khamsin 8 (1981), S. 5-26.
[5] Chatterjee, Partha, Nationalist Thought and the Colonial World. A Derivative Discourse?, London 1986.
[6] Haridi, Alexander, Das Paradigma der „islamischen Zivilisation“ – oder die Begründung der deutschen Islamwissenschaft durch Carl Heinrich Becker (1876-1933). Eine wissenschaftsgeschichtliche Untersuchung, Würzburg 2005, S. 162.
[7] Zur Europa als weiblicher Gestalt vgl.: Frevert, Ute; Pernau, Margrit: Europa ist eine Frau: jung und aus Kleinasien. Beitrag zum Themenschwerpunkt „Europäische Geschichte – Geschlechtergeschichte“. In: Themenportal Europäische Geschichte (2009), .
[8] Sajko, Ivana, Europa. Monolog für Mutter Europa und ihre Kinder (2004/2008), S. 61.
[9] Wolff, Larry, Die Erfindung Osteuropas. Von Voltaire bis Voldemort, in: Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens, Bd. 11: Europa und die Grenzen im Kopf, Klagenfurt 2003, S. 21-34.
[10] Todorova, Maria, Die Erfindung des Balkans. Europas bequemes Vorurteil, Darmstadt 1999.
[11] Sajko, Ivana, Europa. Monolog für Mutter Europa und ihre Kinder (2004/2008), S. 62.
[12] Ebd., S. 65.
[13] Braune, Walther, Die Entwicklung des Nationalismus bei den Arabern, in: Richard Hartmann, Helmuth Scheel (Hgg.), Beiträge zur Arabistik, Semitistik und Islamwissenschaft, Leipzig 1944, S. 425-438, S. 426, S. 428, S. 431.
[14] Kassir, Samir, Das arabische Unglück, Berlin 2006.
[15] Vgl. Kappeler, Andreas, Russische Geschichte, München 1997, S. 55: „Die meisten russischen Historiker sind sich darüber einig, daß die große soziale Spaltung zwischen den Gebildeten und dem ‘unwissenden Volk’ in der russischen Geschichte eine Folge der Wunde war, die Peter der Große der russischen Gesellschaft geschlagen hatte.“
[16] Zitiert nach Tschižewskij, Dimitrij, Zwischen Ost und West. Russische Geistesgeschichte II: 18.-20. Jahrhundert, Hamburg 1961, S. 142.
[17] Dostoevskij, Fedor M., Tagebuch eines Schriftstellers, 1873 und 1876-1881. Eine Auswahl, Berlin 2003, S. 408.
[18] Scherrer, Jutta, Kulturologie. Rußland auf der Suche nach einer zivilisatorischen Identität, Göttingen 2003, S. 8.
[19] Vgl. Ther, Philipp: Milan Kundera und die Renaissance Zentraleuropas. In: Themenportal Europäische Geschichte (2007), .
[20] Schlögel, Karl, Die Mitte liegt ostwärts. Europa im Übergang, München 2002.
[21] Zu den hier skizzierten arabischen und slavischen Perspektiven auf Europa ist der Vergleich mit Asiens deutliche Überschneidungen aufweisender Europasicht aufschlussreich: vgl. dazu Weiß, Andreas: Europa aus der Sicht Asiens. Beziehungen in einer Konstruktionsgeschichte. In: Themenportal Europäische Geschichte (2010), .
[22] Sajko, Ivana, Europa. Monolog für Mutter Europa und ihre Kinder (2004/2008), S. 96.
[23] Ebd., S. 95.
Literaturhinweise:
Beck, Ulrich; Grande, Edgar, Das kosmopolitische Europa. Gesellschaft und Politik in der Zweiten Moderne, Frankfurt am Main 2004.
Haridi, Alexander, Das Paradigma der „islamischen Zivilisation“ – oder die Begründung der deutschen Islamwissenschaft durch Carl Heinrich Becker (1876-1933). Eine wissenschaftsgeschichtliche Untersuchung, Würzburg 2005.
Schlögel, Karl, Die Mitte liegt ostwärts. Europa im Übergang, München 2002.
Todorova, Maria, Die Erfindung des Balkans. Europas bequemes Vorurteil, Darmstadt 1999.
Wolff, Larry, Die Erfindung Osteuropas. Von Voltaire bis Voldemort, in: Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens, Bd. 11: Europa und die Grenzen im Kopf, Klagenfurt 2003, S. 21-34.