Der Begriff „Energiewende“ ist eine deutsche Besonderheit und lässt sich kaum präzise in andere Sprachen übersetzen. Ausgehend von einem Schaubild aus dem Buch von Florentin Krause, Hartmut Bossel und Karl-Friedrich Müller-Reißmann „Energie-Wende. Wachstum und Wohlstand ohne Erdöl und Uran“ (1980) befasst sich der Aufsatz mit der Entstehung der „Energiewende“-Idee in der Bundesrepublik Deutschland. Er fragt, welche spezifisch nationalen Kontexte und welche transnationalen Einflüsse die Herausbildung des Konzepts beförderten. Zur Konturierung westdeutscher Besonderheiten werden dabei immer wieder vergleichende Schlaglichter auf das Vereinigte Königreich geworfen.
„Kraftwerke, Autofahrer und andere Giftproduzenten sollen sich nicht gegenseitig den Schwarzen Peter für die Luftverschmutzung zuschieben“, zitierte die Zeitschrift ADAC Motorwelt ihren Leser Peter Ditter im Beitrag „Aktion sauberes Auto“ der Septemberausgabe 1983. Ditter ging in seinen Ausführungen sogar noch einen Schritt weiter und plädierte dafür, dass die Initiative zur Einführung eines „umweltfreundlichen“ Autos von den Autofahrern selbst ausgehen solle: „Machen wir Autofahrer doch den ersten Schritt und nehmen der Gegenseite die Argumente!“ Diese Meinung war nach Darstellung der Mitgliederzeitschrift des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) im Spätsommer 1983 bei den Clubmitgliedern durchaus mehrheitsfähig. [...]