Essays/

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  • von Matthäus Feigk

    Auf der Fotografie von 1920 hat sich im Vordergrund eine Personengruppe in zwei Reihen − die vordere auf Holzstühlen sitzend, die hintere stehend − arrangiert. Im Hintergrund erkennt man die mit Efeu bewachsene Hausecke eines Backsteingebäudes. Links von der Gruppe sind ein Durchgang mit dreistufiger Treppe, direkt dahinter und am rechten Bildrand zwei Fenster zu sehen. Die Personen rechts der Bildmitte stehen bzw. sitzen mit ihren Stühlen im Gras eines Vorgartens. Die zwölf Männer und eine Frau nehmen größtenteils eine steife Haltung ein. [...]

  • von Jürgen G. Nagel

    Die kleine Episode aus der deutschen Kolonie Togo, die hier vorgestellt wird, stammt mitten aus dem kolonialen Alltag und ist weit weg von der Wahrnehmung der gängigen Kolonialgeschichtsschreibung angesiedelt, die nach wie vor selten unter die Ebene der Gouvernements vordringt. Gerade deshalb scheint sie geeignet, die Vielschichtigkeit des Phänomens »Kolonialismus« zu veranschaulichen. Dieses lässt sich eben nicht als simple Dichotomie von »Kolonisatoren« und »Kolonisierten« oder ausschließlich als einseitiges, uneingeschränktes Unterdrückungsverhältnis erklären, mithin nicht als "dual society". Allein die quantitative Unverhältnismäßigkeit zwischen indigener Bevölkerung und europäischen Kolonisatoren spricht dagegen. In Togo waren gegen Ende der Kolonialzeit gerade 320 Deutsche und 560 afrikanische Polizisten stationiert, die gut eine Million Einwohnern beherrschten. [...]

  • von Desanka Schwara

    Am 1. Juli 1816 schrieb Sir Thomas Maitland einen harschen Brief an Mr. Richard Oglander, den Konsul Großbritanniens in Tunis. Maitland, mit Sitz in Valletta (Malta), zeichnete für die Kommunikation und Durchsetzung britischer Interessen im ganzen Mittelmeerraum verantwortlich. Der scharfe Ton an die Adresse Oglanders galt dessen unangemessenem Benehmen gegenüber nordafrikanischen Würdenträgern. [...]