Essays/

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  • von Michael Pammer

    Im Jahr 1841 stach ein Medailleur, dessen Name auf seinem Werk nicht angegeben ist, eine Bronzemedaille, 51 Millimeter im Durchmesser und knapp 43 Gramm schwer. Sie zeigt auf der Vorderseite eine Brücke, von der sechzehn Bogen zu sehen sind, auf die gerade ein von einer Dampflokomotive gezogener Zug auffährt.[2] Darüber stehen die Worte: COMMERCIIS TERRA MARIQUE AUGENDIS (Zur Förderung des Verkehrs zu Land und zu Meer). Darunter steht: FUGIT OCIOR VENTIS (Schneller als der Wind flieht sie dahin). Die Unterschrift spielt wahrscheinlich auf die „Punica“ an, ein Epos von Silius Italicus aus dem 1. Jahrhundert, wo es heißt: „ventis fugit ocior“ (XIII, 242). Auch bei Silius geht es um ein Fahrzeug, nämlich um die Liburna, ein schnelles Ruderschiff der römischen Kriegsflotte, mit deren Kraft und Geschwindigkeit Silius den mächtigen Speerwurf des Scipio vergleicht. [...]

  • von Wolfram Fischer

    Im „alten Europa“ bildete das Handwerk neben den Bauern die wichtigste „Produktivkraft“. In den größeren Städten waren sie meist in Zünften organisiert und nahmen seit der „Zunftrevolution“ des späten Mittelalters an der Stadtregierung teil. Sie bildeten die städtische Mittelschicht. Aber auch in kleineren Städten und auf dem Lande, wo es eine zünftige Organisation nur rudimentär oder gar nicht gab, waren viele Handwerker tätig. Für die zünftigen Handwerker galten strenge Regeln für Ausbildung und Ausübung ihres Berufes.[...]