Essays/

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  • von Jürgen Schriewer

    „An der Basis der modernen sozialen Ordnung steht nicht der Henker, sondern der Professor“, heißt es in einer Schlüsselpassage von Ernest Gellners Buch über Nationalismus und Moderne. In plastischen Formulierungen arbeitet Gellner darin den engen Zusammenhang von Nationalismus, kultureller Homogenisierung und dem Aufbau nationaler Bildungssysteme in der Geschichte des modernen Europa heraus, um dann fortzufahren: „Nicht die Guillotine, sondern das (passend benannte) Doctorat d'État – oder das deutsche Staatsexamen – bildet das wichtigste Werkzeug und Symbol moderner staatlicher Macht.[...]

  • von Heinz-Elmar Tenorth

    Im Sommer 1762 erschien kurz vor dem „Contrat Social“ Rousseaus „Emile oder über die Erziehung“. Der Roman löste einen europaweiten Skandal aus. In Paris wurde der Emile sogleich verboten und selbst in Genf wurde das Werk kurz danach, am 19. Juni 1762, auf den Index gesetzt und öffentlich verbrannt. Sein Autor, der sich auf dem Titelblatt stolz als „citoyen de Genève“ bezeichnet hatte, war hier wie in Frankreich mit Verhaftung bedroht, der er nur durch rasche Flucht in die Schweiz entgehen konnte.[...]

  • von Karin Hausen

    I.S., Medizinstudentin im sechsten Studien- und zweiten klinischen Semester hatte im Zorn zur Feder gegriffen, um publik zu machen, dass die mit einem strikten Numerus Clausus wieder eröffneten Universitäten bei der Auswahl der Studierenden Frauen offen diskriminierten. Für die Geschlechter- und Hochschulpolitik der unmittelbaren Nachkriegszeit ist diese Zuschrift in der Frankfurter Rundschau vom 1. Februar 1946 trotz ihres geringen Echos interessant.[...]

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