Essays/

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  • von Ansgar Engels

    Bei der Compañía Guipuzcoana handelt es sich um eine baskische Handelskompanie, die im 18. Jahrhundert das Monopol auf den Handel zwischen der Kolonie Venezuela und dem Mutterland Spanien innehatte. Ihr ökonomisches Fundament ruhte auf der Versorgung des spanischen Marktes mit dem im Venezuela produzierten Kakao. Eine Rebellion in Venezuela im Jahr 1749, in der sich die koloniale Bevölkerung gegen die dominierende Rolle der Kompanie im Kakaohandel und in der Provinz als Ganzes wandte, nahm die Compañía Guipuzcoana zum Anlass ein Manifest zu verfassen. In dem Beitrag soll dieser historischen Hintergrund kurz ausgeleuchtet und auf die Funktion der Kompanie als Vermittlungsinstanz zwischen Spanien und Venezuela eingegangen werden.

  • von Anka Steffen

    Der Atlantische Ozean war der bis ins frühe 19. Jahrhundert wichtigste Schauplatz der Europäischen Expansion. Die Konkurrenz der westeuropäischen Mächte in diesem Raum, ihr Handel untereinander und mit indigenen Händlern in Afrika, den Amerikas und auch in Südasien gab dem Prozess ein Gepräge von früher Globalisierung. Auch die historische Forschung zu diesem Bereich war sehr früh internationalisiert. Da aber jede Seemacht mit eigener Handels- und Kolonialpolitik ihre spezifischen Interessen verfolgte, spricht die Fachliteratur von einem spanischen, portugiesischen, britischen, französischen oder holländischen Atlantik, mit zunehmender Einbeziehung Afrikas und der afroamerikanischen Sklavenbevölkerungen der „Neuen Welt“ auch von einem „Black Atlantic“. [...]

  • von Alexander Drost

    Die europäische Expansion nach Asien in der Frühen Neuzeit hatte nicht nur einen komplexen Waren- und Technologietransfer zur Folge. Auch zahlreiche europäische Konflikte und die mit ihnen verbundenen Konfliktlinien bzw. -grenzen fanden ihren Weg in asiatische Reiche. Hierzu gehörte auch der Kampf um die Loslösung der niederländischen Provinzen vom spanischen Imperium und seine Einbettung in kommerzielle Rivalitäten zwischen Niederländern und Spaniern in südostasiatischen Inselreichen zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Dabei ist in besonderem Maße bemerkenswert, dass die Grundlagen für das (Miss-) Verständnis von Grenzen in unterschiedlichen Bedeutungssystemen in Europa und Asien liegen. [...]

  • von Anne Mariss

    In den letzten Jahren ist insbesondere durch die kulturgeschichtliche und literaturwissenschaftliche Forschung die Bedeutung von Reiseberichten in der Frühen Neuzeit als Quelle für die europäische Selbst- und Fremderfahrung im Zuge der Expansion Europas seit dem 16. Jahrhundert herausgearbeitet worden. Dies schlägt sich in einer Fülle von Publikationen zu dem Thema nieder. Bis auf wenige rezente Ausnahmen hat diese textzentrierte Forschung jedoch die Bedeutung der Bilder, die während und nach den europäischen Entdeckungsfahrten entstanden sind, vernachlässigt. Erst durch den Iconic Turn, also die Hinwendung zu grafischen Darstellungen als Teil der alltäglichen Wirklichkeitskonstitution, werden Bilder im Prozess des „othering“ in der Forschung thematisiert. [...]