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  • von Thomas Schader

    Der Jesuitenorden gilt als einer der ersten Global Player der Frühen Neuzeit. Ausschlaggebend für die weltweite Ausrichtung der Gesellschaft Jesu war ihr missionarisches Engagement in den für Europa unbekannten Gebieten jenseits der Ozeane. Vor allem im Patronat der spanischen Krone, in Teilen des heutigen Lateinamerikas und des Westpazifik, war der Orden aktiv. Im Laufe des 17. Jahrhunderts stieg die Nachfrage nach Missionaren aufgrund der expandierenden Missionsgebiete stetig an. Waren die Missionen in Übersee lange Zeit fast ausschließlich geistlichen Untertanen der spanischen Krone vorbehalten, so lockerten sich die Beschränkungen allmählich, und der Ruf nach Übersee erreichte auch die Territorien des Heiligen Römischen Reiches. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts verließen hunderte Jesuiten aus Assistentia Germania ihre Heimat, um in den spanischen Kolonien zu missionieren.

  • von Achim Landwehr

    Der 1734 erschienene achte Band der vom Verleger Johann Heinrich Zedler herausgegebenen Enzyklopädie, die den nahezu hochmütigen, aber durchaus ernst gemeinten Titel trägt „Grosses vollständiges Universal Lexicon Aller Wissenschaften und Künste“, war dem Buchstaben E gewidmet. Ein Band, ein Buchstabe – so etwas möchte man als gelungene Organisation bezeichnen. Er ist denn auch, wie die anderen 67 Bände, sehr umfangreich ausgefallen, großformatig, zweispaltig und voluminös. Selbstredend findet sich in einem Lexikon mit einem solchen selbst auferlegten Vollständigkeitsanspruch auch ein Artikel zum Stichwort „Europa“, wenn auch nicht von der Länge, die man im Vorhinein unter Umständen erwarten würde. Etwa vier Spalten wurden reserviert für die Beschreibung dieses Kontinents, was nicht gerade opulent ist für ein Lexikon, das – nach heutiger Lesart – auch noch der absonderlichsten Kleinigkeit Aufmerksamkeit schenkt.