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  • Robert Geißler stellte 1884 das Berliner Gefängnis in der Lehrter Straße in einer anschaulichen Grafik als idealtypisches Gebäude für den Strafvollzug in Preußen dar. In der Komposition von acht Holzschnitten ordnet der Grafiker Innen- und Außenansichten des Moabiter Gebäudekomplexes so an, dass die Isolationshaft nicht als Strafe, sondern in erster Linie als Mittel zur Besserung der Einzelnen erscheint. Die in der Jahresillustrierten Das Buch für alle erschienene Darstellung verdeutlicht, wie im Deutschen Reich der Fortschrittsgedanke der Moderne auf das Individuum der verurteilten StraftäterIn übertragen wurde. In der vorliegenden Bildanalyse möchte ich zwei Aspekte herausarbeiten, die von den HerausgeberInnen des Projekts „Ambivalenzen der Europäisierung“ stark gemacht werden [...]

  • Alexander William Kinglake: Eothen. Traces of Travel Brought Home from the East (1844) und Murad Efendi: Türkische Skizzen. Erster Band. Türkische Fahrten (1877)

  • 1. Berufung und Vorbereitung Es war im Juli des Jahres 1877 als in Rössel, woselbst ich (der Name der Berichterstatterin ist die Novizin Eustachia Bönke) an der Schule thätig war, der Postbote eines Tages einen offenen Brief in das Kloster brachte, der zum Erstaunen aller das Geheimnis enthielt, daß ich mein heiliges Ordenskleid ausziehen und als weltliche Lehrerin nach Finnland auswandern sollte. Zwar war vor zwei Jahren schon davon die Rede und da ich dazu von meinen lieben Vorgesetzten damals bestimmt war, mußte ich dieserhalb mein Haar wachsen lassen, welches jedoch vor der Abreise nach Rössel 1876 unter der Schere fiel. Von da an dachte ich nicht im entferntesten daran, jemals auswandern zu dürfen. Nun aber kam der oben erwähnte Brief, der sicher nur aus Versehen offen geblieben war und brachte die unerwartete Nachricht, daß ich binnen vier Wochen nicht nur das Heimatland und das liebe Klösterlein verlassen, sondern mich auch vom hl. Ordensgewande trennen sollte. [...]

  • Habe ich bereits verschiedene Gesichtspunkte für die Erziehung zur Ehe behandelt, so will ich heute von der Ehescheidung reden, davon, ob die Frau auch zum Ausharren in einer unglücklichen Ehe erzogen werden soll. Die traditionelle Ehe mit dem Herrenoberhaupt, mit ihren festen Normen und Einengungen, entspricht nicht mehr dem Geist der Zeit, nicht mehr der Entwickelung der Frau. Wer wüsste es nicht, dass äussere Formen sich oft lange Zeiträume hindurch noch erhalten, wenn ihr Inhalt aus dem sozialen Empfinden geschwunden ist. […]

  • Dieser Tag wird in vielen Ländern des östlichen und südlichen Europa als Feiertag der christlichen Aufklärung mit dem Gedenken der Brüder Kyrill und Method begangen. Diese wurden zu ersten „Trägern“ des slavischen Alphabets und damit auch der slavischen Schriftlichkeit und Hochkultur. Die von ihnen bereitete literatursprachliche Grammatik wurde zum Symbol der Verbindung der Slaven mit Bibliotheken, mit Wissenschaft, mit dem Festhalten historischer Ereignisse in Chroniken. [...]

  • Der Herausgeber der „Freien Generation“ hat in der vorigen Nummer seine Leser aufgefordert, die so genannte Esperantosprache zu erlernen. Hätte er geschrieben, es sei dringend zu raten, einmal im Jahr Goethes Faust zu lesen, ich weiß nicht, ob das viel Erfolg gehabt hätte. Aber ich bin überzeugt, dass eine ganze Zahl Leser auf Grund dieses kurzen Satzes von Pierre Ramus, bis diese Zeilen gedruckt werden, schon Abend für Abend über einem Esperanto-Lehrbuch sitzen. [...]

  • „[...] The commencement of a publication, exhibiting the Society's proceedings in a distinct and separate form, seems to be a suitable occasion for giving a brief sketch of each Mission, from its commencement to the present year, as the events connected with it are brought under notice. The first of these is the WEST-AFRICA MISSION. [...]

  • Quelle 1: The Arcadians Sombra: Have you come from Time? Smith: No, from London. Sombra: London? Smith: Oh, they’ve heard of the wicked old village. [...]

  • Meine lieben Kinder! Ihr habt euch heute wieder an dieser heiligen Stätte versammelt, um in eurer Eigenschaft als Mitglieder des Kindheitsvereins dem lieben Jesuskinde eure Verehrung zu erweisen und aus meinem Munde etwas über den schönen Verein zu vernehmen, dem anzugehören ihr die Ehre habt. Nun will ich euch heute etwas sagen über den Namen des Vereins, dem ihr angehört. [...]

  • […] An einem anderen Tag fuhren wir nach Mannheim und hörten uns eine Katzenmusik, will sagen: eine Oper an, und zwar jene, die „Lohengrin“ heißt. Das Knallen und Krachen und Dröhnen und Schmettern war unglaublich. Die mitleidlose Quälerei hat ihren Platz in meiner Erinnerung gleich neben der Erinnerung an die Zeit, da ich mir meine Zähne in Ordnung bringen ließ. Die Umstände erforderten, daß ich bis zum Ende der vier Stunden blieb, also blieb ich; aber die Erinnerung an diese lange, sich hinschleppende, unbarmherzige Leidenszeit ist unzerstörbar. Der Schmerz verschärfte sich noch dadurch, daß er schweigend und stillsitzend ertragen werden mußte. Ich saß in einem von einem Geländer umgebenen Abteil zusammen mit acht oder zehn Fremden beiderlei Geschlechts, und das erforderte Zurückhaltung; aber zuweilen war der Schmerz so heftig, daß ich kaum die Tränen unterdrücken konnte. [...]

  • Die Bestimmung dieses Handbuches, das unsere Mitglieder nicht nur über die inneren Verhältnisse des Verbandes, seine Satzungen, seine Gliederung, seine Verbreitung unterrichten soll, sondern das ihnen zugleich ein Mittel zu wirksamer Werbetätigkeit in die Hand geben will, verlangt es, in kurzen Sätzen hier einen Überblick über die Aufgaben, Ziele und Bestrebungen des Alldeutschen Verbandes zu geben. Indem dies in den nachstehenden Zeilen versucht wird, bitten wir unsere Mitglieder von dem Inhalt Kenntnis zu nehmen und überall da, wo ihnen Unkenntnis oder falsches Urteil über den Verband entgegentreten, hiervon Gebrauch zu machen. [...]


  • Diese sechste Jahresausstellung liefert den erneuerten Beweis von der Bedeutung der englischen Privatsammlungen in Ansehung sowohl der Qualität als auch der Quantität. Die Royal Academy, welche eine Körperschaft lebender Künstler zur Pflege und Förderung der modernen Kunst bildet, hat auch der alten Kunst einen guten Dienst geleistet, indem sie ihre schönen Säle der Ausstellung alter Meister und verstorbener britischer Künstler zur Verfügung stellte. [...]

  • Aber, guter Mann, […] hast du als Christ denn nie gehört oder gelernt, dass die Kinder vom Herrscher aller Dinge dir anvertraute Pfänder sind, und so behandelst du, so wirfst du sie weg? Du reißest sie in den Unglauben, statt nach ihrer Besserung zu trachten, und sie zu erziehen […] Man befiehlt dir […] aus deinen Kindern gottesfürchtige, andächtige Christen zu machen […]; du aber verfügst wegen eitler Güter das Gegentheil, und schickst ihre vernünftigen Seelen, den kostbaren Schatz ihres sonntäglichen Blutes, die Wege des Verderbens […] Du ziehst den Sohn aus der Schatzkammer der Kirche, und sendest ihn, wohin? In Dunkelheit und Verderben, wo keine Bescheidenheit gefunden wird, Gottesfurcht nie erscheint, Andacht sich nirgends zeigt. Man hört die Vernunft zur Rettung der Seele nicht. [...]

  • Quelle 1: Rede Ludwig Windthorsts vor dem Deutschen Reichstag (1876) Meine Herren, der Herr Abgeordnete Herz kann versichert sein, daß ich seinen Antrag keineswegs ansehe als aus irgendwelchen frivolen Anschauungen hervorgegangen. Ich meinestheils bekenne, daß ich den Umstand, daß ein solcher Antrag nothwendig erachtet worden ist, für eine höchst ernste, bedeutungsvolle Erscheinung erachte. Einmal bezeichnet Antrag nur eine Kulturentwickelung, die ich tief beklage; zweitens aber muß ich dem Kollegen Herz das zugestehen, daß sein Antrag die naturgemäße Entwickelung des modernen Staatsbegriffes ist. [...]

  • Herr Minister, Mit meinem Telegramm Nr. 16, vom 13. Juni 1941, betreffend unterstützungsbedürftige deutsche Internierte auf Somes Island für das zweite Quartal 1941, habe ich Sie darauf aufmerksam gemacht, dass sich dort zwei unterstützungsbedürftige Internierte W.G. und F.C. W o l f g r a m m aus Tonga befinden, deren Nationalität jedoch nicht abgeklärt sei. In meinem bezüglichen Kabel teilte ich Ihnen auch mit, dass der Vater der beiden im Jahre 1888 bezw. 1886 auf Tonga geborenen Internierten, nämlich Gustav Wolfgramm, in Pyritz, Pommern, geboren worden sei, und dass das ehemalige Deutsche Generalkonsulat in Wellington angeblich zwecks Feststellung der Nationalität der Herren W.G. und F.C. Wolfgramm am 22. Februar 1939 an die deutsche Regierung geschrieben habe. [...]

  • Die Unterzeichneten planen die Gründung eines Klubs zur Vereinigung von Persönlichkeiten, die an gemeinsamen künstlerischen u. kulturellen Interessen die Voraussetzung eines fruchtbaren Zusammenwirkens u. erwünschter persönlicher Berührungen besitzen. Den aeusseren Zweck dieses Klubs bildet die Förderung derjenigen ernsten u. eigenartigen Kunstbestrebungen, die einstweilen oder dauernd der Förderung durch die Gunst der Majorität entbehren. Ein Klubhaus grossen Stiles soll Räume für Ausstellungen, Vorlesungen, Rezitationen, künstlerische Darbietungen jeder Art zur Verfügung stellen. Es handelt sich um eine allseitige Erweiterung des Prinzips der „Sezession“, deren Ausstellungen in dieses Gebäude übergehen würden. Dieses Prinzip lässt jeder künstlerischen Richtung Raum, solange sie nur die Kunst um ihrer selbst willen pflegt. [...]

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