Quellen/

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  • Robert Geißler stellte 1884 das Berliner Gefängnis in der Lehrter Straße in einer anschaulichen Grafik als idealtypisches Gebäude für den Strafvollzug in Preußen dar. In der Komposition von acht Holzschnitten ordnet der Grafiker Innen- und Außenansichten des Moabiter Gebäudekomplexes so an, dass die Isolationshaft nicht als Strafe, sondern in erster Linie als Mittel zur Besserung der Einzelnen erscheint. Die in der Jahresillustrierten Das Buch für alle erschienene Darstellung verdeutlicht, wie im Deutschen Reich der Fortschrittsgedanke der Moderne auf das Individuum der verurteilten StraftäterIn übertragen wurde. In der vorliegenden Bildanalyse möchte ich zwei Aspekte herausarbeiten, die von den HerausgeberInnen des Projekts „Ambivalenzen der Europäisierung“ stark gemacht werden [...]

  • Der Herausgeber der „Freien Generation“ hat in der vorigen Nummer seine Leser aufgefordert, die so genannte Esperantosprache zu erlernen. Hätte er geschrieben, es sei dringend zu raten, einmal im Jahr Goethes Faust zu lesen, ich weiß nicht, ob das viel Erfolg gehabt hätte. Aber ich bin überzeugt, dass eine ganze Zahl Leser auf Grund dieses kurzen Satzes von Pierre Ramus, bis diese Zeilen gedruckt werden, schon Abend für Abend über einem Esperanto-Lehrbuch sitzen. [...]

  • [13v] Hoferin Regina mit ihrem vater und herrn Dr. Stöger, Nr 132 zu Mariahilf contra Hofer Johann Karl, bürgerlicher posamentirer, Nr 120 auf dem Neubau, mit herrn Dr. Pihl. Klage: die klägerin bringt an, ihr mann, beweise der beygebrachten attestaten, behandle sie sehr grausam, so daß sie in die ohnmacht einsmals wegen der thattigkeiten gefallen, nebst dem neke er sie, was sie immer redet und macht sey unrecht, und sie habe den ganzen tag keinen frieden, zudem lebe er sehr unflättig, habe mit den arbeitsmagden unzüchtige handlungen vor, er taste sie an, übe allen widernatürlichen muthwillen und geilheit mit selben aus, mit einer gewissen Rosel aber habe ers soweit gebracht, daß es ihr leicht fallen würde, ihn des ehebruchs zu überführen, die magden hätten die communicirten attestaten ausgestellet, bäth um scheidung von tisch und beth und alimente. [...]

  • Das Kinderbuch „Das Walroß und die Veilchen“, von dem zweifellos begabten Schweizer Heinrich Strub, ist ein Beweis dafür, daß auch der wohlmeinende, dem Fortschritt zustrebende Künstler, den Gesetzen des geistigen und kulturellen Verfalls der imperialistischen Welt unterliegt. Ein Professor und ein Gärtner gerieten in Streit. Der Gärtner widerspricht dem Professor, der behauptet, daß Melonen als Südfrüchte nur im Süden wachsen können und erklärt ihm, daß es auf die Pflege ankäme und sowohl Melonen als auch Veilchen am Nordpol wachsen würden. [...]

  • 1. Geschäftsbericht und Satzung des Käuferbundes Deutschland (1907) Was ist der Käuferbund? Der Käuferbund ist eine Vereinigung von Männern und Frauen aller Konfessionen und Richtungen, welche, als Käufer und Konsumenten, sich ihrer Verantwortung gegenüber den Heimarbeitern, Werkstättenarbeitern und Handelsangestellten bewusst sind und eine Verbesserung der Arbeitsverhältnisse derselben erstreben. Wie kann der Käuferbund das erreichen? a. Durch Einwirkung auf die Arbeitgeber. b. Durch Beeinflussung des kaufenden Publikums. [...]

  • Solange es denkende Menschen gibt, solange gibt es eine Technik. – Die Technik ist so alt als das Menschengeschlecht. Technische Betätigung ist der ersten Kulturentwicklung vorausgegangen, hat die Kultur begleitet und zu ihren Höhen geführt. Die Technik ist auf jeder Stufe und bei jedem Volk Grundlage seiner Kultur gewesen – nicht nur der materiellen äußeren, sondern auch der inneren geistigen Kultur. Sie ist es heute mehr denn je. [...]

  • Im Bewußtsein ihrer Verantwortung vor Gott und den Menschen, im Bewußtsein ihrer Zugehörigkeit zum christlich-abendländischen Kulturkreis, im Bewußtsein ihres deutschen Volkstums und in der Erkenntnis der gemeinsamen Aufgabe aller europäischen Völker, haben die erwählten Vertreter von Millionen Heimatvertriebener nach reiflicher Überlegung und nach Prüfung ihres Gewissens beschlossen, dem deutschen Volk und der Weltöffentlichkeit gegenüber eine feierliche Erklärung abzugeben, die die Pflichten und Rechte festlegt, welche die deutschen Heimatvertriebenen als ihr Grundgesetz und als unumgängliche Voraussetzung für die Herbeiführung eines freien und geeinten Europas ansehen. [...]

  • Brief von Karola Erdmann (anonymisiert) aus Dresden vom 16. Mai 1982 an das Fernsehen der DDR, Sendereihe Prisma Wir diskutieren das Problem des Wegwerfens von Brot schon seit einiger Zeit und wollen die Ursachen erforschen. Ich möchte deshalb Ihnen folgende Begebenheit erzählen.