Alexander William Kinglake: Eothen. Traces of Travel Brought Home from the East (1844) und Murad Efendi: Türkische Skizzen. Erster Band. Türkische Fahrten (1877)
Bericht in der Staatsbürger-Zeitung Nr. 213, 12.09.1882 zum Internationalen Kongress zur Wahrung nichtjüdischer Interessen zu Dresden
Signora, Genfer Damen, welche die noblen Ideen, die die „Friedens- und Freiheitsliga“ unter den Massen zu verbreiten sucht, ihrem eigenen Geschlecht bekannt und verständlich machen wollen, haben die Initiative zur Bildung einer internationalen Frauenvereinigung mit einem Zentralkomitee in Relation zu der genannten Liga ergriffen. Sie wenden sich daher an alle Frauen aller Länder, aller Lebensumstände, und rufen sie auf, sich ihnen anzuschließen, um das Gelingen dieses Unternehmens sicherzustellen. Bisher waren die Frauen voneinander isoliert, getrennt durch Barrieren, welche Gewohnheit und Vorurteil unüberwindbar machten, und diese Isolation hat eine Menge Übel hervorgebracht, die die aktuelle Vereinigung zu mindern versuchen und vielleicht auch ganz beenden wird. [...]
Dieser Tag wird in vielen Ländern des östlichen und südlichen Europa als Feiertag der christlichen Aufklärung mit dem Gedenken der Brüder Kyrill und Method begangen. Diese wurden zu ersten „Trägern“ des slavischen Alphabets und damit auch der slavischen Schriftlichkeit und Hochkultur. Die von ihnen bereitete literatursprachliche Grammatik wurde zum Symbol der Verbindung der Slaven mit Bibliotheken, mit Wissenschaft, mit dem Festhalten historischer Ereignisse in Chroniken. [...]
Nach der Ansicht des Verfassers [Friedrich List] muß schon dem gesunden Menschenverstande des Laien ein vollständiges, auf das ganze Territorium einer großen Nation ausgedehntes Eisenbahnsystem als eine Maschine erscheinen, welche die Verteidigungskräfte derselben bis an zu einem Grade zu vervollkommnen geeignet ist, der kaum noch etwas zu wünschen übrig läßt und in der Wirkung einen dreifachen Kranz von Festungen weit übertrifft. Schon durch die Bedürfnisse der Industrie und des Verkehrs werden die Eisenbahnsysteme großer Kontinentalnationen sich netzartig gestalten, so daß sie sich auf den Hauptpunkten im Innern konzentrieren und von dem Mittelpunkt nach den Hauptgrenzpunkten ausstrahlen; schon diese Bedürfnisse werden im Frieden einen Fahrapparat erfordern, der zu Kriegszeiten ziemlich weit reichen dürfte, die größten Massen von Truppen, von Artillerie, Munition und Proviant fortzuschaffen. [...]
Abgeordneter Dr. Franko Potocnjak: Von der königlichen Regierung des Landes erwarte ich folgende Erklärung: (liest) Auf welche Art und mit welchen Mitteln beabsichtigt die königliche Regierung des Landes, das von Auswanderungsagenturen betrogene und ausgebeutete kroatische und slawonische Volk zu schützen? Unternimmt dieselbe irgendeinen Schritt zur Wiedergutmachung, um das betrogene Volk zu entschädigen? [...]
Die Bestimmung dieses Handbuches, das unsere Mitglieder nicht nur über die inneren Verhältnisse des Verbandes, seine Satzungen, seine Gliederung, seine Verbreitung unterrichten soll, sondern das ihnen zugleich ein Mittel zu wirksamer Werbetätigkeit in die Hand geben will, verlangt es, in kurzen Sätzen hier einen Überblick über die Aufgaben, Ziele und Bestrebungen des Alldeutschen Verbandes zu geben. Indem dies in den nachstehenden Zeilen versucht wird, bitten wir unsere Mitglieder von dem Inhalt Kenntnis zu nehmen und überall da, wo ihnen Unkenntnis oder falsches Urteil über den Verband entgegentreten, hiervon Gebrauch zu machen. [...]
Im Anschluss an die Berichte vom 7. Juni 1904 J. No. 2587 No. 438 und vom 12. Juni 1904 J. No. 2661 No. 463 beehre ich mich gehorsamst zu melden, dass ich am 9. dieses Monats von Lome abmarschiert, am 12. dieses Monats morgens in Misahöh eingetroffen und am gleichen Tage nach We Deme weitermarschiert bin. Die Veranlassung zur Befürchtung des Bezirksmannes Dr. Gruner, die We-Leute planten Aufruhr, ist Folgende. [...]
Was will denn die Konstitutionell-Demokratische Partei?“ – dies ist der Titel einer unlängst erschienenen fünf-Kopeken-Broschüre, auf deren Einband gedruckt steht: „Von der Union des 17. Oktobers“. [...]
Vorwort. Ost-Asien erregt seit einigen Jahren mehr als je zuvor die Aufmerksamkeit von ganz Europa. Mögen auch zwischen den einzelnen Ländern und Völkern Ost-Asiens nicht wenige und auch nicht geringe Unterschiede bestehen, so besitzen alle zusammen doch eine ähnliche gemeinsame Einheit der Kultur, wie die Staaten und Nationen Europas in ihrer Gesamtheit. Ganz Ost-Asien wird darum, wie der Titel der vorliegenden Monatsschrift besagt, zum Bereich ihres mannigfaltigen Inhalts gehören; doch soll aus ihrer allgemeinen Bestimmung ein besonderer Zweck hervortreten, nämlich die Pflege eines regeren, dichteren Handelsverkehrs zwischen Japan und Deutschland, den beiden seit den letzten Jahrzehnten am meisten aufstrebenden Reichen in Ost-Asien und Europa. [...]
Kinglake, Alexander William: Eothen: Traces of Travel Brought Home from the East (1844) At Semlin I still was encompassed by the scenes and the sounds of familiar life; the din of a busy world still vexed and cheered me; the unveiled faces of women still shone in the light of day. Yet, whenever I chose to look southward, I saw the Ottoman’s fortress—austere, and darkly impending high over the vale of the Danube—historic Belgrade. I had come, as it were, to the end of this wheel-going Europe, and now my eyes would see the splendor and havoc of the East. [...]
There have been many movements in the world—some of them recorded in history as portentous events, others forgotten within a few years of their occurrence—which may each be compared to a wave on the surface of the Mediterranean. From the insignificant ripple to the wavehigh billow flecked with foam and breaking in cataracts, they have arisen only to subside to their original level, leaving the boundaries of land and sea where they have stood for a thousand years. There are other movements, on the contrary, which resemble the tides of the Ocean, wherein each wave obeys one uniform impetus, and carries the waters onward and upward along the shore. [...]
Der internationale Congress zur Wahrung nichtjüdischer Interessen wurde am Sonnabend-Abend mit einer Begrüßungsfeier im Weißen Saale des Helbig’schen Elbetablissement eröffnet, zu der sich etwa 150 Teilnehmer - auch einige Damen waren zugegen - eingefunden hatten, darunter mehre Russen und Österreicher und etwa 10 Ungarn, an ihrer Spitze die Reichstagsabg. Victor Istoczy, Geza v. Onody, der Besitzer von Tisza-Eszlar, und Simonyi, ferner die Redakteure des „Egyetértés“ und des „Flüggetlensez“. Berlin war an diesem ersten Abend nur schwach, durch etwa 30 Personen vertreten. Die Ungarn wurden bei ihrem Erscheinen von allen Seiten aufs herzlichste begrüßt und bildeten auch den ganzen Abend über den Mittelpunkt der Gesellschaft.
Wie wichtig es für die Entwicklung nicht nur unserer industriellen und ökonomischen Verhältnisse, sondern unseres gesamten Kulturlebens ist, Erzeugnisse aus fremden Zonen und Welttheilen, sie mögen der Pflanzen- oder Thierwelt angehören, auf den heimischen Boden überzusiedeln, bedarf hier wohl keiner näheren Auseinandersetzung, da es schon anderweitig oft genug überzeugend nachgewiesen worden ist. Man denke nur daran, daß z.B. die Kartoffel jetzt das Hauptnahrungsmittel von Millionen Menschen, erst aus der neuen Welt bei uns eingeführt worden ist, daß sie Heimath der meisten unserer Getreidearten und Obstbäume in weiten Fernen liegt und auch unsere Hausthiere ursprünglich ganz andere Länder bewohnt haben! Mit jeder Pflanze, mit jeder Frucht, mit jedem nutzbaren Thiere, dessen Einführung uns gelingt, ist ein Schritt weiter zur Emanzipation des Vaterlandes von der Fremde gethan. [...]