Quellen/

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  • Ihre Schrift ist schwer zu lesen, ich habe sie nur mit fremder Hilfe entziffern können. Das neue Projekt der Zeitschrift „Orient und Occident“ kann ich nur gutheißen. Vor der Abreise G.G. Kullmann’s [dazu notierte Rost: Sekretär der Russ. YMCA, Paris, von Febr. an Sekretär der Intern. Stud.hilfe in Dresden, D. T./H. S.] nach Indien haben wir beide viel darüber gesprochen und sind darüber ganz einig. [...]

  • In einer Broschüre des Leipziger Verkehrsamtes aus dem Jahr 1928 findet sich eine Darstellung, die das städtische Selbstbild dieser Zeit beispielhaft dokumentiert. Im Vordergrund sehen wir den Gebäudekomplex aus Neuem Rathaus und Stadthaus, aus dem der Rathausturm hervortritt. Diesen Gesamtkomplex überragt ein im Bildhintergrund stehendes aufgeschlagenes Buch. In dessen Schatten erscheint das städtische Verwaltungszentrum beinahe klein. [...]

  • Lieber Hermann Kesten, […] Ich bin schon lange genug hier, um aus dem Freiheits-Frühlingsrausch heraus und in eine kühlere Betrachtung der Dinge hineingeraten zu sein. Das Resultat ist ziemlich sonderbar, zumal es ja eine Scheinwelt ist, auf die man den kühlen Blick richtet. Und die Sache wird ziemlich kompliziert, wenn man bemerkt, daß man – ganz wie von ungefähr – zu so etwas wie einer Potenz dieser Scheinwelt geworden ist, nämlich eine Scheinfigur der Scheinwelt. Die charity die einen hergebracht hat, und die $ 100.- Wochenlohn, die sie vergibt, haben sich zu einem vitiosen Kreis verschweißt, dergestalt, daß sich die unsichtbaren Götter der charity in der Office nur den 100-$-Mann sehen, der eben deshalb zu nichts nütze sein kann, weil er nur $ 100.- in der Woche kriegt. [...]

  • Wenn die Begeisterung für den Tango nachgerade auch zu einem wahren Rummel ausgeartet ist, so kann man sich gleichwohl nicht der Erkenntnis verschließen, daß sein Erscheinen eine Umwälzung in der Tanzwelt bedeutet, wie sie seinerzeit die Einführung der Polka und des Walzers hervorgebracht hat. Der französische Schriftsteller Richepin hat jüngst erst in seinem vielbesprochenem Vortrag in der Pariser Akademie davor gewarnt, den Tango wegen seiner niederen Herkunft gering einzuschätzen, und dabei darauf verwiesen, daß die meisten unserer Tänze aus den Kreisen des Volkes den Weg in die Ballsäle gefunden haben. Man darf weiterhin auch nicht außer acht lassen, daß es sich die Tanzlehrer mit Fleiß haben angelegen sein lassen, die Auswüchse, die der Tango einmal besaß, soweit abzuschleifen, um ihn salonfähig zu machen. [...]