Bremen 5/8 05 Mozartstr. 30 Liebe, liebe Mutter, Hab Du innigen Dank für Deine beiden lieben Briefe, Du hast mich sehr glücklich dadurch gemacht. Ich kann Dir durch nichts danken als durch meine Liebe. Die aber gehört Dir auch, meine einzige Mutter Du! Zu den Meinen will ich gut sein, und mich durchsetzen so sanft es geht. Zu Leuwer bin ich gegangen und habe Deinen Auftrag überbracht. Frau Eggers-Smidt ist noch bis Freit. verreist dann gehe ich gleich zu ihr und schreibe Dir davon! Nun muss ich Dir erzählen wie ich Deine lieben Freunde Rilkes kennenlernte ohne dass sie mich kennen. Anfang des Jahres ging ich zur Kunsthalle. Da fiel mir in der Portraitausstellung zuerst das Bild eines Mannes auf und das einer Dame. Ich konnte mich garnicht davon trennen. Und vertiefte mich sehr in diese Züge die von einer reichen Persönlichkeit sprachen. Mir kam garnicht der Gedanke dass die Originale hier in Bremen sein könnten. [...]
Der internationale Congress zur Wahrung nichtjüdischer Interessen wurde am Sonnabend-Abend mit einer Begrüßungsfeier im Weißen Saale des Helbig’schen Elbetablissement eröffnet, zu der sich etwa 150 Teilnehmer - auch einige Damen waren zugegen - eingefunden hatten, darunter mehre Russen und Österreicher und etwa 10 Ungarn, an ihrer Spitze die Reichstagsabg. Victor Istoczy, Geza v. Onody, der Besitzer von Tisza-Eszlar, und Simonyi, ferner die Redakteure des „Egyetértés“ und des „Flüggetlensez“. Berlin war an diesem ersten Abend nur schwach, durch etwa 30 Personen vertreten. Die Ungarn wurden bei ihrem Erscheinen von allen Seiten aufs herzlichste begrüßt und bildeten auch den ganzen Abend über den Mittelpunkt der Gesellschaft.
Die Ereignisse in China. Der Gesandtenmord in Peking. – Bombardement und Einnahme der Forts von Taku Die Nachricht von der Ermordung des deutschen Gesandten in Peking hat allenthalben die tiefgehendste Erregung hervorgerufen. In nervöser Erwartung und mit nur leisen Optimismus harrt man der Meldungen vom ostasiatischen Kriegsschauplatze; das Interesse an der „gelben“ Revolution, die möglicherweise ein zukünftiges Verhängnis von furchtbarster Tragweite in sich schließt und vielleicht schon Ereignisse von schrecklichster Sensation gezeitigt hat, stellt selbst die seinerzeitige Theilnahme an den südafrikanischen Vorgängen weitaus in den Schatten. Man ist sich eben bewußt, daß aus dem Aufstande der Boxer allem Anscheine nach eine Gesamterhebung des chinesischen Volkes, aus der Revolte einer geheimen Sekte der offene Krieg von 360 Millionen Menschen geworden ist. [...]
Die Elsässer sind zur Abwechslung wieder Franzosen geworden. Die Franzosen stehen auf dem Standpunkt, daß damit alles beim alten geblieben sei, und sie haben recht.
Es bedarf keiner Rechtfertigung, daß ein Buch wie das des Abbé Godin „Ist Frankreich Missionsland?“ auch auf dem deutschen Büchermarkt erscheint. – Seit dem Mainzer Katholikentag und den aufrüttelnden Worten des Paters Ivo Zeiger sind, Gott dank, auch die deutschen Katholiken unruhiger geworden. Es war hohe Zeit; denn viel ist schon gewonnen, wenn wir die Situation richtig sehen. Dann erst können wir die rechten Mittel finden, um der drohenden Gefahr zu begegnen. [...]
„Vertrag zwischen den deutschen Bundesländern und der Französischen Republik zum Europäischen Fernsehkulturkanal“ vom 2. Oktober 1990 und „Gründungsvertrag der ARTE G.E.I.E“ vom 30. April 1991.
La situation de fait dans laquelle nous nous trouvons et les idées qui doivent nous guider au moment où nous allons participer au contrôle interallié de l'Allemagne et en même temps assumer l'administration de notre zone d'occupation sont exposées dans la note ci-jointe du 19 juillet 1945 annexée à toutes fins utiles.[...]
Die eingehenden Kisten werden im Arbeitshofe abgeladen und ausgepackt. Die ethnographischen Gegenstände werden hierbei auf einem Tisch unter dem Glasdach ausgebreitet, die Kisten in das Magazin, die Verpackungsmaterialien in verschlieszbare Mülltonnen verbracht. Es geschieht dies, um eine Verschleppung von Schmutz, Ungeziefer usw. in das Gebäude nach Möglichkeit einzuschränken. Die ethnographischen Gegenstände werden darauf in dem Sortierraum ausgebreitet, und daran schlieszt sich die meist langwierige Arbeit der Kontrolle der Stücke, ihres Vergleichs mit den mitunter vorhandenen Listen des Sammlers, die Aufstellung eigener Listen, die Verteilung auf die wissenschaftlichen Abteilungen und die Nummerierung an.
I. Politik der Viermächtekontrolle 1. Die Erhaltung der Einheit der alliierten Front ist eine Notwendigkeit. Die deutsche Hoffnung auf ein Wiedererstarken und eine Revanche klammert sich vor allem an den Gedanken, dass die Koalition bald zerbrechen wird.[...]
In dem dramatischen Ringen des deutschen Geistes um seine neue abendländische Mission spielt anregend und herausfordernd der französische Geist wieder die Rolle, die er schon in der Gotik für Deutschland hatte. (...) Gewiß ist diese Zusammenfassung keine erschöpfende Wertung der abendländischen Völkersymphonie. Italiener, Spanier, Slawen, die Skandinavier wie die Portugiesen sind aus ihr ebenso wenig wegzudenken wie die beiden großen Völker des Kontinents, von dem engen Zusammenhang der festländischen mit der englischen Kulturgeschichte ganz zu schweigen. Die Motive in dieser Symphonie geben aber in den entscheidenden Partien immer wieder Franzosen und Deutsche an. [...]
Dispositions Générales Art. 1er l’Ecole existante dans le local du ci devant Gymnase Laurentien à Cologne, Departement de la Roer, prendra à l’avenir le titre d’Ecole secondaire communale de premier dégré II. Independamment de cette école, il en sera établi une autre sous le nom d’Ecole secondaire communale de second dégré. Le batiment et dépendances du collège des Jesuites du ci-devant couvent de St. Maximin sont concédé à la Ville de Cologne pour l’usage de cette école [...]
T. W. Das bekannte Wort „Il n´y a plus de Pyrénées“, „es gibt keine Pyrenäen mehr“, hat seit gestern noch weniger Sinn als zuvor. Die Erschießung F r a n c i s c o F e r r e r s beweist, daß in Spanien, ähnlich wie in Rußland, auch heute noch Dinge möglich sind, die das übrige Europa erfreulicherweise nicht mehr kennt. Das europäische Empfinden verlangt, daß kein Bürger ohne Einhaltung gesetzlicher Formen gestraft werden kann, und selbst in jenen politisch wenig reifen Ländern, die man nicht erst zu nennen braucht, ist dem U e b e r m a ß der Willkür eine schützende Schranke gesetzt. In Spanien spottet Herr M a u r a über Gesetze und ähnlichen Formelkram, und dieser ehemalige „Liberale“ regiert wie ein asiatischer Satrap. [...]
Bis wohin erstreckt sich Europa? Vom Atlantischen Ozean bis zur Elbe? Bis zur sowjetischen Grenze? Bis zum Ural? Bis zum Stillen Ozean? Gehören nur die Länder des Gemeinsamen Marktes zu Europa, die neutralen Staaten Westeuropas nicht? Und was ist mit uns Osteuropäern, die wir uns lieber als Mitteleuropäer bezeichnen? [...]
The undersigned writers, comprising amongst them men and women of the most divergent political and social views, some of them having been for years ardent champions of good will towards Germany, and many of the extreme advocates of peace, are nevertheless agreed that Great Britain could not without dishonour have refused to take part in the present war. [...]
Am 27. Oktober gegen 4.00 Uhr nachmittags ritt der Kaiser von Charlottenburg ab und begab sich nebst seinen Generalen nach Berlin. Die Stadt war diesen Abend erleuchtet. Der Kaiser ritt wohl eine Stunde lang in derselben umher und begab sich sodann auf das königliche Schloß. Er bewohnte die Seite nach dem Lustgarten zu, und zwar die Kammern Friedrich Wilhelms II.[...]
Viel wichtiger sind für unsere Betrachtungen diejenigen Vorgänge universaler Beziehungen, in denen es gelingt, tatsächliche starke Einflüsse einer bestimmten menschlichen Gemeinschaft einer anderen innerhalb ihres menschlich verlaufenden Entwicklungsprozesses als in ständiger Entwicklung fortdauernd einzuimpfen.[...]
I used to think while these Round Tables were in progress, whether under the gilded ceilings of the Aldobrandini Palace or around the green table-cloths of the Council of Europe, that the task of the presiding officer is as exciting as it is unhuman. [...]
[…] Was bedeutet nun tatsächlich Europa für einen Ungarn, einen Tschechen, einen Polen? Von Anbeginn an gehörten diese Nationen zu jenem Teil Europas, dessen Wurzeln im römisch-katholischen Christentum liegen. An allen Phasen seiner Geschichte waren sie beteiligt. [...]