Schwul-lesbischer Aktivismus in (Post-)Jugoslawien: Eine historische Einbettung[1]
Von Aleksandar Ranković
Einführung
Dejan Nebrigić (1970–1999) gilt als erster offener Schwulenaktivist in Serbien. Der Theaterkritiker, Autor und Kriegsdienstverweigerer leistete mit seinem fast zehnjährigen Wirken für die Rechte von Schwulen und Lesben und gegen Krieg und Gewalt, einen erheblichen persönlichen Beitrag zum Widerstand gegen das nationalistisch-militaristische Regime von Slobodan Milošević. Und obwohl er in seinen Schriften selbst einmal betont hat, dass sein Leben keinesfalls stellvertretend für die „schwulen Schicksale in der Region“[2] stehen könne, so lässt sich sein Wirken jedenfalls in die größeren Entwicklungen des schwul-lesbischen Aktivismus im (post-)jugoslawischen Raum und damit auch in eine allgemeinere Geschichte (Post-)Jugoslawiens einordnen.
Zum Zeitpunkt, da der vorliegende Artikel in der serbischen Wochenzeitschrift „Vreme“ veröffentlicht wird, spielen Homosexualität und Homophobie nicht zum ersten Mal eine wichtige Rolle in der Öffentlichkeit: Schon 15 Jahre zuvor rangen die noch in ein und demselben Staat lebenden Schwulen und Lesben um mehr Rechte, mehr Sichtbarkeit, mehr Anerkennung und mehr Freiheit. Welche sind aber die langen Wege dieser schwul-lesbischen Aktivist:innen im ehemaligen Jugoslawien, die schließlich dazu führen konnten, dass „Homophobie vor Gericht“ gebracht werden konnte?
Der Artikel aus dem Jahr 1999 soll als roter Faden und veranschaulichendes Beispiel dienen, um den vielseitigen schwul-lesbischen Aktivismus im ehemaligen Jugoslawien in drei größere historische Kontexte einzubetten. Einerseits sollen dadurch die Rahmenbedingungen für einen solchen Aktivismus verdeutlicht, andererseits soll die Handlungsmacht der Akteur:innen präziser verortet werden, um das Bild ihrer kritischen Potentiale in der (post-)jugoslawischen Geschichte nachzuzeichnen.
Alternative und Subkultur im sozialistischen Jugoslawien
Obwohl es mit dem Aufbau Jugoslawiens nach sozialistischem Vorbild unter der Führung des Staatschefs Josip Broz Tito und dem Bund der Kommunisten Jugoslawiens (BdKJ) nach dem Zweiten Weltkrieg in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens erhebliche Modernisierungsversuche gab, blieb die Gesetzgebung im Hinblick auf Sexualität lange Zeit von diesen Anstrengungen unberührt.
Franko Dota hat mit seiner beispielhaften Forschung zur Geschichte der Homosexualität im sozialistischen Kroatien gezeigt, wie das jugoslawische Bundesministerium für Justiz schon 1949 in Erwägung gezogen hatte, homosexuelle Handlungen gänzlich zu entkriminalisieren. Dabei äußerten die beratenden Organe des jugoslawischen Bundesjustizministeriums die Ansicht, dass der „Schutz der Sexualmoral“ ein im Prinzip von der Bourgeoisie und ihren religiösen Institutionen belastetes Konzept sei, das in einer sozialistischen Gesellschaft keinen Platz mehr haben sollte. Ein moderner Staat müsse sich aus den sexuellen Beziehungen seiner Bürger:innen heraushalten. Man erörterte schließlich die Möglichkeit, das Schutzalter für sexuelle Handlungen unabhängig von der sexuellen Orientierung auf 14 Jahre herabzusetzen. Dieser frühe Liberalisierungsversuch scheiterte jedoch daran, dass sich das Bundesministerium schließlich von der gegenteiligen Einschätzung der jugoslawischen Polizei überzeugen ließ, die in Homosexuellen ein „kriminogenes Element der Gesellschaft“ sah. Als Resultat dieser polizeilichen Einschätzung wurden die bisherigen strafrechtlichen Regelungen angepasst: Fortan waren nur noch homosexuelle Handlungen zwischen Männern als „widernatürliche Unzucht“ (protivprirodni blud) unter Strafe gestellt. Frauen waren davon ausgenommen, obwohl die vorangegangenen Strafrechtsnormen keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern machten.[3] Mit dieser Entscheidung blieb jedenfalls die strafrechtliche Verfolgung von homosexuellen Männern im jugoslawischen Sozialismus auch weiterhin institutionalisiert.
Als Folge der jugoslawischen Verfassungsreform aus dem Jahr 1974 war die Kompetenz zur strafrechtlichen Gesetzgebung nun auf die Ebene der Teilrepubliken übergegangen. Dies führte 1977 dazu, dass die Teilrepubliken Slowenien, Kroatien, Montenegro sowie die Autonome Provinz Vojvodina homosexuelle Handlungen zwischen Männern vollständig entkriminalisierten.[4] Schwule Männer in Jugoslawien mussten nun also ein regionales Ungleichgewicht navigieren, um mit der uneinheitlichen Rechtsordnung zurechtzukommen. Obwohl diese strafrechtliche Liberalisierung nicht unbedingt eine größere gesellschaftliche Akzeptanz bedeutete, konnten sich in den 1980er-Jahren doch vor allem in Slowenien junge Schwule und Lesben unter dem Einfluss alternativer Bewegungen und Subkulturen wie Rock und Punk zunehmend organisieren. Daraus entwickelte sich im Jahr 1984 schließlich das erste schwul-lesbische Festival, das zwar mehrheitlich von schwulen Männern initiiert wurde, jedoch ausdrücklich auch die gesellschaftliche Situation der Lesben zum Thema hatte. Unter dem Titel Homoseksualnost in kultura (Homosexualität und Kultur) konzipierten die Organistor:innen ein mehrtätiges Festival in Ljubljana, das mit Konzerten, Filmvorführungen und Kunstausstellungen eine große Bandbreite an schwul-lesbischen Ausdrucksformen in der Kultur sichtbar machen sollte. Die Aktivist:innen hatten es sich zum Ziel gesetzt in die slowenische und jugoslawische Öffentlichkeit zu treten und auf die Interessen und Probleme von Schwulen und Lesben im Sozialismus aufmerksam zu machen. Wichtige und prägende Themen waren unter anderem die vollständige Entkriminalisierung von Homosexualität in ganz Jugoslawien (und damit eine ausgesprochene Solidarität mit den Schwulen und Lesben in den anderen Teilrepubliken) und die hochaktuelle, breite gesellschaftliche Aufklärung über HIV/AIDS.
Das Festival wurde nicht nur in der slowenischen und gesamtjugoslawischen Presse rezipiert, sondern fand auch im Ausland Anklang; das Magazin der Homosexuellen Initiative Wien schrieb dazu im Monat des Festivals beispielsweise: „Die befürchtete negative Reaktion der Öffentlichkeit sei ausgeblieben. Zwar wunderten sich viele Laibacher über die ungewöhnliche Präsenz des Themas in der Stadt und in den Medien, assoziierten sie jedoch sofort mit den modischen Alternativ-Trends, wie etwa Punk“.[5] Auch der slowenische Soziologe Roman Kuhar berichtete über zunächst eher zurückhaltende Reaktionen der jugoslawischen Presse, die ansonsten ziemlich negativ über Homosexualität berichtete.[6]
In diese Periode fällt auch der 12. Kongress des Bundes der Sozialistischen Jugend Sloweniens, der 1986 in Krško abgehalten wurde und sich vor allem den „Problemen der Jugendkultur“ verschrieben hatte. Der Kongress war insofern ein bedeutendes Ereignis, als er ein institutioneller Ausdruck davon war, dass weite Teile der organisierten Jugend für progressivere Tendenzen in der Partei standen. Die slowenischen Delegierten machten auf das Platzproblem der neu entstehenden Initiativen aufmerksam und plädierten dafür, vermehrt Räume für Konzerte und Kunst aus der „Subkultur“ zugänglich zu machen. Auch neue soziale Bewegungen sollten institutionalisierte Orte bekommen, an denen sie sich treffen und organisieren konnten. Die nicht unumstrittenen ideologischen Auseinandersetzungen innerhalb der Jugendorganisation waren zudem auf bundesjugoslawischer Ebene ausgetragen worden. Ein Jahr nach dem Kongress der slowenischen Sektion äußerte sich der Präsident des Bundes der Sozialistischen Jugend Jugoslawiens Hashim Rexhepi in der bundesweiten Tageszeitung Borba und bekräftigte: „Wir wollen, dass diese [neuen sozialen] Bewegungen ein integraler Bestandteil des Bundes der Sozialistischen Jugend werden. Immerhin ist auch der Sozialismus eine Bewegung.“[7] Damit war zumindest in den Jugendorganisationen der Ton für eine freiere Auseinandersetzung mit den „progressiven Elementen“ der Gesellschaft gesetzt, und es war auch den schwul-lesbischen Aktivist:innen mehr öffentlicher und institutioneller Raum möglich gemacht worden. Für die Schwulen und Lesben in Slowenien kann dies insofern als Erfolg gelten, als es der Schwulengruppe Magnus und ihrer lesbischen Schwestergruppe LL erlaubte, als eigenständige Sektionen im Studentischen Kulturzentrum (ŠKUC) in Ljubljana tätig zu werden.[8] Und obwohl die jugoslawische Gesellschaft weit davon entfernt war, die von ihnen geforderten rechtlichen Rahmenbedingungen für Schwule und Lesben zu schaffen, so sind doch aus diesen Auseinandersetzungen konkrete Räume entstanden, die dazu dienen konnten, Gleichgesinnte zusammenzuführen und ihnen die Möglichkeit zur Organisation, zum Formulieren von Geltungsansprüchen und damit zum Aktivismus zu geben.
Antimilitarismus und Feminismus im späten Jugoslawien
Noch bevor allerdings diese ersten konkreten Anliegen der schwul-lesbischen Gruppen in eine breitere jugoslawische Öffentlichkeit bzw. in die bundesjugoslawischen Institutionen getragen werden konnten, wurden sie vom aufziehenden Nationalismus und Militarismus schon wieder überschattet. Im Jahr 1990 fanden in den Teilrepubliken Slowenien, Kroatien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina die ersten Mehrparteienwahlen statt. Als im Zuge der Staatskrise am 27. Juni 1991 die ersten Panzer der Jugoslawischen Volksarmee in Slowenien einrückten, war noch nicht abzusehen, dass ein Prozess in Gang gesetzt worden war, der sich über das ganze letzte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts erstrecken sollte. Die ersten kritischen Momente des bewaffneten Konflikts, der daraufhin auf weite Teile des ehemaligen Jugoslawiens ausgedehnt wurde, mobilisierte zahlreiche Menschen, die sich der nationalistischen Kriegstreiberei entschlossen in den Weg stellten. In den urbanen Zentren der auseinanderfallenden Föderation sprossen schnell antimilitaristische Initiativen aus dem Boden, die auf den existierenden Strukturen der ökologischen und feministischen Bewegungen der 1980er-Jahre aufbauen konnten.[9] Mit den sich rasant wandelnden gesellschaftlichen Verhältnissen, die nun vom Kriegsalltag geprägt waren, veränderten sich auch die Probleme und Diskurse der schwul-lesbischen Gruppen in den jeweiligen Nachfolgestaaten. Andrea Špehar, eine führende kroatische Aktivistin, schrieb 1994 zur Lage der Lesben in Kroatien: „After the elections of May 1990 [...] the political situation for our movement was bad, so new women did not come to continue the work [...]. There were hopes for human rights and pluralism when the new government began. But it soon became clear that homosexuality was still to be invisible.”[10]
In diese Zeit fiel auch der vielseitige Aktivismus von Dejan Nebrigić, der über die Netzwerke des Belgrader Feminismus und Antimilitarismus seine Anfänge fand. Die Geschichte des schwul-lesbischen Aktivismus im (post-)jugoslawischen Raum ist nämlich nicht nur aufs engste mit der Geschichte der Frauenbewegung verflochten, sondern seine intersektionalen Verbindungen profitierten zudem von der noch (in Teilen) existierenden jugoslawischen gesellschaftlichen Infrastruktur. Obwohl in Ljubljana zunächst schwule Männer öffentlichkeitswirksam für schwul-lesbische Themen einstanden, übernahmen in den 1990er-Jahren zunehmend Frauen eine Führungsrolle im Kampf gegen Krieg, Frauenfeindlichkeit und Homophobie. Die in Belgrad ansässige feministisch-antimilitaristische Frauengruppe Žene u crnom (Frauen in Schwarz - ŽUC) bot desertierenden Männern von Beginn an einen Zufluchtsort. Dejan Nebrigić war einer dieser Kriegsdienstverweigerer, der sich dem antimilitaristischen Kampf der Frauen anschloss und mit vielen weiteren Schwulen und Lesben vor einer doppelten Aufgabe stand: Einerseits waren schwul-lesbische Gruppierungen eng mit den antimilitaristischen und feministischen Netzwerken im ehemaligen Jugoslawien verflochten, während sie andererseits um ihre ganz eigenen Geltungsansprüche in den (post-)jugoslawischen Gesellschaften rangen, die sich vor dem Hintergrund des andauernden Krieges in rasanter Geschwindigkeit veränderten.
Der Aktivist und Kriegsdienstverweigerer Bojan Aleksov schreibt über seine besondere Verbindung zu Feministinnen in Belgrad: „We became natural allies. ŽUC followed the segment of the feminist movement that did not seek to attain equality with men by joining traditionally masculine roles such as the military. On the contrary, they believed men must achieve equality with women by not exerting violence over women and not making use of the army, but rather through participating in the bringing up of children, in housework, care for the elderly and powerless, etc. This would be the first step not only for a society without soldiers (male or female), but also for a society without the militaristic values which produce war, oppression, discrimination and violence.”[11]
Hier wird deutlich, dass der intersektionale Charakter dieses Antimilitarismus darin gründet, dass Männer wie zum Beispiel die Aktivisten Dejan Nebrigić und Bojan Aleksov konkrete Alternativen zur militarisierten Männlichkeit verkörperten, indem sie sich der ständigen Verfügbarkeit für die Kriegsführung verweigerten. Frauen wie Staša Zajović und Lepa Mlađenović, die in feministisch-antimilitaristischen Gruppen organisiert waren, lehnten es wiederrum aus Prinzip ab, eine hörige Rolle in der Kriegsmaschine und „Heimatfront“ zu übernehmen, sondern formulierten ihren Aktivismus als konkreten Widerstand gegenüber diesen militarisierten Frauenrollen. Die intersektionalen Verbindungen waren also dadurch möglich geworden, dass schwul-lesbische Gruppen an die schon existierenden Räume von Feminist:innen anknüpfen konnten. Dejan Nebrigić steht dabei nicht nur mit seiner Person für diese alternative Männlichkeit, die sich dem Militär und seiner Massenmobilisierung aktiv widersetzt, sondern er formulierte sie auch provokant in einer Öffentlichkeit, die unter dem Einfluss von Miloševićs kriegstreiberischer Rhetorik keine Gnade mit Abweichlern kannte, die allesamt als Nestbeschmutzer und Volksverräter diffamiert wurden.
Der Krieg polarisierte jedoch auch die Aktivist:innen, weshalb die (post-)jugoslawischen Konflikte innerhalb dieser Gruppen in ihrer ganzen Bandbreite ausgetragen wurden: Sollten slowenische Schwule und Lesben nur auf die Situation in Slowenien achten, oder mussten auch andere schutzbedürftige Menschen aus dem vormals gemeinsamen Staat berücksichtigt werden? Waren kroatische Feministinnen ausschließlich für kroatische Frauen im Bosnienkrieg verantwortlich, oder sollten sie sich mit allen Frauen solidarisieren? Welcher besonderen Verantwortung (wenn überhaupt) sollten sich serbische Aktivist:innen in diesem Konflikt stellen? Ana Miškovska Kajevska hat in ihren Feldstudien beispielhaft gezeigt, wie sich Feministinnen aus Zagreb und Belgrad gegenseitig (aber auch untereinander) die Etiketten „Nationalismus“ bzw. „Antinationalismus“, „Jugoslawismus“ bzw. „Antijugoslawismus“, „Kommunismus“, oder „Revisionismus“ vorhielten.[12] Die teilweise heftigen Auseinandersetzungen über die (Selbst-)Verortung der Aktivist:innen zeichnet das Bild einer Zeit, in der die radikalen gesellschaftlichen Veränderungen auch in einer völligen Neuordnung von Zugehörigkeitskategorien und Referenzen ihren Ausdruck fanden. Fast alle Akteur:innen waren nun unausweichlich dazu gezwungen, ihre Zugehörigkeiten und Loyalitäten entlang der neu aufgestellten nationalen, ethnischen, religiösen oder kulturellen Grenzen auszuhandeln. Die Tragik des Auseinanderreißens von Lebenswirklichkeiten drückte die lesbische Aktivistin Lepa Mlađenović 1997 so aus: „The war makes a hierarchy of survival needs. The right to be alive and the right to survive become the only urgency. This is a fact in countries at war and in the regions of war zones: there is no space for naming identities […]. Lesbians do not have many options. Some of them join the nationalist machinery, others refuse to participate and either become apolitical or, if they can, they leave the country. Only a few feminist lesbians, only if they feel a minimum security, remain to try to understand the complexity of coming out as a lesbian, as feminist and as anti-fascist in wartime.”[13]
Schwul-lesbischer Aktivismus im Postsozialismus
Die jugoslawische Erfahrung endete in den jeweiligen Nachfolgestaaten zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Während in Slowenien, Kroatien und Mazedonien der gemeinsame Referenzpunkt „Jugoslawien“ schon 1991 aus dem öffentlichen (Selbst-)Bewusstsein gedrängt wurde, wirkte er in Serbien und Montenegro bis in das Jahr 2003 nach. Der vormals gemeinsame Staat Jugoslawien wurde in den Nachfolgestaaten zu einer Fremderzählung. In den Nachfolgestaaten, die bis dahin homosexuelle Handlungen noch kriminalisiert hatten (Serbien, Bosnien-Herzegovina, Kosovo, Mazedonien), wurden die betreffenden Strafgesetze im Laufe der 1990er-Jahre abgeschafft. Der Systemwandel brachte jedoch nicht in allen Nachfolgestaaten die erhofften Veränderungen und führte bei einem großen Teil der Bevölkerung im (post-)jugoslawischen Raum zu Enttäuschungen. Wie Boris Buden pointiert festhielt, machte dieser anhaltende Zustand der Entrüstung im Postsozialismus aus der versprochenen Demokratie „ein angestrebtes Ziel und ein verlorenes Objekt“[14] zugleich. Obwohl die Gesetzgebung nämlich im Hinblick auf „sexuelle Minderheiten“ entlang des technokratischen Vokabulars der Demokratisierung bzw. Transition angepasst wurde, blieb und bleibt Homophobie ein wesentlicher Bestandteil der Alltagserfahrung von Schwulen und Lesben. Diese Widersprüche der Transformationszeit beschreibt Dejan Nebrigić im Jahresbericht seiner Kampanja protiv homofobije (Kampagne gegen Homophobie) im Jahr 1998 wie folgt: „In Hinblick auf den Krieg im ehemaligen Jugoslawien und den wachsenden Nationalismus, Machismus, Patriarchalismus kam es in Serbien nach dem Fall des Einparteiensystems, wie auch in anderen Ländern, in denen das System des Realsozialismus zugrunde ging, nicht zu einem Rückgang an Homophobie [...]. Obwohl Homosexualität offiziell entkriminalisiert wurde und nicht mehr als Straftat gewertet wird, hat die Aufhebung dieses Gesetzes im wirklichen Leben zu keinerlei Erleichterungen für Schwule und Lesben geführt. Die Repression gegenüber Schwulen und Lesben fühlt man bei jedem Schritt: angefangen von der Straßenprügel, über die Diskriminierung am Arbeitsplatz, bis hin zu den Überführungen zu sogenannten ‚Informationsgesprächen‘ bei der Polizei.“[15]
Als am 30. Juni 2001 die erste Pride in Serbien stattfand, kam es in der Belgrader Innenstadt zu brutalen Übergriffen auf Schwule und Lesben durch rechtsradikale Gruppierungen und chauvinistische Fußballfans. Diese gewalttätigen Angriffe wurden in der ganzen Region rezipiert. Bilder von blutverschmierten Demonstrant:innen und prügelnden Hooligans erzeugten große Rückkopplungen auf andere schwul-lesbische Aktivist:innen in der Region. Der kroatische Soziologie Pavao Parunov schrieb zur Wirkmacht dieses Ereignisses: „Das war der Schlüsselmoment, wenn nicht sogar der allerbedeutendste, denn uns wurde dann klar, [...] dass das überall geschehen würde. Das heißt, dass das jetzt nicht nur eine Frage für Belgrad ist, sondern für jeden Ort, an dem wir es versuchen würden.“[16] Auch in Zagreb mussten die Organisator:innen und Teilnehmer:innen der ersten kroatischen Pride, die fast genau ein Jahr später am 29. Juni 2002 stattfinden konnte, von Polizisten geschützt werden. Rechtsradikale Gruppierungen verbreiteten ungestört Vernichtungsfantasien im öffentlichen Raum, indem sie T-Shirts mit der Aufschrift Pedere u logore (Schwuchteln in die Lager) trugen – auch hier musste die Polizei eingreifen.
Im Zuge eines immer stärker werdenden Engagements und einer anhaltenden Präsenz der Europäischen Gemeinschaft (bzw. später der Europäischen Union) in den (post-)jugoslawischen Nachfolgestaaten professionalisierten sich auch bestimmte soziale Bewegungen. Durch die stetige Formalisierung im Rahmen von NGOs entstanden zunehmend Akteure, die in der neuen Logik der zivilgesellschaftlichen Entwicklung funktionierten. In diesem Zusammenhang wurden auch Begriffe wie „Europäisierung“ und „Demokratisierung“ zu Schlagwörtern des politischen Alltagsdiskurses. Im Hinblick auf die fehlenden Erweiterungs- bzw. Integrationschancen und insbesondere auf die mangelnde Korrektivwirkung der europäischen Institutionen auf politische Entwicklungen in der Region erzeugte die europäische Perspektive zunehmend Enttäuschungen, die auch im schwul-lesbischen Aktivismus ihre Spuren hinterlassen haben. Die Forschung von Piro Rexhepi zeigt, wie westliche Demokratisierungsdiskurse im Kosovo geformt wurden: „the campaigns for the rights of the LGBT community in Eastern Europe [...] are used as a means of positioning these postsocialist spaces as the ones in need of rescue from non-Western, extra-EU, non-capitalist, and ‘bad’ Islamic cultural influences.”[17] Die Komplexität der Diskriminierungsformen zeigt sich darin, dass Schwule und Lesben bzw. queere Menschen aus den postjugoslawischen Gesellschaften in eine Doppelbelastung gerieten: Einerseits wurden sie nämlich schon in ihrem direkten Umfeld oft aufgrund ihrer Sexualität ausgegrenzt, während sie andererseits gleichzeitig von westlichen Beobachter:innen als Teil der „rückständigen“ und „unaufgeklärten Balkanstaaten“ vorverurteilt wurden.[18] Auch die ethnografischen Studien von Adelita Selmić zeigen das oftmals in Enttäuschung und Unmut gegenüber der EU gegründete Misstrauen gegenüber queeren Themen, die als „westliche Importe“ verstanden werden.[19] Hier zieht sich der Topos der Homosexualität als „internationale Verschwörung“, der schon in den frühen 1990er-Jahren aktiv gestreut wurde, bis weit in die Gegenwart der postjugoslawischen Gesellschaften hinein – denn dass schwul-lesbische und queere Aktivist:innen noch heute als bezahlte Agenten aus dem Ausland diffamiert werden, ist keine Randerscheinung. Die Brüche und Konflikte in den unterschiedlichen Diskursen über schwul-lesbischen Aktivismus und Europäisierung in den postjugoslawischen Gesellschaften werden dabei auf ähnliche Weise artikuliert.
Obwohl die Probleme und Rahmenbedingungen für schwul-lesbischen Aktivismus im (post-)jugoslawischen Raum regionale Unterschiede aufweisen, reicht es nicht, diesen Aktivismus in seinen nationalen Grenzen zu lesen. Auch wenn die Nachfolgestaaten ihre Partikularitäten in der Auseinandersetzung mit Homophobie und schwul-lesbischem Aktivismus aufweisen, so ist doch die intraregionale Vernetzung von Aktivist:innen eine der wenigen politisierten (post-)jugoslawischen Erfahrungen, die auch in die jüngeren Generationen hineingetragen werden. Besonders aus dieser Perspektive wird die Einbettung des schwul-lesbischen bzw. queeren Aktivismus in eine breitere (post-)jugoslawische Geschichte deutlich.
Dejan Nebrigić konnte diese aktuellsten Nachwirkungen seines Engagements nicht mehr selbst erleben. Er wurde am 29. Dezember 1999 von seinem Exfreund, der aufgrund seiner Homosexualität unter erheblichem familiärem Druck stand, in Pančevo ermordet. Erst ein Jahr zuvor hatte Nebrigić gemeinsam mit Lepa Mlađenović die in Serbien aktive Organisation „Kampagne gegen Homophobie“ gegründet. Seine Biografie veranschaulicht die Wirksamkeit eines Aktivismus, den er bis an seine persönlichen Grenzen des Erträglichen strapazierte. Zu einer Verurteilung in der von Nebrigić angestrengten Causa „Homophobie vor Gericht“ kommt es nicht. Der Mörder von Dejan Nebrigić wird erst 2002 zu einer vierjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.
Fazit: Die langen Wege der Queerness
Die langen Wege der Queerness im (post-)jugoslawischen Raum zeigen sich insbesondere in den drei größeren Kontexten, die hier ausgebreitet wurden: die Ebenen „Subkultur“, „Antimilitarismus“ und „Postsozialismus“ beleuchten verschiedene Aspekte und Zeitlichkeiten eines bisher wenig historisierten Aktivismus, der keinesfalls nur die sexuelle Differenz seiner Akteur:innen zum Thema hatte, sondern sein kritisches Potential immer auch aus konkreten politischen Umständen schöpfte. Der Fall von Dejan Nebrigić veranschaulicht die gesellschaftliche Verortung des schwul-lesbischen Aktivismus in besonderem Maße, indem die zahlreichen Schnittstellen seines Wirkens mit den übergreifenden Problemen der postsozialistischen bzw. (post-)jugoslawischen Gesellschaften sichtbar werden. Dabei werden Fragen nach dem Zusammenhang zwischen Nationalismus, Militarismus und Männlichkeitsbildern diskutiert, aber auch intersektionale Perspektiven zu Feminismus und Queerness eröffnet. Auch die anhaltenden Nachwirkungen von Sozialismus und Jugoslawismus spielen als zusätzliche Ebenen der Analyse eine bedeutende Rolle. Gleichzeitig wird hier deutlich, wie Homophobie nicht nur als abstrakte Kategorie in der politischen Auseinandersetzung erscheint, sondern insbesondere eine brutale Alltäglichkeit für Schwule und Lesben darstellt, der sie sich sowohl im Aktivismus als auch im persönlichen Leben immer wieder widersetzen müssen.
Die radikalen gesellschaftlichen Veränderungen in (Post-)Jugoslawien wirkten sich in besonderem Maße auch auf die Lebenswirklichkeit von Schwulen und Lesben aus. Der schwul-lesbische Aktivismus zeichnete sich nicht durch eine geradlinige Entwicklung in einem uniformen Demokratisierungsprozess aus, sondern artikulierte sich vor allem in Brüchen und verwickelte sich – so wie auch die meisten Protagonist:innen dieser Zeit – in den Widersprüchlichkeiten einer rasanten Transformation. Wenngleich die Probleme von Schwulen und Lesben im Sozialismus andere waren als im Kapitalismus oder im Postsozialismus, so muss doch festgehalten werden, dass Sexualität nicht nur eine Frage von Lebensstil und persönlicher Befindlichkeit ist, sondern tief in den Gräben der gesellschaftlichen Verwerfungen steckt. Es liegt an uns, nach dem oft nur scheinbar Unsichtbaren zu fragen.
[1] Essay zur Quelle: Jelena Grujić: „Homophobie vor Gericht“, Artikel aus der serbischen Wochenzeitschrift „Vreme“ (Nr. 463), 20. November 1999, S. 16–17, in: Themenportal Europäische Geschichte, 2022, URL: <https://www.europa.clio-online.de/quelle/id/q63-76100>.
[2] Diese Formulierung findet sich in Dejan Nebrigićs Text Lično/političko, in: Miloš Urošević (Hrsg.), Dejan Nebrigić. Buntovnik sa razlogom, Belgrad 2009, S. 105.
[3] Siehe: Helena Puljiz, Kad partija raspravlja o seksualnom moralu, in: XXZmagazin, URL: <https://www.xxzmagazin.com/kad-partija-raspravlja-o-seksualnom-moralu> (14.6.2021); Franko Dota, Javna i politička povijest muške homoseksualnosti u socijalističkoj Hrvatskoj 1945–1989, Diss. Universität Zagreb 2017.
[4] Die zum Teil sehr unterschiedlich geführten Debatten zur Entkriminalisierung von Homosexualität lassen auch den föderalen Charakter des jugoslawischen Staates der 1970er-Jahre erkennen. In Slowenien artikulierte sich diese Debatte nämlich hauptsächlich in juristischen Kreisen unter besonderem Einfluss des Rechtswissenschaftlers Ljubo Bacvon. In Kroatien wiederum war es die Kroatische Ärztekammer, die 1973 die „Homosexualität“ aus ihrer Liste mentaler Krankheiten gestrichen hatte, nachdem auch die American Psychiatric Association diese in ihrem Leitfaden nicht mehr als „Geisteskrankheit“ anführte.
[5] Marek, Schwul in Slowenien, in: Lambda Nachrichten. Zeitschrift der Homosexuellen Initiative Wien, 6.7.1984, S. 39.
[6] Siehe: Roman Kuhar, Media Representations of Homosexuality. An Analysis of the Print Media in Slovenia, 1970–2000, Ljubljana 2003, S. 26–36.
[7] Zitiert nach: Ljubica Spasovska, The Last Yugoslav Generation. The Rethinking of Youth Politics and Cultures in Late Socialism, Manchester 2017, S. 126.
[8] In einer früheren Fassung enthielt der Beitrag an dieser Stelle folgenden Satz: „Damit waren diese schwul-lesbischen Gruppierungen zumindest formal unter die Schirmherrschaft des Bundes der Sozialistischen Jugend Sloweniens – und damit auch der föderalisierten Architektur des sozialistischen Staates – getreten.“ Nach der Sichtung neu zugänglicher Quellen, kann der Autor diesen Satz nicht mehr zweifelsfrei stehen lassen.
[9]Zoran Oštrić, Ekološki pokret u Jugoslaviji. Građa za proučavanje razdoblja 1971–1991, in: Socijalna ekologija 1 (1992), S. 83–104, hier S. 97; Ana Miškovska Kajevska, Feminist Activism at War. Belgrade and Zagreb Feminists in the 1990s, New York 2017, S. 27 ff.
[10] Andrea Špehar, Lesbians in Croatia, in: WRI Women. The Newsletter of the Women’s Working Group of War Resisters International, 15 (1994), S. 22–24, hier S. 22 f.
[11] Bojan Aleksov, Resisting the Wars in the Former Yugoslavia: Towards an Autoethnography, in: Bojan Bilić / Vesna Janković (Hrsg.), Resisting the Evil. [Post-]Yugoslav Anti-War Contention, Baden-Baden, S. 105–126, hier S. 112.
[12] Miškovska Kajevska, Feminist Activism, S. 172–179.
[13] Lepa Mlađenović, Notes of a Feminist Lesbian during Wartime, in: The European Journal of Women’s Studies, 8:3 (2001), S. 381–391, hier S. 384.
[14] Boris Buden, Zone des Übergangs. Vom Ende des Postkommunismus, Frankfurt am Main 2009, S. 46.
[15] Dejan Nebrigić (Hrsg.), Kampanja protiv homofobije bilten br. 1–6, Belgrad 1998, S. 36.
[16] Zitiert nach: Marko Jurčić (Hrsg.), 15 godina borbe za slobodnije društvo, Zagreb 2016, S. 47.
[17] Piro Rexhepi, The Politics of (Post)Socialist Sexuality: American Foreign Policy in Bosnia and Kosovo, in: Dijana Jelača, Maša Kolanović, Danijela Lugarić (Hrsg.), The Cultural Life of Capitalism in Yugoslavia. (Post)Socialism and Its Other, Cham 2017, S. 243–261.
[18] Hierbei handelt es sich um bekannte Formen des Balkanismus (siehe z.B. Maria Todorova).
[19] Adelita Selmić, On the Other Side of an Ethnocratic State? LGBT Activism in Post-Dayton Bosnia and Herzegovina, in: Bojan Bilić (Hrsg.), LGBT Activism and Europeanisation in the Post-Yugoslav Space. On the Rainbow Way to Europe, London 2016, S. 205–230.
Literaturhinweise:
Bojan Bilić & Marija Radoman (Hrsg.), Lesbian Activism in the (Post-)Yugoslav Space, London 2019.
Zvonimir Dobrović / Gordan Bosanac (Hrsg.), Usmena povijest homoseksualnosti u Hrvatskoj, Zagreb 2007.
Saša Gavrić / Jasmina Čaušević, From Demedicalisation to Same-Sex Marriage: A Contemporary LGBT History of the Western Balkans, Belgrad 2021.
Piro Rexhepi, From Orientalism to Homonationalism: Queer Politics, Islamophobia and Europeanization in Kosovo, in: Southeastern Europe, 40 (2016), S. 32–53.
Suzana Tratnik, Lezbični aktivizem po korakih, Ljubljana 2013.
[1] Essay zur Quelle: Jelena Grujić: „Homophobie vor Gericht“, Artikel aus der serbischen Wochenzeitschrift „Vreme“ (Nr. 463), 20. November 1999, S. 16–17, in: Themenportal Europäische Geschichte, 2022, URL: <https://www.europa.clio-online.de/quelle/id/q63-76100>.
[2] Diese Formulierung findet sich in Dejan Nebrigićs Text Lično/političko, in: Miloš Urošević (Hrsg.), Dejan Nebrigić. Buntovnik sa razlogom, Belgrad 2009, S. 105.
[3] Siehe: Helena Puljiz, Kad partija raspravlja o seksualnom moralu, in: XXZmagazin, URL: <https://www.xxzmagazin.com/kad-partija-raspravlja-o-seksualnom-moralu> (14.6.2021); Franko Dota, Javna i politička povijest muške homoseksualnosti u socijalističkoj Hrvatskoj 1945–1989, Diss. Universität Zagreb 2017.
[4] Die zum Teil sehr unterschiedlich geführten Debatten zur Entkriminalisierung von Homosexualität lassen auch den föderalen Charakter des jugoslawischen Staates der 1970er-Jahre erkennen. In Slowenien artikulierte sich diese Debatte nämlich hauptsächlich in juristischen Kreisen unter besonderem Einfluss des Rechtswissenschaftlers Ljubo Bacvon. In Kroatien wiederum war es die Kroatische Ärztekammer, die 1973 die „Homosexualität“ aus ihrer Liste mentaler Krankheiten gestrichen hatte, nachdem auch die American Psychiatric Association diese in ihrem Leitfaden nicht mehr als „Geisteskrankheit“ anführte.
[5] Marek, Schwul in Slowenien, in: Lambda Nachrichten. Zeitschrift der Homosexuellen Initiative Wien, 6.7.1984, S. 39.
[6] Siehe: Roman Kuhar, Media Representations of Homosexuality. An Analysis of the Print Media in Slovenia, 1970–2000, Ljubljana 2003, S. 26–36.
[7] Zitiert nach: Ljubica Spasovska, The Last Yugoslav Generation. The Rethinking of Youth Politics and Cultures in Late Socialism, Manchester 2017, S. 126.
[8] Zoran Oštrić, Ekološki pokret u Jugoslaviji. Građa za proučavanje razdoblja 1971–1991, in: Socijalna ekologija 1 (1992), S. 83–104, hier S. 97; Ana Miškovska Kajevska, Feminist Activism at War. Belgrade and Zagreb Feminists in the 1990s, New York 2017, S. 27 ff.
[9] Andrea Špehar, Lesbians in Croatia, in: WRI Women. The Newsletter of the Women’s Working Group of War Resisters International, 15 (1994), S. 22–24, hier S. 22 f.
[10] Bojan Aleksov, Resisting the Wars in the Former Yugoslavia: Towards an Autoethnography, in: Bojan Bilić / Vesna Janković (Hrsg.), Resisting the Evil. [Post-]Yugoslav Anti-War Contention, Baden-Baden, S. 105–126, hier S. 112.
[11] Miškovska Kajevska, Feminist Activism, S. 172–179.
[12] Lepa Mlađenović, Notes of a Feminist Lesbian during Wartime, in: The European Journal of Women’s Studies, 8:3 (2001), S. 381–391, hier S. 384.
[13] Boris Buden, Zone des Übergangs. Vom Ende des Postkommunismus, Frankfurt am Main 2009, S. 46.
[14] Dejan Nebrigić (Hrsg.), Kampanja protiv homofobije bilten br. 1–6, Belgrad 1998, S. 36.
[15] Zitiert nach: Marko Jurčić (Hrsg.), 15 godina borbe za slobodnije društvo, Zagreb 2016, S. 47.
[16] Piro Rexhepi, The Politics of (Post)Socialist Sexuality: American Foreign Policy in Bosnia and Kosovo, in: Dijana Jelača, Maša Kolanović, Danijela Lugarić (Hrsg.), The Cultural Life of Capitalism in Yugoslavia. (Post)Socialism and Its Other, Cham 2017, S. 243–261.
[17] Hierbei handelt es sich um bekannte Formen des Balkanismus (siehe z.B. Maria Todorova).
[18] Adelita Selmić, On the Other Side of an Ethnocratic State? LGBT Activism in Post-Dayton Bosnia and Herzegovina, in: Bojan Bilić (Hrsg.), LGBT Activism and Europeanisation in the Post-Yugoslav Space. On the Rainbow Way to Europe, London 2016, S. 205–230.
Literaturhinweise:
Bojan Bilić & Marija Radoman (Hrsg.), Lesbian Activism in the (Post-)Yugoslav Space, London 2019.
Zvonimir Dobrović / Gordan Bosanac (Hrsg.), Usmena povijest homoseksualnosti u Hrvatskoj, Zagreb 2007.
Saša Gavrić / Jasmina Čaušević, From Demedicalisation to Same-Sex Marriage: A Contemporary LGBT History of the Western Balkans, Belgrad 2021.
Piro Rexhepi, From Orientalism to Homonationalism: Queer Politics, Islamophobia and Europeanization in Kosovo, in: Southeastern Europe, 40 (2016), S. 32–53.
Suzana Tratnik, Lezbični aktivizem po korakih, Ljubljana 2013.