Eine Entente Cordiale für den Schutz Der Heimat? Europäische Kooperationsversuche von Landschafts- und HeimatschützerInnen vor dem Ersten Weltkrieg[1]
Anette Schlimm
[Frühere Version des Artikels: 2015]
Vom 17. bis zum 20. Oktober 1909 tagte in Paris der erste Congrès International pour la Protection des Paysages, oder, wie er von den deutschen Teilnehmern genannt wurde: der erste Internationale Heimatschutzkongreß.[2] Auf Einladung der französischen Société pour la Protection des Paysages trafen sich vier Tage lang VertreterInnen verschiedener europäischer Vereinigungen, die sich der Traditions- und Landschaftsbewahrung verschrieben hatten. Sie berichteten einander über ihre jeweiligen Probleme und Erfolge und knüpften Kontakte. Bereits drei Jahre später, im Juni 1912, fand in Stuttgart erneut ein Kongress dieser Art statt, diesmal auf Einladung des deutschen Bundes Heimatschutz. Nicht nur VertreterInnen der verschiedenen europäischen Verbände reisten dafür an, sondern auch Abgesandte der nationalen Regierungen. Sogar Japan hatte einen Vertreter geschickt, um von den Erfahrungen der EuropäerInnen zu profitieren.[3]
Diese Kooperationsversuche zwischen (vornehmlich) europäischen Traditions-, Heimat- und LandschaftsschützerInnen sind bislang in der Forschung noch kaum beachtet worden.[4] Denn meistens wurden die entsprechenden Ideen, Vereine und Initiativen, die sich um 1900 in vielen europäischen Ländern entwickelten, als Teil der nationalen Geschichte untersucht und interpretiert. Dieser Essay geht von der Beobachtung aus, dass die Bewahrung von Traditionen, Landschaft und historischen Bauten keineswegs ein exklusiv deutsches Phänomen war, sondern dass es ähnliche Initiativen in vielen (nicht nur) europäischen Ländern gab. Die beiden europäischen Kongresse, die vor dem Ersten Weltkrieg stattfanden, zeigen, dass die VertreterInnen der (in der Regel) national ausgerichteten bewahrenden Bewegungen[5] eine grenzüberschreitende Kooperation oder gar eine „entente cordiale internationale“ für den Heimatschutz[6] anstrebten, wie es Hugo Conwentz[7], offizieller Vertreter Preußens, auf dem Pariser Kongress ausdrückte. Gerade diese Versuche, über internationale bzw. europäische Kongresse eine Kooperation von Initiativen des Heimat- und Naturschutzes zu erzielen, ist ein Hinweis auf die überaus ambivalenten Tendenzen der Europäisierung in der Hochmoderne. Denn diese Initiativen hatten einerseits eine partikularistische Stoßrichtung; ging es ihnen doch um die Bewahrung ihres jeweils nationalen natürlichen und kulturellen Erbes. Andererseits bemühten sie sich darum, europäische Gemeinsamkeiten zu finden. Gleichzeitig liegen die Ambivalenzen auch in der Deutung dieser Bewegungen; wurden (und werden) sie doch weitgehend als fortschrittskritisch eingeschätzt, obwohl die ProtagonistInnen der Bewegungen sich durchaus als GestalterInnen eines (gleichwohl regulierungsbedürftigen) Fortschritts verstanden.
Den aufgeworfenen Problemen werde ich im Folgenden anhand des deutschen und englischen Beispiels nachgehen. In beiden Ländern ging die Initiative zur Bewahrung der „Heimat“ bzw. der „Places of Historic Interest or Natural Beauty“[8] in erster Linie von unterschiedlichen Vereinen aus. Während die deutschen Initiativen jedoch schnell den Schulterschluss mit Behörden und Regierungen suchten, blieben die englischen preservationists auf relativer Distanz zum Staat. Sowohl die englischen als auch die deutschen Initiativen hatten Vorbildcharakter für andere europäische Bewegungen, sodass sie unter Umständen als Blaupausen für die bewahrenden Bewegungen insgesamt verstanden werden können.
Die Heimatschutzbewegung in Deutschland ist lange Zeit als Indiz für die ambivalente Modernisierung um 1900 beschrieben worden, als Element der bürgerlichen Kritik an Fortschritt, Modernisierung und großstädtischem Leben sowie als Bestandteil der Idealisierung der scheinbar untergehenden ländlichen Welt. Die Heimatschutzbewegung erwies sich spätestens ab den 1920er-Jahren als anschlussfähig an völkisches Gedankengut, weshalb sie als kultureller Wegbereiter des Nationalsozialismus interpretiert wurde.[9] Seit den 1990er-Jahren wurden jedoch komplexere Interpretationen vorgelegt, etwa, dass die Idee der Heimat zu einem politischen Argument wurde, wodurch sie zur Regionalisierung von Nation und zur Nationalisierung der Region gleichermaßen beitrug. Gleichzeitig wurde die These von der Anschlussfähigkeit an den Nationalsozialismus differenziert. Denn gerade die regionale Prägung des Heimatbegriffs und die föderale Organisation der Heimatschutzbewegung passten mit dem nationalsozialistischen Zentralismus nur bedingt zusammen.[10]
Die britische Forschung zu den englischen preservationists, den Bewegungen zur Bewahrung historischer und natürlicher Denkmäler sowie Landschaften, arbeitete deren wichtige Rolle bei der Ästhetisierung und Idealisierung des ländlichen England heraus, besonders für die Konstruktion einer spezifischen nationalen Identität, der „Englishness“. Ab der Wende zum 20. Jahrhundert, vor allem aber in der Zeit zwischen den Weltkriegen, sei diese fortschrittsskeptische und modernitätsfeindliche Ausrichtung in der britischen Politik besonders einflussreich geworden.[11] Die wohl umfassendste These stammt von Martin J. Wiener, der einen Zusammenhang zwischen der Konstruktion von Englishness und dem Verlust der britischen Vormachtstellung im Laufe des 20. Jahrhunderts herstellt: Der Wille zu Innovation und Fortschritt sei durch die Ideologie der Englishness verdrängt worden.[12] Diese recht eindimensionale Sichtweise wurde allerdings in den letzten Jahren mehr und mehr in Frage gestellt, indem die politische und gesellschaftliche Polyvalenz der keineswegs homogenen Bewegungen herausgestellt wurde.[13]
Sowohl in Deutschland als auch in Großbritannien wurden um 1900 Verbände und Vereine gegründet, die sich die Bewahrung des Alten und Traditionellen auf die Fahnen geschrieben hatten. Am 30. März 1904 trafen sich in Dresden rund 150 Interessierte – größtenteils Architekten und andere Akademiker, Vertreter von Behörden, Vereinigungen und Hochschulen, auch einige bürgerliche Frauen – und gründeten den Bund Heimatschutz. Dieser Verein sollte „die deutsche Heimat in ihrer natürlichen und geschichtlich gewordenen Eigenart […] schützen“, wie es in der verabschiedeten Satzung hieß. Man einigte sich auf erste Arbeitsschwerpunkte: Denkmal- und Naturschutz sowie die Pflege von Brauchtum und Volkskunst.[14] Der Bund sollte bereits existierende Initiativen als Dachverband vereinen, aber auch Einzelpersonen die Möglichkeit zum Engagement bieten.
In Großbritannien gab es bis in die Zwischenkriegszeit keinen Dachverband der preservationists. Die Vereine, die sich seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts gegründet hatten, waren oft geografisch oder thematisch sehr eng fokussiert, wie etwa die Lake District Defence Society, die sich 1883 formierte, um die Verschandelung der nordenglischen Landschaft zu verhindern, oder die Society for the Protection of Birds (1889).[15] Der bis heute bekannteste Verband ist der National Trust for Places of Historic Interest or Natural Beauty (National Trust), gegründet im Jahr 1894. Der National Trust trat im öffentlichen Interesse auf und kaufte und übernahm historisch bedeutende oder landschaftlich besonders schöne Orte, um sie vor Veränderungen zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.[16] Die GründerInnen waren mehrheitlich liberale PhilanthropInnen, die diese Orte nicht nur erhalten wollten. Sie erhofften sich zudem einen sozialreformerischen Nutzen: Die Menschen sollten hier den Nöten und Sorgen des Alltags entfliehen können.[17]
Auch den VertreterInnen der deutschen Heimatschutzbewegung ging es nicht nur um den Schutz konkreter Bauwerke, Landschaftsschönheiten oder Traditionsbestände. Vielmehr wollten sie die deutsche Gesellschaft durch den Erhalt der „Heimat“ moralisch erneuern. „Protzentum, Gigerltum, Sinnenstumpfheit, Freude an der Zerstörung und Raubbau“, gleichgesetzt mit der „Herrschsucht der Industrie“, müssten durch die Pflege der „Heimat als Gefäß unserer Volksseele“ in Schach gehalten werden, so Paul Schultze-Naumburg, der erste Vorsitzende des Bundes Heimatschutz.[18] Und Ernst Rudorff, Komponist und einer der Initiatoren der Heimatschutzbewegung in Deutschland, warnte in seiner 1897 veröffentlichten Schrift Heimatschutz, dass durch die Tendenz, alles der „Erzielung materieller Vorteile“ unterzuordnen, die Heimat zerstört und der Unterschied zwischen Stadt und Land verwischt werde, was dem Sozialismus Tür und Tor öffne.[19] Es ginge allerdings zu weit, die deutsche Heimatschutzbewegung auf einzelne Theoretiker des Heimatschutzes wie Rudorff und Schultze-Naumburg zu reduzieren. Die deutsche Bewegung war heterogener, als eine ideengeschichtliche Perspektive das zu zeigen vermag.[20]
Die englischen preservationists nahmen ebenso die Gewinnsucht und das Eigeninteresse ins Visier, doch führte es bei ihnen zu einer ganz anderen Form von Modernitätskritik und Bewahrung. Sie vertraten häufig eine Position, die gegenüber dem wirtschaftlichen Interesse von LandbesitzerInnen die Rechte des Gemeinwesens stärkte, vor allem traditionelle Wege- und Nutzungsrechte. Schon die Vorgängerorganisation des National Trust, die Commons Preservation Society (CPS), kämpfte dagegen an, dass in ländlichen Gebieten die letzten verbliebenen öffentlich nutzbaren Flächen – die commons – durch private LandbesitzerInnen eingehegt und somit der landwirtschaftlichen Wertschöpfung unterworfen wurden. Verbündete in diesem Kampf waren interessanterweise die britischen Wandervereine, die für den Erhalt der öffentlichen Überwegungsrechte, zum Beispiel im Lake District, kämpften, während die deutschen HeimatschützerInnen dem Tourismus sehr kritisch gegenüberstanden.
Wichtige Unterschiede zeigten sich, wo es um die Funktionen der zu bewahrenden Räume ging. Die modernitätskritische Haltung der deutschen HeimatschützerInnen kontrastierte Heimat, Tradition und Gemeinwohl mit den negativ wahrgenommenen Folgen der industriellen Moderne. Die idealisierten ländlichen Gebiete sollten als Heimat erhalten bleiben und vor den Veränderungen, die aus der Großstadt zu kommen schienen, geschützt werden. Als Residuen einer alten Ordnung sollten sie dazu dienen, die gesellschaftliche Ordnung als Ganze zu erneuern. Das ländliche England wurde hingegen als ein komplementärer Raum zur Gegenwart und ihren Problemen gesehen. Robert Hunter, chairman des Executive Committee des National Trust, formulierte es so:
„Both [the antiquarian and the lover of nature] desire to perpetuate something which is apart from the life of the present, something which, on the one hand, speaks of the continuity of the human race, and on the other of the slowly acting giant forces of nature. […] Natural beauty, equally with historic association, stimulates the imagination and takes the beholder out of the petty cares and the small details of every-day existence.“[21]
Die unverbaute Natur und Geschichte Englands, die spezifische Ländlichkeit, sollte als Ort von Freizeit und Erholungfür alle Menschen und als Ausgleich für das alltägliche Leben bewahrt bleiben.
Trotz der unterschiedlichen historischen Kontexte in den europäischen Ländern, trotz der verschiedenen Schwerpunktsetzungen und gesellschaftspolitischen Ausrichtungen der Verbände und Bewegungen kann man von einem europäischen Trend der bewahrenden Bewegungen vor dem Ersten Weltkrieg sprechen. Nicht nur in Deutschland und Großbritannien, sondern auch in Frankreich, in Schweden, in der Schweiz oder in Belgien existierten Vereinigungen, die sich der Bewahrung des lokalen, regionalen und nationalen Erbes verschrieben hatten.[22] Sie reagierten auf vergleichbare Entwicklungen, etwa auf die Urbanisierung oder die Kritik an Modernisierungsprozessen[23], und sie nahmen sich gegenseitig wahr. In der Verbandszeitschrift des Bundes Heimatschutz wurden regelmäßig Artikel veröffentlicht, die über Entwicklungen in anderen europäischen Ländern informierten.[24] Der Nationalökonom Carl Johannes Fuchs zitierte bei der Gründungsversammlung des Bundes Heimatschutz 1904 John Ruskin, einen der maßgeblichen Köpfe der britischen preservationists.[25] Die BewahrerInnen in Europa ließen sich von den Bewegungen in den anderen europäischen Ländern inspirieren und versuchten, von ihnen zu lernen.[26] Heimat- und Naturschutz europäisierten sich rund um die Wende zum 20. Jahrhundert; es handelte sich nicht mehr nur um vergleichbare Entwicklungen in verschiedenen Ländern, sondern um die transnationale Ausgestaltung einer geteilten Idee.
Höhepunkte dieses Europäisierungsprozesses waren die beiden europäischen Kongresse, die vor dem Ersten Weltkrieg stattfanden und auf denen sich die Köpfe der Bewegungen über das bisher Erreichte austauschten. Neben dem fachlichen Austausch wurde repräsentativen und informellen Programmpunkten (Besichtigungen, Festessen, Lichtbildvorträge und Ausflüge) reichlich Platz eingeräumt. In den Vorträgen stellten die Vertreter (die Redner waren ausschließlich Männer) der nationalen Verbände ihre Tätigkeiten dar, skizzierten die Herausforderungen und berichteten über Erfolge. Um die Wende zum 20. Jahrhundert fanden sehr viele solcher Tagungen und Ausstellungen statt, auf allen Wissensgebieten und mit allen nur erdenklichen Schwerpunkten.[27] Die Heimatschutzkongresse fügten sich also in einen säkularen Trend. Sie dienten nicht nur der Leistungsschau und dem nationalen Vergleich, sondern auch dem Austausch der (vornehmlich europäischen) Industrienationen untereinander. Eckhardt Fuchs hat herausgearbeitet, wie stark diese internationale Kongressbewegung von der Spannung zwischen Universalismus des Wissens, einem Wert der europäischen Aufklärung, und nationaler Abgrenzung der verschiedenen Wissenschaftsnationen geprägt war.[28] Vor allem aber war diese Ausstellungs- und Kongressbewegung eine europäische (und europäisierende) Bewegung; handelte es sich doch in der Regel um europäische AkteurInnen, die europäische Errungenschaften und Leistungen sichtbar machten. Dass diese Kongresse zeitgenössisch fast immer als „international“ etikettiert wurden, verdeutlicht nur noch mehr, wie stark die ZeitgenossInnen Europa mit der ganzen Welt gleichzusetzen bereit waren.
Diese Spannung zeigte sich auch bei der europäischen Kooperation der Bewegungen, die den eigenen Nationalcharakter oder regionale Besonderheiten pflegen wollten: Die Versuche changierten zwischen der Europäisierung bzw. Universalisierung der Idee Heimatschutz einerseits und der Betonung partikularer Besonderheiten andererseits und stellten damit eine wichtige Ausprägung dessen dar, was dieser Sammelband als „Ambivalenz der Europäisierung“ zu greifen versucht.[29] Carl Johannes Fuchs, der den Bund Heimatschutz bei beiden Treffen vertrat, thematisierte diese Ambivalenz explizit. Er urteilte in Paris:
„[W]enn das, was erhalten werden soll, auch jeweils die Eigenart der engeren oder weiteren Heimat ist, also in allen Ländern mehr oder weniger verschieden, so sind doch die Gefahren, gegen die es sie zu schützen gilt, in allen Kultur-, d.h. Industriestaaten im wesentlichen die gleichen, und es kommen bei dem ebenfalls übereinstimmenden internationalen Charakter der modernen Kultur auch in der Hauptsache überall die gleichen Mittel zur Abhilfe in Betracht.“[30]
Die Abgrenzung, die Fuchs in seinem Vortrag vornahm – die „Eigenart der engeren oder weiteren Heimat“, die gewahrt werden sollte –, verdeutlicht, dass die deutsche Heimatschutzbewegung der vermeintlich universalen Bedrohung durch die Industrialisierung die Partikularität der jeweiligen Heimaten entgegensetzte. Trotz der vermeintlichen Universalität aller „Kultur-, d.h. Industriestaaten“, die Fuchs ins Spiel brachte, sollten doch gerade nationale Identifikationsangebote gemacht werden. Hier tritt die Ambivalenz von Universalität und Partikularität bei der Gestaltung der europäischen Heimatschutzidee besonders klar hervor. Gerade weil der deutsche Bund Heimatschutz föderal organisiert sei, könne er als Vorbild für einen internationalen Verband dienen. Der Bund habe
„stets den Wert des Zusammenschlusses aller lokalen Bestrebungen betont, denen erst dadurch Kulturbedeutung zukommt und die erst dann zu einer Macht werden. Die praktischen Maßnahmen sind dessen unbeschadet überall den lokalen Bedingungen anzupassen. Dieses Prinzip hat sich für Deutschland als das richtige bewährt, und wir begrüßen nunmehr mit Freude und Dank die von Paris ausgehende Anregung eines internationalen Heimatschutzverbandes.“[31]
Fuchs vertrat zudem die vom deutschen Regionalismus geprägte Auffassung, dass gerade die Stärkung regionaler und nationaler Differenzen zur internationalen Verständigung beitragen werde. Partikularität und Universalität des europäischen Heimatschutzes gingen bei Fuchs Hand in Hand: „Denn nur wer die eigene Heimat und Art liebt und schätzt – nicht in rohem, überhebendem Chauvinismus, sondern in verfeinerter Reflexion und Erkenntnis ihrer kulturellen Bedeutung –, wird auch Heimat und Eigenart anderer achten.“[32]
Doch jenseits dieser Differenz unterschiedlicher Heimaten propagierte Fuchs auch eine inhaltliche und räumliche Gemeinsamkeit der versammelten Initiativen. Denn ihren Bemühungen stand ein Bündel Gefahren gegenüber, denen sich alle „Kulturvölker“, so Fuchs, ausgesetzt sahen. Es waren auch hier nicht so sehr die materiellen Modernisierungseffekte, sondern vor allem der wahrgenommene Wandel von Moral und Werten, die „Auswüchse des modernen Industrialismus und Kapitalismus, die Bedrohung der alten hohen nationalen Kultur der westeuropäischen Länder durch eine charakterlose internationale Schablone, die alle Unterschiede und Besonderheiten verwischt.“[33] Fuchs blieb allerdings nicht nur abstrakt, sondern er spezifizierte sein Bedrohungsszenario dadurch, dass er Gegner wie Wahrer der Tradition geografisch verortete: Es waren die „Kulturstaaten der alten Welt“, die nach einem Ausweg suchten, die die „alt[e] heimisch[e] Kultur und Natur“ mit „der modernen Zivilisation“ harmonisieren wollten.[34] Im Gegensatz dazu stand die „neue Welt“ Amerika, in der die „kühle Rücksichtslosigkeit“ herrschte und „der Begriff Heimat sich noch im ersten Stadium der Entwicklung befindet“.[35] Fuchs stellte die „alte Welt“ Europa Amerika gegenüber, das mit allen negativen Einflüssen der Moderne identifiziert wurde. Dieser fundamentale Anti-Amerikanismus, der aus Fuchs’ Reden hervortritt, ist insofern erstaunlich, als es ja auch in den USA bewahrende Bewegungen gab.[36] In Fuchs’ Rede diente der Anti-Amerikanismus aber der Betonung der gemeinsamen Interessen der vermeintlichen Kulturvölker und entsprechend der Konturierung einer zeitgenössischen Europa-Idee. Damit unterstrich er nicht nur den diffusen Anti-Kapitalismus, der in der deutschen Heimatschutzbewegung weit verbreitet war, sondern rekurrierte auf einen den regionalen und nationalen Räumen übergeordneten Raum der Gemeinsamkeit, der bei ihm nur ein europäischer, nicht ein wirklich globaler Raum sein konnte.
Bei VertreterInnen anderer Verbände war diese Abgrenzung nicht in gleichem Maße zu erkennen. Die FranzösInnen konturierten die Bewahrung von Tradition und Natur als allgemeines Anliegen: „[C]’est un intérêt international […] c’est le patrimoine commun de l’Humanité que nous défendons.“[37] Und auch die englischen preservationists bezogen sich eher auf Traditionen und Geschichte der Menschheit insgesamt.[38] Offenbar war es diesen Stimmen nicht so wichtig, die modernen Einflüsse als fremd (auch geografisch fremd) einzuordnen. Das verbindende Element war hier, im Zitat von Charles Beauquier, dem Vorsitzenden der französischen Societé pour la Protection des Paysages, nicht partikular, sondern universal: Das Erbe der Menschheit insgesamt sollte verteidigt werden. Allerdings fanden auch hier Ausschlüsse statt. Das „patrimoine commun“ wurde weiterhin eurozentrisch gedacht, die Universalisierung Europas als allgemein-menschliche Kultur blieb implizit.
Trotz der plakativen Bekundungen, wie viele Gemeinsamkeiten man doch habe: Die Kongresse stellten nur ein kurzes Intermezzo dar. Warum scheiterte der Versuch, eine längerfristige Kooperation der Verbände aufzubauen? Lag es an den weltpolitischen Ereignissen, die bald keine Kooperation von Deutschen, FranzösInnen, BelgierInnen und EngländerInnen mehr möglich machten? Der Erste Weltkrieg stellt, auch für andere Verbände, die den nationsübergreifenden Austausch suchten, eindeutig einen Einschnitt dar. In der Zwischenkriegszeit lebten manche Kooperationen wieder auf – die der bewahrenden Bewegungen jedoch nicht. Letztlich, so scheint es, gab es eben keine europäische Bewegung der HeimatschützerInnen. Die Unterschiede zwischen den Bewegungen waren möglicherweise zu groß, um eine dauerhafte Kooperation ernsthaft zu verfolgen. Die vielen Vereine und Verbände konzentrierten sich auf jeweils sehr unterschiedliche Probleme: In Frankreich war es die Einrichtung von Naturreservaten, in England der Kampf für den freien Zugang zu historischen und natürlichen Monumenten, in Deutschland (beispielsweise) die Propagierung regionaler Baustile. Die Motive und die Gesellschaftsvorstellungen waren – jenseits eines recht diffusen Anti-Modernismus – sehr unterschiedliche. Schlussendlich waren die Verbündeten der Initiativen in den Ländern sehr verschieden. Während manche deutsche HeimatschützerInnen den Tourismus verteufelten, existierte in England ein enger Schulterschluss zwischen preservationists und TouristInnenverbänden.
Allen um die Jahrhundertwende entstehenden bewahrenden Bewegungen waren die Bezugspunkte Moderne, Nation und Europa gemeinsam, und in allen Bewegungen waren starke Spannungsverhältnisse zwischen Universalisierung und Partikularisierung, Fortschrittsoptimismus und konservierenden Tendenzen auszumachen. Insofern sind sie allesamt ein Hinweis auf die zugrundeliegenden Ambivalenzen der europäischen Moderne. Jenseits dieser Gemeinsamkeiten waren aber die Bezugnahmen auf unterschiedliche Räume für die bewahrenden Bewegungen hochproblematisch. Denn die lokalen, regionalen oder nationalen Bezugsräume fügten sich gerade nicht problemlos in ein europäisches oder gar universales Gesamtkonzept ein. Sie produzierten nicht nur diskursive Widersprüche, sondern offenbarten auch die großen Differenzen zwischen den unterschiedlichen nationalen Bewegungen. Während die Bezugnahme auf „Europa“ für Fuchs bedeutete, sich explizit von einem modernen und kapitalistischen Amerika abzugrenzen, betonte Beauquier, es gehe um die ganze Menschheit. Der Bezug auf die vermeintlichen Gemeinsamkeiten jenseits des Trennenden erwies sich als hochgradig ambivalent. Die Differenzen zwischen den Bewegungen traten auch für die ZeitgenossInnen offen zutage. So konnten sie die Europäisierung der Heimatschutzidee entweder in Abgrenzung zu einem bedrohlichen Außen oder als idealisierte Universalisierung der europäischen Kultur vorantreiben, doch die beiden Varianten waren kaum miteinander vereinbar. Vielleicht waren es also just die gemeinsamen Kongresse, die den VertreterInnen der nationalen Verbände nicht die Gemeinsamkeiten, sondern gerade die Unterschiede deutlich vor Augen führten und entsprechend die Euphorie über eine entente cordiale für den Heimatschutz deutlich abkühlen ließen.
[1] Essay zur Quelle: Carl Johannes Fuchs: Begrüßungsansprache auf dem Zweiten Internationalen Heimatschutzkongress (12. Juni 1912), in: Themenportal Europäische Geschichte, 2020, <www.europa.clio-online.de/quelle/id/q63-60122. Essay und Quelle sind in einer früheren Fassung online erschienen im Themenportal Europäische Geschichte, URL: <www.europa.clio-online.de/essay/id/fdae-1651>.
[2] Der erste internationale Heimatschutzkongreß in Paris vom 17.–20. Oktober 1909, in: Heimatschutz 6 (1910), S. 52f.
[3] Zweiter Internationaler Kongreß für Heimatschutz vom 12. bis 15. Juni 1912 in Stuttgart. Einige Begrüßungsansprachen, in: Heimatschutz 8 (1912), S. 56–69, hier S. 65.
[4] Vor allem mit dem Vergleich der Naturvorstellungen und Landschaftskonstruktionen anhand der beiden Kongresse beschäftigt sich Trom, Danny, Natur und nationale Identität. Der Streit um den Schutz der „Natur“ um die Jahrhundertwende in Deutschland und Frankreich, in: François, Etienne; Siegrist, Hannes; Vogel, Jakob (Hgg.), Nation und Emotion. Deutschland und Frankreich im Vergleich.19. und 20. Jahrhundert, Göttingen 1995, S. 147–167; kurz geht auch Confino auf die Kooperationen ein: Confino, Alon, The Nation as a Local Metaphor. Württemberg, Imperial Germany and National Memory, 1871–1918, Chapel Hill 1997, S. 212.
[5] Es ist sehr schwierig, für die unterschiedlichen Bewegungen in Europa einen neutralen Überbegriff zu finden. Ich wähle im Folgenden die Hilfskonstruktion der„bewahrenden Bewegungen“. So soll einerseits die große Bandbreite der Initiativen abgebildet werden, die nicht auf Denkmalschutz, Naturschutz oder Traditionsbewahrung zu reduzieren ist. Andererseits ist der Begriff spezifisch genug, um die Gemeinsamkeit der Initiativen abzubilden – nämlich die Bewahrung von Natur- und Kulturgütern, die in derenGegenwartalsgefährdetempfunden wurden.
[6] Clermont, Raoul de; Cros-Mayrevieille, Fernand; Nussac, Louis de (Hgg.), Le Ier Congrès International Pour La Protection des Paysages (Paris, 17–20 octobre 1909).Compte Rendu, Paris 1910, S. 10.
[7] Conwentz war einer der Mitbegründer des Bundes Heimatschutz und besonderer Vertreter des Naturschutzes. Vgl. Vogel, Stefan, Conwentz, Hugo, in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 347, URL: <https://www.deutsche-biographie.de/pnd118676806.html> (29.11.2018).
[8] Die bis heute wohl bekannteste Initiative zur Bewahrung von Natur und historischer Kultur in England ist der National Trust, vollständige Bezeichnung National Trust for Places of Historic Interest or Natural Beauty.Zur Geschichte vgl. Jenkins, Jennifer L.; James, Patrick, From Acorn to Oak: The Growth of the National Trust, 1895–1994, London 1994.
[9] Bergmann, Klaus, Agrarromantik und Großstadtfeindschaft, Meisenheim am Glan 1970; Thamer, Hans-Ulrich, Der Januskopf der Moderne, in: Sembach, Klaus-Jürgen et al. (Hgg.), 1910.Halbzeit der Moderne. Van de Velde, Behrens, Hofmann und die anderen, Stuttgart 1992, S. 169–183; allgemein vgl. zur partiellen Modernisierung bzw. dem deutschen Sonderweg Wehler, Hans-Ulrich, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 3: Von der „Deutschen Doppelrevolution“ bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849–1914, München 1995, bes. S. 1250–1295; zur Verbindung zwischen Heimatschutz und völkischer Bewegung vgl. Wolschke-Bulmahn, Joachim, Heimatschutz, in: Puschner, Uwe et al. (Hgg.), Handbuch zur „Völkischen Bewegung“ 1871–1918, München 1996, S. 533–545, bes. S. 533.
[10] Oberkrome, Willi, Stamm und Landschaft. Heimatlicher Tribalismus und die Projektionen einer „völkischen Neuordnung“ Deutschlands 1920–1950, in: Hardtwig,Wolfgang (Hg.), Ordnungen in der Krise. Zur politischen Kulturgeschichte Deutschlands 1900–1933, München 2007, S. 69–94, hier S. 73; vgl. außerdem Applegate, Celia, A Nation of Provincials. The German Idea of Heimat, Berkeley/CA 1990; Confino, Nation; Steber, Martina, Ethnische Gewissheiten. Die Ordnung des Regionalen im bayerischen Schwaben vom Kaiserreich bis zum NS-Regime, Göttingen 2010.
[11] Vgl. Colls, Robert; Dodd, Philip (Hgg.), Englishness: Politics and Culture 1880–1920, London 1986.
[12] Wiener, Martin J., English Culture and the Decline of the Industrial Spirit, 1850–1980, Cambridge 1981.Demgegenüber vertritt Mandler die These, derpreservationismsei eine zu vernachlässigende Größe ohne gesellschaftlichen Einfluss gewesen, zumindest vor dem Ersten Weltkrieg. Aber auch in der Zwischenkriegszeit könne von reaktionärem Ruralismus keine Rede sein.Mandler, Peter, „Against Englishness“. English Culture and the Limits to Rural Nostalgia, 1850–1940, in: Transactions of the Royal Historical Society, 6th series 7 (1997), S. 155–175.Die Vorstellung eines absoluten oder doch zumindest relativendeclineBritanniens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist eine Zeitlang eine dominante Interpretation der britischen Zeitgeschichte gewesen.Die Diskussion fasst zusammen Tomlinson, Jim, Economic „Decline“ in Post-War Britain, in: Addison, Paul; Jones, Harriet (Hgg.), A Companion to Contemporary Britain 1939–2000,Malden/MA 2005, S. 164–179.
[13] Vgl. zur neueren Interpretation Burchardt, Jeremy, Paradise Lost: Rural Idyll and Social Change in England since 1800, London 2002; ders., Agricultural History, Rural History, or Countryside History?, in: The Historical Journal 50 (2007), S. 465–481; Readman, Paul, Preserving the English Landscape, c. 1870–1914, in: Cultural and Social History 5 (2008), S. 197–218.
[14] § 1 der Satzungen des Bundes Heimatschutz, in: Mitteilungen des Bundes Heimatschutz 1 (1904), H. 1, S. 7–11, hier S. 7.
[15] Jeremy Burchardt zählt 14 sehr unterschiedliche Verbände, die sich zwischen 1865 und 1912 gründeten und die er zu den einflussreicherenpreservationist-Vereinigungen rechnet.Burchardt, Paradise Lost, S. 93.
[16] Zur Gründungsgeschichte des National Trust vgl. Jenkins, Jennifer, The Roots of the National Trust, in: History Today 45 (1994), H. 1, S. 3–9; Waterson, Merlin, A Noble Thing. The National Trust and its Benefactors, London 2011.
[17] Garner, Robert, National Trust, in: Barry, John; Frankland, E. Gene (Hgg.), International Encyclopedia of Environmental Politics, London 2002, S. 337f.
[18] Mielke, Robert, Bericht über die konstituierende Versammlung. Dresden, 30. März 1904, in:Mitteilungen des Bundes Heimatschutz 1 (1904), H. 1, S. 1–6, hier S. 3. Schultze-Naumburg war es auch, der vor allem die personelle Brücke vom Heimatschutz in die nationalsozialistische Bewegung darstellte. In der Zwischenkriegszeit wurde er Mitglied im Kampfbund für deutsche Kultur, einer Organisation, die dem Nationalsozialismus sehr nahestand und die deutsche Kunst von allen„fremden“Einflüssen reinhalten wollte. Vgl. dazu Höpel, Thomas, Die Abwehr internationaler Kunst im Nationalsozialismus, in: Themenportal Europäische Geschichte (2014), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2014/Article=679> (29.09.2014).
[19] Rudorff, Ernst, Heimatschutz, in: Grenzboten 56 (1897), H. 1, S. 401–414, 455–468; ders., Abermals zum Heimatschutz, in: Grenzboten 56 (1897), H. 4, S. 111–117. Ähnlich stark ausgeprägt war die antisozialistische Ausprägung bei Heinrich Sohnreys Verein für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege. Vgl. Stöcker, Georg, Agrarideologie und Sozialreform im Deutschen Kaiserreich. Heinrich Sohnrey und der Deutsche Verein für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege 1896–1914, Göttingen 2011.
[20] Bergmann, Agrarromantik, S. 6; vgl. außerdem Jefferies, Matthew, Back to the Future?The „Heimatschutz“ Movement in Wilhelmine Germany, in: History 77 (1992), H. 251, S. 411–420; Klueting, Edeltraud, Heimatschutz, in: Kerbs, Diethart; Reulecke, Jürgen (Hgg.), Handbuch der deutschen Reformbewegungen 1880–1933, Wuppertal 1998, S. 47–57, hier S. 48. Ob allerdings Rollins richtig liegt, der in der Heimatschutzbewegung einen progressiven Gegenpart zum kapitalistischen Establishment des Kaiserreichs sieht, darf doch bezweifelt werden.Rollins, William H., Heimat, Modernity, and Nation in the Early Heimatschutz Movement, in: Hermand, Jost; Steakly, James (Hgg.), Heimat, Nation, Fatherland. The German Sense of Belonging, New York 1996, S. 87–112, hier S. 88f.
[21] Hunter, Robert, The Preservation of Places of Interest or Beauty. A Lecture Delivered atthe University on Tuesday, January 29th, 1907, Manchester 1907, in:Wikisource, URL: (19.09.2014).
[22] Auch in den USA existierten solche Bewegungen. Vgl. etwa die Beiträge in Köth, Anke; Minta, Anna; Schwarting, Andreas (Hgg.),Building America. Die Erschaffung einer neuen Welt, Dresden 2005.
[23] Vgl. Confino, Nation, S. 213.
[24] Besondere Aufmerksamkeit erhielten die deutschsprachigen Länder Schweiz und Österreich, z.B. N.N., Heimatschutz in Schweizer Gesetzen, in: Mitteilungen des Bundes Heimatschutz 6 (1910), S. 83–84; besonders interessant ist auch der Bericht über einen Auslandsaufenthalt in Amerika:Wilmowski, Tilo Freiherr von, Amerikanische Reiseeindrücke, in: ebd., S. 60–63.
[25] John Ruskin, 1819–1900, war Autor, Sozialphilosoph und Kunstkritiker, der viele Ideen zur Erhaltung und zum Schutz landschaftlicher wie historischer Denkmäler formuliert hat. Sein intellektueller Einfluss auf die Arts-and-Crafts-Bewegung sowie den National Trust war sehr groß.
[26] Vgl. dazu Hunter, Preservation, der vor allem der französischen und deutschen Situation einige Abschnitte seines Vortrags widmete.
[27] In den anderthalb Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg fanden mehr als hundert internationale wissenschaftliche Kongresse pro Jahr statt.Geppert, Alexander C.T., Fleeting Cities. Imperial Expositions in Fin-de-Siècle Europe, Basingstoke 2010, S. 206–216.
[28] Fuchs,Eckhardt,WissenschaftKongreßbewegung und Weltausstellung. Zu den Anfängen der Wissenschaftsinternationale vor dem Ersten Weltkrieg, in: Comparativ 6 (1996), H. 5–6/6,S. 157–177.; vgl. auch Kühl, Stefan, Die Internationale der Rassisten. Aufstieg und Niedergang der internationalen eugenischen Bewegung im 20. Jahrhundert, Frankfurt am Main ²2014.
[29] Vgl. die Einleitung zu diesem Sammelband.
[30] Fuchs, Carl Johannes, Heimatschutz im Ausland und in Deutschland, in: Heimatschutz 6 (1910), H. 2, S. 52–63, hier S. 53.
[31] Fuchs, Heimatschutz, S. 58.
[32] Fuchs, Begrüßungsansprache auf dem Zweiten Internationalen Heimatschutzkongress (12. Juni 1912), in: Heimatschutz 8 (1912), S. 58–59, hier S. 59.
[33] Fuchs, Heimatschutz, S. 60.
[34] Dieser Ansatz wurde immer wieder betont und waroffenbar teilweise ein rhetorisches Mittel, um die eigene Anschlussfähigkeit gegenüber den AdressatInnenunter Beweis zu stellen.Vgl. „Le but poursuivi par la Société [pour la Protection des Paysages de France] n’est point d’arrêter la marche des chemins de fer, des tramways électriques ou des automobiles, mais d’amener un sage accord entre les besoins du progrès en marche et le goût de la nature devenue pour la Société moderne un besoin en quelque sorte organique.“Clermont; Cros-Mayrevieille; Nussac, Congrès International, S. 12.
[35] Wilmowski, Reiseeindrücke.
[36] Das bekannteste Beispiel ist die Schaffung von Nationalparks, die auch in den europäischen Natur- und Heimatschutzbewegungen eifrig diskutiert und zum Teil aktiv verfolgt wurde.Vgl. Gissibl, Bernhard; Höhler, Sabine; Kupper, Patrick (Hgg.), Civilizing Nature. National Parks in Global Historical Perspective, New York 2012.
[37] Charles Beauquier, in: Clermont; Cros-Mayrevieille; Nussac, Congrès International, S. 142.
[38] Vgl. Hunter, Preservation.